Extremes Mitleid/Mitgefühl zum Tod eines Unbekannten
Verfasst: Fr., 17.12.2021, 11:40
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte mich umhören und etwas "ausschütten". Mein Anliegen oder meine Sorgen mögen etwas seltsam klingen.
Ich bin Vater eines zweijährigen Jungen, verheiratet, 34 Jahre alt, Rechtsanwalt.
Beim Stöbern auf Instagram wurde mir per Zufall ein Video eingeblendet, in dem mein einen kleinen Jungen mit seinem Vater herumhüpfen sieht. Das Video war beschriftet mit:
"This ist the last video with my son before he tragically passed away".
Das Kind im Video ist auf den ersten Blick noch im Kindergartenalter und ähnelt sehr meinem Sohn.
Das Video hat mich komplett psychisch komplett runtergezogen, mir Tränen in die Augen gerieben bzw. ich musste weinen.
Es hat mich so gefesselt dass ich so lange gesucht habe, bis ich die Seite der Mutter gefunden habe. Tatsächlich ist das Kind vor etwa einem Jahr gestorben und die Instagramseite beschäftigt sich mit dem Alltag der Eltern.
Mein Problem: das Mitleid / Mitgefühl ist derart stark, dass es mich nicht mehr loslässt. Ich habe in der Dusche geweint, mit meiner Frau darüber gesprochen. Ich gucke regelmäßig die Seite an und komme damit überhaupt nicht zu Recht.
Ich sitze im Büro und bin teils so niedergeschmettert, dass ich kaum arbeiten kann und ich mich mit dem Jungen beschäftige.
Das geht seit gut zwei Wochen so, wobei es auch Tage gibt, an denen ich das nicht habe, aber wenn, dann schlägt es richtig ein.
Nun Frage ich mich, was mich dazu treibt, das so ernst und extrem zu nehmen.
Das Thema Tod ist bei mir sehr sensibel, 2017 habe ich meinen Opa und 6 Wochen später meinen Onkel an Krebs verloren, ohne Vorwarnung. Das wurde mehr oder minder weggeredet; niemand spricht darüber.
Ich kann nicht sagen, ob es der Junge an sich ist oder seine ganze Situation (unbescholtene Familie, alle sind glücklich) die mich an meine Familie erinnert, oder es schlicht der Abschied ist, der mich fertigmacht und mit dem ich nicht umgehen kann.
Es sind wildfremde Menschen.
Ich hatte so stark das Bedürfnis mein Beileid auszudrücken, dass ich der Mutter geschrieben habe, und sie hat mir in wenigen Minuten geantwortet. Jetzt komme ich aus dem Kreislauf nicht heraus, ich muss mir immer wieder die Seite angucken..
Was sagt Ihr dazu? Herzlichen Dank im Voraus!
ich bin neu hier und möchte mich umhören und etwas "ausschütten". Mein Anliegen oder meine Sorgen mögen etwas seltsam klingen.
Ich bin Vater eines zweijährigen Jungen, verheiratet, 34 Jahre alt, Rechtsanwalt.
Beim Stöbern auf Instagram wurde mir per Zufall ein Video eingeblendet, in dem mein einen kleinen Jungen mit seinem Vater herumhüpfen sieht. Das Video war beschriftet mit:
"This ist the last video with my son before he tragically passed away".
Das Kind im Video ist auf den ersten Blick noch im Kindergartenalter und ähnelt sehr meinem Sohn.
Das Video hat mich komplett psychisch komplett runtergezogen, mir Tränen in die Augen gerieben bzw. ich musste weinen.
Es hat mich so gefesselt dass ich so lange gesucht habe, bis ich die Seite der Mutter gefunden habe. Tatsächlich ist das Kind vor etwa einem Jahr gestorben und die Instagramseite beschäftigt sich mit dem Alltag der Eltern.
Mein Problem: das Mitleid / Mitgefühl ist derart stark, dass es mich nicht mehr loslässt. Ich habe in der Dusche geweint, mit meiner Frau darüber gesprochen. Ich gucke regelmäßig die Seite an und komme damit überhaupt nicht zu Recht.
Ich sitze im Büro und bin teils so niedergeschmettert, dass ich kaum arbeiten kann und ich mich mit dem Jungen beschäftige.
Das geht seit gut zwei Wochen so, wobei es auch Tage gibt, an denen ich das nicht habe, aber wenn, dann schlägt es richtig ein.
Nun Frage ich mich, was mich dazu treibt, das so ernst und extrem zu nehmen.
Das Thema Tod ist bei mir sehr sensibel, 2017 habe ich meinen Opa und 6 Wochen später meinen Onkel an Krebs verloren, ohne Vorwarnung. Das wurde mehr oder minder weggeredet; niemand spricht darüber.
Ich kann nicht sagen, ob es der Junge an sich ist oder seine ganze Situation (unbescholtene Familie, alle sind glücklich) die mich an meine Familie erinnert, oder es schlicht der Abschied ist, der mich fertigmacht und mit dem ich nicht umgehen kann.
Es sind wildfremde Menschen.
Ich hatte so stark das Bedürfnis mein Beileid auszudrücken, dass ich der Mutter geschrieben habe, und sie hat mir in wenigen Minuten geantwortet. Jetzt komme ich aus dem Kreislauf nicht heraus, ich muss mir immer wieder die Seite angucken..
Was sagt Ihr dazu? Herzlichen Dank im Voraus!