Medienabhängigkeit seit etwa 15 Jahren

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Valeria_M
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 08:21

Ja ich frage mich auch: Machst du gar nichts, gar nichts mehr außer Internet? Hat deine Mama tatsächlich noch nie gedroht, dass sie das Internet abmeldet?

Hast Du vor deinem 15. Lebensjahr Interessen gehabt ? z.B. Radfahren ?
Ein Blutbild wäre wirklich das dringendste finde ich. Vermutlich hast Du auch einen Vitamin-D-Mangel.

Bei mir sind viele Fragen offen. (Von wievielen Menschen im Internet kannst du dir tatsächlich eine Antwort erwarten, weil du schreibst, dass du ständig Facebook-Freundschaftsanfragen schickst. Gibt es in anderen Foren User, die mit dir in Kontakt sind?)

Wie ist dein Schlaf- / Wachrhtyhmus`?
Konsumierst Du auch Internet rein akustisch, d.h. ANHÖREN von Podcasts? und gleichzeitig etwas in der Wohnung im Haushalt machen? Isst du gemeinsam mit deiner Mutter?

Vielleicht könntest Du aktiv im Internet über deine Thematik schreiben, d.h. ein Mediensuchttagebuch.
Das kannst Du durchaus auch hier im Forum mit einem eigenen Thread starten. Wenn du dann die Hürde genommen hast, dass Du einen Beratungstermin hast, dann kannst Du dort Dein Suchttagebuch gleich mitbringen.

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hannahbaker
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 10:01

Ich mache wirklich fast gar nix. Manchmal koche ich. Mamchmal staubsauge ich.
Schlafen tu ich zur zeit ganz schlecht. Maximal 4-5 std. Wache morgens auf obwohl ich noch totmuede bin.
Was solllte ich denn in so eib mediensucht tagebuch reinschreiben?
Ich esse meistens alleine.
Ich hoere keine podcasts. Eher schau ich serien oder youtube. Aber meistens hör ich dann nur den ton von dem video und bin nebenbei am surfen. Foren lesen und co.

Von wie vielen leuten ich ne antwort erwarten kann.puh sehr wenig. Ich warte ja immer dass mir jemand schreibt oder antwortet. Aber die scheinen alle ein echtes leben zu haben im gegensatz zu mir. Also da wären
Ein bekannter aus hamburg mit dem ich regelm. schreibe, whatsappe, der aber ewig zum anteorten braucht und ih sitze dann da bis er nach 20 min mal einen satz geschrieben hat. Ich antworte dann soforr und dann sitze ich wieder da. Weiss halt nicht was ich sonst machen soll.
Sonst ist da noch eine aus der Uni, die mir manchmal shcreibt. Und noch 3 weitere unileute die sich aber neuerdings auch nicht mehr melden :-( in foren schreibe ich eigentlich nicht, nur lesen.
Meine mama hat noch nie damit gedroht das internet abzumelden.

Was muss man dem arzr denn sagen dass er vitamin d testet? Ich war mal bei einem wo ich immer schlapp war und dee hat kein blut abgenommen und gar nix gemacht.

Interessen früher. Kinderturnen, dann hab ich mal Gitarre gespielt und mehr fällt mir auch nicht ein. Bin dann noch ne zeit lang im tierheim gassi gegangen aber das wurde mir zu langweilig.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 10:29

Ich fände es wichtig, dass du dich um die wirklich zentralen Dinge kümmerst und jetzt nicht das Pferd von hinten aufzäumst...

>>>>>Termin in der Beratungsstelle für Online-Sucht vereinbaren! <<<<<<

Alles weitere sind Ablenkungsmanöver und Ausreden, die du für dich jetzt nutzt, um dein ganz großes Problem auszublenden und um nichts wirklich verändern zu müssen. Falls es ein medizinisches Problem etc. geben sollte, dann können die auch in der Beratungsstelle dich beraten, was da zu machen ist. Und wenn du eine Therapie anfangen solltest (was ich dir sehr empfehlen würde), brauchst du bei der Beantragung sowieso einen Konsiliarbericht vom Hausarzt oder so, um auszuschließen, dass es körperliche Ursachen für deine Probleme gibt.

Du brauchst Hilfe und Unterstützung, das ist keine Frage. Die gute Nachricht ist: Es gibt sie. Die "schlechte" Nachricht ist: Du musst dich schon alleine darum kümmern, sonst wird das nix.

Alles weitere (Aufbau eines eigenen sozialen Umfeldes, neue Interessen entwickeln usw. ) das kannst du dann auch später mit professioneller Begleitung an deiner Seite machen. Wobei die dir die eigentliche "Arbeit" auch nicht abnehmen. Aber sie begleiten dich, motivieren dich, treten dir auch mal in den Hintern, wenn es nötig ist oder reden Klartext mit dir.

Die Frage die ich mir allerdings stelle ist, ob du an deiner Situation wirklich was ändern willst? Oder ob du insgeheim auf die "magische Formel" hoffst, die auf Knopfdruck alle deine Probleme beseitigt?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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candle.
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 10:44

Ehrlich gesagt zweifle ich da etwas an einer Onlinesucht, denn mir ging es eine ganze Weile in einem depressiven Tief ganz ähnlich.
Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und saß fast nur noch an der Kiste und klickte darauf orientierungslos herum. Damals gab es da noch nicht so viel mit Onlinestreams, aber eben Foren waren da ganz aktuell.

Ob es sich hier um "Faulheit"/ Bequemlichkeit oder eine Depression geht, kann ich wirklich nicht sagen. Aber wenn es die Psyche ist und man will, dann findet man schon noch "letzte" Kräfte sich an einen Arzt zu wenden.

Langfristig würde ich hier wirklich eine Tagesklinik vorschlagen um Tagesstruktur zu lernen. Damit verbunden gibt es sicher weitere Möglichkeiten sich selbständig zu machen mit Hilfe und eigenen Wohnraum usw..

Du wirst ja vermutlich ALG II bekommen und mußt Bewerbungen schreiben bzw. dich dort öfter melden müssen. Wie machst du das?

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Valeria_M
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 10:44

@hannahbaker
Sogar was eine Blutanalyse beim Hausarzt betrifft, tust du so, als ob du nicht weißt, wie man zu einer kommt. Ich weiß aus Erfahrung, dass manche Hausärzte das nicht "vorschlagen", mein letzter hat sogar nur minimalste Sachen im Blut analysiert und für den aktuellen Vitamin-D-Status muss ich mir "jetzt" (da muss ich mir auch selbst dafür in den A*** treten) eine Überweisung zu einem Labor holen.

ABER … es ist deine Lebenszeit. Wenn du wie ein Stofftier vor deinem PC herumlümmeln willst, dann auch gut. Es gibt manche Eltern, die erziehen ihre KInder zu Haustieren in einem unsichtbaren Käfig. Hauptsache sie sind physisch anwesend und kein böser Wolf frisst sie draußen auf dem Gehsteig oder bei der Haltestelle vom Schulbus.

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candle.
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 10:48

Valeria_M hat geschrieben: Mo., 28.05.2018, 10:44 Es gibt manche Eltern, die erziehen ihre KInder zu Haustieren in einem unsichtbaren Käfig. Hauptsache sie sind physisch anwesend und kein böser Wolf frisst sie draußen auf dem Gehsteig oder bei der Haltestelle vom Schulbus.
Naja, so ein bißchen eigener Charakter ist bei der TE offenbar auch nicht in der Hinsicht vorhanden sich "draußen" herum zu treiben. Alles kann man wohl wirklich nicht den Eltern anlasten, vorausgesetzt sie wurde damals nicht eingesperrt.

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Valeria_M
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 11:38

candle
Du wirst ja vermutlich ALG II bekommen und mußt Bewerbungen schreiben bzw. dich dort öfter melden müssen. Wie machst du das?
Diese Vermutung teile ich nicht, weil Hannahbaker vielleicht gar nicht den erforderlichen Zeitraum lang berufstätig war.

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hannahbaker
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 12:06

candle. hat geschrieben: Mo., 28.05.2018, 10:44 Ehrlich gesagt zweifle ich da etwas an einer Onlinesucht, denn mir ging es eine ganze Weile in einem depressiven Tief ganz ähnlich.
Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und saß fast nur noch an der Kiste und klickte darauf orientierungslos herum. Damals gab es da noch nicht so viel mit Onlinestreams, aber eben Foren waren da ganz aktuell.

Ob es sich hier um "Faulheit"/ Bequemlichkeit oder eine Depression geht, kann ich wirklich nicht sagen. Aber wenn es die Psyche ist und man will, dann findet man schon noch "letzte" Kräfte sich an einen Arzt zu wenden.

Langfristig würde ich hier wirklich eine Tagesklinik vorschlagen um Tagesstruktur zu lernen. Damit verbunden gibt es sicher weitere Möglichkeiten sich selbständig zu machen mit Hilfe und eigenen Wohnraum usw..

Du wirst ja vermutlich ALG II bekommen und mußt Bewerbungen schreiben bzw. dich dort öfter melden müssen. Wie machst du das?

candle

Was hat dir da geholfen?
Muss man zum Arzt oder zu einem Psychologen?
Was für ein Arzt? Hausarzt? Psychiater?

Ich bekomme ALG 1. Ich hatte die Stelle fast 2 jahre, die ich hauptsächlich mit surfen verbacht hab. Wundert mich im Nachhineinecht, dass das erst so spät war. Zum Arbeitsamt muss ich alle 2 Monate. Also nicht wirklich oft. Bewerbungen will mein Berater nie sehen, ich husche halt welche zusammen.



Valeria_M hat geschrieben: Mo., 28.05.2018, 10:44 @hannahbaker
Sogar was eine Blutanalyse beim Hausarzt betrifft, tust du so, als ob du nicht weißt, wie man zu einer kommt. Ich weiß aus Erfahrung, dass manche Hausärzte das nicht "vorschlagen", mein letzter hat sogar nur minimalste Sachen im Blut analysiert und für den aktuellen Vitamin-D-Status muss ich mir "jetzt" (da muss ich mir auch selbst dafür in den A*** treten) eine Überweisung zu einem Labor holen.

ABER … es ist deine Lebenszeit. Wenn du wie ein Stofftier vor deinem PC herumlümmeln willst, dann auch gut. Es gibt manche Eltern, die erziehen ihre KInder zu Haustieren in einem unsichtbaren Käfig. Hauptsache sie sind physisch anwesend und kein böser Wolf frisst sie draußen auf dem Gehsteig oder bei der Haltestelle vom Schulbus.


Ich tue nicht nur so, ich weiß es wirklich nicht. Sag es mir doch bitte.
hautier im unsichtbaren Käfig stimmt irgendwie.

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Capimann
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Beitrag Mi., 06.06.2018, 12:43

@hannahbaker

Das hört sich für mich ziemlich stark nach einer Depression an. An dem Spruch Einsicht ist der erste schritt zur Besserung ist aber zum Glück etwas dran. Ich hätte vielleicht ein paar Tipps wie du daraus kommst.

1.)Mach dir eine Liste mit Dingen die du im Leben möchtest. (Das muss nicht zwingen Auto, Haus, Mann/Frau, Kind sein)
Werde Dir darüber klar was du eigentlich vom Leben erwartest, aber soviel sei gesagt, Erfüllung oder Glück findet man nicht von außen.
2.)Setz dir kleine Erreichbare Ziele, die steigern das Selbstbewusstsein und ohne Ziel vor Augen ist die Depression fast vorprogrammiert. Überprüfe deine Liste regelmäßig und sei stolz auf erfolge egal wie groß sie sind.
3.)Meld dich in einem Verein oder Club an um unter Leuten zu kommen. So hast du außerdem Fixtermine an denen du das Haus verlassen musst.
4.) Fang an dich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Sei dir im klaren das du etwas besonderes bist und niemand besser ist als du. Wenn du soviel im Internet am surfen bist, kannst du ja anfangen über "sinnvolle" Dinge zu lesen. Ein paar gute Themen für deine derzeitige Situation: Selbstliebe, Meditation. hier noch ein sehr empfehlenswerter und interessanter Bericht über Depression: https://bewusst-vegan-froh.de/warum-dep ... r-von-dmt/

Geh mit viel Geduld an die Sache und setz dich nicht unter Druck. So etwas heilt man nicht innerhalb ein paar Tagen. Du bist nicht alleine, die Schuld liegt weder bei dir noch bei deinen Eltern. Das Leben heutzutage ist sehr schnelllebig und fordernd. Manchmal muss man einfach einen Gang zurück schalten und sich dazu entscheiden ein anderes Leben zu führen als die Mehrheit, aus Selbstschutz. Darfst mir auch gerne ein pN schicken.

Namasté.

Ps. Youtube bietet auch viele hilfreiche Videos falls du nicht so der Freund vom lesen bist. Gib einfach mal Selbstliebe ein.
Nicht der Glückliche wird dankbar, der Dankbare wird glücklich.

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Valeria_M
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Beitrag Mo., 06.08.2018, 19:34

Sorry, falls ich einen Extremfall dieser Suchterkrankung hier im Thread poste. Ich finde ja, dass es Mode werden sollte, dass wieder mehr öffentl. PC-Räume überall entstehen und es einen Hype gibt, in privaten Wohnungen WLAN-freie Zonen zu schaffen. Wenn ich so schaue mit meinem Smartphone, wie extrem viele WLANs bei mir unter "Einstellungen" angezeigt werden (auf der Kärntnerstr. manchmal bis zu 20 verschiedene), dann frage ich mich, ob das WIRKLICH WIRKLICH gesund sein kann. Schon allein psychisch ändert das viel im Denken, wenn man immer mehr Free-WLAN hotspots in Städten usw. schafft. 24/7. Global... total....frontal. Kollateral (schäden).

Ich habe vor ein paar Tagen auf YouTube eine kurze Doku gefunden, wo ein Jugendlicher aus der Schweiz mit der Kamera begleitet wurde. Sein Name war "Noah". Es war extrem tragisch: Er konnte nicht mehr in die Schule gehen, die Freunde waren total angepisst von seinen SMS-Antworten auf Einladungen.
Letztendlich wurde ein sehr heikler Eingriff in seinem Gehirn !!! vorgenommen.
Die Schluss-Szene war, dass die Mama ihm mit dem Löffel Vanillepudding zum Mund geführt hat. Dann hieß es, dass die Familie nicht mehr weiter gefilmt werden wolle. Der Ausgang der Operation blieb also "open end".

Ich bedauere sehr, dass an Orten, wo eigentlich früher PCs frei zugänglich waren - für die entsprechende Klientel oder alle (Universitätsbibliothek, AMS etc.), dass diese PCs mittlerweile verschwunden sind, innerhalb weniger Jahre. Begründung: Fluchtwege bei Bränden od. Man wartete die PCs nicht mehr, weil man davon ausgeht, dass nun eh schon jeder, wirklich jeder sein eigenes internetfähiges Gerät bei sich hat - überall & jederzeit.

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