Maladaptives Tagträumen

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Specki
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Beitrag Fr., 07.09.2018, 15:20

Hallo auch wenn es noch keine richtigen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Vermute ich das Neuroleptika dagegen helfen sollten. Ich an deiner Stelle würde das mit dem Arzt besprechen aber seid dem ich diese Medikamente nehme merke ich wie ich nicht mehr viel Fantasie habe. Rein theoretisch hängt das zusammen mit dem Maladiven träumen. Lg specki

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Alesy
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Beitrag Fr., 07.09.2018, 15:52

In einer Fallstudie wurde Fluvoxamin als wirksam beobachtet. Weitere Forschung dahingehend liegt noch nicht vor.

Manche Menschen nehmen Inositol anstelle von Fluvoxamin, da dies keine bekannten Nebenwirkungen hat.
Darauf könnte auch dein Arzt angesprochen werden.

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Specki
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Beitrag Fr., 07.09.2018, 17:22

Ich selber nehme quetiapin gegen Wahnvorstellungen. Dabei habe ich gemerkt das ich ziemlich weniger Tagträume habe, was ich gut finde weil das früher mein Leben kontrolliert hat. Also denke Neuroleptika sind geeignet gegen maladatives träumen.

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Caraco
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Beitrag Di., 27.11.2018, 00:56

Ich lese zum ersten Mal was vom maladaptiven Träumen, aber eure Symptome kommen mir sehr bekannt vor. Vielleicht habe ich das auch?

Auf mich trifft zu:
- In der Kindheit hatte ich ein imaginären geschlechtsfreien Freund im Kopf (analysierte ich später als Vaterersatz), den ich Gewissen nannte. Nach der eigenen Desillusionierung mit ca. 12 griff ich aufs Tagträumen zurück.
- Bücher, Filme, Musik, Videospiele nutze ich seitdem als Inspirationsmaterial um meinen eigenen Tagtraum aufzufrischen.
- Der Traum handelt sehr selten davon, dass ich was Produktives auf die Beine stellen und dafür Ruhm bekomme. Nahezu immer handelt er dieselbe Lesbengeschichte mit ausgedachten Figuren ab. Immer etwas anders ausgeschmückt (könnte also auch homosexuelle Zwangsgedanken sein??)
- Ich finde ich "brauche" diesen Tagtraum um einschlafen zu können.
- Es kommt oft vor, dass ich vor dem Einschlafen manchmal bis zu 4 Stunden wach liege bzw. habe Kopfkino habe.
- Nach dem Aufwachen habe ich weitere Traumszenen im Kopf denen ich nachhänge.
- Weil die Ereignisse manchmal wirklich die Form von einer Tragödie annehmen bzw. ich mich zu sehr in die Figuren reindenke, kann ich auch das Heulen anfangen.
- Die Ereignisse kann ich nicht wirklich steuern bzw. hängt deren Sein/Ausgang von äusseren Einflüssen ab, die sich auf meine innere Stimmung legen. Wenn draussen trübes Wetter ist und/oder ich mich frage was ich hier eigentlich noch mache bzw. wenn ich in meiner Pessimistenstimmung bin, dann sind die Ereignisse auch nich sehr rosig. Bspw. wird die eine der anderen entrissen, vor deren Augen gefoltert, vergewaltigt, umgebracht.
- Wenn der Traum im Gange ist, kann es auch vorkommen das er meine Stimmung ins Positive hebt. (wechselwirkt)
- Ich finde mein Kopfkino generell viel unterhaltsamer, interessanter, sicherer, spassiger, ethischer usw. als das Leben im Allgemeinen. Mir gefällt vor allem, dass ich darin kein Teil bin, sondern nur Zuschauer, der auf den Storyablauf/ auf die Szenen/Bewegungen usw. mehr oder weniger einwirken kann.

Wahrscheinlich würde es mir helfen, dass Kopfkino aus mir heraus zu zeichnen oder was in der art, aber ich bin zu ehrgeizlos, zu faul. Im Moment gehe ich nicht mal einer Arbeit nach, also sind mind. 5 Stunden Tagtraum drinnen.
Für mich ist es auf jeden Fall Eskapismus und (Unter)Erhalung/"Feigheitsprodukt":
Habe seit meiner Kindheit das innere Verlangen nicht mehr sein zu müssen und heute "bespasse" ich mich eher unbewusst mit solchen Kopfkino, damit ich meinem Verlangen nicht doch nachgehe und im Krankhaus aufwachen muss.

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Davidson1996
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Beitrag Mo., 28.01.2019, 13:56

Hallo,

Ich habe gestern das Thema Entdeckt weil ich eine Lösung für meine Depressionen suchte und dann bin ich auf das Thema gekommen. Ich bin momentan in Behandlung und ich nehme Antidepressive. Mir geht es ziemlich gut aber ich bleibe nicht aufmerksam, mein Kopf will nicht in die Realität bleiben und dann bin ich fast immer weg. Es sind nicht nur Fantasien sons auch eine Korrektur von der Realität. Also wenn ich etwas falsches mache dann wird sich diese Situation in meinem Kopf wiederholen einmal und wieder, und wieder. Wenn ich nicht in meinen Tagträume bin dann fühle ich mich desorientiert und gestresst, ich fühle mich traurig weil die echte Welt grausam ist und bei mir passiert das seit ich denken kann, also fast immer. Ich habe keine Freunde gehabt und ich habe viel Zeit mit mir verbracht.

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Specki
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Beitrag Mo., 28.01.2019, 16:52

Lieber Davidson ich kann nur empfehlen zu versuchen wieder in die Realität reinzukommen. Medikamente sind gut und helfen aber das ist nicht die Lösung alleine. Versuche wenn es geht deine Tagträume in die Realität zu versetzen auch wenn es Vlt nicht geht. Versuche an irgendwas Freude zufinden das du mit anderen Teilen kannst. Wenn du etwas falsches machst und es dich immer bedrückt dann hast du warscheinlich eine Angststörung. Hatte ich auch ich würde dir Phasenprophylatika (Stimmungsstabilisierer) empfehlen. Oder einfach noch ein Neuroleptikum empfehlen das dir hilft deine Tagträume gezielt zu kontrollieren. Was sicher am schönsten ist;)


Davidson1996
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Beitrag Mo., 28.01.2019, 23:16

Ich weiß es nicht, ich würde gerne mit jemandem reden der auch betroffen ist und zusammen in einer Lösung arbeiten...also lasse ich hier mein E-Mail falls jemandem Interesse hat berzokovyx@gmail.com.

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Alesy
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Beitrag Di., 05.02.2019, 18:13

@Davidson1996 es gibt ein kleines junges Forum und dort auch einen Link zu einem Discord Server.
Eben noch recht inaktiv, aber dort findest du Betroffene im deutschsprachigen Raum.
Gib mal "Maladaptives Tagträumen Forumprofi" in eine Suchmaschine ein


Elyn80
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Beitrag So., 16.02.2020, 23:57

Leider habe ich diese Sucht auch, ich versinke ständig in Tagträumen, in denen ich (die noch nie Freunde hatte) mit meiner Lieblingsschauspielerin befreundet bin, und weil ich das reale Leben hasse, weil es für mich seit meiner frühen Kindheit immer hässlich war, verbringe ich mehr Zeit in diesen Träumen als in der Realität. Was aber ein Teufelskreis ist...denn wenn ich mit dem Träumen aufhöre, wird mir wieder bewusst, wie beschissen und hoffnungslos mein reales Leben ist, und dann mache ich wieder mit dem Tagträumen weiter, male mir immer weitere Varianten davon aus, obwohl ich im Grunde weiß, dass ich das nicht tun sollte.
Seit meiner Kindheit, als ich, Autistin, gemerkt habe, dass ich nicht mit den anderen Kinder in sozialen Belangen mithalten kann, ihnen da unterlegen bin, flüchte ich mich in Tagträume, je älter ich werde und je hoffnungsloser meine Situation, umso intensiver flüchte ich mich in die Scheinwelt. Bin erleichtert, hier zu lesen, dass es auch andere gibt, die da sgleiche Problem haben, dachte schon, das wäre nur bei mir so.
Ich bin fast immer am Tagträumen: Wenn ich Spaziergänge in den Wald mache, wenn ich DVD schaue, und auch in Bus und Bahn oder in Warteschlangen bei Behördengängen oder bei Arztbesuchen im Wartezimmer.
Vor allem wenn ich mal wieder extrem depressiv bin, flüchte ich mich in diese Traumwelt, in der ich nicht der einsame Loser, sondern eine erfolgreiche Schriftstellerin und die beste Freundin meiner Lieblingsschauspielerin bin.
Das reale Leben hat mir nichts zu bieten, weil ich zu krank bin um mein Leben so gestalten zu könne wie ich möchte, und die Tagträume sind meine einzige Fluchtmöglichkeit aus der Realität an der ich innerlich zerbreche.


jmxdllat
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Beitrag Do., 21.01.2021, 16:13

Hey Leute,

Ich weiß, dass "Maladaptives Tagträumen" noch nicht als psychische Erkrankung anerkannt wurde, dennoch bin ich mir sicher darunter zu leiden.
Ich bin 15 Jahre alt und schon in meiner frühen Kindheit, mit ca 8 Jahren, habe ich angefangen mir meine eigene Traumwelt aufzubauen. Das alles fing recht harmlos an:
Ich habe mir immer vorgestellt, jemand "anderes" zu sein und mir ganz viele verschiedene Persönlichkeiten bzw Charaktere, die ein ziemlich detailliertes Leben haben, ausgedacht. Diese Menschen sind teils ausgedacht und teilweise auch Leute, die ich mal persönlich kannte oder mal irgendwo gesehen habe.

Damals war das nicht so krass ausgeprägt und ich hatte wirklich Spaß daran aber mittlerweile habe ich das Gefühl, den Bezug zur Realität zu verlieren. Ich höre immer Musik, laufe hin & her und bin vollkommen in meiner Traumwelt und das für Stunden. Nachdem ich aufstehe, bevor ich zu Bett gehe, manchmal sogar mitten im Unterricht, wenn ich draußen bin..ständig eben. Ich werde auch immer richtig aggressiv wenn mich jemand in irgendeiner Weise daran hindert, Tagträume zu haben.

Aber ich möchte langsam wirklich aufhören damit. Ich will mich um mein Leben kümmern und nichts mehr mit diesem Teil von mir zutun haben. Es geht oft um nicht sehr schöne Themen und diese Tagträume ziehen mich oft runter. Trotzdem kann ich einfach nicht damit aufhören und irgendwie habe ich auch Angst, dass sie mir fehlen wird. Ich weiß auch nicht, wie ich damit aufhören könnte und ob sowas behandelt wird?

Hat jemand das gleiche Problem und weiß, wie man da am besten rauskommt und sein Leben in den Griff bekommt ? Ich danke für die Mühe im Vorfeld

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Grimmelshausen
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Beitrag Fr., 22.01.2021, 20:37

Hi, reagiere extra auf den Originaltitel, denn er ist ja auch wunderschön geschrieben (Zitat halb gekürzt). Die Fragestellung besser als die Antworten (wie so oft).
Warum man so etwas an sich selber als Krankheit diagnostizieren kann, ist mir ein Rätsel.
Genau wie das Erfinden irgendwelcher seltsamen Fremdwörter dafür, um die Sache einzugrenzen und irgendwie beschreiben zu können, die "normale" Leute nicht übersetzen können.
Ich versuchs mal: "Schlecht angepasstes Bewusstsein an die Lebenswirklichkeit".
D.h., die (berechtigte) Ablehnung der realen Lebensumstände. Volle Zustimmung bis dahin.
Aber das ist keine Krankheit, sondern der Beweis, dass man sich auch andere Lebensumstände vorstellen kann.
Umgekehrt könnte man auch sagen, wer zu Phantasien für ein besseres Leben nicht fähig ist, gehört in die Kategorie "Angepasst" bzw. "Verblödet".
Sei froh, dazu gehörst Du offenbar nicht.
Kreative haben immer solche Gedanken, wie alles besser sein oder werden könnte.
Andere eben nicht.
Wie man sich sein Leben, und seine Gesellschaft, besser vorstellen kann, ist vollkommen berechtigt, und ist sogar notwendig für den Vergleich zwischen der Realität, und dem was man gerne hätte.
Also: Tagträume sind kreative Ansätze, die Lebensumstände zu verbessern, denn es ist kein Wunder, wenn man alles, was sich tagtäglich abspielt, nur noch ablehnen und verachten kann. Gegenvorschläge:
"Dream on" (Nazareth).
"Träume sind stärker..." (Schürzenjäger)
"Ich hab geträumt von dir.." (M. Reim),
und wenn alles nichts hilft: "Nothing else matters" (Metallica).
Vielleicht auch noch "Apres toi" (V. Leandros) , oder sogar
"Ich will alles" (Gitte).
Oder auch: "Bed of roses" ( Bon Jovi).
Zum Schluss noch: "Comfortably numb" (Pink Floyd).
Selber Musik machen hilft übrigens auch.
Viele Grüße
gr.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 23.01.2021, 05:27, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquoten sind zu vermeiden. Bitte an die Netiquette halten.

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mondlicht
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Beitrag Sa., 23.01.2021, 00:24

@Grimmelshausen

Ja, Du hast Recht - Träumen ist auch eine kreative Quelle. Lassen wir mal das lateinische Wort weg - oder auch die Frage, inwieweit hier eine diagnostizierbare Krankheit vorliegt. Es haben einige in diesem Thread geschrieben, dass es sie stört, so viel in ihre Tagträume einzutauchen, obwohl sie es nicht wollen. Das reicht doch, es als Problem anzuerkennen. Insofern finde ich Deine Hinweise auf die guten Gründe, diese Welt abzulehnen, verfehlt.

Ich bin selbst betroffen (gewesen) von dieser - ich würde es nennen: Sucht. Wenn man stundenlang wegdriftet am Tag, dann kann man sich auch die Birne mit was anderem volldröhnen. Der Effekt ist der gleiche.
Ich sehe da kein Potenzial, das Leben für sich in eine positive andere Richtung zu bewegen. Das ist eine Ersatzbefriedigung. Klar, man kann auch gesellschaftliche "Gründe" dafür finden. Genauso wie übermäßiger Alkohol- oder Pornokonsum einen gesellschaftlichen Hintergrund haben.

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Wurstel
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Beitrag Mo., 25.01.2021, 16:40

Wurstel


Irgendwie bin ich da wohl auch betroffen. Ich habe mir immer wieder meine eigene Welt ausgemalt, in der ich ein erfolgreicher Mensch bin, in verschiedenen Rollen. Als ich 17 wurde, begann mein Wunsch, ein erfolgreicher Rockmusiker zu sein. Leider haben mir das meine Eltern verboten. Ich habe schon früher angefangen, Gedichte und Liedtexte zu schreiben, die ich im Familienkreis vorlas. Da meiner Mutter meine Texte nicht gefielen, hat sie sie in den Ofen gesteckt. Auf diese Art sind Hunderte, wenn nicht Tausende meiner Liedtexte verlorengegangen.

Als ich 1987 meinem ersten Therapeuten sagte, daß ich gerne ein Rocksänger wäre, meinte der dazu nur: "Und ich wäre auch gerne ein Astronaut." Er sagte, ich sollte diesen Wunsch aufgeben, aber ich antwortete, daß es eigentlich mein Lebenszweck ist, Rocksänger zu sein und daß ich eigentlich keinen anderen Lebenswunsch habe. Worauf er mich dann als stark suizidgefährdet einstufte und mir sagte, ich solle halt in Restaurants gehen und etwas Gutes essen, also etwas, was ich gerne esse, denn meinen Lebenstraum werde ich mir nicht erfüllen können, so wie er ja auch kein Astronaut geworden ist. Die Folge war dann, daß ich stark zugenommen habe (Frustessen).

Hier ist einer meiner Liedtexte, den ich aufgrund meiner damaligen Stimmung im Jahr 1995 geschrieben habe:
viewtopic.php?f=36&t=33950
(Dort ist nachfolgend auch eine Übersetzung ins Hochdeutsche.)

Meine spätere Therapeutin sagte zum Thema meiner Tagträume:
"Was man nicht in der Realität hat, das muß man in der Phantasie haben."

Ich konnte erst lange nach dem Tod meiner Mutter (an dem ich wegen meiner künstlerischen Aktivitäten schuld bin) meine eigene Band gründen, was meine Familie zum Anlaß nahm, gegen mich ein Entmündigungsverfahren anzustrengen und mit dem sie letztlich aufgrund meines schweren Unfalles im Februar 2019 erfolgreich war.

Nunja, ich konnte mir wenigstens meinen Traum, Sänger einer Rockband zu werden, erfüllen. Doch erfolgreich sein schaut anders aus...

Allgemein möchte ich sagen, daß die Tagträume möglicherweise eine Schutzfunktion haben. Ich frage mich, welche Unterschiede es eigentlich zwischen echten Träumen und Tagträumen gibt. Außer dem, daß ich mich nur sehr selten an meine echten Träume (also die während meines Schlafes) erinnere, und dann verblaßt diese Erinnerung sehr schnell, wohingegen diese Tagträume (die ich mir ja bewußt ausdenke) mir im Gedächtnis bleiben.

Die Tagträume sind ja auch eine Art des Denkens - man denkt sich etwas aus.
Meine Vermutung ist, daß die echten Träume nichts anderes sind als das Denken während des Schlafens. Offenbar geht das Denken im Schlaf weiter. Es ist mir schließlich nicht möglich, nicht zu denken: Ich denke, also bin ich.

Was meint Ihr dazu?


Wurstel

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mondlicht
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Beiträge: 657

Beitrag Mo., 25.01.2021, 17:42

Wurstel,

das ist ein toller Text. Ist das Lied auch vertont und hast Du vielleicht eine Aufnahme?!

Für mich bestehen Tagträume oft aus sich wiederholenden Sequenzen, kleinen Szenen, die "Action" beinhalten und in denen ich beeindrucken kann. Oder auch erotischer Art. Das sind (in meinem Fall) keine Entwürfe für ein besseres Leben, wie in Deinem Beispiel. Du hast ja von etwas geträumt, was in gewisser Weise "realistisch" war und von dem Du was umsetzen konntest. Meine Tagträume sind Bilder und Kurzfilme, die mir gute Gefühle geben.

"Richtige" Träume dagegen überraschen mich mit ihren eigenen Symbolen, Aussagen, Handlungen. Ich erinnere mich fast jeden Tag an Traumsequenzen. Für mich beinhalten sie sehr interessante Botschaften und Aussagen über mein Gefühlsleben und meine psychische Verfassung. Die echten Träume sind nicht logisch, das unterscheidet sie vom Denken und auch vom Tagträumen.


Redwine 1988
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Beiträge: 2

Beitrag So., 21.02.2021, 19:29

Hallo an alle,
Ich habe gestern herausgefunden das ich nicht allein mit den Tagträumen bin, es gibt wohl weitaus mehr Menschen denen es ähnlich geht wie mir. Was mich ehrlich gesagt sehr beruhigt!
Jetzt wollte ich mich einfach gern mit Gleichgesinnten austauschen und fragen ob es auch bei einigen ähnlich gibt wie bei mir.
Ich habe mit dieser Träumerei schon im Kindesalter angefangen, immer vorm Zubettgehen und wenn ich nachts wach wurde. An ein Trauma an sich kann ich mich wenig erinnern, ich weiß nur das ich mich das oft allein gefühlt habe. Deswegen habe ich mich in meine eigene Welt geträumt. Ich bin der Hauptdarsteller, meistens ein junger Mann, mal ein Nerd, mal ein Millionär, mal der verkorkste Sohn eines säufers etc. Oftmals träume ich mich auch in Filme oder Bücher, gerade hat es mir ein Hörbuch sehr angetan, ich bin quasi süchtig und sobald ich keine Zeit für mich habe bekomme ich merklich schlechte Laune. Mir geht es momentan psychisch deswegen auch schlecht, ich wünsche mir immer mehr in dieser Welt zu leben und nicht nicht in meinem Leben. Ich habe ein Kind und Mann, was es für mich noch schlimmer macht da ich noch Schuldgefühle dazu habe. Dazu kommt das ich mich wenn ich diese Phase habe einfach nicht mag, mich nicht als Frau sehe und mich alles frauliche an mir anwiedert. Ich möchte mich im Moment einfach verkriechen und mich in diese Welt träumen. Ich weiß selbst das es nicht gut ist und versuche mich abzulenken, fühle mich aber so ausgelaugt und müde. Mit meinem Mann darüber sprechen würde nicht funktionieren er hätte kein Verständnis. Es fällt mir im Moment so schwer alles auf die Reihe zu bekommen und ich habe Angst wieder in eine Depression zu rutschen deswegen. Ich weiß ihr könnt mir wenig helfen aber mir hilft es schon einfach jemanden zum austauschen zu finden.

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