Maladaptives Tagträumen

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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nemastide
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Maladaptives Tagträumen

Beitrag So., 18.02.2018, 14:26

Hi,

auch wenn es (noch?) keine offizielle "psychische Störung" ist - leider ich unter "maladaptiven Tagträumen". Erst gestern habe ich fast den ganzen Tag damit verbracht, in meine Traumwelt zu versinken. Wobei ich nicht selbst Hauptakteur bin (anders als bei den Fällen, über die ich gelesen habe), sondern 4-5 andere Charaktere.

Ich versinke tagsüber eher nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Träume, meine Arbeit beeinflussen sie zum Glück nicht. Allerdings fange ich immer damit an, wenn ich schlafen gehe und bin dadurch oft bis 2 Uhr in der Nacht beschäftigt. Am Wochenende lege ich mich tagsüber einfach auf die Couch und fange damit an, obwohl ich so viel anderes vorhatte. Es vergehen so viele Tage, an denen ich produktiv sein wollte bzw. auch sollte und ich verbringe sie in meiner Traumwelt. Es ist wie eine Sucht, nur kann ich das Suchtmittel nicht vermeiden, da ja Gedanken jederzeit möglich sind :(

Geht es wem ähnlich, oder hat es schon jemand geschafft, den Tagträumen zu entfliehen? Ich brauche irgendeine Anleitung oder Hilfestellung, wie ich es schaffe, sie zu vermeiden?

Es geht mir auch nicht um die Ursachen - die sind mir eigentlich bekannt. Die Traumwelt ist toll, dort sind alle perfekt und die Hauptakteurin ist so, wie ich es gern sein würde. Es entspannt mich und fühlt sich einfach toll an, wenn ich wieder in die Traumwelt eintauchen kann. Andererseits raubt es mir natürlich auch immens Kraft und vor allem Zeit! Ich habe kein Trauma oder irgendwelche schlechten Erfahrungen in meiner Kindheit gemacht. Es fing irgendwann an, als ich klein war (ich weiß das genaue Alter nicht) und hat sich einfach mehr und mehr entwickelt.

Wie wird man eine Sucht los, die sich in den Gedanken abspielt? Bin echt verzweifelt. Ich möchte nicht noch mehr Zeit damit verlieren.

Eine interessante Anmerkung: Wenn ich viel beschäftigt bin oder z.B. einen Freund habe, verschwindet das Verlangen meist. Dann scheint meine reale Welt gut genug zu sein. Diesen Zustand kann ich natürlich nicht immer so herstellen :)

LG und danke fürs Lesen

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mondlicht
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Beitrag So., 18.02.2018, 16:53

Hallo Nemastide,

willkommen in diesem Forum.

Ich habe diese Sucht auch und kann Dir leider kein Rezept liefern, um aus dem Muster rauszukommen. Ich denke, es handelt sich um eine echte Ersatzbefriedigung. Du schreibst, dass dieses Verhalten bei Dir auch davon abhängt, ob Du ein erfülltes oder ein weniger erfülltes Leben hast.

Es wäre sicher interessant, der Frage nachzugehen, was Du mit Deinen Träumen (oder Freunden) überdecken "musst". Ist es ein Schmerz, ist es Leere ...

Gut, dass Du Deiner Arbeit nachgehen kannst. Du scheinst ja eine Menge Kontrolle über Dich zu haben. Vielleicht könntest Du den aktuellen Zustand auch versuchen anzunehmen. Es wird schon wieder eine aufregendere Lebensphase kommen.

Liebe Grüße!

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Kaonashi
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Beitrag So., 18.02.2018, 18:35

Ich hatte lange Zeit solche Tagträume, seit früher Kindheit, und dann kam irgendwann eine Zeit, wo mir nichts mehr eingefallen ist (ca. Ende 20 oder Anfang 30). Ich empfand das eher als Verlust denn als Gewinn. In letzter Zeit habe ich wieder ein paar Geschichten und finde das gut. Es ist aber bei mir auch nicht so exzessiv. Ich beschäftige mich damit nur vor dem Einschlafen, und ich schlafe dadurch meist besser ein, sodass es also kein so großer Zeitfresser ist. Der PC ist bei mir der größte Zeitfresser.

Bei meinen Geschichten spiele ich selbst auch nicht mit, und die Hauptperson ist nicht so, wie ich gerne sein würde, sie bekommt nur so viel Aufmerksamkeit und Unterstützung, wie ich gerne hätte.

Vielleicht schaffst du es, die Geschichten auf bestimmte Tageszeiten zu beschränken und dich zu anderen Tageszeiten abzulenken, indem du dich mit etwas anderem beschäftigst?
Oder denkst du, dass es grundsätzlich schlecht ist, diese Tagträume zu haben, sodass du sie gerne komplett aufgeben würdest?

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nemastide
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Beitrag Mo., 19.02.2018, 19:51

Hi,

danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, um zu antworten!

Ich war früher sehr lange mit meinem Leben unzufrieden und habe damit eigentlich immer gekämpft, hatte auch nicht so viele Freunde. Denke das habe ich dann mit den Träumen kompensiert. Jetzt habe ich mich so weit durchgekämpft, dass es mir prinzipiell gut geht, aber diese Traumsucht werde ich einfach nicht los. Leider habe ich darüber eben keine Kontrolle und es ist auch kein "aktueller Zustand", sondern permanent gegeben. Ich habe nicht so lange und oft bzw. tolle Beziehungen, dass sie verschwinden. Bzw. sind sie nicht da, wenn ich mich mit Freunden treffe. Aber ich kann (und will) mich nicht die ganze Zeit mit Freunden treffen :). Die Träume sind also nicht nur vorübergehend oder eine Phase. Wie sieht das bei dir aus mondlicht? Ist diese Sucht bei dir auch schon länger vorhanden? Es hört sich so an, als würde sie dich auch bei der Arbeit beeinträchtigen? Versuchst du etwas dagegen zu unternehmen, oder akzeptierst du sie eher?

@kaonashi: Ich denke, solange dir die Träume beim Einschlafen helfen, ist das ok. Bei mir ist es eher das Gegenteil :) Die Träume rauben mir viel Zeit und Kraft und ich möchte sie wirklich komplett loswerden. Ich nehme mir ja immer vor, mich mit diesem und jenem zu beschäftigen und dann zieht es mich doch wieder in die Traumwelt. Leider schaffe ich es eben meistens gar nicht, mit anderen Dingen anzufangen. Selbst mit denen, die ich gerne mache. Schätze da spielt auch meine dauerhafte Müdigkeit eine Rolle :( Ich probiere trotzdem einmal, mir der Zeiten bewusster zu werden, vielleicht kann ich das von dir mitnehmen.

LG

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mondlicht
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Beitrag Di., 20.02.2018, 00:39

Hallo Nemastide,

ja, mich begleitet das Tagträumen eigentlich schon seit meiner Pubertät. Ich habe im Rahmen verschiedener Therapien daran gearbeitet, bei mir ist das aber etwas anders gelagert. Bei mir sind diese Träume mit Personen verknüpft, die es tatsächlich gibt, mit denen ich fiktive Beziehungen eingehe. Nur ich bin eine "andere". Es gab Phasen, in denen mich das völlig aus dem Lot gebracht hat und in denen ich sehr instabil war. Ich war dann fast ein bisschen wie manisch, total aufgedreht und abgehoben. Seit einigen Jahren bin ich etwas "gesetzter" in der Hinsicht, es gibt da eine Figur, mit der ich träume, aber ich bin nicht besessen. Ich habe keine Leistungsprobleme mit der Arbeit. Aber auch kein richtig erfülltes Leben.

Ein bisschen depressiv klingt das für mich schon, wenn Du so schreibst, dass Du auf dem Sofa versackst und nicht tust, was Du Dir vorgenommen hast. Eine Verhaltenstherapeutin gab mir Tipps an die Hand, wie ich mir das Träumen vermiesen kann. Aber das hat mir nicht geholfen. Ich denke, es kommt darauf an, zu verstehen, was einem fehlt. Und sich als erwachsene Frau sich selbst zuzuwenden und zu versorgen. Das hat ja etwas sehr Regressives, die Träumerei. Eine Verweigerung, eine Flucht. Und eben auch eine destruktive Seite, weil das Träumen im wirklichen Leben nichts gedeihen lässt.

Machst Du eine Therapie?

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RoboCat
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Beitrag Di., 20.02.2018, 11:31

Liebe Namastide,

von dem oben genannten Begriff lese ich heute zum ersten Mal. Ich hatte aber einen spontanen Gedanken als ich las, dass dir diese Träumerei eigentlich ein Gewinn ist, dich nicht quält und du das gerne machst. Warum schreibst du nicht einfach ein Buch über deine Fantasiegeschichten? Wenn du eine Art Ort für deine Gedanken hast, dann "belästigen" sie dich vielleicht tagsüber weniger. Und du hättest ein Hobby, mit dem sich auch neue Kontakte knüpfen ließen.

In fast jeder Stadt gibt es Treffen, so eine Art Lesezirkel, in denen man sich gegenseitig aus dem eigenen Werk vorliest und dann Kritik bekommen kann, wenn man möchte. Wären damit nicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen? ;)

Grüße!
:axt:

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nemastide
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Beitrag Do., 22.02.2018, 22:24

Hi,

@mondlicht: Das klingt nach einer ähnlichen Ursache - dir scheint im Leben auch etwas zu fehlen, weswegen du dich nach der Traumwelt sehnst. Was wäre für dich ein erfülltes Leben? (Musst die Frage nicht beantworten - vielleicht einfach nur für dich selbst, oder vielleicht hast du das schon). Wenn du im Traum eine andere bist, heißt das wohl auch, dass du bestimmte Dinge nicht an dir magst?

Bei mir ist das auf jeden Fall so. Mit dem depressiv hast du nicht so unrecht - ich war jahrelang "depressiv" (ist eine aber Selbstdiagnose im Nachhinein), geprägt von Selbsthass. Ich konnte mich so weit "weiterentwickeln", dass ich mich mittlerweile akzeptiert habe. Aber habe doch immer wieder mal Rückschläge, dann eben am Wochenende keine wirkliche Kraft und ich flüchte mich wohl in die Traumwelt bzw. ist es natürlich einfacher sich in die Traumwelt zu flüchten, als an sich zu arbeiten :)

Denke auch die Lösung ist wohl an sich zu arbeiten und ein für sich erfülltes Leben zu haben. So wie du schreibst, sich selbst zuwenden. Nur nimmt dieses "träumen" so viel Zeit und Kraft weg, dass ich einfach nicht dazu komme, an mir zu arbeiten. Oder nur selten... Im Moment bin ich nicht in Therapie. War früher mal bei 2 Therapeutinnen, als ich so depressiv war und das hat mir nicht wirklich geholfen... vielleicht starte ich noch einen Versuch. Ich weiß es noch nicht.

Gut, dass du deiner Arbeit nachgehen kannst. Wie oft oder wie lange bzw. wann hast du deine Tagträume? Hast du mitbekommen, was sich zwischen deinen Phasen geändert hat oder du anders gemacht hast? Oder war das aufgrund der Therapie?

@RoboCat: Die Träumerei ist leider kein Gewinn für mich. Ich mache es gerne, ja, sehne mich richtig danach, aber sie quält mich in dem Sinne, dass sie mich vom richtigen Leben abhält. Das Problem ist glaube ich, dass ich mich für das Geschichten schreiben genauso "aufraffen" müsste, wie für andere Dinge und dann könnte ich gleich meinen wirklichen Hobbies nachgehen ;) Über etwas Schreiben und das Träumen sind ganz andere Zustände und das Träumen ist leider verlockender. Beim Träumen fühle ich alles, was meine Figuren fühlen und kann mich dem Hingeben. Beim Schreiben müsste ich konzentriert sein, eine logische Dramaturgie haben, ein Anfang, ein Ende,... Es geht mir beim Träumen denke ich um die Gefühle und das geistige Erleben, das macht diese Sucht aus. Hoffe, damit ist es etwas verständlicher.

Danke aber trotzdem, dass du dir die Mühe mit dem Tipp gemacht hast. Ich weiß, ich habe nach einer "Anleitung" gefragt und lehne die Vorschläge dann ab... tut mir leid :( Es hilft mir aber trotzdem, darüber zu schreiben und es prinzipiell einmal als "Sucht" zu sehen und mir immer wieder zu vergegenwärtigen, dass es schlecht für mich ist.

Sorry für den langen Beitrag...

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mondlicht
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Beitrag Fr., 23.02.2018, 00:09

Ich finde nicht, dass Du Dich für die Länge Deines Beitrags entschuldigen musst, Nemastide.

Die Frage nach dem Schreiben hast Du aus meiner Sicht sehr gut beantwortet. Das Schreiben würde ja voraussetzen, in eine gewisse Distanz zu treten und die inneren Bilder zu transformieren. Und das Ergebnis dann für Leser_innen auch noch zu gestalten. Das sind zwei ganz verschiedene Schuhe. Eine Verhaltenstherapeutin hat mir mal empfohlen, die Träume aufzuschreiben, um sie mir zu vergellen. In dem Moment, in dem man schreibt, träumt man nicht mehr.

Eine andere Therapeutin wiederum hatte einen ähnlichen Gedanken wie Robocat ...

Um Deine Frage nach der Veränderung meines Traumverhaltens zu beantworten - welchen Anteil die Therapien daran hatten, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es jetzt so, dass ich mein Leben mit meinen Träumen gewissermaße friedlich teile, also auf Spaziergängen und im Wasser träume ich, ich träume auch bei der Arbeit mal, und da ich selbstständig arbeite und nach dem Ergebnis bezahlt werde, kann ich mir das irgendwie leisten - auch wenn es so gesehen ein teures Vergnügen ist.

Bei mir ist es so, dass ich ohne Träume eher depressiv bin, die Träume mein Leben bunter machen. Ich habe aber darauf keinen Einfluss. Manchmal glaube ich, das sind irgendwelche chemischen Prozesse im Hirn (?).

Ich bin 20 Jahre älter als Du. Mit der Zeit wurde es weniger. Ich habe jetzt in meinem derzeitigen Lebensabschnitt viel mehr Verantwortung als vor 20 Jahren, mit mir leben zwei Hunde, ich habe eine zunehmend hilfsbedürftige Mutter und viel Arbeit, auch existentielle (nicht in erster Linie finanzielle) Sorgen. Irgendwie fehlt der Platz für Rückzüge und träumende Stunden auf dem Sofa. Ich weiß allerdings nicht, ob es mir damit besser geht oder nicht.

Ich fühle mich den Aufgaben meines Alters (Abschied von den Eltern, allmählicher Übergang ins eigene "Altwerden") nicht so recht gewachsen. Und während ich das hier schreibe, kommt mir der Gedanke, dass es da einen Zusammenhang mit den verträumten Jahren geben könnte. Hatte ich vorher noch gar nicht bedacht. Insofern danke für Deinen Thread ;-)

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nemastide
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Beitrag So., 25.02.2018, 15:59

Hi mondlicht,

das ist interessant, dass du ohne Träume eher depressiv bist. Es gibt ja einige Experimente, in denen z.B. ein Muskel nur in Gedanken trainiert wird und aber tatsächlich wächst. Oder zum Thema Heilkraft... wenn man sich gedanklich auf die Genesung konzentriert, dass das hilft usw. Und man sagt ja auch der Körper unterscheidet nicht ganz zwischen Gedanken und Realität, sprich er erlebt gedankliche Vorstellungen als hätte man sie wirklich erlebt. Autogenes Training basiert ja auch auf der Vorstellungskraft. (Was das genau für Vorgänge sind, weiß ich aber nicht.)

Vielleicht hat das Träumen einen ähnlichen Zustand/Effekt? Wenn man von schönen Gefühlen träumt, setzt das chemische Prozesse in Gang und ruft Glücksgefühle hervor, oder Entspannung etc. Wenn es vom Zustand für den Körper (zumindest teilweise) so ist, als hätte man das auch erlebt, ist man vielleicht glücklicher oder es geht einem zumindest weniger ab? Bin mir aber nicht sicher, ob das positiv ist oder eher in Richtung Selbstbelügung geht...

Ich träume oft auch von traurigen Situationen und schweren Schicksalsschlägen (allerdings immer mit Happy-End), die bei mir dann natürlich eher Traurigkeit hervorrufen. Bei mir spielt Musik auch eine große Rolle, die kann meine Stimmung sehr leicht lenken. Wenn ich dann manchmal etwas sehr Positives träume und die Charaktere viel Spaß haben, tanzen, Witze machen, was auch immer und ich dementsprechend noch "Gute-Laune-Musik" höre, bin ich selbst auch sehr motiviert.

Träumst du denn eher Positives oder wie ist das bei dir? Dann könnte ich mir vorstellen, dass es eben gegen depressive Tage hilft. Vielleicht wäre das Träumen in dem Sinne auch etwas Gutes, wenn man immer bei positiven Situationen bleibt - das einzige Problem wäre dennoch, dass man dann Stunden darin verbringt. Es auf 20 Minuten positives Träumen zu schaffen, wäre vielleicht ein Ansatz. Vielleicht klappt es mit 10 Weckern :) Echt schwierig. Mir fehlt es sicher auch an Disziplin :)

Dein Mehr an Verantwortung zwingt dich sozusagen im Hier und Jetzt zu leben. Diese Erfahrung habe ich auch, wenn ich Dinge machen MUSS und viele Freizeitaktivitäten geplant habe, bin ich auch im Hier und Jetzt und am Abend dann meistens zu müde zum Träumen, dann funktioniert es recht gut ohne. Mir geht es dann aber besser ohne Träumen. Aber irgendwann kommt dann wieder die Sehnsucht, wenn mir das echte Leben zu viel wird (eher hinsichtlich dem Druck aus der Arbeit, Gesellschaft, vielleicht auch jenen, den ich mir selbst mache). Das löst ja dann auch wieder depressive Phasen bei mir aus, denke damit hängt das alles zusammen... ein Teufelskreis.

Freut mich, wenn dir etwas aufgefallen ist und dir das Schreiben darüber auch weiterhilft :) Wenn du mehr darüber erzählen willst, aber nicht hier im Thread, kannst du mir auch gerne eine private Nachricht schreiben. Nur als Angebot ;)

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mondlicht
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Beitrag Do., 01.03.2018, 10:34

Hallo Nemastide, ich habe Dir eine PN geschrieben. Solltest Du antworten - immer schön den Text zwischenspeichern, man fliegt nämlich raus aus der Verbindung, sobald man die PN abschicken will und dann ist der Text weg (wie ja auch bei den Beiträgen hier der Fall).
Sonnige Grüße!

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Alesy
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Beitrag Sa., 17.03.2018, 21:01

Bin selbst von maladaptiven Tagträumen betroffen und dadurch auch in meinem Alltag eingeschränkt.
Habe deswegen schon in meinem Leben stagniert. Zum Glück bin ich gerade aber am Vorwärts kommen und schleppe mich halt durch.

Dr. Somer forscht gerade nach Therapiemöglichkeiten und sucht Teilnehmer für eine online Behandlung.
Auf der Webseite des "The Maladaptive Daydreaming Research Laboratory" kannst Du Dich informieren und anmelden. Vielleicht ist's bei Dir erfolgreich, und selbst wenn nicht trägst Du immernoch zur Forschung und zukünftigen Erkenntnissen bei.
Wird allerdings auf englisch sein.
Ich hab' mich mit einer kurzen eMail angemeldet und auch schnell eine Bestätigung bekommen.

Auf der Seite findest du ebenfalls eine Reihe an Studien. Bisher gibt es Hinweise, dass maTt einem Zwangsverhalten und stoffungebundener Sucht ähnlich ist.
Daher könnten Therapiemethoden für solches effektiv sein. Falls Du also in Therapie gehen möchtest, wäre es sicher hilfreich maTt als Zwangs- und Suchtverhalten zu beschreiben/-handeln.

Leider gibt es noch keine etablierte deutschsprachige Community, aber ein junges Forum Namens "Maladaptives Tagträumen - Exzessive Wachfantasien" in dem hoffentlich bald mehr Leute zusammen kommen.

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Crash-Kurs
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Beiträge: 173

Beitrag So., 25.03.2018, 20:37

Hallo Leute! Nach langer Zeit hab ich wieder mal ins Forum geschaut und bin bei diesem Thema hängengeblieben. Meine "Spinnerei" hat also einen Namen... Ich frage mich schon lange, ob mein oft exzessives Tagträumen, meine Traumwelt, die mir erstrebenswerter als die Realität erscheint, denn noch normal ist und ob das andere auch tun. Jetzt weiß ich, daß ich nicht allein bin. Habe die letzte Stunde mit goggeln über das Thema verbracht. DANKE an den Threaderöffner!!


dan2018
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Beiträge: 1

Beitrag Di., 28.08.2018, 09:41

Hallo,

seit ein paar Jahren arbeite ich gemeinsam mit Kollegen aus New York, Haifa und Lausanne zum Thema Maladaptive Daydreaming. Ich suche gerade deutschsprachige Personen, die sich darueber mit mir unterhalten wollen, weil wir nun auch ein deutschsprachiges Forschungsprojekt fuer Deutschland und die Schweiz planen. Hat jemand Interesse? Uns wuerde das sehr helfen, um auch in Deutschland besser ueber das Thema informieren zu koennen. Bitte melden bei: daniela.jopp[at]unil.ch.

Tausend Dank!

Daniela

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Fairness
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Beiträge: 1516

Beitrag Di., 28.08.2018, 20:23

Liebe nemastide... das, was du beschreibst, könnte eine abgewehrte Depression sein. Freunde hast du... Sind sie dir nah? Und dann... Was fehlt dir im Leben? Wonach sehnst du dich?
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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Lilli81
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Beiträge: 86

Beitrag Sa., 01.09.2018, 09:12

Mich interessiert dieses Thema auch, da ich auch davon betroffen bin. Ich weiß dies erst seit ich davon in einem Buch gelesen habe. Ich konnte im Internet nicht soviel auf Deutsch finden. Ich verwende die Gedankenstoppmethode, um mich davon immer mal wieder zu distanzieren. Ich merke, dass es mich in manchen Dingen beeinflußt.

@nemastide: Kann es sein, dass es bei dir Einsamkeit kompensiert? Solange du in einem Traum bist, bist du nicht allein. Ich würde mich gerne mit euch austauschen, was für Träume das so sind. Vielleicht haben wir da gewisse Gemeinsamkeiten, was das angeht? Mir wäre es aber per PN lieber.

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