Eingesperrt sein....

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Neo88
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Eingesperrt sein....

Beitrag So., 09.11.2014, 00:36

Alle die nicht verstehen worum es jetzt geht können sich glücklich schätzen...
Also ich bin seit gut ~2 Jahren wegen Burnout und anderen sachen Krankgeschrieben bzw ich war in Pension auf 1 Jahr befristet.
Davor war ich sehr viel im Ausland unterwegs und habe dort auch Leute die ich kenne und schätze.
Während meiner befristeten Pension konnte ich Privat so viel AT verlassen wie ich wollte nur über 60 Tage bekam ich halt keine Pension mehr.
Gut jetzt habe ich den Brief erhalten das meine Pension nicht mehr verlängert worden ist und ich wahrscheinlich "nur" Krank geschrieben sein werde das bedeute ich darf das Land nicht verlassen.
Ich fühle mich als würde ich in einen Gefängnis Sitzen. Ich könnte den ganzen Tag nur heulen und kotzen. Trotzt den gefühlt 100x Drogen den ich jeden Tag einnehmen muss geht es mir beschissen so als würdet ihr aufwachen und man würde euch sagen das ne Hand oder ein Fuss weg ist.
Ich weis echt nicht was ich machen soll.... Am liebsten wäre es ich wäre auf den Flug MH370 gewesen....

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Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 08:40

Neo88 hat geschrieben: Gut jetzt habe ich den Brief erhalten das meine Pension nicht mehr verlängert worden ist und ich wahrscheinlich "nur" Krank geschrieben sein werde das bedeute ich darf das Land nicht verlassen.
Ist das tatsächlich so? Darf man im Krankenstand nicht ein oder zwei Wochen "Urlaub" machen? Hat man dir deinen Pass abgenommen, oder was?

Bei einem Krankenstand hat man doch nur die chefärztliche Untersuchung alle paar Wochen. Dazwischen kann man sich frei bewegen. Und gerade bei Burn-Out-. bzw. Depressionserkrankten wird darauf geschaut, dass sie aktiv werden/bleiben. Da gibt es doch keine Bettruhe oder "Gitterbettsperre" um 20 Uhr.


Nun gut, darüber weiß ich nicht Bescheid, weil bei meinem Mann die Erkrankung sowieso keine Auslandsreisen zugelassen hat. Selbst jetzt, wo er gerade wieder "der Alte" ist, und es ihm echt gut geht, wären Auslandsreisen zu großer Stress für ihn.

Wieder zurück zum allgemeinen Problem.
Na klar ist es nicht einfach, wenn einem Freiheiten beschnitten werden. Aber mit "gestutzten" Flügeln ist auch noch ganz gut fliegen.

Ich habe eine Freundin, die kam aus Deutschland nach Wien, weil ihr Mann dort drei Jahre lang beruflich verpflichtet war. In Wien bekam sie plötzlich so starke Panikattacken, dass sie nicht mehr bei der Wohnungstüre rausgehen konnte. Ja, sie war regelrecht eingesperrt in ihre Wohnung. In einer fremden Stadt, die Familie 900 km entfernt und ohne Bekanntschaften. Nur das Internet war ihr Tor zur Welt.
Mit einer Therapeutin hat sie es zwar geschafft, dass sie zumindest mit dem Hund eine Runde um den Block gehen - und schnell ein paar Sachen aus dem Geschäft um die Ecke holen - konnte, aber das war psychische Schwerstarbeit. Mit gezielter Atemtechnik hat sie ihre Angst und Panik in Schach gehalten.

Du kannst es wahrscheinlich gerade nicht sehen ... aber meine Freundin hätte eine Million Euro dafür gegeben, deine Freiheit ( dich innerhalb von Österreich total frei und unbeschwert zu bewegen ) zu haben.

Und was ich mich auch gerade frage ....
Zwei Jahre "Krankenpension" nach einem Burn-Out ist ja doch eine ziemlich lange Zeit. Und in diesen 2 Jahren ging es dir ja so prächtig, dass du durch die Welt reisen konntest.

Was ist jetzt passiert, dass du wieder so am Boden liegst, und dir wüscht mit MH370 abgestürzt zu sein?

Wenn die 88 dein Geburtsjahr ist, dann bist du doch gerade mal 26 Jahre alt. Da ist doch noch ausreichend Zeit, dir einen Beruf zu suchen, in dem du dich nicht so ausbrennst! Du kannst doch nicht nach wenigen Berufsjahren schon in die Dauerpension gehen!

Schätze das, was du hast! Dass du dich innerhalb von Österreich total frei bewegen kannst. Sei glücklich damit! Und sieh dich nach einem neuen Beruf um, der dir Spaß und Freude macht!

Und gehe zum Therapeuten, der dir DIE Perspektiven aufzeigt, die dir offen stehen. Wenn du wieder im Arbeitsprozess stehst, kannst du in den Urlaubswochen auch wieder ins Ausland fliegen so oft du willst.

Das ist doch ein tolles Ziel, oder?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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Neo88
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Beitrag So., 09.11.2014, 10:37

Ist das tatsächlich so? Darf man im Krankenstand nicht ein oder zwei Wochen "Urlaub" machen? Hat man dir deinen Pass abgenommen, oder was?
Also mir wurde von der Krankenkasse gesagt nein auch wenn ich 2 Wochen alleine zuhause bin weil meine Eltern zu den Großeltern Weihnachten feiern fahren. Den Pass habe ich aber ich bin nicht Krankenversichert in den Zeitraum und mir passiert was kann ich gleich auf meine letze Reise in die Schweiz fahren.
Dazwischen kann man sich frei bewegen.
Das ist relativ für jemand der Europa sein Wohnzimmer nennt. Ich kenne viele Leute in Deutschland die ich nicht mehr sehen kann dadurch das macht mich halt noch depressiver.
und es ihm echt gut geht, wären Auslandsreisen zu großer Stress für ihn.
kommt darauf an was er hatte und wie es sich geäußert hat aber das Reisen kann man ganz stressfrei machen.
In Wien bekam sie plötzlich so starke Panikattacken, dass sie nicht mehr bei der Wohnungstüre rausgehen konnte. Ja, sie war regelrecht eingesperrt in ihre Wohnung. In einer fremden Stadt, die Familie 900 km entfernt und ohne Bekanntschaften. Nur das Internet war ihr Tor zur Welt.
Mir geht es ähnlich. Ich kann mich nur entspannen wenn ich weit weg bin von Wien. Graz, Klagenfurt, Salzburg fange ich an langsam auf zu atmen und erst richtig gut geht es mir wenn ich länger unterwegs bin. Nachdem ich meine Österreichcard im Dezember auslauft ist das aber auch Geschichte und ich bin endgültig an den Goldenen Käfig gefesselt.
Mit gezielter Atemtechnik hat sie ihre Angst und Panik in Schach gehalten.
Ich habe es in meiner Jugendzeit schon mit Biofeedback getestet aber bei mir bringt das nichts ich bin einfach ein nevenbündel.
Zwei Jahre "Krankenpension" nach einem Burn-Out ist ja doch eine ziemlich lange Zeit. Und in diesen 2 Jahren ging es dir ja so prächtig, dass du durch die Welt reisen konntest.
Es geht mir nur dann gut wenn ich so weit weg bin wie es nur geht. Vor kurzen war ich fast am anderen Ende der Welt für 3 Wochen und da konnte ich wirklich kraft tanken bevor die depressive zeit wieder los geht. Ich wünsche mir nichts sehnlicheres als das ich über Weihnachten einfach nur weg sein kann.
Wenn die 88 dein Geburtsjahr ist, dann bist du doch gerade mal 26 Jahre alt. Da ist doch noch ausreichend Zeit, dir einen Beruf zu suchen, in dem du dich nicht so ausbrennst!
das schlimme ich leide daran:
http://en.wikipedia.org/wiki/Dyslexia und an Legasthenie. Dazu kommt das ich mich 0 konzentrieren kann wenn sich die Geräuschkulisse ändert.
Im klartext sehe ich durch meine Ohren und kann mich so gut wie garnicht konzentrieren. Sachen die sich bewegen sind ganz schlimm. Autofahren kann ich logischerweise auch nicht und den Führerschein habe ich abgebrochen.
Jetzt nach den Text werde ich mich ein wenig hinlegen und schlafen (müssen).
Wie ich so jemals wieder arbeiten sollte weis ich nicht.


Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 17:45

Neo88 hat geschrieben: ...das schlimme ich leide daran:
http://en.wikipedia.org/wiki/Dyslexia und an Legasthenie. Dazu kommt das ich mich 0 konzentrieren kann wenn sich die Geräuschkulisse ändert.
Im klartext sehe ich durch meine Ohren und kann mich so gut wie garnicht konzentrieren.

Naja Lese-/Rechtschreibschwäche (Dyslexie) bis hin zur Legasthenie finde ich nicht schlimm. Das haben wir hier schon in der dritten Generation in der Familie.
Mein Vater - Akademiker - und über vierzig Jahr berufstätig, litt an Legasthenie. Ich habe "nur" Dyslexie, mein Bruder wieder sogar Legasthenie (und auch er brachte es zu einem akademischen Grad) und eines meiner Kinder hat "meine" Dyslexie geerbt.... An der Arbeit hat uns das noch nie gehindert.

Wenn du "mit deinen Ohren siehst", und Null Toleranz bei Geräuschkulissen und Bewegung ( Dein Zitat: "Sachen die sich bewegen sind ganz schlimm. Autofahren kann ich logischerweise auch nicht ...") hast, frage ich mich, wie du die lauten/wurlerten Bahnhöfe (Österreichcard), die lauten/wurlerten Flughäfen, die lauten/wurlerten Züge und Flugzeuge ( in den nahen und fernen Osten) überhaupt erträgst. Dein Gehirn muss dann doch explodieren, vor lauter Reizüberflutung!

Und WENN es tatsächlich so ist .... dann lässt sich da sicher auch noch eine Beschäftigung für dich finden - irgendwo im "schalldichten" Raum! = Ein eigenes Büro, nur für dich ganz alleine. Dort machst du die Fenster und Türen zu, und sperrst jede Art von Lärm und Bewegung aus.


Wenn du dich in Wien nicht wohlfühlst, dann ziehe um! Nach Salzburg! Nach Innsbruck! Nach Bregenz! Nach Kufstein! .... Weit genug? Dort kannst du dann wieder einem Beruf nachgehen. Und dann kannst du deine Freunde in Deutschland besuchen .... oder in Dubai ... oder am Ende der Welt!
Und bis es so weit ist, kommen deinen Freunde eben zu dir!

Irgendwie lebst du im Widerspruch. So nach dem Motto: Au, au, au, wie tut mein Fuß mir weh! - Wenn ich aber tanzen geh, tut mir kein Fuß mehr weh!

In der "Krankenpension" kannst du bis ans Ende der Welt reisen - aber sobald man dich fit für den Job machen will, bist du das arme Hascherl, dass durch Rechtschreibschwäche und "Ohrensehen" nicht einmal stundenweise arbeitsfähig ist.

Wofür schluckst du eigentlich Pillen? Wenn ich da an Ritalin bzw. Concerta denke, das man Kindern mit AD(H)S gibt, weil ihre Gehirne die Geräusche nicht filtern können und sie deshalb auch ständig überreizt sind = kaum die Möglichkeit sich zu konzentrieren ....

Also bei den Kindern hilft es!
Weshalb gibt es dann nicht für dich ein "Pillchen", mit dem deine Toleranzschwelle gegenüber von Geräuschen und Bewegung angehoben wird?


P.S.: Was mir bei deinen Worten noch auffällt ....

Du schreibst komplett aus der Opferrolle ....
Wenn ich mich nur noch in Österreich aufhalten darf, dann leide ich wie ein Vieh. Und es wäre es besser gewesen, wenn ich mit einem Flugzeug abgestürzt wäre!
... ich bin nicht Krankenversichert in den Zeitraum und mir passiert was kann ich gleich auf meine letze Reise in die Schweiz fahren.

Sie mir nicht böse. Aber so eine Argumentation ist für mich nichts anderes als Erpressung.

Du hättest es in der Hand. In dem du nicht mehr auf einem sehr, sehr, sehr, sehr hohem Niveau jammerst, sondern deine Ansprüche auf ein Normalmaß herunterfährst.
Und dann siehst du zu, wie du bei diesem Normalmaß wieder in den Arbeitsprozess rein kommst. Wie gesagt .... es gibt sicher tausende von Arbeitsstellen, an denen du auch mit deinen "Handicaps" arbeiten kannst.

Frage dich nicht: Ich weiß gar nicht wie ich das überhaupt schaffen soll ... (Armes Hascherl/Opfer), sondern nimm dir fest vor: Ich WILL!!!!! es schaffen! Damit ich mein eigenes Geld verdiene! Damit ich NICHT MEHR auf die KK und den Chefarzt angewiesen bin! Damit ich wieder hinreisen kann, wohin ich will!
Zuletzt geändert von Feenya am So., 09.11.2014, 18:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Neo88
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:00

Wenn du "mit deinen Ohren siehst", und Null Toleranz bei Geräuschkulissen und Bewegung ( Dein Zitat: "Sachen die sich bewegen sind ganz schlimm. Autofahren kann ich logischerweise auch nicht ...") hast, frage ich mich, wie du die lauten/wurlerten Bahnhöfe (Österreichcard), die lauten/wurlerten Flughäfen, die lauten/wurlerten Züge und Flugzeuge ( in den nahen und fernen Osten) überhaupt erträgst. Dein Gehirn muss dann doch explodieren, vor lauter Reizüberflutung!
An diesen Orten muss ich ja auch nichts lesen.
Wie du weist "erkennt" man Worte ohne diese wirklich zu lesen zb "Innsbruck HBF" lese ich nicht sondern erkenne sie. Sonst im Zug ist es ja zum glück immer sehr ruhig und leise.
Und WENN es tatsächlich so ist .... dann lässt sich da sicher auch noch eine Beschäftigung für dich finden - irgendwo im "schalldichten" Raum! = Ein eigenes Büro, nur für dich ganz alleine. Dort machst du die Fenster und Türen zu, und sperrst jede Art von Lärm und Bewegung aus.
sorry das glaubst du ja selber nicht?
Ich war oft schon zu Besuch bei IT Firmen und da gibt es nur Großraumbüros außer man ist ganz oben auf.
Wenn du dich in Wien nicht wohlfühlst, dann ziehe um! Nach Salzburg! Nach Innsbruck! Nach Kufstein! .... Weit genug? Dort kannst du dann wieder einem Beruf nachgehen. Und dann kannst du deine Freunde in Deutschland besuchen .... oder in Dubai ... oder am Ende der Welt!
Wieso reagierst du gleich so trotzig wie ein kleines Kind?!
In der "Krankenpension" kannst du bis ans Ende der Welt reisen - aber sobald man dich fit für den Job machen will, bist du das arme Hascherl, dass durch Rechtschreibschwäche und "Ohrensehen" nicht einmal stundenweise arbeitsfähig ist.
Ja weil ich dort das Hotel für 1h - 2h am Tag verlasse und in der gegend Spartieren gehe.
Sorry was denkst du was ich dort mache?
Zuhause habe ich fast nur Stress mache ich das Fenster auf ist es laut bleibt es zu ist es glühend heiss oder meine Eltern wollen was von mir. Und ganz schlimm ist es wenn jemand an läutet dann bekomme ich eine Panikattacke. Und schlafen tue ich auch nur wenn ich die Drogen einehme.
Wofür schluckst du eigentlich Pillen? Wenn ich da an Ritalin bzw. Concerta denke, das man Kindern mit AD(H)S gibt, weil ihre Gehirne die Geräusche nicht filtern können und sie deshalb auch ständig überreizt sind = kaum die Möglichkeit sich zu konzentrieren ....
Die Ärtin meint das hilft mir...
Fr Dr hier sind die inhaltstoffe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Quetiapin
http://de.wikipedia.org/wiki/Pregabalin


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Beitrag So., 09.11.2014, 18:07

Neo88 hat geschrieben:
Wenn du dich in Wien nicht wohlfühlst, dann ziehe um! Nach Salzburg! Nach Innsbruck! Nach Kufstein! .... Weit genug? Dort kannst du dann wieder einem Beruf nachgehen. Und dann kannst du deine Freunde in Deutschland besuchen .... oder in Dubai ... oder am Ende der Welt!
Wieso reagierst du gleich so trotzig wie ein kleines Kind?!

Da musst du den Kopf nicht schütteln. Das war eine ernsthafte Frage.
Du sagst, dass du dich erst "hinter Salzburg" so richtig befreit fühlst. Warum ziehst du dann nicht nach "hinter Salzburg" ?

In meinen obigen Beitrag habe ich dir - im P.S. - noch etwas über Opferhaltung und Eigenmotivation geschrieben.
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Neo88
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:10

Warum ziehst du dann nicht nach "hinter Salzburg" ?
Weil ich mich jetzt schon mit allen überfordert fühle und nicht weis wie ich ein Leben alleine bereitstellen sollte.


Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:25

Neo88 hat geschrieben:
Warum ziehst du dann nicht nach "hinter Salzburg" ?

Weil ich mich jetzt schon mit allen überfordert fühle und nicht weis wie ich ein Leben alleine bereitstellen sollte.

Ich verstehe das irgendwie nicht ....
Auf der einen Seite kannst du ( ich nehme an auch alleine ) rund um die Welt reisen, und auf der anderen Seite bist du mit einem Ortswechsel innerhalb von Österreich überfordert.

Du hast doch Eltern und Freunde. Womöglich auch noch Geschwister und Schwager/Schwägerinnen ....
Die könnten dich doch unterstützen.

Du hast doch - glaube ich - eh weiter oben etwas geschrieben, dass du dich von deinen Eltern "überwacht/bevormundet" fühlst.
Da kann es doch nur von Vorteil sein, wenn du dich räumlich etwas von ihnen trennst.

Ich habe ein Kind (übrigens in deinem Alter), das lebt über 300 km von mir entfernt.

Komm raus aus der "Ich bin das arme Hascherl, das alleine nichts auf die Reihe bekommt, und darum nicht "lebensfähig" ist.
Nimm dein Leben in die Hand! Sei mutig!
Zuletzt geändert von Feenya am So., 09.11.2014, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:32

Auf der einen Seite kannst du rund um die Welt reisen, und auf der anderen Seite bist du mit einem Ortswechsel innerhalb von Österreich überfordert.
Ja weil ich in einen Hotel nicht koche und sonst nichts mache.
Du hast doch Eltern und Freunde. Womöglich auch noch Geschwister und Schwager/Schwägerinnen ....
Die könnten dich doch unterstützen.
Ja Eltern die mich auch großteils unterstützen sonst niemanden und wirkliche Freunde auf die man sich verlassen kann habe ich keine. Sofern sie was wollen muss ich springen will ich was kennen sie mich nicht.
Da kann es doch nur von Vorteil sein, wenn du dich räumlich etwas von ihnen trennst.
Gute idee aber ohne der passenden Wohnung die meinen Bedürfnissen entspricht würde das sowieso nichts werden.


Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:45

Sofern sie was wollen muss ich springen. Will ich was, kennen sie mich nicht.
Dann kennst du sie eben ab heute auch nicht mehr.

Zu deinen Handicaps möchte ich nichts mehr weiter schreiben. Ob man dich wieder in einen Arbeitsprozess reinbekommt, liegt eh nicht an mir, sondern an deinen Ärzten und Therapeuten.

Aber einen Rat möchte ich dir geben: Schätze das, was du an Möglichkeiten hast. Es ist soooo viel mehr, als viele Mitglieder dieses Forums haben.
Lerne Bescheidenheit, und lerne Zufriedenheit mit kleinen Dingen. Greife nicht ständig nach den Sternen (Flugreisen in den nahen und fernen Osten, Bahnreisen in Österreich, Reisen, Reisen, Reisen ... ansonsten ist das Leben nicht mehr lebenswert )

Diese Zufriedenheit hat nichts mit deiner Rechtschreibschwäche, nichts mit deiner Legasthenie, nichts mit deinem "Ohrensehen", und nichts mit deinen anderen Gebrechen (für die du anscheinend eine besondere Wohnung benötigst) zu tun.
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Beitrag So., 09.11.2014, 18:52

Dann kennst du sie eben ab heute auch nicht mehr.
sie geben mir leider hin und wieder tipps die wertvoll sind.
Ob man dich wieder in einen Arbeitsprozess reinbekommt, liegt eh nicht an mir, sondern an deinen Ärzten und Therapeuten.
Dazu kommt ich habe Angst vor allen neuen und und Menschen.
Lerne Bescheidenheit, und lerne Zufriedenheit mit kleinen Dingen.
die wären?
(Flugreisen in den nahen und fernen Osten, Bahnreisen in Österreich, Reisen, Reisen, Reisen ... ansonsten ist das Leben nicht mehr lebenswert )
Ich halte es zuhause einfach nicht aus eingesperrt zu sein.


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Beitrag So., 09.11.2014, 19:08

Neo88 hat geschrieben:
Dann kennst du sie eben ab heute auch nicht mehr.
sie geben mir leider hin und wieder tipps die wertvoll sind.
Na, dann kennen sie dich ja doch!

Neo88 hat geschrieben:Dazu kommt ich habe Angst vor allen neuen und und Menschen.
Das ist natürlich blöd.
Wie ist das dann mit fremden Ländern und Menschen? Wie ist es dir gelungen mutig genug für Dubai, Tokio und das Ende der Welt zu werden?


Neo88 hat geschrieben:
Lerne Bescheidenheit, und lerne Zufriedenheit mit kleinen Dingen.
die wären.
Du kannst (angstfrei) deine Wohnung verlassen.
Du darfst dich innerhalb von Österreich frei bewegen.
Du bist krankenversichert und bekommst dein Krankengeld monatlich aufs Konto überwiesen.
Du bekommst kostenlose ärztliche Behandlung.
Du hast die Möglichkeit, eine Therapie in Anspruch zu nehmen.
Du wirst von der österreichischen Solitargemeinschaft getragen - Du kannst es dir "leisten" schon über 2 Jahre lang krank zu sein, ohne obdachlos zu werden, zu hungern, zu dürsten und zu frieren.

Und noch viele tausend andere Dinge ....
Vielleicht solltest du einmal ein Positivtagebuch führen, in das du jeden Tag nur drei Dinge reinschreibst, die gut gelaufen sind; über die du dich gefreut hast; die dir Spaß bereitet haben; über die du glücklich bist. - Und wenn es nur das Lächeln/das freundliche Wort der Verkäuferin an Feinkosttheke war.

Neo88 hat geschrieben:Ich halte es zuhause einfach nicht aus eingesperrt zu sein.


Du bist NICHT eingesperrt.

Du kannst dich auf 83.855 km² frei bewegen!


Setze dich einmal 24 Stunden in eine Gefängniszelle - DANN weißt du, was das Wort "eingesperrt" bedeutet.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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Neo88
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Beitrag So., 09.11.2014, 22:08

Du kannst dich auf 83.855 km² frei bewegen!
Setze dich einmal 24 Stunden in eine Gefängniszelle - DANN weißt du, was das Wort "eingesperrt" bedeutet.
Höre auf zu jammern! Du hast überhaupt keinen Grund dazu!
einfache frage wie oft im Jahr siehst du ein Flugzeug von innen?

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Marzipanschnute
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Beitrag So., 09.11.2014, 23:06

Lieber Neo,

man merkt, dass du offensichtlich ein wirkliches Problem damit hast. Die Frage ist: Möchtest du es lösen oder möchtest du weiter auf deinem jetzigen Stand bleiben?
Ich glaube dein 'größtes Problem' ist doch nicht das, dass du dich nicht außerhalb Österreichs bewegen kannst, oder?
Viel mehr, dass du Angst vor Menschen, vor neuen Dingen hast, dass dich Reize oft überfluten, dass du dich schlecht konzentrieren kannst, dass du Dyslexie hast.

Was hast du bis jetzt dagegen getan? Hast du eine Therapie gemacht? Wenn ja, welche Erkenntnisse hast du dort gewonnen? Was hat dich weiter gebracht? Welche Ansätze wurde dir gezeigt um dein Leben ein bisschen mehr leben zu können?
Wenn nein, warum nicht? Wärest du bereit eine zu machen, vielleicht auch für eine Weile einen stationären Aufenthalt zu machen?

Weißt du, ich bin 21 und seit jetzt ungefähr 3 Jahren ziemlich krank. Angefangen hat alles damit, dass ich nicht mehr mit der Bahn fahren konnte, weil ich dort Panik bekam. Dann bekam ich Panikanfälle in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, in Supermärkten, in der Schule, bei Klausuren, wenn ich vor die Tür ging, aber auch wenn ich alleine zu Hause war. ich war nirgendwo sicher.
Ich habe trotz dieser erschwerten Bedingungen mein Abitur gemacht, wurde schwer depressiv, begann ein Jahrespraktikum in einem Krankenhaus, war irgendwann so depressiv und nicht mal mehr fähig drei Schritte in die Küche zu gehen und mir ein Glas Wasser zu holen, drei stationäre Aufenthalte, zwei gescheiterte Selbstmordversuche, die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung, einen Haufen geplatzter Träume, ein gescheiterter Lebensentwurf, meine Zukunft wird vollkommen anders verlaufen als ich sie mir vorgestellt habe... Trotzdem studiere ich seit zwei Monaten, baue mir gerade neue soziale Kontakte in meiner neuen Heimstadt auf, mache Dinge die ich mich in den letzten drei Jahren nicht mehr getraut habe, werde wieder ein Stück weit die Alte, auch wenn ich oft noch ganz schlimme Phasen habe, in denen ich kaum aufstehen und zur Uni gehen kann, in denen ich mich selbst verletze, in denen ich am liebsten tot sein würde, in denen mir alles leer und sinnlos vor kommt und ich mich fühle als wäre ich in mir drin eingesperrt...
Ich will dir damit nicht sagen, dass du es viel besser hast und ich ganz furchtbar schlimm dran bin, sondern viel mehr, dass man auch unter extrem erschwerten Bedingungen sein Leben angehen kann, wenn man es denn möchte, wenn man den Mut und den Willen dazu hat, etwas zu verändern.

Es läuft einiges ziemlich mies bei dir, das will dir keiner absprechen. Und du bist auch bestimmt nicht daran Schuld. Aber auch wenn du dir die Suppe nicht selbst eingebrockt hast, wirst du sie doch auslöffeln müssen und je eher du damit anfängst, desto besser. Den Schritt musst du aber schon selber gehen. Und du musst es auch wollen. Du kannst natürlich auch da sitzen und dich beschweren, dass alles furchtbar schlimm ist und alle anderen so gemein, dass du nicht ins Ausland reisen darfst, dass es dich so arg getroffen hat und so weiter. Letztendlich ist es DEINE Entscheidung was du aus deinem Leben machst. Eigenverantwortung. Selbstfürsorge. Dinge, die schwer sind, die man aber für ein 'gutes' Leben braucht.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh


Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 23:15

Neo88 hat geschrieben: einfache frage wie oft im Jahr siehst du ein Flugzeug von innen?
Das erste, und bisher das einzige Mal, bei meiner Hochzeitsreise im Jahr 198X.

Du kannst doch dein Lebensglück nicht davon abhängig machen, wie oft du ein Flugzeug oder einen Zug von innen siehst!

Ich glaube dir schon, dass es dir psychisch schlecht geht, wenn du nicht reisen kannst.
Aber stelle dir vor, alle Österreicher fallen in Depressionen, wenn sie nicht mehr ihre Ausflüge nach Dubai oder Tokio machen kõnnen.


Du hast Angst vor Neuem und vor Menschen, sagst du.
Aber die Angst vor der Fremde und den Menschen in Dubai und Tokio hast du nicht.

Ich nehme an, in Dubai und Tokio hast du keine anderen Medikamente zu dir genomnen, als du in Österreich zu dir nimmst.

Warum erholst du dich am "Ende der Welt" so gut, und fãllst in Wien wieder in Depressionen? Das solltest du dich fragen.
An den Pillen kann es nicht liegen.


Du bist noch so jung. Willst du für den Rest deines Lebens immer in der Abhängigkeit von Krankenkasse und PVA sein? Willst du dich die nächsten 50 und 60 Jahren stãndig mit den Ãmtern und Behörden herumstreiten, wie du dein Leben gestalten darfst.
Wenn du allerdings wieder dein eigenes Geld verdienst, bist du niemandem mehr Rechenschaft schuldig. Und dann arbeitest du halt mal 6 Monate, und hinterher fliegst du für eine Woche nach Tokio oder Dubai.

Deine Psyche schafft es doch, dass es dir "hinter Salzburg" gut geht. Das mit "da muss ich nichts kochen" ist auch kein großes Argument. Wenn du in einem Arbeitsverhältnis stehst, kannst du in die Betriebskantine gehen. Und jetzt, solange du krank bist, könntest du dir Essen auf Rädern bringen lassen.

Es gibt eigentlich für fast jedes Problem eine Lösung. Man muss nur bereit dazu sein, den Weg aufzunehmen.

Wie gesagt, an den Medikamenten kann es nicht liegen.
Zuletzt geändert von Feenya am So., 09.11.2014, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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