Psychisch labiler Bruder und hochbetagte Mutter

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Valeria_M
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Psychisch labiler Bruder und hochbetagte Mutter

Beitrag Di., 21.08.2018, 18:19

Mein Bruder ist hauptverantwortlich für die Betreuung unserer hochbetagten Mutter, weil er das Haus geerbt hat und dort wohnt. Seine Mediensucht ist schlimmer geworden, seit er Internet hat (seit ca. 1/2 Jahr). Seither schreit er mich nur mehr an, wirft mir Gemeinheiten an den Kopf. Ist absolut nicht mehr hilfsbereit. Der Fernseher ist früher schon überall gelaufen, wo er sich aufgehalten hat. Wird auch nicht abgestellt, wenn er den Raum für längere Zeit verlässt.
Am PC ist er in die Gamerwelt eingestiegen. Unsere Mutter ist für ihn Luft. Er spricht nicht mit ihr. Man muss ihn mit Samthandschuhen anfassen. Letztes Wochenende Türenknallen "wegen mir" (ich sei schuld, dass Mama nicht zum Schlafen kommt, ihre Medis nicht kriegt), Mutter bricht in Tränen aus...

Bzgl. "Medis" weiß ich nicht, warum sie überhaupt rezeptpflichtige Thrombosemittel nehmen kann, wo sie doch Arztkontakt verweigert. Ganze Handvoll Nahrungsergänzungsmittel.

Er kennt auch nicht ihre Vorlieben beim Essen. Sie … stark abgemagert, aber fit bzgl. Mobilität auf dem eigenen Anwesen. Zunehmend "altersdement", Einbrüche beim Kurzzeitgedächtnis.

Meine Anwesenheit am Wochenende möchte mein Bruder wie mir scheint unterbinden. Habe diesmal Samstag und Sonntag im Elternhaus auf dem Land verbracht.

Wie soll das weitergehen? Ich finde sein Benehmen untragbar. Extremer Egomane und Soziopath.

Kleines Beispiel: Er hat mir verboten, das funktionstüchtige Backrohr im Neubau zu verwenden, obwohl diese Küche noch vom Geld meiner Eltern eingerichtet worden ist. Also durfte ich für meine Mutter nicht ihre Lieblingsspeise machen !
Das Backrohr in der alten Küche ist defekt. Für ihn existiert dieses Problem nicht.
Er verdreckt jeden Tag als "egomanischer Chefkoch" die Küche. Meine Mutter muss abends den Abwasch für ihn erledigen. Ein totaler Pascha.

Ich selbst werde immer dünnhäutiger, was aggressives Verhalten von plemplem Junggesellen anbelangt. Deshalb habe ich auch Renovierungsarbeiten in meiner Wohnung durch Alki-Handwerker "abgebrochen", weil das für mich das Allerletzte ist, mich in meinen eigenen vier Wänden von solchen Proleten-Machos runtermachen lassen zu müssen.

Mir stehen die "lieben Mitmenschen" momentan schon bis obenhin. Heutzutage ist man eh der Trottel, wenn man ein einfühlsames Wesen hat. Egal in welchem Kontext. Die egomanische Agro-Szene ist in jeder Gesellschaftsschicht dominierend.
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 05.05.2019, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile "Mediensucht bei Bruder" zum besseren Verständnis umformuliert.

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Sinarellas
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Beitrag Di., 21.08.2018, 18:58

Genug ausgekotzt? Gehts dir jetzt besser?
..:..

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Valeria_M
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Beitrag Mo., 03.09.2018, 17:36

Mein Bruder war heute beim Hausarzt. 2 Wochen Krankenstand. Antidepressivum gegen schwere Depressionen verschrieben bekommen. In letzter Zeit haben sich bei ihm einige "Fehlleistungen" am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr usw. angesammelt. Sein Internet war heute - Gott sei Dank - defekt.

Vergangenes Wochenende bin ich gar nicht auf Besuch gekommen, auch nicht zum Geburtstag meiner Mutter.

Heute eine überraschende Wende.

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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 10:18

Mein Bruder schafft es in letzter Zeit immer mehr, dass unsere alte Mutter einen Riesenstress hat in ihrer "Alltagsbewältigung". Sie hat ihre 1.000 Routinen, durch die sie Haus und Hof und Garten in ihrer Minimundus-Welt noch mit Begeisterung bewältigt, ABER er boykottiert alles. Die Schnittmengen in deren beiden Haushalten sind nicht so ganz klar. Sie haben getrennte Wohnungen eigentlich. Leben auf dem Land.
Wünscht sie sich etwas für den Haushalt, braucht sie Medikamente, hat sie Lieblingsorte … man kann sich drauf verlassen, dass ihr Sohn ihr da "Streiche" spielt, die nicht mal Wilhelm Busch lustig gefunden hätte.

Mich macht das fertig, wenn sie mich weinend anruft (was bis jetzt noch nie war) und sagt, dass sie kapituliert vor so viel Bosheit und sich bereits um 11 Uhr in ihr Zimmer zurückziehen möchte, was sie sonst NIE tut.

Mein Bruder kommuniziert nicht mit mir. Geht nicht an sein Handy, wenn ich anrufe, reagiert nicht via Skype etc. --- Wenn er seine Scherzanrufe macht, dann spricht er mit einer verstellten Kasperlzimmer mit mir nur Nonsens (infantiles Zeugs).

Diese "neue Etappe der Ko-Betreuung unserer Mutter" hat vor ein paar Wochen eingesetzt mit dem Arztbesuch. Was soll ich bloß tun ?

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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 10:20

Ich poste den Beitrag von heute Morgen SO 5.5. aus dem anderen Thread hier nochmals.

Ich habe ein krasses Erlebnis gehabt vor einigen Wochen rund um das Thema: "Tochter wohnt 40 km entfernt - ärztl. Notfall - hochbetagte verwitwete Mutter - egozentr./narzisstischer Bruder wohnt mit Mutter"
Der Notarzt am Telefon und mein Bruder, der bei Mutti wohnt haben mich das Fürchten gelehrt.
Meine erneute Anfrage beim Notarzt bzgl. Fehleinschätzung der Situation ? (und Kostenübernahme für Krankenwagen) wurde bis heute nicht "bearbeitet". Nur eine Email, mit der ich in die Warteschleife geschickt wurde. Ist nun schon ein paar Wochen her.
De facto habe ich vor Ort dann einen Hausarztbesuch organisiert - begleitet von durchgeknallten aggressiven Reaktionen meines Bruders.
Mein Sicht auf meinen Bruder ist seither zu 200 % desillusioniert. Neuerdings hört auch meine Telefonate mit meiner Mutter ab mittels Zweitanschluss (Festnetz) und klinkt sich sogar ein mit irrem Lachen od. kasperlartigen Statements. Irrtum ausgeschlossen - es ist Abhören.
No comment! Ich hatte mal einen Bruder.

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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 10:40

Ich kann das alles nicht richtig deuten und auch nichts "organisieren", weil meine Mutter keine Unterstützung durch einen Hauskrankenpflegedienst braucht. Es wäre sinnvoll, wenn sie beide getrennte Haushalte haben bzw. mein Bruder gar nicht im (fast) gleichen Haushalt lebt. Dann wären seine Besuche bei ihr auch klarer hinsichtlich Zuwendung und Aufmerksamkeit.

So ist das irgendwie eine Kneipp-Kur von lächerlichem Macho-Gehabe.


Hamna
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Beitrag So., 05.05.2019, 11:14

Hallo Valeria_M, hast du eine Ahnung, warum dein Bruder sich so aufführt? Ist der geistig/psychisch nicht ganz auf der Höhe? Vielleicht mal den Sozialpsychiatrischen Dienst einschalten, sowohl dass sie mal nach deiner Mutter schauen als auch gleich mal den Bruder unter die Lupe nehmen. Schlimm, was deine Mutter auszustehen hat! Warum macht er ihr nur das Leben zur Hölle? :kopfschuettel: Könnt ihr ihn nicht aus dem Haus werfen?

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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 12:21

Liebe Hamna,

lieben Dank für Deine Reaktion. Ja, es bricht mir auch das Herz, dass mein Bruder meine Mutter und mich total verarscht. Als sie vor ca. 5 Wochen Antibiotika (ein 2. Mal wegen dem gl. Problem) nehmen musste, konnte ich telefonisch gar nicht kontrollieren, ob sie die auch mit Hilfe meines Bruders ordentlich fertig nimmt. Eine Salbe ist aus dem Apothekensackerl spurlos verschwunden. Mein Bruder vera***te mich am Telefon, er könne das Sackerl gar nicht finden. (Das macht er generell bzgl. allem so, was ich für meine Mutter besorge. Sie hat mich auch gebeten, eine Mauer mit Wasserschaden im Flur mit Tapete zu verschönern. !!!!)

Ja, mein Bruder ist schon seit der Kindheit "schwierig"/sadistisch-autistisch. Junggeselle. Gott sein Dank nicht arbeitslos.
Aus der TV-Sucht wurde eine Computerspielsucht. Antidepressiva hat er 6 Monate lang genommen ab letztem Herbst. Damals bei Krankheitsausbruch war er im positiven Sinne wie ausgewechselt. Beim Facharzt war er aber nie od. ähnliches. Kuraufenthalt wäre undenkbar, wegen Sucht.

Meine Mutter sagte heute auch, bevor sie sich "abgemeldet" hat zwecks Rückzug in ihr Zimmer, dass sie froh ist, wenn seine Arbeitswoche wieder beginnt. Da muss er sich einem Rhythmus unterwerfen. Außerhalb seiner Firma ist er ferngesteuert durch seine Sucht.

Hmmm, der Psychosoziale Dienst, tja, … dafür wird sich mein Bruder rächen. Vielleicht einen Hausbesuch durch eine Therapeutin ?
Andere Hauskrankenpflegedienste zu Rate ziehen ???,
weil wenn es unserer Mutter bzgl. Altersvergesslichkeit irgendwann nicht mehr mögl. ist, ihren Alltag alleine zu bewältigen, dann braucht sie Betreuung od. schlimmstenfalls einen Heimplatz. Gleichzeitig kann bei meinem Bruder auch ein psych. Absturz jederzeit eintreten. Jetzt unlängst beim Hausarztbesuch, wollte er mich auch schlagen, da habe ich mich in ein Zimmer eingesperrt. Seither existiert er irgendwie nicht mehr für mich. Kann ich schwer beschreiben, wie das ist. Am Ostermontag hatte ich Probleme, auf Besuch zu fahren. Das war der nächste Besuch nach der Eskalation.
Am Telefon geht es noch irgendwie, od. dass ich ihm über Skype was schicke, worauf er nicht reagiert.

Ich denke, dass er bzgl. seiner Medikamenteneinnahme -bzw. Absetzen total ratlos ist. Depression und Gamer-Disorder, tja ...

Ich habe im Sept. mit einer prakt. Ärztin über die Situation gesprochen, sie hat mir sogar geraten, meinen Bruder anzuzeigen, weil er mich geschlagen hat.
Zuletzt geändert von Valeria_M am So., 05.05.2019, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag So., 05.05.2019, 12:38

Hamna hat geschrieben: So., 05.05.2019, 11:14 Vielleicht mal den Sozialpsychiatrischen Dienst einschalten, sowohl dass sie mal nach deiner Mutter schauen als auch gleich mal den Bruder unter die Lupe nehmen.
Meine Mutter redet sehr viel und ist sehr direkt, mein Bruder spricht so gut wie nichts. Vielleicht ignoriert er sie schon aus Gewohnheit und macht jeden Handgriff außerhalb seiner Games mittels AUTOPILOT, dass er gar nicht checkt, wie viel Sch*** er baut.

Gestern haben Mutter & Sohn allerdings gemeinsam ein paar Stunden Gemüse im Hausgärtchen angepflanzt usw. Das war noch okay.
(Meine Mutter kriegt überhaupt keine Besuche im Dorf. Sie ist darüber extrem gekränkt - zusätzlich zu ihrem Sohn auch aus der Nachbarschaft Ignoranz und Kälte. Sie kann allerdings nicht mehr raus auf den Gehsteig od. im Dorf spazieren gehen. Kreislauf / Schwindel od. ähnl. ?)
Meine Mutter hat nur ein Wohnrecht, mein Bruder ist der Besitzer. Die Witwenpension meiner Mutter "verwaltet" er auch. Es ist nie etwas von "ihrem" Geld da. Darüber ist sie auch sehr empört. Er tastet es "vermutl". auch nicht an. Ihre Kontoauszüge rückt er nicht raus.

Wie so oft sch***en sich Hausärzte einen Dreck drum, wie Patienten mit der Abfütterung mit irgendwelchen Antidepressivas zurechtkommen. Mein Bruder hat jede neue Packung einfach so bekommen, ohne dass der Arzt ihn jemals wieder gesprochen hätte.

Habe ich leider auch bei einem Diplomkrankenpfleger so erlebt, dass er einen akut traumatisierten Unfallzeugen auf diese Schiene verfrachtet hat. Der Hausarzt möge ihn mit Schlafmitteln versorgen.
Ich selbst weiß absolut nicht, wie das weitergehen soll. Habe heute am Telefon klipp und klar gesagt, dass es das Beste wäre, wenn sie zu mir kommt und ihn alleine lässt.

Ich weiß echt nicht mehr weiter, und die Zeit drängt, weil ich momentan Luft habe, Beratung in Anspruch zu nehmen. Im Juni ist es dann bei mir wieder enger. Ich habe selbst Probleme mit Gesundheit, Job.

Ich kann meinen Bruder nicht damit konfrontieren, dass er in meinen Augen ein Monster ist und ich es nicht mit irgendeinem dubiosen Burn-out-Argument entschuldige, was er sich an Allmacht und Tyrannei herausnimmt.

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Tristezza
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Beitrag So., 05.05.2019, 13:10

Thematisch verwandte Threads zusammengeführt und Betreffzeile zum besseren Verständnis umformuliert. Gruß, Tristezza


shesmovedon
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Beitrag So., 05.05.2019, 13:18

Eine Therapeutin macht keine Hausbesuche. Was ist denn genau deine Frage?

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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 13:26

Also bei uns in Österreich gibt es Therapeuten, die haben extra dabei stehen, dass sie Hausbesuche machen.


theweirdeffekt
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Beitrag So., 05.05.2019, 16:33

Ich würd mich auch an swn psychosozialen Dienst wenden. Hast du einen Partner, Freunde die dir da durchhelfen? Hat dein Bruder iwelche Sozialkontakte?war er schon bevor ihm das Haus überschrieben wurde so? Gäbe es sie Möglichkeit de8ne Mutter zwischenzeitlich bei dir ubterzubringen?

Alles Gute
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Valeria_M
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Beitrag So., 05.05.2019, 17:59

Meine Mutter versteht nicht, dass ihr Sohn psychische Probleme hat und deswegen Psychopharmaka nehmen musste. Er hat 2-3 Freunde, die er aber auch selten sieht.

Theoretisch könnte meine Mutter zu mir kommen, wäre alles perfekt, auch viel mehr Sozialkontakte mögl. usw. --- Ich denke, dass sie aufgrund ihrer alterstypischen Kurzzeitgedächtnis-Probleme durch einen Umzug zu mir sehr viel Anpassungsstress bekommen würde.
Meine Mutter hat eine Jugendfreundin, die manchmal spontan auf Besuch kommt ohne Vorankündigung. Die anderen wenigen Nachbarinnen bleiben fern aus Gründen, die ich nicht durchschaue. Das ist seit längerem ein Riesenschmerz für meine Mutter in einem trostlosen, ausgestorbenen Wildwest-Dorf zu leben.


theweirdeffekt
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Beitrag So., 05.05.2019, 18:53

Ja da ist natürlich dann auch die Frage was wünschst du dir oder was willst du? Und was sind deine Ängste?

Alles Gute
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