Rückfall in die Hypochondrie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Dreamweaver
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Rückfall in die Hypochondrie

Beitrag Do., 16.01.2020, 19:19

Guten Tag liebes Forum !

Ich eröffne diesen Thread, weil ich momentan wieder stark mit meiner Hypochondrie zu kämpfen habe und trotz Psychotherapie gerade etwas Hilfe, Zuspruch oder auch einfach nur Konversation gebrauchen könnte.

Zur Vorgeschichte:

Unter Hypochondrie leide ich schon seit meiner frühen Jugend, in Therapie begab ich mich deswegen aber erst, als mich die Angst am weiterleben hinderte, also zu einem Zeitpunkt an dem ich vor Krankenhäusern übernachtet habe, keinerlei Berufstätigkeiten mehr ausüben konnte und unter klaustrophobischen Panikstörungen litt.

Seitdem hat sich einiges verändert. Ich habe meine Ängste mittlerweile ziemlich gut im Griff, kann wieder einschlafen ohne Angst davor zu haben mein Herz könnte stehen bleiben, Kopfschmerzen aushalten und Wunden nicht mehr alle paar Minuten desinfizieren. Dennoch ist es ein Kampf, bei dem ich mich hin und wieder trotzdem noch geschlagen geben muss, so halt auch leider momentan.


Zur Situation:

Seit gestern höre ich meinen Puls als eine Art Rauschen im linken Ohr. Dauerhaft und ziemlich laut. Das assoziiere ich jetzt selbstverständlich mit Krankheitsbildern die ernste Folgen haben können, sprich Malformationen der Hirngefäße, Aortenstenosen und dergleichen mehr. Momentan kann ich an nichts anderes mehr denken, als daran, dass mir ein Schlaganfall droht und ich lebenslang behindert/tot sein werde.

Heute war ich beim HNO-Arzt, der hat meine Ohren gesäubert und meinte, dass alles gut sei, dass das Geräusch schon verschwinden würde. Letztes Jahr, hatte ich aufgrund anderer Probleme auch ein MRT des Kopfes bei dem nach Durafisteln und dergleichen gesucht und zum Glück nichts gefunden wurde.

Allerdings riet mir der Radiologe dazu, ein Jahr später ein zweites MRT anfertigen zu lassen, weil man nicht immer alles auf dem MRT sehen könnte. Und im Internet liest man auch ständig davon daß dieses Krankheitsbild öfter übersehen wird.

Lange Rede kurzer Sinn, ich kann jetzt an nichts anders mehr denken, habe das ständige Verlangen meine Symptome zu Googlen, gehe meiner Familie und meinen Freunden wieder stark auf die Nerven und kann mich kaum noch mit etwas Anderem beschäftigen.

Nach über einem Jahr nun also ein Rückfall.

Meine nächste Therapiestunde ist erst am Dienstag, keine Ahnung wie ich die Zeit bis dahin überstehen soll.

Gibt es hier Leute denen es ähnlich geht ? Irgendwelche Tipps die ihr mir geben könnt ? Eigene Erfahrungsberichte ?

Beste Grüße,

Dreamweaver

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lisbeth
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Beitrag Fr., 17.01.2020, 07:04

Hallo Dreamweaver,

das ist blöd, dass es dich grade wieder in deine Krankheitsängste reinzieht, vor allem wenn es schon mal besser war. Vielleicht hilft es dir erstmal grundsätzlich, wenn du deinen Weg nicht als gerade Linie aufwärts betrachtest (so dass jede Abweichung von der Ideallinie gleich eine Katastrophe ist) sondern als kurvige Schlangenlinie, wo es immer wieder mal auf und ab gehen wird. Trotzdem kommst du voran und auch irgendwann an dein Ziel... Das hilft, um solche "Rückfälle" anders einzuordnen. Ja, es nervt und die Rückkehr von solchen Symptomatiken macht auch Angst, aber es muss kein Weltuntergang sein. Denn du stehst heute woanders als da wo du vor einem oder zwei Jahren warst und kannst daher auch anders mit der Situation umgehen.

Bin selbst nicht von Hypochondrie betroffen, kenne "nur" normale Grübelzwänge und -schleifen... dies nur zum Kontext.
Als unmittelbare erste Hilfe (bis zu deinem Termin am Di) würde ich sagen: Ablenkung und Struktur, und zwar von beidem reichlich. Was immer dich von Google und dem Gedankenkreisen fernhält. Wenn es Bingewatching einer neuen Serie ist, dann ist es so - das ist jetzt kein Zeitpunkt, um das allzu kritisch zu bewerten (solange du dich nicht in einen Vollrausch trinkst...)

Versuche, die Tage bis Di möglichst gut zu strukturieren und zu planen. Bei mir wird sowas immer schlimmer, wenn ich zuviel "Leerlauf" habe oder mir langweilig wird. Das Hirn will Futter haben! Gib ihm (anderes) Futter!

Gibt es ein paar Dinge, die sowieso erledigt werden müssen? Unterlagen für die Steuer sortieren zB oder eine vollgestellte Ecke in der Wohnung mal aufräumen? Keller entrümpeln?
Sport und Bewegung tun mir dann immer gut. Spazierengehen und mir dabei einen visuellen Fokus suchen, evtl mit einer kleinen Fotosafari verbinden (zB blaue Gegenstände finden und fotografisch festhalten). Filme mit Freunden schauen. Spieleabend mit Freunden. Kannst du jemandem für ein paar Stunden helfen (zB beim Renovieren)?
Abends beim Einschlafen hilft mir oft ein Hörbuch oder eine Meditation.

Wichtig: Etwas zusammen mit anderen TUN, nicht nur einfach so treffen. Ein (gemeinsamer) Fokus hilft ungemein, um sich von den Grübelthemen abzulenken. Kontakt mit anderen ist für mich in solchen Momenten auch wichtig, weil mich das aus meinem eigenen Saft, in dem ich dann gerne brodele, herausholt. Wenn es gute Freunde sind, bitte sie, dass sie dich für die Zeit des Treffens vom Handy fernhalten.

Und wenn sich zwischendurch die hypochondrischen Gedanken melden: Dann ist das einfach so, kurz zur Kenntnis nehmen, und dann wieder wegschicken. Je mehr du die ganz weghaben willst (was sowieso schwierig ist), umso stärker melden sie sich (in meiner Erfahrung) zu Wort. Wenn man es einfach akzeptiert, dass sie hin und wieder aufpoppen (und vor allem auch wieder weggehen!!), kann sich auch ein anderer, entspannterer Umgang damit entwickeln.

Alles Gute!
lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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xtal
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Beitrag Sa., 18.01.2020, 22:11

Ich hatte vor einem Jahr genau so ein Ohrgeräusch, ist nach ca. 2-3 Monaten wieder von selber weggegangen. Neige auch dazu, mich in solche Sachen hineinzusteigern.

Hast du vielleicht Nackenverspannungen?

lg

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 18.01.2020, 23:44

ich habe zbsp. bei Hochstress Tinnitus Geräusche, die sind nicht lang, verschwinden immer wieder, aber es ist ein Zeichen von Stress. Ich denke dass deine Hypochondrie auch Stress auslösen könnte, und du vllt deshalbt auch Symptome entwickelst
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Dreamweaver
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Beitrag So., 19.01.2020, 13:06

Guten Tag alle miteinander !

Vielen Dank für eure Antworten bisher, es tut gut über die eigenen Probleme zu reden und auch verstanden zu werden.

Die Hypothese das es am Stress, einer Nacken- oder gar einer Kieferverspannung liegen könnte, favorisiert auch der HNO-Arzt bei dem ich bereits am Freitag vorstellig wurde. Tatsächlich habe ich seit einiger Zeit auch Rückenschmerzen. Stress bedingt durch eine berufliche Neuorientierung, Studienabbruch mit momentaner Suche nach einem Ausbildungsplatz, ebenso.

Ich persönlich hoffe jedenfalls sehr, dass am Stress liegt und der Tinnitus bald wieder verschwindet. Tatsache ist allerdings, dass die Geräusche bisher nicht wieder verschwunden sind, nichtmal für eine kurze Zeit. Sie lassen sich zwar mit Musik übertönen, sind jedoch rund um die Uhr wahrnehmbar. Eine entsprechende Stille vorausgesetzt.

Die letzten Tage über fiel es mir jedenfalls ziemlich schwer zu schlafen, weil ich mich der Vorstellung im Schlaf einen Schlaganfall zu erleiden irgendwie nicht so recht erwehren konnte. Sport zu treiben ist auch schwierig, denn ich befürchte, mir könnte durch die Anstrengung ein Gefäß im Kopf platzen.

Das Ganze hat in nun der Ausarbeitung eines "Notfallplans" für den Fall eines Schlaganfalls gegipfelt. Außerdem habe ich ganz penibel geplant wann ich nun zu welchem Arzt gehe.

Letzteres, eher mit dem Ziel eine Grundlage für das Aushalten der Angst zu schaffen. In Absprache mit meiner Therapeutin, lasse ich neue Symptome immer einmal vom Arzt abklären. Sollte da nichts gefunden werden, übe ich mich am Aushalten der entsprechenden Ängste.

Hintergrund ist, dass ich um mit den Ängsten fertig zu werden und das Grübeln einzustellen, zum Einen die Gewissheit haben muss, 'alles getan zu haben' und zum Anderen auch rational begreifen muss, nicht oder nur mit einer extrem geringen Wahrscheinlichkeit krank zu sein.

Mein Plan sieht nun also vor, morgen meinen Hausarzt aufzusuchen, mich von diesem zum Neurologen überweisen zu lassen, dort meine Aorta schallen zu lassen und dann, mit der Zustimmung des Neurologen, ein MRT anfertigen zu lassen. Sollten diese Untersuchungen bestätigen, dass ich gesund bin, werde ich es dabei belassen und wie bei meinen anderen Krankheitsängsten auch, üben, den Ärzten, sowie meinem Körper zu vertrauen.

Tatsächlich hilft mir bereits dieser Plan dabei, weniger zu Grübeln. Ich nehme meine Angst zur Kenntnis und schaffe es schon stellenweise ihr keine übermäßige Aufmerksamkeit zu widmen, denn schließlich habe ich einen Plan um das Schlimmste auszuschließen. Ich tue also alles was ich tun kann, wenn dann doch etwas passiert, kann ich es halt nicht ändern. Schicksal sozusagen.

Diese 'Trotzhaltung' wurde mir vonseiten meiner Therapeutin empfohlen und hat mir schon bei meiner Herz-, sowie Tumorangst geholfen. Das Selbe tut sie auch hoffentlich jetzt, insbesondere in Verbindung mit den Vorschlägen Lisbeths !

Ein wenig hat das aber auch mit meinem Frust zu tun. Es ist nämlich echt nicht einfach die Angst auszuhalten und kostet noch dazu sehr viel Zeit. Zeit die ich lieber in etwas anderes investieren würde. Irgendwie ist dieses "in mich hineinhorchen", also das übermäßige Fühlen des eigenen Körpers nach Anzeichen für eine Krankheit schon zu so einer Art Automatismus verkommen. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich innehalte und höre ob der Tinnitus noch da ist, oder ob mein Herz normal schlägt, oder ob ich Kopfschmerzen habe, oder halt weitere Anzeichen für eine Krankheit.

Und sobald ich etwas 'ungewöhnliches' bemerke, rattert es in meinem Kopf und bedingt durch mein umfangreiches Laienwissen, komme ich dann auch schnell auf eine entsprechende, meist fatale, Diagnose. Manchmal passiert mir das sogar im Schlaf, dann wache ich mitten in der Nacht auf und mein erster Impuls ist, bspw. momentan, nachzuhören ob der Tinnitus noch da ist, ob er lauter oder leiser geworden und erst im Anschluss daran, merke ich wie bescheuert das gerade ist.

Hat hier jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen ?

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Dreamweaver
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Beitrag So., 19.01.2020, 13:08

xtal hat geschrieben: Sa., 18.01.2020, 22:11 Ich hatte vor einem Jahr genau so ein Ohrgeräusch, ist nach ca. 2-3 Monaten wieder von selber weggegangen. Neige auch dazu, mich in solche Sachen hineinzusteigern.

Hast du vielleicht Nackenverspannungen?

lg
Das kann sehr gut sein. Auch wenn ich es niemanden wünsche erleichtert es mich schon sehr, zu erfahren, dass genau so ein Geräusch auch durch andere Ursachen entstehen kann.

Hast du den Physiotherapie gemacht, oder irgendwelche anderen Übungen ?

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Chancen
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Beitrag So., 19.01.2020, 18:31

Hallo Dreamweaver!

Hypochondrie ist eine mühsame Sache. Ich leide auch mehr oder weniger schon mein ganzes Leben daran, allerdings seit einigen Jahren jetzt viel viel weniger.

Als Störungen hatte ich unter anderem zu verschiedenen Zeiten schon Herzstolpern (wiederholt das Gefühl, mein Herz bleibt stehen), Dauerschwindel, Druck im Kopf, Druck an den Schläfen, Tinnitus, ein Pulsieren des Auges (Gefühl, mein Sichtfeld pulsiert), Pulsieren im Bauch, Druckgefühl in der Brust, Schluckbeschwerden, Globusgefühl im Hals, Druckgefühl im After, Taubheitsgefühl in der Zunge, Blitzesehen beim Einschlafen, und vieles anderes mehr.

Es war nie etwas Ernstes dahinter, immer nur "funktionale Störung". 100 MRTs, CTs, Ultraschall, Blutbefunde... nie wurde was gefunden, und jedes Symptom verschwand wieder. Manchmal nach wenigen Tagen, manchmal nach ein paar Wochen und im Falle des Pulsieren im Auges - nach 2 - 3 Jahren.

Ich habe im Lauf der Jahre hunderte von Büchern über den Körper, über Gesundheit und Krankheit, über die Psyche gelesen und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass der Körper aus Stress (über Hormone, Nervenleitungen, Muskeln) einfach "verrückte" Dinge "produzieren" kann, die nichts Ernstes (körperlich gesehen) zu bedeuten haben müssen, auch wenn es sich sehr ernst anfühlt. Besonders wenn man an Hypochondrie leidet, ist man einem enormen Stress ausgesetzt und der Körper äußert sich ständig dazu.

Natürlich würde ich dir raten, alle Beschwerden abklären zu lassen. Aber dann, bzw. gleichzeitig, versuche anzuerkennen, dass ein Körper an vielen Ecken und Enden zwicken und zwacken kann, ohne dass es "Schlaganfall oder Herzinfarkt" bedeutet.

Mir haben Literatur und Erfahrungsberichte von Ärzten und Psychoanalytiker dazu sehr geholfen. Zum Beispiel: Siri Hustvedt - Die zitternde Frau. Oder: Tim Parks - Die Kunst still zu sitzen. Vor allem auch Bücher von Alfred Adler, Georg Groddeck, Sigmund Freud. Sie waren alle Ärzte vor 100 Jahren und es war ihr tägliches Geschäft mit Patienten mit unerklärlichen körperlichen Symptomen zu arbieten. Solche alten Erfahrungsberichte aus einer Zeit, in der die moderne Medizin noch in den Kinderschuhen steckte, und wo diese Patienten ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie ich 100 Jahre später mit meinen hypochondrischen Ängsten... das hat mich irgendwie geerdet.

Ich habe gelesen und an mir beobachtet, dass hypochondrische Phasen oder Episoden oft in einer Zeit des Umbruchs oder des (innerlichen oder äußerlichen) Aufruhrs beginnen. Das kann auch nur ein unterdrückter Gedanke sein, den man gar nicht wahrhaben will. Manchmal kommt eine innerliche Angst hoch, dass man etwas nicht schaffen könnte, dass man etwas nicht gewachsen ist und man bemerkt diese Angst noch überhaupt nicht, sondern hat "plötzlich" ein furchteinflößendes Symptom.

Bei mir ist es in den letzten Jahren sehr viel besser geworden. Das liegt vor allem an dem Wissen um den Körper (und was der alles aufführen kann), das ich mir angeeignet habe, aber auch an Entspannungspraktiken, die ich heute kenne, und die mir damals nicht zur Verfügung gestanden sind.

Eines der wichtigsten Bücher zum Thema Körper/Entspannung überhaupt ist Edmund Jacobsons "Entspannung als Therapie". Ich empfehle dieses Buch jedem, der mit körperlichen Symptomen oder Ängsten kämpft und finde, man sollte das eigentlich auch als Gesunder lesen.

Wichtig ist, dass es wirklich das Original ist "Entspannung als Therapie" von Jacobson. (Nicht irgendein anderes Buch, das sich mit seiner Methode beschäftigt.)

Andere Methoden zur Entspannung, die ich sehr sehr wertvoll finde, sind MBSR, Feldenkrais, Qi Gong. Vielen hilft auch Autogenes Training (damit habe ich leider nie etwas anfangen können). Wichtig ist, dass man es regelmäßig macht und dass man, wenn man ein Symptom spürt, das als Weck- und Warnruf wahrnimmt, in den Entspannungsmodus zu wechseln. Aktiv in den Entspannungsmodus. Das heißt: sich Zeit nehmen und wirklich in den Körper reingehen.

(Da ist das Buch: "Die Kunst stillzusitzen" (Tim Parks) ein guter Einstieg, um zu sehen, was ich damit meine.)


Alles Gute!

Chancen

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xtal
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Beitrag So., 19.01.2020, 22:52

Dreamweaver hat geschrieben: So., 19.01.2020, 13:08 Das kann sehr gut sein. Auch wenn ich es niemanden wünsche erleichtert es mich schon sehr, zu erfahren, dass genau so ein Geräusch auch durch andere Ursachen entstehen kann.

Hast du den Physiotherapie gemacht, oder irgendwelche anderen Übungen ?
Ich habe nur auf eigene Faust ein kleines bisschen Qigong und Yoga gemacht und bin regelmäßig spazieren gegangen. Physiotherapie wäre aber sicher auch eine gute Option.

Alles gute!

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Federchen
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 00:32

Der Thread kommt wie gerufen - ich habe zur Zeit auch einen kleinen Rückfall. Erwische mich beim Googlen und Grübeln.. aber es hilft ja alles nichts. Mich interessiert fast mehr, warum diese Angst gerade wieder hochkommt. Also Stress habe ich auf jeden Fall. :lol:

Mir hilft es, mir immer wieder bewusst zu machen, dass auch das Nachgeben und Recherchieren und das "dem Handlungsdrang nachgeben" genau die Angst weiter vertieft und mich nur noch mehr in die Spirale stürzt. Also, so blöd es sich anhört, zwinge ich mich dazu, genau die Sachen nicht zu tun. Unglaublich schwierig.. aber ich muss mich auf meine wirklichen Probleme besinnen. Die Hypochondrie ist nur Ablenkung und der Versuch, Unkontrollierbares zu kontrollieren. Aber was genau?! Darum sollte ich mich kümmern.. :anonym:

Vielleicht ist es bei dir ja ähnlich..

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Spacecadet
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Beitrag Do., 02.04.2020, 13:32

Hallo alle miteinander !

Es ist lange her, dennoch möchte ich euch darüber in Kenntnis setzen, wie sich die Situation entwickelt hat. Womöglich kann ich so anderen Betroffenen etwas Angst nehmen oder gar alternative Möglichkeiten zur Vorgenannten aufzeigen.

Was ist passiert ?

Tatsächlich war das MRT unauffällig. Dennoch wurde mein Ohrenrauschen, streng einseitig sowie pulssynchron, immer lauter, so das ich sogar Probleme bekam einzuschlafen. Kein Arzt konnte mir helfen. Bis ich zur Blutspende ging.

Dort stellte man im Rahmen der standardmäßigen Voruntersuchung einen, laut Aussage des Arztes, "grenzwertigen" Hämoglobinwert von genau 13 fest. Ich dürfe zwar spenden, solle aber Eisentabletten, 50mg pro Tablette 1x am Tag, nehmen, welche man mir auch gleich mitgab.

Unter dieser Therapie, wurde das Rauschen ab Tag zwei immer leiser, bis es nach etwa einer Woche vollends verschwand.

Die Ursache für meinen einseitigen, pulssynchronen Tinnitus, war also Eisenmangel.

Vielen Dank für all eure Beiträge. Ihr seid super.

Bleibt bitte gesund !

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xtal
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Beitrag Do., 02.04.2020, 14:29

Sehr interessant, danke für die Information! Ich kann nicht ausschließen, dass ich zu der Zeit auch einen Eisenmangel hatte. Hast du irgendwelche besonderen Ernährungsgewohnheiten?

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Dreamweaver
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Beitrag Do., 02.04.2020, 15:45

Meine Ernährung besteht vor allem aus Gemüse, Fleisch, Fisch und Milchprodukten, ich versuche Kohlenhydrate zu vermeiden, Zucker konsumiere ich überhaupt nicht, stattdessen setze ich auf langkettige Kohlenhydrate.

Tatsächlich, ist meine Ernährung sehr Eisenreich, auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C habe ich ebenfalls geachtet.

Allerdings, nehme ich einen Blutdrucksenker namens „Candesartan“ in der geringstmöglichen Dosierung von 8mg, einmal am Tag.

Dieser Blutdrucksenker ist allgemein sehr gut verträglich, eine seltene Nebenwirkung kann allerdings das Absinken des Hämoglobinwertes sein.

Ich vermute daher hier die Ursache und plane, dass Medikament in Absprache mit meinem Arzt abzusetzen, da ich aufgrund der gesunden Ernährung mittlerweile Normalgewicht erreicht habe und auch sehr sportlich bin, mein Blutdruck also möglicherweise wieder normal ist.

Leidest du den noch immer unter Ohrgeräuschen, falls ja, wie ist die Situation ?

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xtal
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Beitrag Do., 02.04.2020, 17:08

Ok, dann ist vegetarische Ernährung als Auslöser ja auszuschließen (das war mein Verdacht).

Ich bin die Ohrgeräusche zum Glück schon länger los.

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sgtmax1
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Beitrag Di., 07.04.2020, 08:46

Hallo Dreamweaver,

ich kenne mich zwar mit Hypochondrie nicht so gut aus.

Und ich weiß nicht ob es dir hilft.
Folgende Zeilen sind objektive Ansichten von mir als Rettungssanitäter.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall ist bei deiner Ernährung und deinem Alter verschwindend gering und Aufgrund eines Tones im Ohr würde sich so etwas auch nicht feststellen lassen.
Genauso kannst du ruhig Sport treiben, ich wüsste von keinem Fall bei dem vor lauter sportlicher Anstrengung jemandem ein Gefäß im Kopf geplatzt wäre.

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Enot
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Beitrag Di., 14.04.2020, 13:38

gegen den ton im ohr hilft ein vorüberziehen-lassen, ähnlich der meditation. also in ruhe dem geräusch zuhören, es mit der stille rundum vergleichen. es beobachten. und wie eine wolke vorüber ziehen lassen.
habe auch einige hypochondrische anwandlungen. doch da ich derzeit so gut wie garnicht ärzte aufsuchen (coronakrisenbedingt), will ich mit den einzelnen sachen noch zuwarten. glücklicherweise konnte ich einige wichtige gänge vor der ausgangsbeschränkung fertig erledigen.
Wiener SHG für Asperger Autist(inn)en & HSP

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