Angst Mörder zu werden

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.

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artur777
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Angst Mörder zu werden

Beitrag Mi., 27.07.2016, 10:00

Hallo ,
ich stelle mich erstmal vor ich bin 22 Jahre alt und mache gerade meine 2 Ausbildung, habe eine Freundin seit 5 Jahren und ein super Familien verhältnis.

Angefangen hat alles bei mir 2013, ich Fuhr mit meinem Bruder richtung Tankstelle und auf dem weg dahin lag ein Mann auf der Seitenstraße es war ein Möbelpacker welcher Möbel brachte dieser starb vor meinen Augen an Herzinfakt mit 41 Jahren. Paar Tage später fing es bei mir an ich machte mir schreckliche sorgen einen Herzinfakt zu bekommen ich quälte mich mehrer Jahre so durch mit unzähligen Krankenhaus besuchen bis ich feststellte das ich an einer Angststörung leide.
So ging es dann weiter nach dem Herz"Problemen" stellte ich mir vor ich habe Lungenkrebs ich hörte auf zu rauchen daraufhin, dachte mir ich bekomme Shizofroni also hörte ich auf Alkohol zu trinken, hatte angst einen Krebs zu bekommen also fing ich an nicht mehr bei Mc Donalds zu essen und andere Fast Food gerichte.
Mittlerweile komme ich ganz gut mit meinen körperlichen dasein klar und stelle mir eigentlich keine krankheit mehr vor.
Nun kommt aber das was mich derzeit sehr bedrückt seit ungefähr 12 Monaten quäle ich mich mit denn gedanken das ich ein Mörder werde , das schlimme dabei ist das stelle ich mir nur bei meinen geliebten personen vor meiner Freundin meiner Familie oder meinem Neffen/Neffin es ist wirklich schrecklich und bedrückt mich sehr.
Ich sehe z.B ein Messer auf dem Tisch und denke mir "stell mal vor ich würde das der mama rein rammen" richtig kranke gedanken welche mich wirklich verrückt machen , Selbstverständlich würde ich sowas niemals machen da ich eigentlich eine Person bin welche 0 Aggresiv ist oder ähnliches, es ist wirklich schrecklich und in letzten Wochen waren die ganzen Attentate und jedesmal denke ich mir im kopf " Stell dir mal vor ich mache das bei mir im Dorf" so richtig krank.Diese Gedanken machen mich derzeit wirklich verrückt, deshalb brauche ich Hilfe von Leuten die darunter leiden oder gelieden haben.Von diesen Gedanken weis mein Bruder meine Freundin und meine Mutter meinem Neurologen/Psychologen erzähle ich davon nichts da ich Angst habe das er mich in eine Klink einweist.
Eine Therapie mache ich nicht da im Umkreis von 30 Kilometer alle Plätze überfüllt sind.


Nun zu meinen Tabletten:
Ich nehme keine Tabletten da ich Angst habe davon Depressionen zu bekommen oder das sich meine Persöhnlichkeit verändert.
Tavor nahm ich 1x 1 und die sind wirklich gut aber ich möchte diese nicht mehr nehmen da der Tag dannach schlimmer war wie jeder Anfall in meinem Leben.

Danke im Vorraus

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Candykills
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 10:17

Hey
Also das klingt alles ganz stark nach Zwangsgedanken, die ziemlich ausgeprägt sind. Hast du mal mit deinem Psychiater darüber gesprochen? Es gibt Antidepressiva, die auch auf Zwänge wirken. Außerdem wäre sicherlich eine Psychotherapie indiziert. Mal darüber nachgedacht?

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


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artur777
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 11:33

habe jetzt überall angerufen leider dauert es ziemlich lange bis man einen Therapie platz bekommt. :(


sine.nomine
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 22:39

Hallo Artur777,

solange es nur Gedanken sind und kein gefühlten Impulse in dir vorkommen, solltest du diese Gedanken mit Vernunft abweisen können. Zwangsgedanken können alle möglichen Inhalte haben, das weiß ich aus Erfahrung. Wenn ich niederschreiben würde, was ich schon für ZG hatte, würden sich manche erschrecken, denke ich.

Das Entscheidende ist, dass du diesen Gedanken nicht nachgehst und wenn es Impulse geben sollte, dass du diese ignorierst. Denk dir einmal, du hast doch gar nicht die Absicht irgendjemandem zu schaden und die Gedanken entsprechen genauso wenig deiner Absicht. Du würdest soetwas nie tun, weil du ein vernünftiger Mensch bist und es sind nur Gedanken.

Was die Attentate betrifft, gebe ich voreiligen Journalisten die Schuld daran, dass teilweise so eine Angst/Hysterie in der Bevölkerung ist. Es ist als würde jetzt jeder psychisch Kranke verdächtigt, ebenfalls zu Attentaten fähig zu sein. Und da psychisch Kranke oft labil sind, wird ihnen auf verantwortungslose Weise Angst gemacht, sie könnten ebenfalls irgendwann Morde begehen.
Kurzum, die Medien sind schuld daran, weil sie es sich leicht machen und lieber schnell informieren, Schlagworte liefern(wie Täter war depressiv mit Sozialphobie) statt zu differenzieren. Im Normalfall bringt niemand andere um, weil er ZG hat oder weil er depressiv ist. Und wenn, dann tut es einer von geschätzten 10.000, wenn überhaupt. Ich hoffe, das schweift nicht zu sehr ab oder wird missverstanden.

Lg

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Flowfalls
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Beitrag Do., 28.07.2016, 00:36

Was war vor einem Jahr ungewöhnlich?

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Nico
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Beitrag Do., 28.07.2016, 05:06

sine.nomine hat geschrieben: Kurzum, die Medien sind schuld daran, weil sie es sich leicht machen und lieber schnell informieren, Schlagworte liefern(wie Täter war depressiv mit Sozialphobie) statt zu differenzieren. Im Normalfall bringt niemand andere um, weil er ZG hat oder weil er depressiv ist. Und wenn, dann tut es einer von geschätzten 10.000, wenn überhaupt. Ich hoffe, das schweift nicht zu sehr ab oder wird missverstanden.

Lg
Dann hat der TE wohl eine hellseherische Ader denn er hat diese Zustände seit 12 Monaten und die von dir erwähnte Diskussion gibt es - wenn überhaupt - seit einigen Tagen.

Edit: Halt nein stimmt ja gar nicht, Hitler soll ja angeblich auch depressiv gewesen sein....
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:15

Nico:

Es war vor ein paar Tagen ein kurzer Beitrag im deutschen Fernsehen, wo eine Psychologin interviewt wurde, die sagte, dass viele ihrer Klienten jetzt Angst haben, selber einen Mord zu begehen oder einem Attentat zum Opfer zu fallen. Daran ist die Medienberichterstattung schuld. Ich dachte der Zusammenhang wäre klar. Das meinte ich. Wahrscheinlich hast du es missverstanden.

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Nico
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:23

Nein ich glaube nicht dass ich dich falsch verstanden habe.
Es mag ja sein dass Leute JETZT Angst haben einem Attentat zum Opfer zu fallen.
Warum Menschen JETZT Angst haben selber einen Mord begehen zu können verstehe ich um so weniger aber sei es drum.

Der TE hat aber schon seit 12 Monaten Angst selbst einen Mord zu begehen und das lässt sich mit dem JETZT der Psychologin auch nicht wirklich erklären, oder ?
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sine.nomine
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:39

Entsprechende Zwangsgedanken und eine psychische Labilität reichen aber aus, um Betroffene wie den TE eine noch größere Angst davor einzujagen, dass sie jemanden ermorden könnten. Da haben die Medien durch ihre Berichterstattung wesentlichen Anteil daran.
Denn als es geheißen hat, warum hat der Täter diese Attentate verübt hieß es, er war psychisch krank mit Depressionen und Sozialphobie und hätte sich rächen wollen bei Opfern die er sich via gefälschtem FB-Account ausgesucht bzw in den McD eingeladen hat.
Der Eindruck der dabei entstand war, dass er diese Morde aufgrund dieser beiden Diagnosen verübt hätte. Das finde ich problematisch und bringe es mit dem erwähnten Fernsehbeitrag in Verbindung. Denn wenn jemand psychisch labil ist und diese beiden Diagnosen hat, kann sich eine Eigendynamik entwickeln die ihm Angst macht, er könnte selbst einen Mord begehen(wenn ihm alles zuviel wird z.bsp). Sinngemäß hat es auch die Psychologin im TV so gesagt.

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Nico
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:44

Himmel, vor 12 Monaten gab es bei uns aber noch keine Attentate die dem TE Angst machen konnten, ergo auch keine Berichterstattung darüber.
Ich fürchte du musst dir einen anderen Sündenbock suchen.
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:48

Lies den dritten Absatz meines Beitrags noch einmal durch, vielleicht ziehst du dann in Erwägung, dass dieser allgemein formuliert war und nicht auf den Threaderöffner alleine bezogen war. Es war als eine Art Zusatz zum Thema gemeint und nicht auf die Geschichte des TE bezogen.

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Nico
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:53

Ach so, ich dachte hier geht es um den TE.......
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dumbhead
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:58

Vergiss die Medien! Ich ärgere mich seit Tagen über diese Diskussion. Derartige Gedanken löst kein Medienbericht aus, die kommen woanders her.
Ich hab das seit vielen Jahren, teilweise so stark, dass ich seit knapp 2 Jahren dafür gesorgt habe, dass zumindest kein brauchbares Werkzeug verfügbar ist. Die derzeitige Berichterstattung verstärkt das überhaupt nicht. Geht mir komplett am Arsch vorbei.
Es ist einfach ein charmanter Gedanke. Teilweise ein Ventil.
Ob man das dem Psychiater sagt? Also ich tu es lieber nicht
Mir macht der Gedanke nach so vielen Jahren aber auch keine Angst mehr. Ich glaub auch, dass das nicht so selten ist.


sine.nomine
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Beitrag Do., 28.07.2016, 19:17

dh:

Mir persönlich, was ZG betrifft, ist diese Diskussion auch egal. Ich denke dabei nur an diejenigen diesbezüglich labilen Personen, die vielleicht von den Medien beeinflusst sind und jetzt unnötig Angst deswegen haben. Und mich stört beim Thema allgemein, dass falsche Verdächtigungen in Gang gesetzt werden, durch eigentlich ängstliche Personen(in den Medien).
Das heißt, du hattest schon Impulse und nicht nur Gedanken?

Allgemein gesagt(nicht auf dich bezogen):
Ich finde das ganze Angstthema schwierig. Ohne Angst kann man nicht leben, weil sie uns vor Gefahren warnt, aber mit zu wenig Angst wäre Leichtsinn im Bereich des Möglichen. Zuviel ist schlecht, zu wenig u.U. auch.

Solange man etwaige Gedanken als unvernünftig ansieht und diese ignoriert, besteht wahrscheinlich eh keine Gefahr.

Ich habe bei den vielen Attentaten und Terroranschlägen nur mehr wenig gefühlt im Vergleich zu früher, als ich die Nachrichten im Fernsehen sah. Und zwar deswegen, weil ich es nicht ändern kann und damit rechne, dass sowas in Zukunft in Europa häufiger vorkommen wird.
Ich persönlich habe eine Abneigung gegen Waffen, weil es Mordinstrumente sind. Selbst wenn man es mir unterstellen wollte, mit Waffen möchte ich nichts zu tun haben. Waffenverbote wären aber genauso unsinnig, meiner Meinung nach.

Gleichzeitig fand ich es amüsant, dass ich zwar phasenweise richtige Angst vor ZG hatte und vielleicht auch habe, aber momentan nicht, aber dafür haben jetzt andere die vorher immer selbstsicher schienen, eigentlich unbegründete Angst. Wie schnell sich doch alles verlagern kann, die Angst betreffend.
Vernünftig gedacht ist die Wahrscheinlichkeit einem Attentat zum Opfer zu fallen, gemessen an der Bevölkerungszahl sehr, sehr gering.

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dumbhead
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Beitrag Do., 28.07.2016, 21:48

sine.nomine hat geschrieben:dh:

Mir persönlich, was ZG betrifft, ist diese Diskussion auch egal. Ich denke dabei nur an diejenigen diesbezüglich labilen Personen, die vielleicht von den Medien beeinflusst sind und jetzt unnötig Angst deswegen haben. Und mich stört beim Thema allgemein, dass falsche Verdächtigungen in Gang gesetzt werden, durch eigentlich ängstliche Personen(in den Medien).
Das heißt, du hattest schon Impulse und nicht nur Gedanken?
Alles richtig, aber die Probleme von Artur begannen davon völlig unabhängig vor einem Jahr. Ich führe gern eine diesbezügliche Grundsatzdiskussion, aber nicht hier.
Mach eventuell nen Thread auf?
Impulse, ja klar. Aber mir zaubern auch Utoya, Paris, Nizza, München ein Lächeln aufs Gesicht. Ich trag auch Breivik Shirts.

Zu Artur - die blossen Gedanken find ich nicht schlimm. Das kommt oft vor. Paradoxerweise gerade bei Menschen, die man eigentlich mag. Keine Ahnung woran das liegt. Ich les davon öfter in den Suicide Support Groups. Die Leute sind dann immer ganz verzweifelt und haben ein schlechtes Gewissen. Das ist ne andere Baustelle. Sicher wert sich damit zu befassen, aber wohl nicht weiter gefährlich.

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