Psychosomatische Unterleibsschmerzen

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Esi87
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Psychosomatische Unterleibsschmerzen

Beitrag Do., 09.03.2017, 15:33

Hallo,

ich leider seit Ende September an chronischen linksseitigen Unterleibsschmerzen. Blut- und Urinwerte sehen gut aus. Darmspiegelung ohne Befund. Gynäkologisch durch zwei Ärzte gecheckt, alles ok. MRT Lendenwirbelsäule, Becken, Hüfte, ohne Befund. Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Als nächstes steht der Besuch beim Orthopäden an. Ich bin mir aber auch bewusst, dass körperliche Symptome auch psychiche Ursachen haben können (meine Schwester ist Psychotherapeutin) und will dies nicht ausschließen. Ich habe zwar erst nicht dran geglaubt, aber da die Ärzte in den letzten 7 Monaten nichts gefunden haben....
Angefangen haben die Schmerzen, als ich schwanger war. Direkt zu Beginn der Schwangerschaft, ich wusste es noch nicht (zu früh für Test), aber habe es vermutet/gehofft. Die Schmerzen wurden dann auf die Schwangerschaft geschoben. Leider stellte sich dann in der 9ten Schwangerschaftswoche raus, dass das Kind keinen Herzschlag mehr hat und ich musste zur Ausschabung. Die Schmerzen blieben jedoch und seit dem habe ich mich auf den Kopf stellen lassen.
Die Fehlgeburt war sehr hart für mich. Ich habe das noch nicht überwunden und kann auch nicht an das Theme denken / drüber reden ohne das die Tränen fließen. Ich würde gerne schnell wieder schwanger werden, habe aber auch Angst, dass das noch mal passiert und wüsste nicht, wie ich das überstehen sollte. Zudem würde ich gerne vorher die Ursachen der Schmerzen kennen.
Die unerklärlichen Schmerzen und die Fehlgeburt zusammen machen mich wirklich fertig. Ich bin ständig schlecht drauf und antriebslos.
Es gab aber auch kein Erlebnis oder so, dem ich die Ursache von psychichen Problemen zuordnen würde. Ich habe Anfang September geheiratet. Klar, eine Veränderung, aber eine schöne für mich.
Kann es sein, dass die Ursachen psychicher Natur sind? Und wenn ja, was kann ich dagegen tun? Klar, eine Psychotherapie, aber da kann man ja immer lange warten, bis man einen Termin bekommt. Was kann man akut tun?
Hat schon mal einer von euch was von psychosomatischen linksseitigen Unterleibschmerzen gehört?

Ich freue mich über jede Antwort!

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candle.
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Beitrag Do., 09.03.2017, 16:10

Hallo!

Es tut mir leid, dass du dein Kind verloren hast. Das ist wirklich nicht leicht!

Also nein, so spezifische einseitige Schmerzen in dem Sinne kenne ich nicht. Ist denn auch eine Bauchspiegelung gemacht worden? Da kann man ja besser hinschauen was da los ist. Oder gehörte das zu deiner Gyn Untersuchung? Manche Beschwerden sind auch wirklich schwer auszumachen, von daher würde ich erstmal weiter auf eine medizinische Ursache tippen.

Viele Grüße!
candle
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Esi87
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Beitrag Do., 09.03.2017, 16:16

Hallo Candle,

nein eine Bauchspiegelung wurde bisher nicht gemacht. Es steht ein Termin Ende März an, aber eigentlich rate mir die meisten Ärzte eher davon ab. Da man im MRT nichts gesehen hat, wäre der eizige Verdacht, der eine Bauchspiegelung rechtfertigen würde, Endometriose. Meine Symptome passen aber nicht wirklich in das Krankheitsbild rein und da ist die Frage, ob man sich trotzdem "aufschneiden" lassen soll.

Danke für dein Antwort und viele Grüße

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candle.
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Beitrag Do., 09.03.2017, 16:23

Da wirst du nicht aufgeschnitten. Das wird minimalinvasiv gemacht. Aufwendig ist nur die Vorbereitung, weil eine Schwangerschaft zur Untersuchung dringend ausgeschlossen werden muß.

candle
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Beitrag Do., 09.03.2017, 16:41

Ja, ich kenne das Verfahren. Aber es wird unter Vollnarkose gemacht und es bleiben drei Narben, Karnkenhausaufenthalt und das Risiko von Verwachsungen. Ich weiß nicht, ob ich das auf mich nehmen soll, ohne wirklichen Verdacht.

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Chancen
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Beitrag Do., 09.03.2017, 18:58

Hallo Esi!

Wenn alles abgeklärt wurde und die Beschwerden dennoch fortbestehen, dann wäre auch an Schmerzen durch myofasziale Triggerpunkte zu denken. Bei sogenannten Triggerpunkten handelt es sich um Muskelverhärtungen, die man durch normales Lockerlassen eines bestimmten Muskels nicht mehr lösen kann, und die die verschiedensten Schmerzen und andere Symptome verursachen können.

Du kannst dich im Internet schlau machen oder dir direkt einen Physiotherapeuten suchen, der sich damit auskennt. Zum Einlesen ins Thema empfehle ich "Unerklärliche Beschwerden" von Helga Pohl (https://www.amazon.de/Unerkl%C3%A4rlic ... 3426656566) und zum Einlesen im Hinblick auf eine Selbstbehandlung empfehle ich das "Arbeitsbuch Triggerpunkt-Therapie" von Clair und Amber Davies (https://www.amazon.de/Arbeitsbuch-Trigg ... kttherapie)

Alles Gute!

Chancen

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Esi87
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Beitrag Fr., 10.03.2017, 09:03

Hallo Chancen,

danke für deine Tipps. Ich werde mir das mal anschauen und direkt beim Orthopäden ansprechen.

Viele Grüße

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 10.03.2017, 20:10

Bei mir waren es myofasziale Triggerpunkte und zwar im Rücken und v.a an der Hüfte.
Ebenfalls einbezogen werden sollte die Hüft-, Rücken- und Bauchmuskulatur
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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 23:16

Hast Du sonst noch Irgendwelche körperlichen Probleme oder Schmerzen, anhaltend oder vorübergehend? Ist was mit deinem Rücken oder Beinen?

Wenn ja, bitte genaue Beschreibung.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Mi., 15.03.2017, 16:34

Hallo Prianolullaby,
wie hat sich das bei dir geäußert? Hattest du auch Unterleibschmerzen? Und wie hat man es festgestellt?


Hallo Lockenkopf,
die Schmerzen finden mit einem stechenden Schmerzen im linken Unterleib an (Am Anfang ging man von einer Divertikulitis aus.) Im Laufe der Zeit haben sich die Schmerzen ausgebreitet. In die Hüfte, linken Oberschenkel und Lendenwirbelbereich. Zudem habe ich einen schmerzhaften Druckpunkt außen am linken Oberschenkel kurz unter der Pofalte. Am schlimmsten sind die Schmerzen wenn ich lange Auto fahre (was ich beruflich jeden Tag tue). Zu Beginn gab es zwischendurch auch mal schmerzfreie Tage. Das ist mittlerweile nicht mehr so.
Ich habe auch Schmerzen, wenn ich auf die Stelle (linker Unterleib) drauf drücke. Und der Schmerz ist bewegungsabhängig. Heißt, je nachdem wie ich sitze/liege ist der Schmerz stärker.

Dannke für eure Antworten und viele Grüße

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candle.
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Beitrag Mi., 15.03.2017, 16:38

Du hast Divertikel?

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 15.03.2017, 19:41

Esi87 hat geschrieben: Mi., 15.03.2017, 16:34 Hallo Prianolullaby,
wie hat sich das bei dir geäußert? Hattest du auch Unterleibschmerzen? Und wie hat man es festgestellt?
Ja hatte ich. Ich hatte wegen Rückenschmerzen sowieso Physiotherapie und sie hatte es bemerkt
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Beitrag Do., 16.03.2017, 00:19

Esi87 hat geschrieben: Mi., 15.03.2017, 16:34


Hallo Lockenkopf,
die Schmerzen finden mit einem stechenden Schmerzen im linken Unterleib an (Am Anfang ging man von einer Divertikulitis aus.) Im Laufe der Zeit haben sich die Schmerzen ausgebreitet. In die Hüfte, linken Oberschenkel und Lendenwirbelbereich. Zudem habe ich einen schmerzhaften Druckpunkt außen am linken Oberschenkel kurz unter der Pofalte. Am schlimmsten sind die Schmerzen wenn ich lange Auto fahre (was ich beruflich jeden Tag tue). Zu Beginn gab es zwischendurch auch mal schmerzfreie Tage. Das ist mittlerweile nicht mehr so.
Ich habe auch Schmerzen, wenn ich auf die Stelle (linker Unterleib) drauf drücke. Und der Schmerz ist bewegungsabhängig. Heißt, je nachdem wie ich sitze/liege ist der Schmerz stärker.
Du solltest dein linkes Hüftgelenk und dein linkes Darmbein-Kreuzbein-Gelenk beim Orthopäden untersuchen lassen. Deine Symptome sprechen für Probleme in diesen Bereichen.
Sinnvoll wäre ebenfalls einen Physiotherapeuten mit Fortbildung in Manueller Therapie aufzusuchen, zur Diagnostik und Therapie der Schmerzen.
Ist der Physiotherapeut ebenfalls Heilpraktiker für Physiotherapie, kann dieser auch ohne Verordnung aufgesucht werden, gegen ca. 20,- € je Behandlungseinheit.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Esi87
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Beitrag Do., 16.03.2017, 10:51

Hallo,

nein, es stand erst der Verdacht einer Divertikulitis und ich habe auch dann eine Woche Antibiotikum verschrieben bekommen. Diese halfen aber nicht und bei einer Darmspiegelung zeigte sich dann, dass ich keine Divertikel habe.

Ich war gestern noch mal bei meiner Ärztin und bei einer neuen Auswertung der MRT´s zeigte sich, dass ich wahrscheinlich eine adhäsive Kapsulitis in beiden Hüftgelenken habe. Ich finde es zwar immer noch komisch, dass die Schmerzen im Unterleib begonnen haben und auch über Wochen erst nur hier lokalisiert waren, aber möglich ist ja alles. Ich denke ich sage den Termin für die Bauchspiegelung, welche in 2 Wochen anstände, ab.

Ich habe für Montag einen Termin bei einer Orthopädin und hoffe sie kann mir weiter helfen. Habe nicht viel dazu gefunden im Netz. Scheint eher ein Problem zu sein, dass eher im Schultergelenk vorkommt.

Das mit der myofaszialen Triggerpunkten werde ich dann auch direkt mal ansprechen. Kann ja sein, dass sie aufgrund der Hüftbeschwerden irgendwelche Muskeln im Unterleib verkrampft haben.

Zudem konnte noch geringfügig vermehrte Flüssigkeit im Cavum uteri (Gebärmutterhöhle) gefunden werden. Dies scheint aber erst mal nicht weiter bedrohlich. Habe aber auch direkt mal einen Termin beim Gynäkologen gemacht.

Das ist echt alles zermürbend. Ich habe echt keine Lust mehr auf Arztbesuche und die Schmerzen machen mich auch langsam verrückt. Insbesondere wegen meine eh angeschlagenen Psyche wegen der Fehlgeburt im Dezember.

Danke für eure Tipps.

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Beitrag Do., 16.03.2017, 19:26

Da lag ich ja richtig.
Die von dir beschrieben Schmerzen sind typisch für Hüftgelenk und ISG.
Die meisten Menschen wissen garnicht wo das Hüftgelenk sitzt. Sie geben die knöcherne Verdickung am seitlichen oberen Ende des Oberschenkels als Hüftgelenk an. Das ist aber den Trochanter Major.
Das Hüftgelenk sitzt mittig in der Leiste. Wenn Du mittig auf deine Leiste drückst, drückst du auf dein Hüftgelenk, was bei dir Schmerzen auslösen wird, wegen der Kapsulitis. Daher der Schmerz in der Region.

Gut das Du am Montag einen Orthopädentermin hast. Lass Dir KG oder MT verordnen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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