kann nicht in Gesellschaft essen

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

pauline_
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 20
Beiträge: 1

Beitrag So., 16.06.2019, 17:49

Hallo Ihr,
es ist schon ziemlich lange her, dass hier jemand reingeschrieben hat. Ich habe das gleiche Problem und mich würde es interessieren ob sich bei euch in den letzten Jahren etwas geändert hat. Schreibt doch bitte, falls ihr mir helfen könnt.

Werbung


Mone82
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 37
Beiträge: 1

Beitrag Di., 09.07.2019, 12:03

Hallo. Ich habe dieses Problem auch seit Jahren. Raus essen gehen. Ein Alptraum. Hochzeiten etc kaum auszuhalten. Jetzt steht ein urlaub bei meinen Schwiegereltern an. Den ganzen Tag mit anderen Menschen und Mahlzeiten verbringen. Zur Zeit unvorstellbar und es setzt mich so unter Druck das ich nicht mit in den Urlaub fahren kann und werde.


eulenpost
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 22
Beiträge: 1

Beitrag Sa., 02.11.2019, 19:12

Halloo,

ich habe auch ein ähnliches Problem,
kann auch nicht gut zusammen mit anderen Menschen essen. Bei mir liegt's auch nicht am Essen selbst, sondern es ist irgendetwas Zwischenmenschliches...
Ich hab das Problem seit dem Ende der Schulzeit (nun schon seit fast 4 Jahren) und es ist echt total nervig, weil es einen so oft einschränkt.
Anfangs konnte ich immer nur bei ganz bestimmten Personen nichts essen, aber mittlerweile ist mir richtig oft übel, auch wenn ich allein esse. Ich glaub, weil ich mich schon so hineinsteigere in die Situationen, die zukünftig anstehen.
Die letzten Jahre war ich immer nicht lange an irgendwelchen Orten, deshalb konnte ich das immer ganz gut ausgleichen mit dem Essen. Aber jetzt habe ich eine Ausbildung angefangen und "muss" ständig mit anderen zusammen essen und das Blöde ist, dass es bei mir immer umso schlimmer wird, umso näher ich Personen kennenlerne und mit ihnen zu tun habe. Und in der Ausbildung lässt sich das nicht vermeiden. Ich hatte zu Hause eine sehr gute Therapeutin, aber bin für die Ausbildung umgezogen und suche noch nach einer neuen Therapie.
Es beruhigt einen aber immer zu wissen, dass da noch andere sind, die die Situation kennen.
Vielleicht schreibt ja noch irgendwer (der vielleicht auch schon eine Besserung erlebt hat).

Liebe Grüße
und lasst euch nicht zu sehr von dem Problem beeinflussen


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 03.11.2019, 22:29

Das Schlimme - in der Arbeitswelt muss man heutzutage in Pausenräumen essen mit vielleicht 15-20 Minuten Pausenzeit, die in manchen Firmen sogar gestoppt wird. Da nicht in Gesellschaft essen zu können ist ein grundlegendes Problem, da bin ich froh nicht mehr dem Stress und der Hektik der Arbeitswelt täglich ausgesetzt sein zu müssen.

Nein, bei mir hat sich da nichts zum Positiven verändert. Vielleicht schaffen manche eine Verbesserung, indem sie sich auf das Essen alleine konzentrieren.
Wer mit 20 Jahren da Probleme hat - meine Meinung - der wird auch später damit Probleme haben. Warum? Weil mit 20 Jahren - psychologisch gesehen - die Persönlichkeit eines Menschen im Wesentlichen fertig ausgebildet ist und daran nur mehr etwa 10% verändert werden können. Das hat ein renommierter Psychiater einmal im deutschen Fernsehen gesagt.

Werbung

Benutzeravatar

Kaonashi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1244

Beitrag Di., 05.11.2019, 09:17

Also ich habe mich früher in Kantinen unwohl gefühlt, weil ich Angst hatte, meine Hände zittern wenn ich die Gabel zum Mund führe o.ä., aber das hat sich komplett gegeben.
Durch Übung (einfach täglich mit Kollegen in der Kantine essen), und weil ich mir gesagt habe, dass ich gar nicht so wichtig bin als dass andere mich ständig beobachten würden. Die haben was Besseres zu tun.


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag Di., 05.11.2019, 19:29

Mein Problem liegt tiefer. Ich kann nichts essen, wenn sich Fremde im Raum befinden. Da geht einfach nichts mehr rein, kein Appetit, egal wie gut das Essen wäre. In einer früheren Arbeitsstelle habe ich mich einfach auf einen der Transportwagen verkrochen und/oder mit Gewalt gegessen, auch wenn es nicht geschmeckt hat. Ist halt auch kein Leben.
Dass dann das meiste das Klo kriegt brauche ich nicht dazu sagen.
Das Resultat waren 69 Kilo bei 1,93 m Körpergröße.
2 Jahre nach meiner Kündigung wäre Essen in Ruhe nicht mehr möglich gewesen, weil da in eine neue Halle übersiedelt wurde mit zwingendem Essen im Aufenthaltsraum. Gott sei Dank bin ich nicht mehr dort.

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 30
Beiträge: 4839

Beitrag Di., 05.11.2019, 20:05

Quark, derartige Ängste lassen sich nachgewiesen sehr gut mit Verhaltenstherapie in den Griff bekommen. Und die macht immer und immer wieder Konfrontation. Und genauso wird man es los...in dem man immer und immer wieder in der Kantine vor anderen isst. Sowas hat nichts mit der Persönlichkeit zu tun, ausser man ist ängstlich-vermeidend und dann ist es tatsächlich eine Störung der Persönlichkeit. Ansonsten gehört es zu den sozialen Phobien und die sind losgelöst von der Persönlichkeit.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag Di., 05.11.2019, 20:14

Bei mir ist gar nichts Quark. Sowas gibt es und man hat es ein Leben lang. Man kann natürlich so tun, als wäre es nicht so. Nur das wäre halt nur vorgespielt.
Wenn man sich ständig beobachtet fühlt verhindert das jede Art der Veränderung. Das wünsche ich niemandem. Bei mir sind Handlungen bereits so abgestimmt, dass sie zuseherverträglich ist. Alles geschieht unter sich beobachtet fühlen, das ganze Leben ist dahingehend angepasst. Da kannst du rein gar nichts ändern.
Mir ist es übrigens nicht Recht, den ganzen Tag beobachtet zu werden. Ich bin ja kein Influencer oder wie die heißen.
Zuletzt geändert von sine.nomine am Di., 05.11.2019, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 30
Beiträge: 4839

Beitrag Di., 05.11.2019, 20:17

Es ist aber ein Unterschied, ob man sich ständig beobachtet fühlt oder ob man eine soziale Phobie bzw. eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung hat. Sich beobachtet zu fühlen fällt unter Paranoia.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag Di., 05.11.2019, 20:22

Man kann ja auch beides haben. Für mich ist das wurscht, weil ich bin kein Psychiater, der wissenschaftlichen Kriterien folgen muss.
Ich würde es nicht fertigbringen, jemand anderen zu beobachten, weil ich selbst ja auch nicht beobachtet werden will. Sonst gelten ja auch Regeln des sozialen Zusammenlebens, warum nicht auch dabei?
Übrigens fühle ich mich ja erst seit 2016 beobachtet. Die restlichen 30 Jahre nicht bzw habe ich es nicht für wahr gehalten.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag