Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Candykills
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 16:55

Naja, mit dem Anruf hast du ihm ja auch signalisiert, dass du hinterher bist, also durchaus was verändern willst. Ich würde also empfehlen das Angebot anzunehmen, sonst hat er ja recht damit, dass du nicht richtig dahinter stehst etwas ändern zu wollen. Dann macht eine Therapie eh keinen Sinn.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 17:21

Ich würde auch sagen du probierst es nochmal! Sag ihm einfach dass du Probleme damit hast und sehr hin und her gerissen bist und dass das eins deiner Hauptprobleme ist!

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bakerygirl
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 17:32

Ich danke euch allen für die Antworten und den regen Austausch.

Schauen wir mal wie es dann ausgeht.

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bakerygirl
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 22:33

Also ich hab mir gedacht ich gebe mal kurz ein kleines Update.

Ich war bei dem besagten thera zu einem zweiten Gespräch und ich denke ich habe ihm da auch klar gemacht wie schlecht es mir mit der ganzen situation geht. Wir haben auch nochmal darüber gesprochen warum er mir abgesagt hat und er meinte er hatte das Gefühl ich will nicht so richtig und auch dass er nicht viel Erfahrung mit Essstörungen hat.
Das hab ich allerdings auch gemerkt. Hab über mein essverhalten und die kcal Anzahl geredet und er hat in dieser Hinblick wirklich keine Ahnung was viel und was wenig ist.
Ich weiß nicht, er wirkt zwar ganz nett aber irgendwie passt es nicht so richtig.
Er hat mir alternativ auch die Adresse von einer Bekannten von ihm gegeben die auf Essstörungen spezialisiert ist, aber die ist bis mindestens Jänner nächsten Jahres voll.
Soll ich einfach weiter bei ihm bleiben? Auch wenn es nicht 100% passt und ja trotzdem recht viel Geld dafür draufgeht?

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Pianolullaby
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Beitrag So., 12.07.2020, 13:21

Was denkst du denn dazu? Vllt kannst Du mit ihm zuerst an anderen Dingen arbeiten und dich parallel auf die Warteliste seiner Kollegin setzen lassen, natürlich nur in Absprache mit ihm. Und du könntest ihm "Nachhilfe" geben, was kcal usw. angeht, bzw. vllt auch eher das technische sein lassen und darüber sprechen warum, wieso usw.
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Bluemoon123
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Beitrag So., 12.07.2020, 17:55

Ist es dir denn wirklich wichtig über kcal u.ä. zu reden? Meiner Meinung nach ist es in der Therapie wichtig die Essstörung zu behandeln und da geht es nicht darum wie viel kcal jetzt viel oder wenig sind. Wenn Du konkrete kcal Angaben benötigst oder dich darüber austauschen willst, dann wärst du bei einer Ernährungsberatung besser aufgehoben. Um eine Essstörung zu behandeln muss man nicht über kcal sprechen. Wenn ich meinem Therapeuten von einem Essanfall erzähle, dann sage ich nicht mal was ich alles gegessen habe. Es reicht, wenn ich weiß, dass es zu viel war und in der Therapie geht es dann darum heraus zu arbeiten warum es passiert ist und wie ich beim nächsten mal gegensteuern kann. Alles andere ist nebensächlich. Ich brauch von ihm keine Ernähungstipps. Das ist nicht seine Baustelle. Er soll sich um meine Psyche kümmern, das ist sein Fachgebiet.
Vielleicht gehst du nochmal in dich und findest raus, was du wirklich von einer Therapie erwartest. Und das besprichst du dann mit dem Therapeuten ob er das erfüllen kann. Dann wird dir selbst klarer werden ob du mit ihm weiter arbeiten kannst und willst.

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Scars
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Beitrag Di., 14.07.2020, 21:01

Ich sehe eher die Gefahr, dass du ihm durch die Lappen gehst, wenn er sich nicht genügend auskennt. Nachher zahlst du Geld um dich selbst zu verar*****. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Wartezeit auf Könner oder direkt bei jemandem, der sich nicht auskennt, würde ich definitiv Ersteres nehmen. Eventuell lässt sich ja ab und zu ein Termin einrichten, wenn du wirklich unbedingt zu ihr willst, ehe ihr dann starten könnt. Das heißt ja nicht, dass du jetzt noch ein halbes Jahr der Essstörung fröhnen musst (kannst du aber natürlich ;)), vielleicht wäre eine Beratungsstelle was zur Überbrückung oder Selbsthilfe. Finde da gibt’s mittlerweile gute Bücher oder auch online.

Es sei denn der Therapeut hat Ambitionen was dazu zu lernen, dann würde ich das schon eingehen. Vielleicht macht die Kollegin ja auch Supervision. ^^ Oder du fängst bei ihm an mit Option zu wechseln, falls er Dir wirklich nicht helfen kann.
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bakerygirl
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Beitrag Do., 16.07.2020, 22:42

@pianolullaby ja das habe ich mir auch schon überlegt. Ich weiß nur nicht ob es mir viel bringt jetzt ins Detail zu gehen und die Stunden ja auch zu bezahlen (ist immerhin auch nicht wenig Geld) und dann bei der neuen neu anzufangen.

@Bluemoon nein mir geht's nicht um die kcal und vor allem bei einem Essanfall könnte ich die Sachen die ich gegessen habe gar nicht aufzählen. Aber er fragte mich direkt! Was ich denn genau in einer Abnehmphase esse. Sind bei mir immer so 700-800 kcal. Er meinte dann dass das ja eh genug ist wenn ich damit satt werde. Und dieser Satz nagt jetzt schon an mir. Ich rede mir ja selbst oft ein, dass die ganze Sache noch nicht so schlimm ist obwohl es mir mit dem Essen wirklich besch***en geht, aber ich habe das Gefühl er hat mir damit irgendwie den Wind aus den Segeln genommen. Dass ich jetzt nicht mehr darüber reden kann wenn ich "wenig" esse, weil es ja nichtmal wenig ist. Verstehst du was ich meine?

@Scars. Ja es ist irgendwie ein zweischneidiges Schwert. Ich kann definitiv nicht so lange warten bis bei besagter Therapeutin ein Platz frei wird (Beratungsstellen hab ich schon gefragt, es ist anscheinend durch Corona so ein enormer Andrang, dass nur alle 2 Monate Termine vergeben werden). Auf der anderen Seite ist natürlich die Gefahr groß dass es mir nichts bringt und ich Geld verpulvere.

Zum Thema Selbsthilfe: ich habe wirklich alles versucht um mit der ganzen Sache alleine fertig zu werden. Über Jahre hinweg aber leider wirds immer schlimmer als besser.


Bluemoon123
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Beitrag Fr., 17.07.2020, 07:52

bakerygirl hat geschrieben: Do., 16.07.2020, 22:42 @Bluemoon nein mir geht's nicht um die kcal und vor allem bei einem Essanfall könnte ich die Sachen die ich gegessen habe gar nicht aufzählen. Aber er fragte mich direkt! Was ich denn genau in einer Abnehmphase esse. Sind bei mir immer so 700-800 kcal. Er meinte dann dass das ja eh genug ist wenn ich damit satt werde. Und dieser Satz nagt jetzt schon an mir. Ich rede mir ja selbst oft ein, dass die ganze Sache noch nicht so schlimm ist obwohl es mir mit dem Essen wirklich besch***en geht, aber ich habe das Gefühl er hat mir damit irgendwie den Wind aus den Segeln genommen. Dass ich jetzt nicht mehr darüber reden kann wenn ich "wenig" esse, weil es ja nichtmal wenig ist. Verstehst du was ich meine?
Ich versteh was Du meinst. Aber vielleicht will er Dich mit der Bemerkung, dass es genug ist, wenn Du satt bist, von der "Fixierung" auf kcal wegbringen. Also dass die Definition, was ist viel was ist wenig, eher über Dein eigenes Sättigungsgefühl geht als über die kcal. Wenn Du nicht satt bist, ist es wenig, wenn Du satt bist ist es in dem Moment vielleicht wirklich genug.
Ich geb Dir mal ein anderes Beispiel aus dem vielleicht ein bisschen verständlicher wird, was ich meine. Ich hab jahrelang unter massiven Schlafstörungen gelitten und mit meinem Thera eben auch das bearbeitet. Da hab ich auch angefangen aufzuzählen wie viele (bzw. wie wenige) Stunden ich schlafe und wie viele ich wach bin. Er hat mich dann davon weg gebracht nachts auf die Uhr zu sehen und mir gesagt, es wäre völlig egal, wie viel Stunden ich schlafe, ich könne auch nur ausruhen. Wenn ich am nächsten Tag ausgeruht bin, dann war es genug Schlaf. Wenn nicht, dann war es zu wenig und mein Körper holt sich den dann schon, wenn er ihn braucht. Als ich dieses Denken verinnerlicht hatte und mir keinen Druck mehr machte, dass ich nur 2 Stunden schlafe, oder dass ich jetzt unbedingt schlafen muss, weil ich in x Stunden schon wieder aufstehen muss, war ich entspannt und es klappte auch mit dem Schlaf.
Mit dem Essen ist es ähnlich, die Fixierung auf die reinen Zahlen - egal ob Essensmenge (kcal) oder Gewicht - ist ja ein essentieller Teil der Essstörung. Da ist es schon ein wichtiger Punkt in der Therapie, davon weg zu kommen sich davon leiten zu lassen, ob jetzt eine bestimmte kcal-Menge viel oder wenig ist. Wir müssen in einem langen Prozess vor allem lernen auf den Körper zu hören und diese Signale als Maßstab nehmen. Wenn ich satt bin habe ich genug gegessen, wenn ich nicht satt bin war es zu wenig, wenn ich weiter esse obwohl ich satt bin ist es zu viel. Genauso mit dem Gewicht, wenn ich mit meinem Körper zufrieden bin und mich wohl fühle, dann ist das Gewicht richtig. Die Zahl auf der Waage und der BMI sind nachrangig.
Ich möchte allerdings auch noch erwähnen, dass auch wenn ich hier so schlau daher rede ,-) ich von diesem "Ideal" auch noch ganz weit weg bin. Ich würde gerne das alles schon so verinnerlicht haben, dass ich es fühle. Aber das zu lernen ist gerade der Prozess in dem ich stecke.

Und um wieder auf Dich zurück zu kommen. Sprich es doch beim nächsten Mal an, dass Dich das verunsichert, wenn er Dir sagt 700 kcal wären genug. Vielleicht erklärt er Dir dann, warum er so etwas sagt. Denn ich glaube wirklich nicht, dass er nicht weiß dass 700 kcal wenig sind. Jeder normal gebildete Erwachsene Mensch hat schon mal was von kcal, Grundumsatz usw. gehört. Dass das nicht jeder gleich auf dem Schirm hat und im Kopf ausrechnen kann, ist klar, aber dass 700 kcal für einen Erwachsenen Menschen quasi "nichts" ist, das dürfte jedem klar sein. Vielleicht kannst Du ihm auch mal konkret erzählen, aus was sich die 700 kcal zusammen setzten. Dann wird er bestätigen, dass das schon wenig ist. Auf Dauer kann man davon nicht satt sein. Es mag einzelne Tage geben, wo das reicht. Aber nicht ständig.

Und zum Schluss möchte ich noch etwas anderes erwähnen. Eine Therapie kann grundsätzlich nur dann erfolgreich sein, wenn Du von Anfang an daran glaubst, dass sie hilft. Wenn Du schon mit Zweifeln anfängst, ob dir die Therapie was bringt oder nicht, dann wird sie Dir nichts bringen. Glaub daran, dass es klappen wird, sonst brauchst Du gar nicht erst anfangen.

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bakerygirl
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Beitrag Fr., 17.07.2020, 23:01

Danke dir erstmal für die ausführliche Antwort Bluemoon.

Ich denke nicht dass es bei der Aussage primär ums Sättigungsgefühl ging, da ich ja auch nicht erwähnte dass ich mit den 700 kcal satt bin. Es ergab sich eher aus dem Kontext dass ich eben die Menge esse die ich immer gleich verteile am Tag um nicht umzukippen.

Mein Problem ist dass ich nicht weiß ob ich satt bin, ich merke das einfach nicht. Ich kenne das Problem mit dem Schlafen auch, aber auch dort weiß ich nicht ob ich ausgeschlafen bin oder nicht und achte deshalb immer auf die Stunden (ich weiß es hört sich verrückt an aber ist leider so).

Ja ich werds definitiv nächstes Mal ansprechen. Allerdings glaube ich wirklich dass er von kcal keinen Schimmer hat. Aber ich werd der Sache mal auf den Grund gehen.

Tja und da sprichst du das nächste Problem an, aber diese Zweifel sind bei mir in Stein gemeißelt.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 10:10

ein Therapeut der mit einer Patienten mit Essstörung anfängt über Kalorien zu diskutieren hat schon verloren.
Bakery, deine Kaloriendiskussion gehört wenn dann zu einer Ernährungsberaterin, auch in einer Selbsthilfegruppe kannst du da drüber reden.

Aber in einer Therapie solltest du die Hintergründe anschauen
Und vielleicht merken die Therapeuten die dich ablehnten ja auch dass du nicht soweit bist und da sehr abblockst


Bluemoon123
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 11:42

bakerygirl hat geschrieben: Fr., 17.07.2020, 23:01 Mein Problem ist dass ich nicht weiß ob ich satt bin, ich merke das einfach nicht. Ich kenne das Problem mit dem Schlafen auch, aber auch dort weiß ich nicht ob ich ausgeschlafen bin oder nicht und achte deshalb immer auf die Stunden (ich weiß es hört sich verrückt an aber ist leider so).
Du hast es schon richtig erkannt, dass ist Dein Problem (meins übrigens auch). Aber den eigenen Körper spüren und auf seine Signale zu hören kann man lernen. Und genau dabei brauchst du Hilfe, die eine Therpie die geben kann. Aber dazu musst du auch bereit sein. Also nicht darauf "beharren", dass du das nicht kannst und meinen das wäre in Stein gemeißelt und unveränderbar. Sondern erkennen, dass du das eben noch nicht kannst und dabei Hilfe brauchst.

Und darauf vertrauen, dass der Therapeut im Normalfall kompetent ist, was die Psyche und deren "Störungen" angeht. Wenn du von Beginn an überzeugt bist, dass dir der Therapeut nicht helfen kann, dann wird das auch nicht funktionieren. Dann kannst du es tatsächlich gleich sein lassen, weil es dann wirklich rausgeschmissenes Geld ist. Aber du solltest dir halt schon bewusst machen, was du von einem Therapeuten erwartest. Wenn du jemanden brauchst, der dir nur bestätigt, wie schlecht es dir geht und wie schlimm das alles ist, dann kannst du lange suchen. Denn Therapeuten tun dies in der Regel nicht. Im Gegenteil. Ein der therapeutischen Interventionen ist es, eben nicht alles verstehend hinzunehmen, sondern durch vermeintlich "naive" Fragen zum Nachdenken anzuregen. Der Satz "Ach wenn sie damit satt sind, ist doch alles in Ordnung", hätte genau so auch von meinem Therapeuten kommen können. Damit will er erreichen, dass man selbst erkennt, dass eben nicht alles in Ordnung ist und dann kann man weiter daran arbeiten, warum man es denn dann trotzdem tut. Und nochmals, das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langer Prozess.

Ich wünsche dir echt, dass du es schaffst dich auf so eine Therapie einzulassen. Denn ich erkenne in dem was du schreibst so viel wieder. Aber du bist noch jung. Du hast frühzeitig erkannt, dass du Hilfe brauchst. Bei mir hat es viel länger gedauert. Nutze die Chance.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 11:47

dem kann ich nur zustimmen, grundsätzlich muss das Gefühl, das Vertrauen da sein dass einem Therapie helfen kann.
Und vor allem dieser konkrete Therapeut.
Aber es muss bei allem auch der Wille da sein an sich zu arbeiten, hart an sich zu arbeiten und was zu verändern.

Dieses "ach wenn Sie satt sind passt das schon" kann auch heissen dass der Therapeut sich eben nicht auf diese Ebene ziehen lässt. Auf diese endlose und typische Schleife aller Essgestörten wo es nur um satt und Kalorien geht und tausend vermeintliche Gründe warum das so zu sein hat.

In einer Therapie geht es aber um das was dahinter steckt und ich nehme an der Therapeut machte gleich klar dass er eben nicht gewillt ist über diese Kaloriennummer zu diskutieren - weil es darum nicht geht.

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bakerygirl
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 12:28

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 10:10 ein Therapeut der mit einer Patienten mit Essstörung anfängt über Kalorien zu diskutieren hat schon verloren.
Bakery, deine Kaloriendiskussion gehört wenn dann zu einer Ernährungsberaterin, auch in einer Selbsthilfegruppe kannst du da drüber reden.
Mhh, ich würde nicht sagen, dass ich mit ihm darüber diskutiert habe. Ich habe lediglich auf seine Frage geantwortet. Mehr als meine Antwort und seine Aussage, dass das ja ausreicht gabs nicht.
Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 11:42
Der Satz "Ach wenn sie damit satt sind, ist doch alles in Ordnung", hätte genau so auch von meinem Therapeuten kommen können. Damit will er erreichen, dass man selbst erkennt, dass eben nicht alles in Ordnung ist und dann kann man weiter daran arbeiten, warum man es denn dann trotzdem tut. Und nochmals, das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langer Prozess.
Da hast du recht, diese Betrachtungsweise habe ich noch gar nicht in Erwägung gezogen. Ich weiß nicht ob ich bei ihm dahingehend nocheinmal nachfragen soll oder nicht.

Ich zweifel allerdings sehr wohl am ganzen Konzept der Therapie, weil ich manchmal einfach nicht weiß wie es mir weiterhelfen soll dort eine Stunde die Woche über was zu reden. Ich gebe natürlich mein Bestes und versuche auch mich darauf einzulassen, aber trotzdem sind die Zweifel da

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 20.07.2020, 13:02

Zweifel in und an der Therapie sind ein Stück weit normal, die hat jeder mal. Mehr oder weniger.

Trotzdem ist es wichtig dass du dich bei diesem Therapeuten wohl fühlst und noch mehr dass du die Therapie wirklich und ernsthaft willst.
Mit einem "naja, ich schau mal, irgendwie..." kommst du nicht weiter.

Wenn es was bringen soll dann müsstest du dich aktiv für die Therapie entscheiden, dafür mitzuarbeiten, dich einzulassen. Und ja, auch trotz aller Zweifel einzulassen. Das ist auch nichts einmaliges meiner Erfahrung nach, sondern das muss man immer wieder bewusst tun.

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