Magenbypass

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Viktor69
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Magenbypass

Beitrag Di., 21.08.2018, 12:51

Habe mich Nov.2016 einer Magenbypass op unterzogen. In 6 Monaten 72kg abgenommen. Dez.2018 kommt die Bauchdeckenstraffung dran. Braucht wer Infos, Zuspruch, Tipps? Lg. Viktor

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Beitrag Di., 21.08.2018, 12:58

Brauchst du denn Zuspruch, Tipps etc?
Wie geht's dir denn so "verdauungsmäßig", kommst du klar?
Und konntest du deine Ernährung dauerhaft umstellen?
Und was macht der Sport?

Keine Bedenken wegen der erneuten OP?

Tschuldigung, wenn ich zu neugierig grade bin.
Ich hab selber keinen Magen mehr und ein Stück Darm weniger, tumorbedingt entfernt, also nicht nur Bypass. Dürfte aber ernährungs- und beschwerdetechnisch ähnlich ablaufen.

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Viktor69
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Beitrag Di., 21.08.2018, 12:59

Hallo, ja wird so ähnlich sein. Hast Du es schon lange?


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Beitrag Di., 21.08.2018, 13:10

Über 5 Jahre jetzt. Hab grade die Nachsorgezeit überstanden und muss jetzt nur noch - wenns gut geht - alle halbe Jahr hin.
Kommst du denn klar mit allem?
Ich hab so meine Probleme mit einfachen Kohlehydraten, nicht nur wegen Dumping-Syndrom. Macht auch Durchfall und "Gedöns" im Gedärm.
Ich frag da deshalb, weil ich mir nicht so ganz sicher bin, ob das bei mir mehr von der Colitis kommt oder doch schlichtweg an der verkürzten Darmpassage liegt.

Mich interessierts außerdem, weil ichs inzwischen zwei Mal miterlebt hab, dass jemand trotz Magenbypass nach ca. 3-4 Jahren wieder stark zugelegt hat. Weil das mit der Ernährungsumstellung nicht nachhaltig geklappt hat, weil halt doch eher ne Essstörung zugrunde lag und die leider nicht wirklich angegangen wurde.

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Viktor69
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Beitrag Di., 21.08.2018, 13:25

Esse eigentlich alles was ich will. Zu fettes oder frisch in Öl herausgebackenes vertrag ich nicht so. An Fettstuhl und Gedöns hab ich mich eigentlich gewöhnt, war früher bei meinen 150kg auch nicht viel anders oder angenehmer. Bei Magenbypass Patienten ist es eher selten das sie wieder zunehmen. Der Magen ist nur max. 150ml groß und mehr paßt nicht rein. Die meisten Magenband patienten nehmen wieder zu, da sich das Magenband wieder dehnt und meist nach 7jahren wirkungslos ist, und wenn Du deine Ernährung dann noch nicht umgestellt hast nimmst Du eben zu. Da ich Verdauungssystem auch keines habe, geht das bißchen was ich esse gleich wieder raus. Ist natürlich blöd da Du zu wenig Vitamine zu dir nimmst. Nehme dafür täglich zwei Vitamin lutschtabletten, eine Calcium Kautablette und Vitamin D Tropfen (Oleovit). Mache alle 6monate einen Blutbefund, habe super Werte. Lg. Viktor


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Beitrag Di., 21.08.2018, 13:39

Das Problem mit den "Stoffen" (Vitamine etc.) hab ich auch noch aus nem anderen Grund, jetzt ist es natürlich noch verstärkt. Ich substituier da auch allerhand und habs inzwischen trotz Erbkrankheit (Neurofibromatose) so gut im Griff, dass ich auch im Sommer meist ohne Infusion zurechtkomme.

Mit Fettstuhl hab ich keine Probleme, nur der Durchfall halt, aber wie gesagt, hab seit meiner Kindheit ja auch ne Colitis.
Viktor hat geschrieben: Bei Magenbypass Patienten ist es eher selten das sie wieder zunehmen. Der Magen ist nur max. 150ml groß und mehr paßt nicht rein. Die meisten Magenband patienten nehmen wieder zu, da sich das Magenband wieder dehnt und meist nach 7jahren wirkungslos ist,
Also, von der einen Bekannten weiß ich, dass die definitiv nen Magenbypass hatte und kein Magenband. Aber die kompensiert tatsächlich mit Flüssigschokolade mit Sahne drin und gezuckert...Sie nimmt auch ziemliche Verdauungsbeschwerden in kauf und sonstige Probleme, weil sie ihre Sucht nach "süß und fettig" nicht überwinden kann.

Ich hatte selber mal in jüngeren Jahren ne Essstörung (Bulimie), also kann ich die Dynamik dahinter schon verstehen. Ich finds halt schade für sie, weil sie sich einerseits selber quält durch die Nebenwirkungen jetzt, andererseits hat sie jetzt so viel auf sich genommen mit der OP und gibt das so wieder dran...

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Viktor69
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Beitrag Di., 21.08.2018, 14:05

Das ist natürlich schlimm, ich war auch immer ein süß esser. Esse täglich zum Kaffee ein Stück Plunder oder Striezel, bei der Hitze auch bis zu zweimal Eis (je zwei bis drei Kugeln). Im prinzip esse ich jetzt auch mehr Obst und Gemüse als früher, dafür wenig Teigwaren und wenig Fleisch, hab einfach keinen Gusto mehr danach. Was Deine Freundin macht ist natürlich schlimm. Klar wirst so mit Gewalt trotz Magenbypass auch zunehmen. Ist ihr denn das neue Lebensgefühl mit einem schlanken Körper nicht was wert?


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Beitrag Mi., 22.08.2018, 03:37

Doch, das ist ihr schon was wert - nur halt nicht mehr als ihr Verlangen nach "süß und fettig"...
Jetzt leidet sie zusätzlich halt noch mehr als vor der OP. Auf die OP hatte sie sehr gehofft, dass die was ändert.
Von "Sucht" wollte und will sie nicht viel wissen, ist da zu sich selbst nicht grade ehrlich.
Und die Docs, die operiert haben, sind jetzt auch nicht grade ne Hilfe. Die kommen jetzt mit Vorwürfen und Druck. Aus deren Sicht verständlich für mich, nur halt ist das, als ob man nem Alkoholiker nach nem Rückfall sagt "Wie konntest du nur wieder saufen, hattest es doch geschafft?".

Wirklich geschafft hatte sie es halt nie. Und solche Vorwürfe bringen halt nix, die machen die eigene Scham und Verzweiflung nur noch schlimmer.

Sie hat das leider nie so erlebt, auch nach der OP nicht, dass sie "einfach keinen Gusto" mehr hatte auf Bestimmtes. So weit kam sie nie.
Ich selber hab mich ja auch vor der OP schon seit vielen Jahren (Seit ich die Bulimie überwunden hatte) recht ausgewogen ernährt. Hab das aber auch erlebt, ziemlich schnell nach der OP, dass ich bestimmte Lebensmittel einfach nicht mehr mochte. Dafür manches anders/besser vertragen hab.
Der Widerwille gegen Fleisch und Wurst blieb derselbe wie schon Jahre vor der OP, damit kannst mich verjagen. :-)

Hast du denn keine Angst jetzt vor ner erneuten OP, auch wenn sie Verbesserungen bringen wird?
Ich hätte da ganz schön Muffensausen.... Aber gut, hab ich eh vor jeder OP. Mag auch mit dran liegen, dass ich noch so`n paar "Kleinigkeiten" mitbringe, die ja selbst Zahnextraktionen ein bissl "aufwendiger" werden lassen.
Keine Bedenken wegen der Narben, dies geben wird? Oder ists dir ganz einfach wert im Vergleich zu vorher? Das könnt ich gut verstehen.

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Viktor69
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Beitrag Mi., 22.08.2018, 06:48

Guten morgen,
Ist mir schon klar das Deine Freundin Vorwürfe nicht weiterhelfen. Das sitzt tiefer. Ich hab auch kein Hungergefühl mehr, denn das sitzt im abgeschnittenen Magen und nicht im Kopf wie die meisten annehmen. Vielleicht sollte sie mal überlegen für was für einen Ersatz sie diese Sucht entwickelt hat.
Meine Bypass op war komplett schmerzfrei, nach drei Tage bin ich alleine mit dem Zug heimgefahren. War eigentlich immer beschwerdefrei. Vor der Bauchstraffung hab ich etwas Respekt, muss ca. 2 Wochen im Spital bleiben, hab tagelang links und rechts Schläuche raushängen, muss 6Wochen ein Mieder tragen. Es soll auch sehr schmerzhaft sein. Mich stört die runterhängende Haut schon sehr, muß ansonsten die Hose auch immer extrem enger Schnallen damit sie nicht rutscht. Oberarme und Oberschenkel laße ich nicht machen, sind nicht so extrem. Die Brüste stören mich auch, aber werden nicht von der Wgkk bezahlt. Also laß ich es auf mich zukommen, angst hab ich keine, bin auch sehr robust im nehmen. Lg. Viktor

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Tröte
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Beitrag Mi., 22.08.2018, 07:40

Viktor69 hat geschrieben: Di., 21.08.2018, 13:25 ......Der Magen ist nur max. 150ml groß und mehr paßt nicht rein. Die meisten Magenband patienten nehmen wieder zu, da sich das Magenband wieder dehnt und meist nach 7jahren wirkungslos ist, und wenn Du deine Ernährung dann noch nicht umgestellt hast nimmst Du eben zu. ....
Eine Bekannte hat das machen lassen und ich war bei dem "Beratungsgespräch" in der Klinik dabei.
Der Arzt dort meinte, dass nur in Deutschland das Magenband erste Wahl ist (und meistens eine zweite OP nötig wird --> Bypassoperation)...in den meisten anderen Ländern wird direkt der Magenbypass gemacht.
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Viktor69
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Beitrag Mi., 22.08.2018, 07:44

Bin froh mich für den Bypass entschieden zu haben. Mehr als die hälfte der Leute die ich kenne und die sich einer Magenbypass op unterzogen haben hatten vorher ein Magenband.


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Beitrag Mi., 22.08.2018, 09:28

Ich hab da noch nicht so viel gehört von Erfahrungen mit Magenband, aber wenn das so leicht "ausleiert", ist ja logisch, dass es nur wenigen tatsächlich was bringen dürfte.

Meine Bekannte möchte ich schon ne gute Weile in ne Therapie reinquatschen, geb ich ehrlich zu. :-) Es ist aber auch schwer, ihre Not mitanzusehen und dass es Wege geben könnte, aber sie möchte die halt nicht in Betracht ziehen...
Naja, im Moment nimmt sie mehr Abstand zu mir, sie sagte kürzlich, dass sie es nicht erträgt mitanzusehen, dass ich ne ähnliche OP hatte und so gut damit klarkomme.
Leider "übersieht" sie dabei, dass das ja nur in der OP-Technik vergleichbar ist, ansonsten aber ja nicht. Und sie möchte auch nicht wahrhaben, dass ich allerhand "ansonsten" noch rumzutragen hab und halt auch viel tue, damit ich gut klarkomme.
Ich lauf ihr halt öfters übern Weg, sie wohnt in der Nähe.

Na, das mit der Bauchdeckenstraffung klingt ja doch ganz schön taff. Da wünsch ich dir, dass alles glattgeht und du dich ähnlich schnell erholen kannst und nicht zu viele Schmerzen hast!

Mit Brustverkleinerung kann ich übrigens auch mitreden. :-> Hab ich vor etwas über 20 Jahren machen lassen müssen, weil ich BWS-Probleme hab und durch ne generalisierte Hormonstörung nen Mega-Busen - das hat sich nicht grade gut ergänzt.
Ist auch nicht grade ne schöne OP, auch wenns jetzt wahrscheinlich fortschrittlichere Techniken gibt. Aber "weg" muss die Haut/das Gewebe ja so oder so.

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Viktor69
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Beitrag Mi., 22.08.2018, 10:02

Ich muss ehrlich sagen das ich seit der op wesentlich gesundheitsbewusster lebe. Lege wert auf Qualität und nicht Quantität. Kann es mir jetzt auch leisten da ich ja wesentlich kleinere Mengen verdrücke. Gehe auch ins Fitnesscenter und fühl mich wesentlich wohler. Hab früher auch ganz gerne Alkohol getrunken, jetzt so gut wie gar nicht mehr. Geht mir auch nicht ab. Hab von meinen Chirurgen von einen identischen Fall wie der Deiner Freundin gehört, ist sies vielleicht? Mein Arzt Prim.Dr.Hoffer, LKH Hollabrunn und Praxis in 1100 Wien. Wahrscheinlich braucht sie professionelle psychische Unterstützung. Wieviel wiegst Du jetzt? Ich bin eben von 150 auf 78kg runter, Gewicht seit 15 monaten stabil, max. Schwankung 0,8kg auf oder ab.


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Beitrag Mi., 22.08.2018, 10:39

Viktor hat geschrieben:Hab von meinen Chirurgen von einen identischen Fall wie der Deiner Freundin gehört, ist sies vielleicht? Mein Arzt Prim.Dr.Hoffer, LKH Hollabrunn und Praxis in 1100 Wien.
Nö, das ist sie bestimmt nicht. Ich kenne sie seit fast 20 Jahren als "hier im Viertel wohnend" (bekannt/befreundet sind wir aber erst seit wenigen Jahren) und ich bin aus Deutschland, zwar Bayern, aber jetzt nicht soooo nah an Österreich/Wien.
Viktor hat geschrieben:Wieviel wiegst Du jetzt?
Ich hatte auch vor der OP keine Gewichtsschwankungen wegen Esserei. Ich kenne zwar auch Schwankungen, aber bedingt durch meine Erbkrankheit und deren Auswirkungen. Die OP war ja auch wegen Tumoren (aber kaum was Bösartiges dabei) und nicht wegen Übergewicht. Ich hab auch komplett keinen Magen mehr, nicht nur "stillgelegt".
Nur die OP-Technik an sich ähnelt der des Magenbypasses und halt die Auswirkungen, die sind recht ähnlich, was Verdauung angeht etc.

Klasse, dass du dein Gewicht schon so lange kontinuierlich halten kannst! :ja:
Und auch bewusster lebst und was für dein Wohlbefinden tust! :ja:
Ich bin ja ohne meinen Sport kaum denkbar. :-> War schon immer so, schon seit meiner Kindheit. Das war für mich am allerschlimmsten, als ich wegen meiner Erbkrankheit so körperlich daneben war (Weil keiner die Ursache fand), dass ich ne ganze Weile fast pflegebedürftig war und kaum was auf Reihe bekam... Da bin ich die Wände hoch!

Jetzt mach ich einiges an Yoga täglich und sobald mein Doc wieder sein OK gibt, bin ich wieder regelmäßig im Fitnessstudio. Das durfte ich vor knapp 2 Jahren wieder anfangen und hab gleich richtig losgelegt. Hab mit "Rentner- und Versehrtensport" damals angefangen und war nach ein paar Monaten schon wieder auf "normal". Nur im Sommer muss ich halt kürzertreten und auch mal ne Weile ausfallen lassen.

Jetzt bin ich grade dabei, mir das Schwimmen wieder zurückzuerobern. Das war jetzt auch seit vielen Jahren nicht drin gesundheitsbedingt. Dabei bin ich ne Wasserratte.

Von der Esserei her geht's mir ähnlich wie dir. Ich brauch ja auch nur noch winzige Mengen, also kann ich mir auch als "Armer" manches leisten an Qualität. :ja:

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Viktor69
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Beitrag Mi., 22.08.2018, 12:23

Gruß nach Bayern!
Schön das es Dir jetzt gut geht. Hab eigentlich bis 50Jahre Raubbau an meinen Körper gemacht. Statt gegessen gefressen, reichlich Alkohol und 35Jahre über 100 Zig. pro Tag und kein Sport. Vor 8Jahre von einer Minute zur anderen die Zig. weggeworfen, vor 5Jahre Alkoholkonsum stark reduziert, seit 2Jahre fast nichts mehr an Alkohol. Lunge und Leberwerte hab ich nun wie ein Säugling. Na ja, hätt schon 30Jahre früher vernünftig werden sollen, aber ich weine anderer seits nichts nach, ist halt so das Leben.

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