Freunde & Beziehung bei Borderline

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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dreamer1978
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Freunde & Beziehung bei Borderline

Beitrag Di., 19.06.2018, 20:06

Hallo Leute bin neu hier,
weiss nicht ob ich hier die Frage stellen kann bzw die schon des öfteren gestellt wurde.
Habe mit 25 Jahren Borderline diagnostiziert und später kombinierte keine Ahnung warum bekommen leide sehr darunter was Freunde und Beziehungen betrifft.
Jetzt bin ich 40 und frage mich ob man von Beginn eines Kontaktaufbau gleich dies erwähnen sollte.
Für den einen kommt es gleich als Mitleidsmasche und für den anderen wirds belächelt wird als Psychal dargestellt und wenn man nichts sagt wird es vorgeworfen.

Weiss oft nicht wie andere bzw gleichgesinnte mit dem Problem umgehen. Da ich oft aus heiterem Himmel die Kontakte blockiere und irgendwann wieder danach suche, jedoch fehlt mir oft die Erklärung.

Wäre schön eine Anttwort zubekommen da es mich sehr belastet.

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shesmovedon
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Beitrag Di., 19.06.2018, 20:11

Im besten Fall ruhst du dich nicht auf deiner Diagnose aus, sondern reflektierst dich mehr, so dass es vielleicht auch nicht mehr zu diesen massiven Kontaktabbrüchen ständig kommt. Dann klappt das auch besser mit Freunden und man muss es vielleicht gar nicht erst erwähnen psychisch krank zu sein.
Auch Borderline kann durch Therapie so "zurückgehen", dass Person relativ symptomfrei durch die Gegend rennt. Aber da musst du halt an dir arbeiten.
Alles andere wird auf die Dauer nichts verändern und die wenigstens haben Verständnis dafür, wenn du sie ständig blockst.

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dreamer1978
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Beitrag Di., 19.06.2018, 20:26

Danke für die rasche Antwort.
Habe das vor ca. 2 Jahren gemacht und nichts meiner Frau erwähnt, weil es mir zu dieser Zeit perfekt ging und ihr viel es nicht auf anfangs.
Ich wollte alles verdrängen war total glücklich aber nur mit regelmässigen Kontakt abbrüchen und Trennungen von mir zerstörte ich es immer mehr.
Auch der Rest abwertung, eifersucht usw. kam immer öfters. Es tut weh.
Nach 1 Jahr Beziehung haben wir geheiratet und jetzt 9 Monate später machen wir den 2. Scheidungsanlauf.
Sie hält mir vor ich hab sie belogen und die Ehe vorgespielt weil.ich ihr von Borderline nichts sagte.Ich habe totale Schuldgefühle und frage mich ob ich es jeden gleich sagen muss.

Bin aber getade dabei Therapien zu starten.
Habe eine Einzel erst seit kurzem.


shesmovedon
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Beitrag Di., 19.06.2018, 20:35

Ich war selbst mal mit einem Borderliner zusammen, der es mir nicht sagte, dass er Borderliner ist. Ich hatte meine Verdachtsmomente, aber verwarf es immer wieder, wollte einfach nicht, dass er Borderliner ist, weil ich wusste, dass würde unsere Beziehung auf Dauer deutlich verkomplizieren. Als dann Schluss war (typisches Borderliner-Ende) sprach ich ihn darauf an und er gab es zu. Ich war anfangs sehr sauer darüber, dass er es mir nicht direkt gesagt hat, ich war offener mit dem, was ich in die Beziehung brachte. Jetzt inzwischen, nehme ich ihm das nicht mehr so krumm. Ich binde auch nicht jedem auf die Nase, an was für Störungen ich leide, allerdings blocke ich auch niemanden mal eben so. In einer Beziehung sollte man aber offen damit umgehen, weil man das gar nicht verbergen kann und früher oder später das Verhalten wenigstens erklären muss. Bei Freunden wäre ich da diskreter an deiner Stelle und würde durch die Therapie am Verhalten arbeiten. Vielleicht kriegst du es dadurch ja besser in den Griff.

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dreamer1978
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Beitrag Di., 19.06.2018, 20:44

Ja danke, vielleicht sah ich ihre Seite zuwenig.
Man spürt es ja auch nur wenn man alleine ist.
Zusammen bin ich glücklich und blühe auf.

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Kaonashi
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Beitrag Mi., 20.06.2018, 08:56

Ich hab eine andere Diagnose, aber ich denke, es ist ähnlich mit dem Umgang.
Ich würde eine Diagnose immer erwähnen, wenn eine Beziehung enger wird. Bei oberflächlich Bekannten würde ich es nicht sagen.


Fighter1993
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Beitrag Mo., 25.06.2018, 22:03

Hi,
ich lebe seit 9 Monaten auch mit der Diagnose Borderline. Ich habe für mich gehandhabt, es nicht zu verschweigen, aber auch nicht jedem einfach so auf die Nase zu binden. Wenn Gespräche in diese Richtung gehen und es passt, dann erwähne ich es, wenn nicht dann eben nicht.
Ich habe ungefähr ebenfalls seit 9 Monaten eine recht stabile Freundschaft aufgebaut, für mich eine ganz neue Erfahrung und diese neue Freundin weiß, dass ich in Therapie bin und dass es eine Geschichte zu gibt, aber ich habe ihr gegenüber meine Diagnose nicht benannt. Ich finde das so, wie es gerade ist, sehr stimmig und sehe es nicht als verheimlichen an. Dann würde ich nämlich nicht offen über Therapie und SVV sprechen und so sachen. Wenn ich das alles versuchen würde zu verstecken, dann hätte es für mich den Charakter von verheimlichen. Aber ich gehe offen damit um. Wenn mich jemand fragt, antworte ich. Das ist unter anderem auch ein Teil, von meinem riesen Lügenkonstrukt wegzukommen. Ich bin es Leid, jedem immer zu sagen wie toll und rosig doch alles ist/war.
Auch einen Beziehungsversuch hatte ich in den letzten 9 Monaten. Da ich mich ja nur zu genüge kenne und eine Partnerschaft mehr Zeit miteinander fordert als eine Freundschaft, informierte ich den potenziellen Partner, damit dieser sich besser auf mich und mein Verhalten einstellen konnte und es nicht ganz zu persönlich nimmt. Ging allerdings in die Brücher bevor es anfing, weil ich einfach selbst dem armen Kerl nicht antun wollte, wie ich drauf war. Und auch da folgte dann eine typische Borderlinehandlung: radikaler Kontaktabbruch. Sehen wir uns im Fitnessstudio, ignoriere ich ihn. Ich kann da aktuell nur ganz oder gar nicht. Eine Partnerschaft ist mir zur Zeit einfach zu viel und eine Freundschaft kann ich mit ihm nicht führen, weil ich weiß dass seinerseits Gefühlt und Pläne dahinterstehen.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Wenns passt, geb ich die Diagnose preis, wenn nicht oder wenn ich kein gutes Bauchgefühl habe, dann eben nicht.
Kämpferin Glückskind Wunderfinder

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dreamer1978
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Beitrag Mo., 25.06.2018, 22:53

Hy, danke für deine Antwort .
Du schreibst du hast in Kontakt radikal abgebrochen für wie lange? Wie fühlt es für dich an wenn du ihn wieder siehst? Suchst du danach wieder kontakt zu ihn?
Ich bin seit 2 Jahren immer in dieser Situation gewesen das es mir auf die Sekunde zuviel war worf ihr alles mögliche vor und es kamen ziemlich heftige beschimpfungen und dann lief ich weg weil ich sie nicht mehr weiter verletzen wollte.
Blockierte sie überall wo es ging.
Ich schämte mich im nachhinein total für alles.
Das ist auch der Grund warum ich dann immer wieder nach Tagen in Kontakt zu Ihr wieder suchte und alles tat was nur geht um dieses wieder gut machen zukönnen.
Es kamen zuletzt schon Phasen wo sie das auch ausnuzt und mich sogar Schläge verpasste.
Es ist mir in den Moment egal.da ich weiss was ich verbockt habe.
Es ist ein Teufelskreis ohne Ende.
Schlussentlich unterwerfe ich mich so sehr das ich einfach alles über mich ergehen lasse.
Zum Glück bin ich in Therapie wo ich etwas Halt finden kann.
Momentan habe ich es geschafft vom Kopf und Gefühl loszulassen.
Das schwerste bei dem ganzen ist das man dann alleine mit seinem Problem ist und weit und breit keine Kontake hat geschweige denn es verstehen könnten.
Habe mich auch jetzt Stationär angemeldet hoffe echt das ich so schnell wie möglichst aus dem rauskomme.
Ich schäme mich für die Diagnose es ist einfach brutal mit dem Leben zu müssen.
Man sucht und sehnt sich nichts mehr als Liebe und zuneigeung und zerstört sich und den Partner damit wieder das es nicht auf Dauer ist.
Auch bei Freunden ist es extrem schwer.
Wenn ich einen Partner habe verlier ich alle Freunde da ich zu beschäftigt und fixiert auf meinen Partner bin.
Was mir momentan grosse Angst macht sie wirft mir vor ich hätte vor Eheschliessung es nicht erwähnt und sie manipuliert dazu.
Keine Ahnung was bei der Scheidung jetzt auf mich zukommt.


Fighter1993
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Beitrag Di., 26.06.2018, 09:25

Hey Dreamer,
Der Kontakt ist nach wie vor abgebrochen und für mich gibt es da auch kein zurück mehr. Da wäre ich wieder beim Borderline schwarz/weiß - ganz oder gar nicht. Für mich ist es besser so. Für ihn vielleicht auch, zumal es bei uns auch eher unschön auseinandergegangen ist, er mit den Worten "Andere hätten dich schon viel früher aufgegeben", was total daneben war weil ich ihn von mir weggestoßen habe und weil es einen Hauch von Mitleid enthält wie ich finde. Wir waren danach noch einige Male zusammen im Kurs, da hat es mich eher gepusht, weil ich unbedingt besser sein wollte als er, weil ich ihm zeigen wollte, ich bin nicht schwach. Nachdem ich dann auch tatsächlich einige Mal im Workout auf Zeit schneller war als er, kam er nicht mehr - welchen Zusammenhang das hat, keine Ahnung, ist mir aber irgendwie auch gleichgültig. Ich musste ja von Anfang an das Risiko eingehen, ihn vermutlich längerfristig zu sehen, auch wenn kein Kontakt besteht, da ich ihn ja erst ins Fitnessstudio gebracht habe, er kam dort durch mich hin.

Das Wegstoßen und wieder melden kenne ich auch - so hatte ich 8 Jahre lang eine Affäre. Es gab wochenlang keinen Kontakt, dann sah man sich und es war gut. Aber auch das musste ich als Kind selbst erleben von meinen Eltern: Habe ich etwas nicht nach ihren Vorstellungen getan, wurde ich ignoriert. Hab ich hingegen Leistung gebracht, wurde ich beachtet. Also ein ähnliches Modell.

Und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, bin ich halt eh auch sehr unsicher was soziale Interaktionen angeht - meist merkt man es mir aber nicht an und dann merke ich, dass das alles wieder nur bei mir abgeht. Gerade gestern habe ich es gemerkt. Besagte Freundin die ich nun jetzt auch seit 9 Monaten kenne, war mit mir Einkaufen, weil ich derzeit eine Verletzung am Fuß habe und ich bin ihr unheimlich dankbar, teilte es ihr mit, auch dass es mir schwerfällt, Hilfe einzufordern und anzunehmen. Und da sagt sie, dass es unter Freunden halt so ist. Und dass sie mich irgendwann auch mal brauchen wird und sich dann melden wird bei mir.

Deine Erfahrung oder Aussage, dass man damit alleine ist, kann ich jetzt glücklicherweise nicht teilen. Ich stoße in meinem Umfeld auf viel Verständnis und Unterstützung, es werden aber auch Forderungen an mich gestellt. Es ist ein Geben und Nehmen. Auch von der Arbeit kann ich nur positiv berichten. Nachdem ich von meiner Chefin mit Rettungsdienst abgeholt und in die Psychiatrie gebracht wurde, war für mich klar, ich muss was ändern - auch an meinen Arbeitszeiten. Also stellte ich einen Antrag auf Stundenreduzierung, u.A. auch, weil ich irgendwie einen Vormittag frei kriegen musste, um die ambulante Therapie starten zu können. Dabei wurde ich unterstützt und auch der freie Vormittag war kein Problem. Bedingung hierzu war, dass ich frühzeitig und am besten einen regelmäßigen Termin weitergebe, damit die Dienstplangestaltung problemlos lief. Das meine ich mit Forderungen. Es wird erwartet, dass ich meinen Teil beitrage, Lösungen mitbringe/mitentwickle und nicht einfach nur hinknalle "so, ich brauch das jetzt. macht mal".

Ich könnte jetzt noch so viel mehr schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Vermutlich habe ich es in der Aufarbeitung auch einfach leichter, weil von außen kein besonderer Druck oder Erwartungen kommen, die ich mit meinem eigenen unter einen Hut bringen muss. Und vermutlich ist Borderline bei mir, auch einfach anders ausgeprägt. Ich sehe meine Schwerpunkte eher in den selbstschädigenden sowie impulsiven Handlungen (die bei mir in der Regel nicht in Aggressivität umschlagen, ich bin anders impulsiv, was auch der Grund für die Trennung vor Beziehungsbeginn war) und ich bin eben noch ganz arg in schwarz/weiß - ganz oder gar nicht gefangen. Auf der Suche nach Grauzonen sozusagen.
Kämpferin Glückskind Wunderfinder

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Jonas115
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 08:26

@dreamer1978 und @Fighter1993

Ich kann jetzt leider nicht allzu viel dazu beitragen, da ich bisher nur eine Verdachtsdiagnose zu Borderline bekommen habe, aber ich sehe mich in vielen eurer Schilderungen wieder. Auch frage ich mich, ob die Verlustangst gegenüber einem Menschen, einem etwas "vorgaukelt", so dass man verliebtsein o.a gegenüber jemanden empfindet. Wobei es letztendlich ein Versuch ist, dass diese Person einen nicht verlässt. Ich hoffe man konnte dem jetzt irgendwie folgen.

Es würde zumindest so zwei/drei Situationen bei mir erklären, weil ich mich manchmal selbst hinterfrage, ob ich eben wirklich in die Person verknallt war oder nicht.

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dreamer1978
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Beitrag Mo., 30.07.2018, 10:18

Hallo Jonas115,

zu dem mit der Verlustangst ist für mich die Hölle es frisst und arbeitet total im Herzen.Man hat Angst allein zu sein und das es für immer so bleiben wird.
Es liegt an dem bei mir zumindest da ich als Kind nie eine stabile Kindheit hatte.
War viel in Heim , Mutter hin und her, Oma und Opa auch viel Gewalt erlebte usw
Dadurch hatte ich nie das, dass eiin Kind brauchte Sicherheit und halt.
Jetzt aus Erwachsener suche ich verzweifelt nach dem, was sehr wohl auch in einem vorgespielt wird.
Man denkt ohne diesen Menschen nicht mehr leben zu können, da man ihm sich total öffnete die Wärme, Nähe, Gefühle, Aufmerksamkeit bekam usw und dann kommt das gefühlt sich wie ein Kleinkind verlassen und hilflos zu werden.
Auch wenn wenn alles passt sucht man wie irre nach Gründen die sagen trenne dich sonst verletzt du dich mehr und stehst wieder allein da.
Das ust der kranke Teil der in Wiederspruch ist.
Ich bin mitten drin in dieser Phase und weiss den Grund auch, aber leider ist meine Angst stärker.
Nach paar Tagen bin ich so allein und verzweifelt das ich in Kontakt wieder suche, wie ein Kleinkind das der Mutter nachläuft.
Dann merkt der Mensch das und spielt es vielleicht auch aus.
Da er mit dir jedes Spiel treiben kann, du kommst ja wieder.

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Jonas115
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Beitrag Di., 31.07.2018, 19:01

Danke für deine Antwort dreamer178. Ja die Angst, dass man für immer allein bleiben wird, besteht bei mir auch. Das paradoxe dabei ist, ich strebe so gesehen danach, kapsel mich also völlig ab, weil ich weiß wie weh Zurückweisung tun kann. Obwohl es der falsche Weg ist. Aber natürlich sollte man sich auch nicht von einem anderen Menschen abhängig machen, ich tue es meistens dennoch. Ich könnte jetzt draußen sein und den Abend noch genießen, tue es aber nicht, weil es mir alleine merkwürdig vorkommt, abgesehen davon würde ich mich dennoch schlecht fühlen. Ich sehne mich auch nach Aufmerksamkeit, habe mich auch oft verstellt dafür, um anderen zu gefallen. Nur leider fällt man jedesmal damit auf den Mund oder führt selbst herbei, dass der Kontakt wortwörtlich zu Bruch geht.

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dreamer1978
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Beitrag Do., 02.08.2018, 00:02

Hallo Jonas115,
kann dich sehr gut verstehen, es geht mir ganz genauso. Gestern hat sich meine Frau nach Tagenlangen Kontaktabbruch mich wieder in Whats app deblockiert.
Aber auch nur weil.ich wieder in Kontakt zu ihr suchte. Sie reagiert sehr kalt bzw. kommt es mir so vor. Ich möchte ihr die Freiheit geben und versuchen langsam mich wieder anzunähern.
Es quällt mich total.wenn ich sehe das sie bis in die Früh online ist und mich komplett ignoriert. Ich sehe dadurch das sie garantiert mit Männern schreibt, obwohl sie noch mit mir verhereiratet ist.
Ich mache das selbe, aber es lenkt mich nicht ab das ich bei ihr immer in zuletzt online Status nschsehe und es in mir frisst.
Obwohl sie nächsten Tag angeblich arbeit hat und sie für mich nicht die Zeit hat wegen den Kindern. mit mir zuschreiben. Bei anderen schauts anders aus.
Sie möchte mir in paar Tagen beim übersiedeln helfen. Ich frage mich warum schlechtes Gewissen oder will sie mich prüfen habe keine Ahnung.

Frage mich auch warum sie dann mit anderen Schreiben kann und nicht ein Wort mit mir
Es tut sehr weh und ich versuche trotzdem nichts anmerken zulassen.

Wie meinst du du hast dich immer verstellt für andere?
Ich verstelle mich auch sehr oft möchte meist in coolen spielen da ich eigentlich total scheisse drauf bin und dadurch eigentlich das falsche Gesicht zeigen möchte um meine depression zu verstecken.
Eigentlich ist es verrückt da viele es mir abnehmen und keiner bemerkt. Mir gehts oft wenn ich dann allein wieder bin noch schlechter.
Wenn ich meist bei Leuten versuche über meine Sachen zu erzählen dann hab ich auch das schlechte Gewissen sie zu nerven belasten oder sie anzujammern weil sie es so oder so nicht verstehen.
Danach brech ich auch in Kontakt ab oder distanziere mich.

Ich weiss nicbt ob du dich in einer Psychotherapie befindest würde ich dir raten. Es tut mir sehr gut da ich dort wirklich sein kann wie ich bin und alles aus mir loslassen kann ohne mir gedanken zu machen.

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Jonas115
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Beitrag Do., 02.08.2018, 08:40

Guten morgen dreamer1978,

ja das man sich wünscht, dass andere einen kontaktieren kenne ich. Früher habe ich auch oft nachgeschaut, wann wer online ist bzw. war. Mittlerweile tue ich dies aber nicht mehr, da man sich selbst damit schadet bzw. ich nenne es mal so, brainfu.. betreibt und es tut einem garantiert nicht gut. Mit dem verstellen meine ich auch, dass ich mich nach außen hin als souverän zeige, obwohl ich es eigentlich nicht bin. Es gibt natürlich auch Tage, wo ich mich nicht schlecht fühle. Mit dem verstellen meine ich aber auch, dass ich Dinge tue, um anderen zu gefallen, so sagte es eine Bekannte mal zu mir. Und ich gebe ihr da auch recht. Ich suche nach Aufmerksamkeit, da ich keine habe bzw. bekomme, aber es ist auch sinnlos sich dafür eben zu verstellen. Daher wende ich mich von diesem Gedankengang auch ab und hänge nur noch allein Zuhause rum.

Aktuell befinde ich mich in noch keiner Therapie. Nach einigen Absagen, habe ich mich an die Krankenkasse gewendet und die haben mich an die Kassenärztliche Vereinigung weitergeleitet, durch letztere konnte ich ein einmaliges Erstgespräch erlangen. Die Tage werde ich aber auch mal diverse Psychiater kontaktieren, erst vorgestern habe ich mir vom Hausarzt eine Überweisung geben lassen, auch wenn es mir verdammt schwer fällt das anzugehen. Nicht weil ich Angst o.a habe, sondern weil mir auch die einfachsten Dinge zurzeit schwer fallen.

Die soziale Phobie + rezidivierende mittelgradige Depression sind zumindest laut der Unterlagen des Erstgesprächs gesichert.

Liebe Grüße Jonas


Fighter1993
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Beitrag Do., 02.08.2018, 20:02

Gerade erst gesehen, dass neue Beiträge hier sind.
Also Verlustangst hab ich im Grunde keine. Zumindest bewusst nicht. Eher eine Verlustresignation. Mir ist im Grunde eigentlich egal ob Menschen in meinem Leben bleiben oder nicht, weil ichs nicht anders kenne.Ein kommen und gehen, Durchgangsverkehr. Ich öffne mich zwar anderen gegenüber, aber binde mich nicht an sie, versuche weiterhin alleine zurecht zu kommen, mich von niemandem abhängig zu machen. Aktuell überfordert mich eher, dass es Menschen gibt, die bei mir sein wollen, die Zeit mit mir verbringen wollen, denen ich wichtig bin, die bleiben auch wenn ich schwierig werde. Auf freundschaftlicher Ebene natürlich, an Beziehungen denk ich gar nicht erst. Erstmal muss ich Freundschaften festigen und halten können.
Ansonsten glaube ich generell, dass es bei mir gerade ein wenig auf dem Weg der Besserung ist. Sagt man ja bei Borderline, dass es mit der Zeit/dem Alter besser wird. Oder ich lerne einfach, es zu akzeptieren, zu integrieren und damit zu leben. Weiß nicht aber ich empfinde meine Symptome echt nicht mehr so gravierend wie vor nem 3/4 Jahr als ich die Diagnose bekam.

dreamer, du fragst dich, wieso deine Frau mit anderen schreiben kann, aber mit dir nicht. Vielleicht weiß sie einfach nicht, was sie schreiben/sagen soll? Vielleicht sind die Dinge, die sie aussprechen möchte für sie (noch) nicht in Worte fassbar? Vielleicht hat sie Angst was zu sagen, was du in den falschen Hals bekommen könntest? Vielleicht hat sie dir aber auch einfach nichts mehr zu sagen? Das sind Spekulationen meinerseits, Vermutungen. Ich kenne weder sie noch dich, daher keine Ahnung was da denkbar/realistisch ist.

Jonas, ich drück dir die Daumen dass du einen Platz findest.
Kämpferin Glückskind Wunderfinder

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