Glauben oder auf dem Weg in die Psychose?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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klingelbeutel
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 15:39

Danica hat geschrieben:
Es wird ja einen Grund haben, dass du krank geschrieben bist... Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll!

Wieder andere hätten es niemals geschafft, mit deinen Belastungen ein Studium abzuschließen und sich gegen den Widerstand ihres nahen Umfelds Hilfe zu suchen.
ja klar hats nen Grund, dass ich krankgeschrieben bin. Nur hätte ich niemals gedacht, dass das ein Dauerzustand ist. Echt frustrierend, aber das verstehst du sicher.

Aber was du sagst, stimmt wahrscheinlich auch ein wenig. Die Ärztin im Bkh und mein Freund haben auch gesagt, dass das ne gute Leistung ist. Das ist schon aufbauend.
Danica hat geschrieben: Ja, schau gut hin und hör auf dein Gefühl. Pass gut auf dich auf! Und ja, du hast Recht, wenn das nichts ist, wird sich etwas anderes ergeben.
ja, mach ich. Wird schon werden! Irgendwie gehts immer weiter, das hab ich jetzt schon gemerkt. Und ich hab meinen Arzttermin vorverlegt. Der ist jetzt schon am Dienstag. Und ich nehm meinen Freund mit, damit er mir hilft, dass die Medis verändert werden. Kann nur besser werden.

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Danica
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 18:28

Das klingt sehr vernünftig. Du machst das wirklich gut.

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klingelbeutel
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 19:52

hallo

hatte heute den Termin beim Therapeuten und er war seeeeeeeeehr sympathisch

haben noch eine probatoriche Sitzung und dann wird er wohl entscheiden.Ich hoffe, er nimmt mich.

bin heute total geflasht von ihm. Er war so lieb

To be continued.


Widow
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 20:06

Liebe klingelbeutel,

von Anfang an lese ich bei Dir still mit.
Das geschah zunächst aus ganz egoistischen Gründen: Meine Schwester hat auch eine Psychose, und ich sauge alles auf, was mir zu dieser Krankheit irgendwo begegnet.
Mittlerweile aber lese ich aus Respekt vor Dir hier mit: Wie Du Deine Krankheit angehst und wie Du mit ihr umgehst, finde ich verdammt mutig.

Ich drücke Dir die Daumen dafür, dass es mit einer Therapie bei dem Thera da heute klappen wird! Was Du über ihn schreibst, klingt so gut.

LG
Widow

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klingelbeutel
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 20:52

danke widow. das ist echt lieb

bin auch ziemlich überrascht, wie das heute abgelaufen ist und hab was anderes erwartet, aber ich bin ziemlich zuversichtlich.

Ich wusste nicht genau: krieg ich Hilfe, wenn ich sie suche? Jetzt bin ich ein wenig optimistischer, der Therapeut hat sich wohl nicht abschrecken lassen. Hab ihm alles lang und breit erklärt.

Mal sehen. Wenn er mich doch abehnt, nehm ich es nicht persönlich. Weiß, dass meine Störungen nicht so einfach sind. Abwarten und Tee trinken.

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Sarana
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 20:59

Ich kann mich Widow anschließen.

Du, klingelbeutel, den ganzen Tag schon schleppe ich mich irgendwie durch, schaff sogar ein paar von den Dingen, die für "Normale" selbstverständlich sind, und versuche, nicht darüber nachzudenken, wie sehr ich versage.

Und dann les ich davon, wie du dich durchs Leben schlägst, nicht aufgibst, und sogar noch EIN STUDIUM PACKST!!!

Boah! Ja, du hast eine Riesenportion Respekt verdient!
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets


sevenheaven
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 22:18

ich finde dich klingelbeutel sehr sympathisch mit dem ganzen was ich so von dir in diesem thread gelesen habe, ich kämpfe viel weniger als du, ich hatte leider aber auch ein bisschen längere und stärkere psychosen als du, das kann ich nur so vermuten, ich stecke nicht in deiner haut.

aufjedenfall respekt für deine kämpfermenthalität
und vielen dank dass du dich hier so mitteilst, weil ich selbst für mich noch immer nach einem lebenskonzept suche, besonders die arbeitslosigkeit ist oft garnicht so leicht zu verkraften

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klingelbeutel
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Beitrag Sa., 29.11.2014, 15:13

oh danke, ihr seid aber lieb

aber nüchtern betrachtet: zuviel des Respekts, ich hab ein Studium abgeschlossen und das wars bis jetzt mit meiner Karriere

trotzdem danke, das ist echt aufbauend. Der Therapeut gestern meinte auch, ich soll liebevoller zu mir sein, weil ich ja nichts dafür kann, dass ich fürs Studium länger gebraucht habe.

@sevenheaven: jaa, ich glaube, ich hatte relatives Glück mit meinen Psychosen, weil ich immer schnell behandelt wurde und mich auch gegen Medikamente nicht wehre, auch wenn ich in akuten Phasen nie weiß, wozu ich das Zeug nehme. Aber so ist das eben. Hatte auch das Glück, dass ich schon in psychotherapeutischer Behandlung war, als meine erste Psychose da war.

Im Großen und Ganzen ist mir so viel Leid erspart geblieben.

Am Dienstag hab ich einen Termin bei meinem Psychiater und hoffe, dass ich dann das Antidepressivum erhöhen kann. Die Depressionen sind grad so quälend, ich halte das einfach nicht mehr aus.

dann hoff ich gehts endlich wieder richtig aufwärts.

nochmal ein dickes Dankeschön an euch. Das ist Balsam für die Seele.

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fr33spirit
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Beitrag So., 30.11.2014, 15:36

Hallo Klingelbeutel. Ich bin auf deinen Thread gestossen, weil ich nach Leuten suche, die ein ähnliches Problem wie ich haben. Mir ist vor fast 9 Jahren das erste Mal etwas ähnliches passiert. Da hatte ich auch das Gefühl das Gott zu mir reden würde. Hauptsächlich durch Musik, gesehen habe ich ihn nicht. Das hat mir ziemlich Angst gemacht und in der Psychiatrie wurde mir die Diagnose paranoide Schizophrenie gestellt. Seit damals habe ich viele Psychiatrieaufenthalte hinter mir.

Ich habe verschiedene Psychopharmaka genommen, aber ich komme mit keinem davon gut klar. Diese Psychose hat mein ganzes Leben der letzten 9 Jahre bestimmt. In dieser Zeit hat Gott mich ziemlich kirre gemacht mit diversen widersprüchlichen Botschaften. Das Spektrum war von Ich liebe dich, du bist ein toller Mensch, bis Ich hasse dich, ich schick dich für immer in die Hölle. Der Witz an der Sache ist das ich Atheist war, als das damals mit 22 anfing. Und in all den Jahren bin ich auch immer wieder Atheist geworden, nachdem die psychotischen Schübe vorbei waren. Nach meinem Aufenthalt im letzten Jahr kann ich das aber leider nicht mehr.

Es ist eine Sache ob man meint man würde durch Musik irgendwelche Botschaften wahrnehmen, oder ob man da 2 Typen in der Psychiatrie kennenlernt die irgendwie genau über einen Bescheid wissen. Einer von den beiden meinte zum Beispiel ich sei der Antichrist, das war unter anderem auch das was ich mir in Gedanken gewünscht hatte. Ich muss dazu sagen in meinen Psychosen kann ich meine Gedanken überhaupt nicht mehr kontrollieren und ich denke und ich wünsche mir irgendwelche scheiße die ich bewusst jedenfalls nicht will und die ich selbst für ziemlich abstrus halte. Seitdem befinde ich mich in der Situation das ich an Gott glauben muss, aber aufgrund der Krankheit die mir zuteil wurde ihn trotzdem nicht besonders gut leiden kann.

Das Verhältnis ist also ähnlich wie bei dir zerstört. Wobei ich gar kein Verhältnis zu Gott hatte als dies damals anfing. Mit den monotheistischen Weltreligionen habe ich immernoch nichts am Hut, die halte ich auch weiterhin für menschenunwürdig und menschenfeindlich. Aber diese Weltreligionen vereinbaren sich recht gut mit der Art von Gott, so wie ich sie kennengelernt habe. Insofern kann es also trotzdem sein. So eine Art von Gott lehne ich allerdings schlichtweg ab, ganz einfach. Zur Zeit lese ich den Koran und ich muss sagen es ist ein absolutes Drecksbuch. Danach werde ich mir vielleicht tatsächlich auch noch die Bibel antun, obwohl ich da auch keine Lust drauf habe so einen Schinken voller Schwachsinn zu lesen.

Du hast geschrieben das es ja immer irgendwie weiter geht. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt an dem ich kaum noch Hoffnung für meine Zukunft sehe. Neben dem psychotischen Zustand in dem ich mich momentan wieder sehe bin ich mittlerweile ziemlich depressiv geworden. Nach all den Jahren habe ich für mich entschieden das ich keine Psychopharmaka mehr nehmen werde. Das Zeug ist Dreck und Psychiatrien sind auch der letzte Mist. Das habe ich durch die Erfahrung und Beschäftigung mit dem Thema für mich herausgefunden.

Ich kann dir nur den Tipp geben es statt Psychopharmaka mal mit Homöopathie zu versuchen. Das habe ich in diesem Sommer getan und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Leider hat mir meine Mutter die Heilpraktikerin nur einmalig bezahlt, daher konnte ich dann ihre Hilfe und die Medikamente nicht mehr in Anspruch nehmen. Ich habe kaum Geld zur Verfügung, bekomme 50€ in der Woche von meiner Betreuerin eingeteilt und das wars. Ich habe mittlerweile keinerlei Kontakt mehr zu meiner Familie, keine Freunde und habe daher niemanden der mir Helfen könnte. Deine Situation liest sich da deutlich besser, von daher mein Ratschlag deine Therapie mit Homöopathie zu unterstützen, ich denke mal das wird dir finanziell möglich sein.

Bis vor kurzem war ich auch in Psychotherapie, allerdings kann ich mich nicht einmal dazu aufraffen. Ich komme mit meiner Psychotherapeutin auch nicht so gut klar. Zu der Heilpraktikerin hatte ich einen besseren Draht. Das mit der Psychotherapeutin war auch wieder so eine komische Sache. Eigentlich hatte ich im Internet nach jemandem gesucht der mir eine Katze schenkt, habe eine Person gefunden, diese ist zufällig Psychotherapeutin und dann bin ich bei ihr in Behandlung gegangen.

Was ich eigentlich sagen will ist das ich mich gerne mal mit dir über diese Krankheit unterhalten würde, sei es per Mail, Skype, oder sonstige Kommunikationsmedien. In meiner ganzen Psychiatriezeit habe ich nicht eine Person getroffen die ein ähnliches Problem hatte und nur einmal im RL traf ich jemanden die auch die Erfahrung gemacht hat das Gott zu ihr redete. Da wars unter anderem der Mond der zu ihr gesprochen hat. Das ganze Thema macht mir eigentlich ziemlich Angst, aber wenn man sich erstmal damit abgefunden hat das man eh in die Hölle kommt, die Gedanken in totalen Irrsinn abdriften und man in Einsamkeit dahin siecht, dann ist eh alles egal.

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klingelbeutel
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Beitrag Di., 02.12.2014, 16:29

hallo du!

wollte dir nur kurz sagen, dass ich dir bald auf deinen Beitrag antworte. Liege nur momentan flach mit ner Erkältung, deswegen keine Kraft.

bis dann, halt die Ohren steif!

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klingelbeutel
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Beitrag Sa., 06.12.2014, 08:53

hallo fr33spirit,

tut mir echt leid, dass es dir so schlecht geht. Mein Ratschlag wird dir auch nicht gefallen. Denn ohne Psychopharmaka kommt man aus diesem Zustand leider nicht raus. Ich halte nichts von Homöopathie, jedenfalls nicht bei solch einer ernsten Erkrankung.

Welche Medikamente hast du denn bislang bekommen, wenn ich fragen darf? Es gibt soviele, dass eigentlich für jeden irgendeines dabei sein müsste, das zumindest ein wenig hilft und nicht allzuviele Nebenwirkungen hat.

Wenn man das schleifen lässt, läuft man Gefahr, dass der Zustand chronisch wird und das ist gar nicht gut.

Ich wünsche dir jedenfalls ales Gute und hoffe, dass dein Zustand sich irgendwie bessert. Hast du mal an eine Selbsthilfegruppe gedacht?

lg

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Sinarellas
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Beitrag Sa., 06.12.2014, 16:26

Ich stell mir das so heftig vor, Glauben an eine Gottheit und gleichzeitig Schizo / Paranoia & Co. Das muß ja zu einem riesen Problem werden und das fiese ist: Dier Krankheit verstärkt den Glauben an Gott und an sein vermeindlich zu einem gesprochene Wort.
Mir fällt es imens schwer mich da rein zu versetzen, da für mich der Glaube eine schwachsinnige Vereinfachung des Lebens ist und nur von Menschen erfunden wurde um xyz zu erklären und xyz zu erreichen, aber wenn ich in deiner Situation wäre würde ich wohl zu jemandem gehen, der genauso glaubt aber NICHt krank ist.
Ein Priester oder so was, ein MEnsch der dem Glauben sein Leben verschrieben hat.

Was spricht dagegen? Man könnte sich dort auf einer gesunden basis austasuchen und ggf erkennen wo die Krankheit mischt und wo der Glaube "normal" ist.
..:..

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klingelbeutel
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 22:11

danke Sinarellas, allerdings hat sich das Thema glücklicherweise erledigt.

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klingelbeutel
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Beitrag So., 21.12.2014, 17:50

hallo ihr alle

ich wollte euch schonmal ein schönes Weihnachtsfest wünschen und erholsame Feiertage!

Fahre morgen zu meiner Familie, deswegen schreib ich das jetzt schon.

Ach ja, hatte letzte Woche ein Vorstellungsgespräch. Lief zwar nicht so gut aber zumindest haben sie mich mal eingeladen

Also, schöne Festtage euch allen.


Erzengel Gabriel
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 04.02.2020, 11:15

Hallo ich habe deinen Beitrag gelesen weil meine Mutter gerade an einer akuten Psychose leidet.
Du bist nicht verrückt wenn Gott mit dir spricht sonst wäre die Bibel ein Buch von Psychotikern was uns die Gesellschaft gerne glauben macht. Es gibt Gott und was er dir gesagt hat ist nicht wortwörtlich gemeint. Gott sprach auch zu den Propheten in symbolischer Sprache und Jesus verwendet Gleichnisse.
Du sollst dich kreuzigen, damit meint Gott du sollst dein altes Leben beenden und ein neues Leben mit Jesus Christus und dadurch mit Gott beginnen. Du wirst den heiligen Geist empfangen wenn du Jesus nachfolgst und sein ewiges Opfer, sein Blut dass er vergossen hat für alle Menschen, annimmst. Dadurch wirst du mit Gott versöhnt. Das Blut von Jesus Christus, der aus Liebe zu uns starb, ist eine unüberwindbare Barriere für den Teufel.

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