Dissoziative Zustände - Trauma?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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buchstabenkind
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Dissoziative Zustände - Trauma?

Beitrag Fr., 08.09.2017, 18:07

Hallo hallo,

mir liegt eine Frage sehr am Herzen. Ich habe dissoziative Zustände, auch schon viele viele Jahre. Meine Kindheit war nicht einfach, auch wenn ich das ebenfalls viele Jahre nicht wahrgenommen habe. Habe einfach so getan, als wäre die Realität der Traum und meine Träume die Realität. Und diese schlimmen Sachen, die sowieso nur so schlimm sind weil ich ein dummes sensibles Kind bin, habe ich mir nur ausgedacht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Dementsprechend nie drüber geredet.
Dann vor ein paar Monaten mal meiner Therapeutin erzählt, weil wir so eine gute Basis hatten, dass ich das Gefühl hatte sie würde mir zuhören, egal ob es jetzt tatsächlich passiert ist oder nicht.
Sie war unglaublich schockiert.
Ich kann nicht gut darüber reden, dissoziiere dann immer, aber meine Thera sagt auch, das ist ok, meine Psyche ist einfach noch nicht bereit, das auszuhalten.
Es ist halt tatsächlich passiert (ich konnte einen Menschen fragen, der dabei war) und es scheint mich ja auch immens belastet zu haben, ich dissoziiere IMMER, wenn ich in die Nähe des Themas komme.
Trotzdem finde ich, es reicht nicht aus um ein Trauma zu haben. Generell das, was ich erlebt habe.
Also, meine Frage:

Kann man dissoziative Zustände haben, ohne ein Trauma erlebt zu haben?


Anhang:
[dissoziative Zustände genauer beschrieben]

Bewegungsstörung (kann den Körper nur ganz langsam und unter großer Kraft bewegen)
fühle mich gaaanz weit weg von dem Ort, an dem ich bin, eher so "im Nichts gefangen"
Meine Stimme klingt fremd, kann wenig/er hören, Körper kribbelt an verschiedenen Stellen
erkenne die Menschen um mich herum nicht wieder/den Ort, an dem ich bin
gehe weg in eine "Parallelwelt", die ich als kleines Kind als "Realität" bezeichnet habe

Über Antworten sehr dankbar.

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MariJane
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Beitrag Fr., 08.09.2017, 19:00

Hey, das ist doch eher eine Frage für die Therapie, deine Therapeuten, mit der du ja eine gute Basis hast. In einem Forum wird doch niemand was dazu sagen können. Deine Therapeutin ist die Fachfrau und auch mit dem Thema vertraut.

Alles Liebe dir!

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Montana
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 13:43

Was du schreibst könnte genausogut von mir kommen. GENAU so. Ich habe auch jemanden, der dabei war. Meine kleine Schwester. Während ICH nicht dabei war, jedenfalls nicht der Teil von mir den ich als mein ich begreife.
Du hast Zweifel, ob es "schlimm genug" war um es Trauma nennen zu können und hast Angst, dass deine jetzigen Probleme nur Anstellerei oder, noch schlimmer, Effekthascherei sind? Wenn du für dieses Problem eine Lösung findest, wäre ich daran auch sehr interessiert. Wenn mich diese Zweifel ganz arg belasten, hilft es mir manchmal, mir in Erinnerung zu rufen, wie Mitmenschen reagiert haben, denen ich etwas erzählt habe. Deine Therapeutin war schockiert, schreibst du. Weil sie ein Mensch ist und sich in deine Lage versetzt hat. Meiner hat geweint. Ich konnte das erst gar nicht glauben und habe eine Allergie vermutet. Er hat es mir dann erklärt. Solche Erinnerungen sind für mich ein Schatz, den ich hüte. Ich kann ihn hervorholen und ihn mir anschauen, wenn ich das brauche. Ich habe noch mehr davon. Die Reaktion deiner Therapeutin könnte auch so ein Schatz sein. Ruf sie dir in Erinnerung, wenn du denkst, du hättest kein Trauma erlitten. Vielleicht hilft das in dem Moment, dich aus deinem üblichen Film rauszuholen und dich die Realität sehen zu lassen. Hast du mit ihr mal darüber gesprochen, dass du dieses Problem hast? Sie wird es nicht lösen können, weil diese Gedanken immer wieder kommen, aber mich würde interessieren, was sie dazu meint.
Alles Gute für dich!

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 04.10.2017, 22:03

selbst eine Berührung oder ein Kuss gegen deinen Willen kann ein Trauma sein.
Von dem her vermute ich, dass Du wirklich ein Trauma hattest.
Denn Dissoziationen ohne Trauma kenne ich nicht.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Tamila
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Beitrag Sa., 14.10.2017, 10:07

Ich glaube, dass auch sehr viel Stress, andauernder, über Jahre usw. auch zu Dissoziationen führen können oder auch eine Art Trauma darstellen. Ein Trauma ist ja erstmal etwas, dass man nicht aushält. Ich denke, dass kann alles mögliche sein.
Je nachdem wie sensibel man ist.
Wird ja einiges dazu geschrieben.
Ich kenne das mit den Parallelwelten, jedoch konnte ich diese nie so mir vorstellen, wie ICH es wollte. Sie waren irgendwie einfach da, ich "fiel" in sie hinein, so in der Art. Und wenn ich "reinfiel" dann waren da sogar eine Art von eigener Erinnerung. Ich glaube, Dissoziation ist oft an der Grenze zur Psychose.
Du schreibst, dir ist einiges passiert im Leben, aber weißt nicht, ob es ein Trauma ist. Wenn es für dich sehr schlimm war, so dass du es nicht aushalten konntest, dann WAR es ein Trauma, egal welchen Inhalt es hatte!

Alles Liebe!
Memory
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shesmovedon
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Beitrag Sa., 14.10.2017, 10:23

Hm, ich denke nicht, dass Dissoziation an der Grenze zur Psychose ist. Dissoziation kann ein Teil der Psychose sein, aber eine Psychose ist schon an sich etwas völlig anderes. Es ist eine völlig andere Erkrankung, als eine rein dissoziative Störung. Und ich sehe genau da das Problem: es werden immer wieder Menschen mit einer schweren dissoziativen Störung auf Grund von Stimmen hören zum Beispiel in die Schublade Schizophrenie gesteckt. Dabei liegen dazwischen Welten. Ich empfinde meine dissoziative Störung als völlig anders, als meine Psychosen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass ich auch Dissoziationen in der Psychose eben erlebe. Oder psychotisches Erleben während der PTBS hatte. Aber nicht umsonst heißt das eine: dissoziative Störung und das andere Psychose.

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Tamila
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Beitrag Mi., 18.10.2017, 20:11

Da hast du schon recht, Candy!
Ich war wohl etwas zu schludrig mit den Worten und Aussagen...passiert mir manchmal.
Oder psychotisches Erleben während der PTBS hatte
vielleicht meine ich eher das? Also ich kenne schon psychosenahe Zustände....und das, wenn ich besonders dissoiativ bin u.a.. aber es ist mit Gewissheit ja ein Riesenunterschied zwischen psychose"nahe" und zwischen Psychose und dann nochmal zur Schizophrenie. Das ist mir schon klar.

Aber es ist gut, dass du sowas richtig stellst, du weißt es ja auch als Betroffener von beidem am besten!

LG Mem
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Montana
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 12:01

Mir wurde auch schon eine psychosenahe Erkrankung attestiert und ich sollte wegen der Stimmen Neuroleptika nehmen. Mit dem Zeug konnte ich endlich besser schlafen, aber die Stimmen blieben (natürlich) völlig unbeeindruckt. Die hatten halt überhaupt gar nichts mit einer Psychose zu tun. Ich wusste schon, warum ich ihre Existenz lange für mich behalten habe. Die Reaktion war nämlich genau wie befürchtet.

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blade
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 13:24

es geht um Territorium. um nichts anderes.

für manche ist das goldene ei passend (wenn sie nicht dazu gehören, dann sind sie keine beute für den goldenen fuchs)

es gibt auch aktive raum-befreiungs-Methoden.

aktive stille zb SHHHHHHHH das rauschen von einem selbst zb wenn denen das nicht taugt, ...
was würden Sie sagen?
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Ophelia12
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 14:03

Montana, bei mir lief es ähnlich. Ich wusste auch das es besser ist das für sich zu behalten. Irgendwann ging es nicht mehr, da gerade mein nahes Umfeld, in dem Fall mein Partner, es mitbekommen hat.

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blade
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 14:08

ignaz semmelweis
wurde zwangseingewiesen und dann im scheisswien oberdöbling schnöde zu Tode geprügelt.

heute weiß jeder er hatte recht. keiner will wissen was sie mit ihm gemacht haben.-
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Montana
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 15:01

Mein Ex meinte sogar zu mir, er würde die kennen. Einige davon. Ich hab ihn gefragt, seit wann. Und er sagte, von Anfang an. Mich hat das schockiert. Ich dachte doch immer, keiner würde was merken.

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blade
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 15:07

unterschätze nicht die Niedertracht dieser welt.. den ex eingeschlossen

und extrahiere daraus wie wertvoll du eigentlich sein mußt...
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blade
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 15:16

letztlich wissen sie es,
man kann es aus dem new age Dogma ableiten
jeder erzeugt seine eigene Realität sagen sie
wohlwissend, daß es vielmehr so ist, die Mehrheit erzeugt die Realität unter der die Minderheit (die engel) leiden.

und wenn sie das sagen lachen sie meist, es ist kein gutes Lachen
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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 28.10.2017, 20:32

Ich kenne mich nicht anders, und habe nie irgend etwas verheimlicht, daher kennen mich meine Freunde auch nur so.
Und die haben absolut kein Problem damit, sind immer für mich da, in jeder Situation
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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