Durch neue Diagnose verunsichert

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Durch neue Diagnose verunsichert

Beitrag Sa., 31.08.2019, 23:15

Hallo

Mich machen diese immer wieder neuen Diagnosen und Erstellung fertig.

Wie kann es sein, dass aus einer PTBST, Borderline wird und dann plötzlich schwere kombinierte Persönlichkeitsstörung?
Achja dazwi noch lange Endogene Depression m Antidepressiva Verordnung, längere Zeit.

Wozu all die Therapien, wenn immer neue Diagnosen ?dadurch? zustande kommen.

Wie kann ein Arzt bzw Psychiater überhaupt in 45 Minuten eine "neue" Diagnose geben nur durch ein Gespräch und ev alte Befunde durchzusehen.

Und ein anderer Psychiater, den man ewig nicht gesehen hat, dann von diesem vorigen Arzt was abschreibt, aber anders formuliert?

Und wieso wurde ich dann auf die Borderlinestation geschickt, wenn ich angebl ne kombinierte PS habe,
das würde dort nicht diagnostiziert bei ner Testung und f die kombinierte hätte es eine eigene Station gegeben.

Ist das nicht fast schon unverantwortlich?

Einerseits die Art, wie die Diagnosen tw zustande kommen, andererseits die Art wie man Therapieempfehlungen oder gar Verordnungen vergibt, wenn sich die Diagnosen dann ändern???

Mir reicht es schon mit der herumtherapiererei und Änderung von Diagnosen etc

Ich bin ja kein Versuchskaninchen.

Nur blöd, dass die mir drohen können, finanziell Schwierigkeiten zu machen, sonst würde ich all dem den Rücken kehren.

Wo kann man aus diesem System aussteigen?

Ich bin sehr unglücklich mit all dem und will meinen Frieden und mehr Ruhe, weiß aber nicht, wie ich finanziell dann über die Runden kommen soll bzw schaffe ich es nicht länger wo zu arbeiten und in letzter Zeit gar nicht mehr

Ich würde viel lieber aufs Land ziehen, ev so ne Art Selbstversorger, aber ich weiß nicht wie oder wo ich anfangen soll.
Nach Jahre langer Therapie wurde ich lieber einen choach oder so besuchen, der mir ev helfen kann mein Leben wieder unabhängiger und freier gestalten zu können.
Weg von dieser finanziellen Abhängigkeit und den Zwangsterminen, hin in ein Leben weg von der Stadt im Einklang mit der Natur, eher minimal und dafür qualitativ.
Ich werde in der Therapie gefragt, was ich denn gerne hätte oder so.
Ja, sowas wäre gut, aber ich hab keine Plan, wie ich je sowas realisieren könnte.
Wenn ich Ideen habe, die in so eine Richtung gehen, habe ich sofort 1000 Angstideen, was alles passieren könnte und bin wie gelähmt.

Aber ich würde so gerne ausbrechen und einmal leben und mich längere Zeit ok und gut fühlen und einfach etwas tun, das mich erfüllt ohne Tabletten oder therapiegespräche, die sich im Kreis drehen.

(Hinweis Admin: habe versucht, die Betreffzeile mit einer Änderung von "Schwere kombinierte PSt plötzlich u. finanz. gebunden" auf obige etwas aussagekräftiger zu machen. Ich hoffe, das passt so für Sie.)

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4787

Beitrag So., 01.09.2019, 10:27

Hallo Frühlingsblume,
Wie kann es sein, dass aus einer PTBST, Borderline wird und dann plötzlich schwere kombinierte Persönlichkeitsstörung?
Achja dazwi noch lange Endogene Depression m Antidepressiva Verordnung, längere Zeit.
Ich kann dich verstehen. Ich habe es bei gleichbleibender Symptomatik auf 21 psychische Diagnosen gebracht.
Ja, warum ist das so. Die Gründe sind vielfältig.
Viele Diagnosen sind sehr symptomüberlappend und nicht jeder Therapeut nimmt sich die Zeit differentialdiagnostik vorzugehen.
Bei den Testverfahren ist das ähnlich; Differentialdiagnostik ist mit diesen nicht möglich. Ich hatte z.B. das Problem, dass ich 2005 ein belastendes Ereignis erlebt habe, so dass ich die Frage nach dem belastenden Ereignis mit "Ja" beantwortete. Dann sollte ich ankreuzen, welche Symptome ich habe. Der Test rechnete zusammen: Belastendes Ereignis + Symptome = PTBS". Darauf wurde ich viele Jahre behandelt, ohne dass es mir besser ging. Inzwischen ist bei mir klar, dass die Operation unter Vollnarkose, die ich als belastendes Ereignis angab, nicht zu einer PTBS geführt hat, sondern der Auslöser für eine neurologische Erkrankung mit den von mir angekreuzten Symptomen war.
Hinzu kommt: Fragen des Therapeuten bestimmen das Antwortverhalten. Mit der Art der Fragen lenken sie die Antworten des Klienten in eine bestimmte Richtung. Stellt der Therapeut andere Fragen, dann ergibt sich eine andere Richtung. Auch hier mal ein Beispiel: Therapeut A fragt "Wird ihnen bei Stress schwindlig? Antwort: Ja. Schlussfolgerung: "Sie haben eine Angststörung". Nächster Therapeut interpretiert das als "Sie haben ein Burn out". Mein Neurologe stellte dieselbe Frage und erklärte mir, dass Emotionen bei einer Narkolepsie zu Schwindel und Zusammenbrüchen führen. Wenn man Symptome nicht in einem Gesamtzusammenhang sieht, dann passiert es leicht, dass aus einzelnen Symptomen ganze Diagnosen gemacht werden. so kommt man locker auf 21 Diagnosen bei derselben Symptomatik.
Mir reicht es schon mit der herumtherapiererei und Änderung von Diagnosen etc
Wie gut ich dich verstehen kann.
Ich kann dir nur den Tipp geben: Bleib bei Dir und überprüf die Diagnosen. Leider bedeutet das sehr viel Arbeit, denn es fordert auch von einem sich Wissen über die Diagnosen anzueignen und dann bei sich selbst zu gucken, welche zutrifft und welche nicht.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag So., 01.09.2019, 11:18

Hallo Jenny Doe,

Danke für deine Antwort!

Es ist gut zu lesen, wenn es mit nicht nur alleine so geht.

Ja, ich habe schon viel über diagnosen gelesen und gehört, auch als Teil der Therapien, Stationär und ambulant.

Nur ist es so, dass mir das noch mehr Angst macht.
Also wenn Kriterien von anderen Persönlichkeitsstörungen zb auch zutreffen bei mir.
Ich habe mich so gesehen damit sogar zu viel beschäftigt und es macht mich fertig, wenn ich denke bzw sogar schriftlich erhalte, dass ich vl noch dies und jenes habe.
Da kann ich mich richtig reinsteigern bis es fast zu einem psychotischen Zustand kommt.

Deshalb möchte ich eher Abstand nehmen, zu viel über diagnosen zu lesen, da ich mir dann selber wieder die Frage stelle, ob ich dies und oder jenes "habe".

Aber ja, eigentlich ist das ganze nicht so genau mit den Diagnosen und wie du schin schreibst, je nach dem wie man fragen gestellt bekommt und ob man sich wo hinlenken lässt mit einer antwort kommt dann dies oder jenes raus.
Schade...

Ich muss einen Weg finden mit all dem klar zu kommen und mich deswegen nicht zusätzlich fertig zu machen.

Irgendwie möchte ich eine Diagnose die so ist und nicht immer wieder mal anders, das macht mir Angst.
Ich wurde schon gefragt, warum mir die Diagnose "so wichtig" ist....
Ich dachte mir wieso wichtig, es macht mir Angst bzw wirkt für mich nicht kompetent, wenn dieal soal so sagen oder schreiben.
Weil klar hab ich mich mit den diagnosen auseinander gesetzt und brauchte Zeit zb BL "anzuerkennen" und dann wieder anders eben usw

Manchmal weiß ich ja selber nicht wer oder was ich bin.
Also wenn ich so Zustande habe, wo ich mich nicht fühle, neben mir stehe und nicht "echt" vorkommen.


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4787

Beitrag So., 01.09.2019, 11:35

Hallo Frühlingsblume,
Ich wurde schon gefragt, warum mir die Diagnose "so wichtig" ist....
Warum die richtige Diagnose wichtig ist, kann man deinem Posting entnehmen. Eben damit du nicht falsch behandelt wirst, in eine Bordi-Therapie geschickt wirst, obwohl du was anderes hast. Für die richtige Behandlung ist die richtige Diagnose durchaus wichtig, ...
Irgendwie möchte ich eine Diagnose die so ist und nicht immer wieder mal anders, das macht mir Angst.
... und auch für die Psyche. Da kann schnell das Gefühl enstehen hochgradig krank zu sein, nicht heilbar zu sein, ... wenn man soviele schwere Diagnosen bekommt und die Psychotherapeuten ratlos erscheinen. Das kann Angst machen und die Probleme weiter verstärken.
Manchmal weiß ich ja selber nicht wer oder was ich bin.
Also, ... eins kann ich dir schon jetzt sagen: Du bist weder eine Diagnose noch eine Krankheit. Finden wirst du dich selber nicht, wenn du nach einer Schublade suchst, in die man dich reinschieben kann. Deine Symptome sind nur ein Teil von dir. Aber sie sind nicht deine Gesamtpersönlichkeit. Du wirst sicherlich auch so Dinge haben wie Hobbys, Fähigkeiten, Begabungen, ... All das, zusammen mit deinen Problemen, bist du. Du bist zu groß für eine Schublade ;)

Bist du derzeit in Therapie?
Da könntest du deine Verunsicherung ansprechen und mit deinem Thereputen zusammen alle möglichen Diagnosen durchgehen und mit ihm gemeinsam gucken, was du haben könntest. Dann müsstest du nicht so viel lesen, sondern könntest erzählen, wie genau das bei dir ist, welches Symptom du wann hast, welches nicht usw.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag So., 01.09.2019, 15:42

Hi Jenny Doe,

Danke für das Feedback und die Aufmunterung 🙂

Ja, ich habe versucht der Therapeutin zu erklären, warum mir das "wichtig" ist mit der Diagnose.
Aber manchmal klappt es nicht so gut mit der Verständlichkeit.
Da liest sich deine Zusammenfassung bzgl warum viel verständlicher, als ich mich oft ausdrücke 😬

Und ja, die Therapeutin wirkte manchmal überfordert und ich habe es auch angesprochen.

Einiges ist besser geworden in der Therapie, ich bin schon länger dort...

Mit manchen Dingen kann ich aber in der Therapiesitzung einfach nichts anfangen.

Die meiste Zeit rede ja ich.
Ich mag es auch nicht so gerne, wenn Stille entsteht und dann rede ich lieber irgendwas.

In manchen Sachen finde ich auch, daß ich kaum bis gar keine "Fortschritte" mache und es sich dann eben im Kreis dreht.

Da würde ich dann schon gerne mal einen anderen Zugang wählen, wenn es so nicht klappt m den Sitzungen.

Aber vl gehört das auch dazu, dass sich oft nichts tut in den Sitzungen bzw nur Wiederholungen von Erzählungen zB.

In der Klinik in eggenburg gab es halt auch andere Ansätze.
Zb war ich in der Musikgruppe und tiergestützten, was tw sehr intensiv war und mir neue Erkenntnisse öffnete oder "Türen aufmachte".

Mir wurde auch eher Verhaltenstherapie empfohlen, was meine Therapeutin aber nicht macht.
Wir haben darüber auch schon gesprochen, aber es ist nicht leicht einen neuen Kassenplatz zu bekommen und deshalb wurde es so beibehalten und ich versuchte "das Beste" daraus zu machen.

Noch dazu muss ich dz Therapie machen, sonst könnten eben finanziell gröbere Schwierigkeiten entstehen, was nicht gerade förderlich wäre.

Mit der Therapeutin hatten wir mal das Thema meiner BL Diagnose und dass sie nicht findet, dass ich klassisch BL habe oder so irgendwie.
Also das sie das nicht findet.
Das hat mich damals so verunsichert, da ich das ja extra nochmal testen ließ und auf der Station dafür war.
Wir hatten uns dann irgendwie so geeinigt das nicht mehr anzusprechen und nicht so wichtig ist, welche Diagnose ich habe.

Ich sah es damals irgendwie auch als Provokation dass sie mich immer wieder fragte, warum mir die Diagnose so wichtig ist und so in die Richtung.

Aber wie schon erwähnt, ich verstehe vl manches falsch bzw so wie "in den falschen Hals bekommen" und überreagiere.

Ich habe auch immer ein Rest Mißtrauen auch bei der Therapeutin, also eig bei allen Menschen, dass sie mir schaden will.

Das ist dann natürlich auch sehr schwierig mit der Zusammenarbeit, wenn man das so nennen kann.

Manchmal denke ich halt,
umso mehr ich in Therapie gehe, umso mehr werde ich eigenartig oder "verrückter".
Und eben auch vom Diagnose lesen.

Daweil ist das ja eig nicht im Interesse der Therapeutin, also das ich mich abhängig fühle oder manipuliert 😑

Es kommen einfach immer viele Themen zusammen, und über diese ständig zu reflektieren und reden ist ev ja auch gar nicht das Wahre 🤔

Wie ein Hamster im Laufrad fühlt sich das alles manchmal an.


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4787

Beitrag So., 01.09.2019, 16:16

Hallo Frühlingsblume
Da liest sich deine Zusammenfassung bzgl warum viel verständlicher, als ich mich oft ausdrücke
Das habe ich früher so auch nicht gekonnt. Erst seit mir das richtig klar wurde, was da schief gelaufen ist, ich genügend Wissen über Therapie hatte, Klarheit bzgl. der Diagnose bekam, Dank zahlreicher Tagebücher Klarheit über mich ünd meine Symptome bekam, viel Rumexperimentieren und Versuch und Irrtum, durch Hinterfragen, Erklären meiner Symptome und die Erklärungen neu überprüfen, ... wurde es für mich immer leichter verständlich zu sagen, was schief gelaufen ist, wie die falschen Diagnosen entstanden sind usw.

Würde es dir leichter fallen, wenn du all deine Gedanken mal aufschreibst?
Meine Erfahrung ist, dass das dann auch mit der verbalen Erklärung besser klappt.
In manchen Sachen finde ich auch, daß ich kaum bis gar keine "Fortschritte" mache und es sich dann eben im Kreis dreht.
Behalt das mal im Auge, ob du einfach Zeit brauchst, bis sich der Kreis aufhört zu drehen, ob du zu misstrauisch bist, ob die Therapeutin die falsche für dich ist, ob ein anderes Therapieverfahren für dich besser wäre, ...
Versuch das für dich selber klarer zu kriegen. Denn erst wenn du z.B. klar hast, was dein Problem ist und was nicht bekommst du auch klar, was das Problem des anderen (Therapeuten) ist.
Wir haben darüber auch schon gesprochen, aber es ist nicht leicht einen neuen Kassenplatz zu bekommen und deshalb wurde es so beibehalten und ich versuchte "das Beste" daraus zu machen.
Das Beste draus machen, ja kann man. Aber deine Therapie soll dir ja helfen und nicht nur "das Beste draus machen".
Ich würde dir raten, versuch es einfach mal. Mach mal einen Termin bei einem Verhaltenstherapeuten und guck ihn dir an. Oft kann man erst dann Entscheidungen treffen, wenn man Alternativen kennt und Auswahl hat.
Ich sah es damals irgendwie auch als Provokation dass sie mich immer wieder fragte, warum mir die Diagnose so wichtig ist und so in die Richtung.
Wenn dir deine Therapeutin gesagt hat, dass du keine klassische Bordi bist, sie dich trotzdem auf eine Borderline-Station schickt und dann noch fragt, warum dir die Diagnose wichtig ist, und sich dann auch noch mit dir "einigen" will, dass du das Thema Diagnosen nicht mehr ansprechen sollst, ... dann kann ich deinen Unmut gut verstehen. Ich denke, dass du ein Recht auf eine Behandlung hast, die auf die richtige Diagnose abgestimmt ist. du hast ein Recht darauf zu erfahren, welche Krankheit du hast und auch darauf, dass sie dich über den weiteren Behandlungsverlauf aufklärt.
Nur da rumzusitzen und reden, damit das Schweigen gefüllt wird, klingt für mich als Außenstehende noch nicht mal nach einer Therapie, aus der man "das Beste" macht.
Wie ein Hamster im Laufrad fühlt sich das alles manchmal an.
Versuch abzuspringen. Leg eine Therapiepause ein, geh zwecks Diagnostik in eine klinik, rede mit einem Verhaltenstherapeuten oder anderem Therapeuten, mach deiner eigenen Therapeutin deine Situation klar, such eine Beratungsstelle auf, ... Es gibt viele Wege um vom Laufrad abzuspringen.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag So., 01.09.2019, 17:11

Hallo nochmal,

dankeschön für die Tipps!


Nur bzgl Diagnose u Therapeutin:

also sie hat mich nicht dort hin geschickt.
Das hatte mir wer anderer empfohlen und ich hab mich dann selbst dazu entschlossen nach eggenburg zu gehen.
Nur dort beim Vorgespräch war ich auf der Traumastation und es wurde von dort dann aber entschieden, dass ich auf die Borderlinestation kommen würde.
Das wunderte mich und auch die Therapeutin.
Ich dachte, ich würde dort eine Traumatherapie machen.

Sie weiß auch, dass ich mich schnell zu was gezwungen fühle und äußert in diese Richtung auch so gut wie nichts.

Es gab nur eben diese Ausernandersetzung, bzgl der Diagnose Bl und das sie das nicht so sieht eben.
Sie fragte auch, was mir die Therapie dort gebracht hat und was ich avon im Alltag umsetzen und ich musste zugeben, dass ich nur manches davon im Alltag integrieren konnte und andere Dinge gar nicht anwenden.

Es ist auch überhaupt nicht Ihre Richtung, also auch nicht diese Methode mit skillstraining und wo man stressmässig steht usw.

Sie sagte auch, dass sie eben eine andere Methode eben hat und wir haben das eig klar kommuniziert, dass ich es dennoch versuche, da ich so keinen Platz finde.
Ich war zwar wo anders auf einer Warteliste, aber das klappt nicht, weil die Kasse keine Plätze frei gibt oder so.

Und ehrlich gesagt habe ich auch gl wieder Angst vor einer neuen Therapeutin und das es dort vl noch schlimmer dann ist und ich es bereue 🙄

Ich denke einfach zu viel und da muss ich wieder mehr versuchen das abzuschalten.

Hinterfragen tue ich eig auch sehr viel, aber schon eher viel zu viel und dann zerdenke ich es und male mir die schlimmsten Dinge aus, fast sghon zwanghaft.

Momentan fehlt mir die Struktur sehr und das ich mich sehr gestresst fühle und das nicht mehr so oft runter regulieren kann, wie es im BL Training oft versucht wurde zu zeigen.

Routine ist mir oft zuwider und das spricht sehr gehen diese trainigssachen f emotionsregulation, schauen wo man steht m der Anspannung etc.

Mir wurden sogesehen schon viele Dinge gezeigt, aber dz fühle ich mich leicht ausser Lage wieder Struktur rein zu bringen und das Chaos in mir mehr zu ordnen.

Es fehlt auch tw an Motivation muss ich gestehen.
Bin es oft leid, komme mir vor wie in einem Vollzeitjob der total unterbezahlt ist und unglücklich macht.
Lebensenergie kostet.

Aber auch das wird wohl wieder besser werden, wenn ich mich mehr aufraffen und wieder Struktur finde.

Die Bl Diagnose wurde eh in einer Klinik gemacht...

Die zusatzdiagnoatik war wegen dem Kassenplatz u da kam eben schon dieses kombinierte plötzlich dazu, was mich irrsinnig aus der Bahn warf.

Und mein Grübeln und nachlesen ordentlich in Gang setzte.

Manchmal dachte ich ich sei bipolar, dann wieder schizophren bzw hatte Angst davor, dann immer "etwas" Hypochindrisch veranlagt uswusw

Das scheint diese Gedankenspirale zu sein, die dauernd aktiviert wird, also wie es auch bei depressiven ist.

Beratungsstelle hatte ich schon in Anspruch genommen, war online und man verwies mich darauf, dass das Themen f die Therapie seien😳

Bei mir reichen schon Kleinigkeiten, dass ich komplett im Stress stecke u mein Gedankenkarusell in Fahrt kommt.

Vl wird es Zeit, wieder Medikamente verschrieben zu lassen ☹️

Denn Therapiepause geht glaub ich nicht, da es ja von der PVA vorgeschrieben ist und ich monentan finanziell nicht mehr auf eigene Beinen stehen kann bzw schon länger jzt.

Medikamenteeinstellung war bei mir immer sehr schwierig. Vieles ging nicht und das was blieb war auch nicht so toll m Nebenwirkungen und Blutbild wurde auch schlechter.

Ich denke, d solange ich in der Stadt bleibe, werde ich es nicht ausreichend in den Griff bekommen. Also den dauernden Stress, den ich verspüre und dann eines zum anderen führt.

Darf ich fragen, ob du Medikamente nimmst oder und Therapie besuchst?

Lg


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4787

Beitrag So., 01.09.2019, 18:57

Hallo Frühlingsblume
Das wunderte mich und auch die Therapeutin.
Ah, ich verstehe. Das wirft dann doch ein ganz anderes Licht auf deine Therapeutin.
Sie fragte auch, was mir die Therapie dort gebracht hat und was ich avon im Alltag umsetzen und ich musste zugeben, dass ich nur manches davon im Alltag integrieren konnte und andere Dinge gar nicht anwenden.
Das wollte ich dich auch noch fragen, habs vergessen, also ob die therapie was gebracht hat. Warum konntest du manche Dinge nicht anwenden? Passten sie nicht, ließen sie sich nicht in deine Symptomatik integrieren, ...?
Dann versuch es so zu sehen: Etwas aus der Therapie - wenn auch mit falscher Diagnose - scheint für dich anwendbar gewesen zu sein. Dass sie doch etwas helfen konnte nimmt die Dramatik des Diagnosechaos etwas, oder?
Sie sagte auch, dass sie eben eine andere Methode eben hat
Und die hilft dir nicht so gut?
Und ehrlich gesagt habe ich auch gl wieder Angst vor einer neuen Therapeutin und das es dort vl noch schlimmer dann ist und ich es bereue
Das ist das Risko aller Dinge des Lebens. Es kann besser werden, gleich bleiben, schlechter werden. Leider kann man das nicht im Vorraus wissen. Das weiß man erst wenn man es ausprobiert hat.
Ich denke einfach zu viel und da muss ich wieder mehr versuchen das abzuschalten.
Was hilft dir abzuschalten udn mal auf andere Gedanken zu kommen?
und das Chaos in mir mehr zu ordnen.
Führst du Tagebuch?
Finde ich sehr hilfreich um Gedanken sortieren zu können und um Ordnung ins Innere zu bringen.
Es fehlt auch tw an Motivation muss ich gestehen.
Wozu hättest du denn Lust? Gibts was, was dir Spaß macht oder gut tut? Könntest du das öfters tun, so als Ausgleich zum Stress?
Ich denke, d solange ich in der Stadt bleibe, werde ich es nicht ausreichend in den Griff bekommen. Also den dauernden Stress, den ich verspüre und dann eines zum anderen führt.
Das kann ich mehr als nachvollziehen. Mich stresst dieses Stadtleben auch enorm. Aber ein Landleben mit meiner Erkrankung und kein Autofahren dürfen, geht leider nicht.
Darf ich fragen, ob du Medikamente nimmst oder und Therapie besuchst?
Darfst Du. Bei mir ist es so, dass sich die 21 pschischen Diagnosen allesamt als falsch herausgestellt haben. In Wahrheit habe ich eine seltene neurologische Erkrankung. Medikamente wurden mir zwar verschrieben, aber ich nehme sie aus diversen Gründen nicht. Zum einen, weil diese Medikamente unerforscht sind und starke Nebenwirkungen haben. zum anderen weil ich der Typ bin, der erst mal guckt, wie er sich selber helfen kann.
Ja, ich mache Therapie. Offiziell Psychoananalyse. Inoffiziell jedoch arbeiten wir nicht analytisch, sondern mit den Problemen, die meine Krankheit im Hier und Jetzt mit sich bringen.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag So., 01.09.2019, 22:54

Guten Abend
Jenny Doe,

die Stationäre Therapie hat schon auch etwas gebracht denke ich.
Mir fällt es nur schwer es zu fassen, was es konkret gebracht hat.
Das BL Training fand ich nicht schlecht, aber irgendwie liegt es mir nicht, das selber fortzuführen was man da so macht.
Vl weil ich in so Routine Dinge nicht so konsequent bin.
Dort wird halt ein Rythmus und "Programm" vorgegeben und wenn man das mal nicht will, war es irgendwo die Gruppe, das man, zmdst ich, doch wieder mitmache bzw es versuchte.
Es gab immer wieder Spannungen in der Gruppe und manchmal einfach des Frieden Willen etwas sein gelassen oder gemacht, wenn möglich.
Und ich denke schon das BL in einigen Dingen sehr treffend bei mir ist.
Also ich erfülle einige Kriterien, auch wenn ich es nicht ganz wahr haben will und am liebsten abschütteln würde.
Aber mein Gefühlsleben wird oft von so Dingen dominiert, die eben bei BL typisch sind und dann eben auch mein Verhalten dazu.
Somit würde ich die Diagnose nicht unbedingt als falsch ansehen.
Das es aber plötzlich schwere kombinierte PS sein soll, DAS war für mich und ist hart bzw zu viel.
Kann damit nicht umgehen.

Also noch mal zum BL Training, dort ging es einigermaßen das durchzuziehen, anzuwenden. Es machten die anderen ja auch mehr oder weniger.
Aber für mein eigenes Leben im Alltag, da ist eben nur wenig davon integriert.
Ev weil die gruppendynamik fehlt und der Rahmen, wo das "kontrolliert" wird.
Dort sah ich es als Pflicht mitzumachen so gut es ging halt.
Vl passt es einfach nicht zu meiner sprunghaften und undisziplinierten Art in dieser Hinsicht oder was weiß ich.

Dramatisch sehe ich vieles leider.

Bzgl der Methode der Therapeutin.
Ich weiß nicht, ob die hilft. Fühle mich ja oft im Kreis drehen, ob es an der Methode liegt, weiß ich nicht.
Ich habe Angst, dass ich es als Ausrede verwenden könnte.
Also zu sagen, es liegt an der Methode und in Wahrheit an mir selber.
Das habe ich auch schon alles angesprochen.
Alles wird ja zerredet.

Ja das Risiko eine Entscheidung zu treffen, die sich womöglich als falsch erweist könnte hinnehmbarer sein, als ich es empfinde.

Und eben wegen diesen 100 verschiedenen Ängsten vor Allem und Jedem, überlege ich ernsthaft wieder Medikamente zu nehmen.
Das einzige was halbwegs ging war - weiß nicht, ob man Namen nenne darf -
Alles andere was ich hatte bzw probiert wurde drauf einzustellen mag ich keinesfalls mehr.

Grundsätzlich mag ich auch keine Medikamente nehmen, weder Psychopharmaka noch sonst welche Mittel für Krankheiten der Schulmedizin.

Mach ich nur, wenns gar nicht anders geht und sehr ungern.

Dieses Mittel war für mich aber eine zeitlang akzeptabel von der Wirkung her soweit ich mich erinnere und
auch weil es ev Schädigungen im Gehirn wieder beheben kann.

Abschalten und auf andere Gedanken kommen.

Manchmal nur mehr mich zum Schlafen "zu zwingen".
Obwohl dann oft anstrengende Träume noch sind.

Sonst hat mir Natur, wo wenige bis keine Menschen sind oft geholfen.
Aber um dort hinzukommen, muss ich durch Verkehr und dann lass ich es oft bleiben, fühle mich müde und habe Schmerzen, auch so oft.

Yoga, solange nicht zu meditativ, esoterisch war auch mal gut, aber keine Motivation alleine.
Kampfsport war toll, habe ich aber tw übertrieben und geht gesundheitlich kaum noch, wobei das hat mich manchmal auch zu sehr gepusht.

Tagebuch schon lange nicht mehr, nur ab u an was im Handy.
Meine Schrift ist schrecklich und habe Angst, das es wer liest.

In der Klinik sollte ich ein Positiv Tagebuch probieren, aber es kam dauernd Negatives dazu.
Hatte dann ein negatives und ein positives, habe aber nur mehr das negative benutzt.

Ja, das m Lust u Interesse wäre eben zb asiatischer Kampfsport, ev Yoga, je nach Richtung und Natur, fotografieren.
Die letzten 2 Dinge versuche ich immer wieder mal zu machen.
Jedoch stellt sich kaum noch Entspannung ein.
Aber das wird sicher auch wieder mal kommen.

Find ich gut, dass dir auch so geht mit der Stadt, also zu sehen, dass das auch andere so empfinden.
Es gibt auch ländlicher Gegenden, wo auch eine recht gute öffentliche Verkehrsanbindung gegeben ist.
Aber sowas muss man mal finden, denn Auto geht bei mir auch schon mal deswegen nicht, da ich keinen Schein habe.
Ob ich überhaupt fahren wollen würde, hm, denke in so Situationen, wos mir sehr schlecht geht, würde ich das nicht verantworten wollen.
Ich bin im allgemeinen in solchen Dingen eher diszipliniert bzw Sorge vor, dass ich keinem anderen schaden könnte.

Oh man, 21 psychische Diagnosen, auf das muss man mal kommen.
So viele fallen mir nicht mla bei mir selber ein 😅
Wow, eine seltene neurologische Erkrankung.
Wurde das mittels MRT erkannt, oder da hat es bestimmt mehr gebraucht 🤔

Das ist echt blöd mit diesen Medikamenten....

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag So., 01.09.2019, 22:56

Oh manoman

Ich hatte ca doppelt so viel geschrieben und musste ich weg, da die maximale Anzahl an Wörtern überschritten war 😳🙃🤪

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24145

Beitrag So., 01.09.2019, 23:49

Frühlingsblume hat geschrieben: So., 01.09.2019, 22:54 Und ich denke schon das BL in einigen Dingen sehr treffend bei mir ist.
Also ich erfülle einige Kriterien, auch wenn ich es nicht ganz wahr haben will und am liebsten abschütteln würde.
Aber mein Gefühlsleben wird oft von so Dingen dominiert, die eben bei BL typisch sind und dann eben auch mein Verhalten dazu.
Somit würde ich die Diagnose nicht unbedingt als falsch ansehen.
Das es aber plötzlich schwere kombinierte PS sein soll, DAS war für mich und ist hart bzw zu viel.
Kann damit nicht umgehen.
Was stört dich denn genau an der kombinierten PS? Eher dass der Therapeut von schwer sprach oder von kombiniert? Oder finanzielle Konsequenzen, falls du dich widersetzt? Borderline ist ja jetzt auch meist keine "leichte" Störung (gibt hier aber natürlich auch Abstufungen). Aber vorweg:
Wie kann es sein, dass aus einer PTBST, Borderline wird und dann plötzlich schwere kombinierte Persönlichkeitsstörung?
Achja dazwi noch lange Endogene Depression m Antidepressiva Verordnung, längere Zeit.
Zum einen sind Diagnosen nichts statisches, sondern können sich durchaus ändern. Und zum anderen behaupte ich, dass gerade bei diesen Diagnosen eine deutliche Symptomüberschneidungen bestehen dürfte... und dann erscheint es vielleicht mal mehr als kompl. PS, mal als Borderline oder PS. Wenn du schreibst, dass du BL in einigen Punkten erfüllst, ist die Überlegung einer kombinierten PS vielleicht nicht ganz so verkehrt? Denn das ist ja gerade eine Diagnose, wenn ein (einzelnes) Störungsbild nicht vorherrschend ist, sondern Schwierigkeiten aus verschiedenen Störungen zusammenkommen. Also die Diagnose bedeutet ja nicht unbedingt, der Therapeut Borderline-Anteile übersehen hat. Sondern diese können genau beinhaltet (evtl. erläutern lassen).

Auch ob du aufs Land ziehst oder den Weg des Selbstversorgers einschläfst, wäre nichts, was direkt von der Diagnose abhängt... sondern eher von den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen bzw. Möglichkeiten.

Selbst wenn bei jemandem einheitlich eine bestimmte Diagnosen gesehen wird, bedeutet das nicht, dass es nur eine Möglichkeit der Therapie gibt. Wichtig ist dann eher: Schlägt das an. Kann es sein, dass dir hierfür etwas das Gespür fehlt und du stattdessen eher Ängste hast, welche Diagnosen und Entscheidungen (zB bzgl. Therapien oder Lebensgestaltung) richtig ist. Z.B.
Ja das Risiko eine Entscheidung zu treffen, die sich womöglich als falsch erweist könnte hinnehmbarer sein, als ich es empfinde.
Ich sehe es übrigens auch so, dass eine Diagnose passen sollte! Aber Menschen sind verschieden und nicht immer sind Diagnosen "reinrassig". Und dann ist es vielleicht sogar wirklich am stimmigsten eine "Restekategorie" zu nehmen, weil ein Störungsbild nicht lupenrein durch eine Diagnose beschreiben lässt?

(aus Zeitgründen nicht alle Antworten gelesen... sollte sich etwas doppeln)
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Fairness
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1508

Beitrag Mo., 02.09.2019, 09:44

Mit den Diagnosen ist das schwer, weil auch die Häufigkeit bestimmter Verhaltensweisen und die Situation, in welcher zu diesen Verhaltensweisen kommt, für das Stellen einer Diagnose wichtig sind. Manchmal, wenn man durcheinander ist, können in einem Menschen akute Zustände erweckt werden, welche über die grundlegende Persönlichkeit nur wenig aussagen und eher die Schwere der aktuellen seelischen Lage beschreiben, und dort liegt meiner Meinung nach die Schwäche einer Schnelldiagnostik.

So wirkt das auf mich bei dir, du hinterfragst so vieles über dich und sagst, du weißt nicht, wer du bist. Du hattest aber auch Leben vor den Therapien, welches du geführt hast und mit deinen Stärken und deinem Leid getragen hast, vielleicht kannst du dich dort umdrehen und dich fragen, wie würdest du dich basiert an der Zeit vorher beschreiben, um dich zu ankern. Basiert an der Zeit, in welcher du die vielen verwirrenden Diagnosen noch nicht bekommen hast.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Frühlingsblume
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 17

Beitrag Mo., 02.09.2019, 10:18

Hallo

Ja mich stört, dass ich vl zu was gezwungen wären könnte, was ich mich t möchte bzw erpresst, wenn ich was nicht mache, was man mir vl vorschreibt, weil man denkt, dass das so sein müsste bzw "meinem Krankheitsbild entspricht".

Ich habe halt 100 Ängste u das ist eine davon.

Und ja auch das "schwere" kombinierte klingt gar nicht gut.
Ich fühle mich so und so schon anders und aussenstehend und jzt fühle ich mich noch schlechter mit solch Diagnosen.

Ich muss das erst verdauen und ordnen.

Ich hatte zb immer Angst vor der Diagnose Schizophrenie und es gibt ja eine ähnliche PS, die keinesfalls Schizop. Ist, aber halt auch so ähnliche Elemente aufweist.

Man hat mir öfters bestätigt, ich hätte keine Schizophrenie u dennoch habe ich Angst davor.

Vl einfach wegen der Angst vor Fremdbestimmung.

Ich will natürlich auch nicht falsch oder "krank therapiert" werden.

Ja, mir fehlt das Gespür dafür, was passend ist und was nicht usw.

Ja, vl ist es besser eine Mischform zu haben, wenn es dem eher entsprechen sollte.

Ich kann es einfach nicht mehr erkennen wie wo was und will ja auch selber entscheidungsfähig bleiben, da ich ja Kontrolle behalten möchte und unabhängiger.

Ok es ist wohl wirklich schwierig mit diesen diagnosen aus verschiedensten Gründen und es ist nichts in Stein gemeiseltes.
Ich versuche das so hinzunehmen und so zu belassen.

Danke jedenfalls für die Anregungen!

Das ist eine gute Frage, die Zeit davor...

Jedoch war ich da auch oft depressiv und einiges war sehr schwer usw.
Dazwischen fühlte ich mich aber auch phasenweise einfach im sein und ok.

Lg

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24145

Beitrag Mo., 02.09.2019, 11:14

Frühlingsblume hat geschrieben: Mo., 02.09.2019, 10:18
Ich habe halt 100 Ängste u das ist eine davon.
Vielleicht ist das zentraler als die Diagnose an sich? Ich ahne, dass hörst du nicht gerne, aber der Eindruck hatte ich auch, dass du viel um die Diagnose kreist (und ich überlegte dann, warum dir das so wichtig ist)... und dass das alles mit sehr vielen Ängsten verbunden ist.

Ja, es ist absolut richtig: Eine Diagnose ist wichtig, um passend zu behandeln. Insofern halte ich deine Angst durchaus für berechtigt. Aber vllt. schießt sie etwas über, so dass dass dir die Diagnostik noch bedrohlicher erscheint als sie ist? Und dir wäre damit gedient, wenn du die Ängste vor Fremdbestimmung in den Griff bekommen würden (die sich ja auf verschiedenes erstrecken)?

Warum man auch noch das Etikett "schwer" vorgeschalten hat, kann ich nicht ersehen.. denn anders als zB bei einer Depression ist eine Abstufung nach Schweregraden eigentlich nicht vorgesehen.
Man hat mir öfters bestätigt, ich hätte keine Schizophrenie u dennoch habe ich Angst davor.
Hm, das hört sich schon sehr nach Angst an, da dir das sogar bestätigt wurde. Ist aktuell eine Therapie deiner Ängste vorgesehen?
Ich kann es einfach nicht mehr erkennen wie wo was und will ja auch selber entscheidungsfähig bleiben, da ich ja Kontrolle behalten möchte und unabhängiger.
Nun, ich sag' mal so: Für den Anfang ist Kontrolle vielleicht leichter in Bezug auf die eigenen Lebensgestaltung zu realisieren (irgendwelche kleineren Dinge zunächst) als in Bezug auf Diagnosen. Denn was Diagnosen hat, hat man als Patient tatsächlich nicht so viel Einfluß (das ist keine Verhandlungssache wie das Aussuchen meinetwegen eines Mietobjekts und die Preisgestaltung)... auch wie eine Therapie aussieht, entscheidet man als Patient nicht frei (selbst der Therapeut ist an Maßgaben gebunden). Und noch deutlicher: Wenn es sogar wie bei dir um Sanktionen geht. Insofern bist du tatsächlich teilweise mit Fremdbestimmung konfrontiert. Die Frage ist: Muss das so bleiben... oder könntest du z.B. durch Therapie deiner Ängste davon wegkommen (sei es, dass du auf das System nicht mehr angewiesen bist oder zumindest Ängste besser tolerieren kannst). Kurzum: Ich denke, die Diagnose (und welche genau passt) ist nicht der springende Punkt... sondern eher ein "Trigger" für diverse Ängste.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4787

Beitrag Mo., 02.09.2019, 11:51

Ja, mir fehlt das Gespür dafür, was passend ist und was nicht usw.
Manche Dinge kannst du nicht im Vorraus wissen. Manchmal muss man Dinge auch einfach ausprobieren. Leider weiß man oft erst im Nachhinein ob etwas passend war oder nicht. Aber auch so kann man sich selber kennen lernen und zu sich selber finden, wenn man merkt "Ah, das ist nicht das Richtige für mich, es muss was anderes geben, was mir hilft". Wenn man merkt was nicht passt wird es leichter zu sagen, was man braucht, was fehlt.
So z.B. auch Therapiemethoden. Man kann nicht im vorraus wissen ob diese hilft oder nicht. Auf manches muss man sich einlassen. Aber sich auf etwas einzulassen heißt ja nicht völlig die Kontrolle verlieren zu müssen, sich dem anderen ausliefern zu müssen, blind werden zu müssen. Man kann sich einlassen und trotzdem bei sich selbst bleiben und zwischendurch bei sich selbst nachspüren, wie es einem geht.
Man hat mir öfters bestätigt, ich hätte keine Schizophrenie u dennoch habe ich Angst davor.
Ein Stück weit kann ich deine Angst verstehen. Wenn selbst Ärzte und Therapeuten von einer Diagnose zur anderen und wieder zurück wechseln, dann trägt das nicht gerade dazu bei, dass eine Diagnosenangst verschwindet.
Hier finde ich die Haltung deiner Therapeutin, nicht über über Diagnosen zu reden, fragwürdig. Vielleicht brauchst du genau das Gegenteil nämlich Diagnosesicherheit. Das setzt voraus, dass die ein Therapeut genau erklärt warum du die und nicht die andere Diagnose hast.
Solange sich deine Therapeutin nicht zu Diagnosen äußert, so lange hängst du in der Luft und bleibst auf deinen Ängsten sitzen, vermute ich.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag