Wer bin ich ?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Wer bin ich ?

Beitrag Fr., 04.12.2020, 00:41

Hey, warum kann ich nicht ich selber sein. Warum bin ich immer so traurig. Wann sind die Dinge in meinem Leben so aus dem Ruder gelaufen ?
Wie öffne ich mich jemandem wenn ich mich mir nicht mal selbst öffne? Ist mein Kopf kaputt ? Was läuft falsch bei mir. Mittlerweile habe ich die Dinge so in mich reingefressen das ich selbst schon glaube das es mir gut geht und ich keine Probleme habe. Aber das stimmt nicht innerlich bin ich einfach so leer. Ich weiß nicht was ich will, ob in der Gegenwart oder in der Zukunft.
Außerdem kann ich einfach nicht mehr ich selbst sein. Ich kenn diese Person nicht mehr. Zu oft habe ich mich verstellt und mich angepasst um ins Weltbild zu passen. Eine Lügenwelt um mich herum aufgebaut weil ich es nicht ertragen kann was für eine Person ich bin. Dadurch hat sich meine Gefühlslage komplett aufgelöst und ich bin der Meinung das ich innerlich einfach kalt geworden bin. Alles ist mir egal. Ich weiß nicht welches Gefühl echt ist, welches nicht. Was mir Freude macht oder ob es überhaupt noch etwas gibt was mir Freude macht. Ich quäle mich mit den aller meisten Aktivitäten die ich mache ob Sport, Schule, Zeit mit Menschen verbringen, usw. Ich bin einfach unglücklich. Aber ich weiß nicht warum.
Spiele ich mir das nur vor? Eigentlich sollte ich ein glücklicher Mensch sein der alle Möglichkeiten hat um ein schönes Leben zu führen. Eine schöne Kindheit mit tollen Eltern. Aber trotzdem stimmt einfach etwas nicht mit mir. Eigentlich habe ich auch einen gesunden Körper aber trotzdem habe ich manchmal ein Ziehen oder stechen oder drücken im Brust Bereich. Manchmal denke ich das etwas mit meinem Herz nicht stimmt aber zum Arzt gehen will ich trotzdem nicht. Ich hab nicht mal ein Grund warum ich nicht zum Arzt will, es fühlt sich einfach nur falsch und so gleichgültig an. Vlt bilde ich mir das ganze auch nur ein aber das ist ein Sache die mich schon länger verfolgt.
Außerdem glaube ich das ich Schlafstörungen habe, da es mir ziemlich schwer fällt einzuschlafen und lange zu schlafen. Meistens schlafe ich nur bis zu 6 Stunden oder sogar weniger und fühle mich den ganzen Tag meistens müde. Einfach antriebslos. Aber ich kann einfach mit niemanden darüber reden. Ich kann es einfach nicht. Selbst wenn ich es aufschriebe fällt es mir schwer, weil die Probleme so tief in mir drinnen sind und ich sie in mir lassen will. Alle meine Probleme sind mir gleichgültig und die werden bestimmt irgendwie vergehen hoffe ich aber im inneren weiß ich dass das nicht passieren wird. Vor anderen bin ich immer der der immer eine Idee hat und und witzigen Spruch mitbringt. Das ist meine Tarnung. Ich wirke selbstsicher aber das ist alles nur eine Fassade. Jeder denkt es wäre alles in Ordnung.
Ich will einfach ich selbst sein, ich will Leben. Ich will Höhen und Tiefen spüren aber dennoch ein glückliches Leben führen. Doch ich weiß einfach nicht wie. Diese Welt, ich selber und Gründe die ich nicht kenne ziehen mich einfach so runter. Und ich kann nicht mal genau sagen was mein Problem ist. Warum ich mich so fühle. Es fühlt sich einfach alles falsch an.
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 04.12.2020, 06:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze für bessere Lesbarkeit angebracht. Bitte darauf achten, danke.

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Beitrag Fr., 04.12.2020, 06:19

Hallo Ben, du hast in Psychose und Persönlichkeitsstörung gepostet. Vielleicht habe ich das übersehen, aber Frage: Hast du eine Diagnose?

Dann: Du hast dich verstellt, dich angepasst und kannst dich jetzt nicht mehr spüren? Das kenne ich von mir. Ich war so unsicher, im falschen Umfeld unterwegs, dass niemand mich begreifen sollte. Das tat mir auf Dauer auch nicht gut. Ich fühlte mich immer anders als andere Menschen; und ich wollte nicht, dass jemand merkt, wie sensibel ich bin. Also gab es eine Fassade, die mir zur zweiten Natur wurde. Ich hab sehr viele "Freundschaften" hinter mir gelassen, hab mir überlegt, was ich im Leben möchte - ein erster Schritt dahin zu wissen, wer man selbst ist, sind die eigenen Bedürfnisse zu kennen- und dann bin ich es in kleinen Schritten angegangen. Dabei hatte ich psychotherapeutische Hilfe, wobei das gar nicht so gut war, weil ich da auch versucht habe- Angst vor Ablehnung?- nicht zu sehr sichtbar zu werden. Seit ich mein Leben so eingerichtet habe, wie ich mir das vorstelle, bin ich in mir selbst etwas sicherer, traue mich auch wieder mehr, mich zu zeigen.

Ich weiß nicht, ob dir meine Zeilen helfen, ob du ähnlich bist oder doch ganz anders, aber ich wollte dir sagen: Ich kenne es, dass man sich selbst verliert - und man kann sich auch wiederfinden. Ggf. mit professioneller Hilfe.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen


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Beitrag Fr., 04.12.2020, 10:19

Hallo, erst mal danke für die Antwort.
Nein ich habe keine Diagnose. Ich war auch noch nie in Behandlung deswegen. Ich hab das ganze Problem einfach immer zur Seite geschoben und immer weiter in mich hinein „gefressen“. Die Anmeldung hier in dem Forum ist der erste Versuch Hilfe zu finden und hat mich auch ziemlich viel Überwindung gekostet.
Und um ehrlich zu sein sehe ich viele Ähnlichkeiten zwischen unseren Problemen. Ich würde gerne wissen was dir geholfen hat da raus zu kommen. Oder wie man seine eigenen Bedürfnisse findet/kennt. Wie findet man sich selber?


No Twist
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Beitrag Fr., 04.12.2020, 10:40

Ich hatte einen Zusammenbruch, eine PSychose und in der ging es viel um Identitätsfragen und auch Authentizität. Das empfehle ich dir nicht. ;-) Aber nach der PSychose war für mich klar, ich muss wieder zu mir kommen und mir das LEben einrichten, was ich leben möchte und was passt. Und dann ging es erstmal darum, herauszufinden, wie ich leben möchte. Ich hatte da schon Baustellen- besonders beruflich und hab deshalb ein berufliches Coaching gemacht. Seit ich wieder in einem Job arbeite, den ich will, werde ich selbstsicherer und komme mehr bei mir an.

Ich denke, mit deinen Problemen, mit dem sich nicht kennen, keine Bedürfnisse kennen, könntest du vielleicht gut bei einem PSychoanalytiker aufschlagen, der dir hilft, in dich hineinzuspüren. Aber ich kenne mich mit PSychoanalyse nicht wirklich aus. Da müssten sich hier andere äußern, die mehr Ahnung von der Materie haben. Ich weiß ja nicht, seit wann das so bei dir ist. Ob es mal anders war. Bei mir wars eben schon anders und ich konnte dahin zurück, wusste, wie ich mal war und warum ich mich verändert habe. Also musste ich nur die Stellschrauben so drehen, dass ich wieder mit mir ins Reine komme. Der Rest kam dann langsam mit der Zeit, aber irgendwie schon von selbst. Ich bin aber noch nicht völlig über den Berg - und Anpassung ist auch nicht immer schlecht, hat auch ihr gutes, wenn man das kann. Es sollte eben nur keine SElbstaufgabe sein.
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