Schlafprobleme

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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saffiatou
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Beitrag Di., 16.02.2016, 18:23

Hallo Möbius,

danke für den Link. Den Hopfen werde ich morgen ausprobieren.

Bier möchte ich nicht trinken, da ich möglichst wenig Alkohol trinke wegen der vielen Medis, die ich einnehmen muss.
Baldrian habe ich probiert, ebenso Lavendel in unterschiedlichen Anwendungen (Tee, Bad, Kapseln…) beides ohne Wirkung. Wie eben andere Homöopathische Mittel, die bei mir nicht wirken.

War heute bei meinem HA und wollte ein paar Schlaftabletten, hat er nicht verschrieben. Ich fühle mich nicht verstanden, ich will die ja nicht täglich und über einen langen Zeitraum einnehmen, aber ich möchte ab und zu mal schlafen können…

Grüße,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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seelenversteher21
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Beitrag Di., 12.01.2021, 11:28

Hallo zusammen,
ich habe leider keinen aktuellen Thread mehr gefunden, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Falls es doch einen geben sollte...bitte einfach verschieben.
Ich habe seit ewig langer Zeit Schlafprobleme. Entweder ich schlafe gar nicht erst ein oder ich wache auch regelmäßig wieder auf und dann geht das ganze Theater wieder von vorne los.
Das kann doch nicht gesund sein. Ich habe gefühlt immer wieder etwas anderes ausprobiert.
Wie es wohl jeder so macht, habe ich schon frühzeitig auch angefangen online zu schauen nach Tipps Tricks etc.
Allerdings finde ich auch schwierig da etwas zu finden, das mir hilft.
Ich habe mal einen Artikel über das gesunde Schlafen gelesen, welches sich unter anderem mit Schlaftipps auseinandersetzt (https://www.schlafbook.de/gesunder-schlaf/)

Was habt ihre denn für Erfahrungen gemacht oder welche Tricks haben euch geholfen euren Kopf mal auszuschalten und hin und wieder "normal" zu schlafen.

Vielen dank schonmal für eure Meinungen
Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.
(Søren Kierkegaard)


Bluemoon123
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Beitrag Di., 12.01.2021, 13:03

Also ich kenne das Problem gut und hab wirklich Jahrelang bzw. Jahrzehntelang schlecht bis kaum geschlafen. Ich hab auch alle möglichen Schlafhygienetipps erfolglos ausprobiert.

Wirklich geholfen hat mir tatsächlich erst ein Gespräch mit meinem Therapeuten darüber. Er hat mir - neben den "normalen" Schlafhygienetipps - erstmal gesagt, dass ich überhaupt nicht schlafen muss. Als ich ihn verständnislos angeschaut habe, hat er das konkretisiert in dem er sagte, "Nein. Sie müssen nicht schlafen. Es reicht auch, wenn Sie sich nur ausruhen. Gönnen Sie einfach Ihrem Körper seine Ruhepause." und "Wenn Sie am nächsten Tag ausgeruht sind, dann ist alles gut. Und wenn ihr Körper am nächsten Tag nicht ausgeruht ist, dann holt er sich die Ruhe, die er braucht in der nächsten Nacht." Auch das hat mich noch nicht wirklich überzeugt, bis ich das selbst ausprobiert habe.
Als ich in der nächsten Nacht nicht schlafen konnte, hab ich mich hingelegt und mir gesagt, "Gut. Dann liege ich halt einfach nur da und Ruhe mich aus" und das habe ich dann getan. Irgendwann bin ich wohl von selbst eingeschlafen. Schon am nächsten Morgen hab ich den Unterschied gemerkt. Ich war seit langem mal wieder nicht "gerädert" sondern relativ ausgeruht. In der Nacht danach ging das schon besser und dann folgten sogar Nächte in denen ich endlich mal wieder durchgeschlafen habe.
Natürlich ist das jetzt nicht das Allerheil-Wundermittel schlechthin und es gibt immer noch Phasen in denen ich schlechter schlafe. Aber im Allgemeinen hat sich mein Schlaf dadurch wirklich verbessert. Und wenn ich wieder Schlecht-Schlaf-Phasen habe, dann hole ich mir bewusst den "ich muss nicht"-Gedanken zurück und das hilft dann meist (wenn auch nicht immer!).

Noch dazu habe ich inzwischen tatsächlich ganz rigoros alle Uhren aus meinem nächtlichen Blickfeld entfernt. Auch das war ein Tipp meines Therapeuten. Der meinte auch "es gibt überhaupt keinen Grund nachts auf die Uhr zu schauen. Üblicherweise hat man Nachts keine Termine. Fürs rechtzeitige Aufwachen gibt es einen Wecker, der einen zuverlässig am nächsten Morgen zu der eingestellten Uhrzeit weckt" und "es ist auch egal, wieviel Stunden man dann geschlafen hat, oder wieviel Stunden noch bis zum geplanten Aufstehen übrig sind" (das waren immer meine Gedanken in schlaflosen Nächten "Mist, jetzt ist es schon 5.00 Uhr und ich muss um 6.30 Uhr aufstehen, da hab ich ja nur noch 1,5 Stunden in denen ich schlafen kann. Jetzt schlaf endlich ein.") das macht nur völlig unnötigen "Terminstress", der Nachts nicht angebracht ist.

Im Grunde ist beides zusammen für mein "Hirn" ein guter Trick um den Druck aus dem "nicht-schlafen-können" raus zu nehmen. Nachts muss ich nichts! Ich muss nicht schlafen, ich muss nicht auf die Uhr sehen. Ich darf mich einfach nur ausruhen. Und es ist egal ob es jetzt 1.00 Uhr, 3.00 Uhr oder 5.00 Uhr ist. Nachts ist nachts und der Körper darf seine notwendige Ruhepause haben. Und es ist völlig egal, wieviel davon ich wirklich effektiv geschlafen und wieviel "nur" geruht habe. Ich kann auch überhaupt nicht sagen, wieviel bzw. wie lange ich derzeit schlafe. Ich weiß nur, dass ich generell ausgeruhter bin und somit ist es wohl genug.

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saffiatou
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Beitrag Di., 12.01.2021, 14:35

diese dummen Sprüche! ich habe die so satt. "sie müssen nur schalfen wollen, oder auf ihre SChlafhygiene achten...."

Das sind so hilflose, dumme Äußerungen mit wenig bis kein Verständnis für die echte Qual, was es heißt nicht schalfen zu können, und zwar nicht mal eine Nacht, sondern immer und immer wieder.

Ich leide seit über zehn Jahren unter echter Insomnie und schlafe manchmal, wenn ich Glück habe drei Stunden, und die auch die mit Unterbrechungen. Ich schlafe selten mehr als eine Stunde am Stück-

Schlaflabor, will wie ich erkennen musste nur ein Gerät gegen eine SChlafapnoe verkaufen, wenn die nicht vorliegt, dann können sie nicht weiter helfen.
Bluemoon123 hat geschrieben: Di., 12.01.2021, 13:03 Er hat mir - neben den "normalen" Schlafhygienetipps - erstmal gesagt, dass ich überhaupt nicht schlafen muss. Als ich ihn verständnislos angeschaut habe, hat er das konkretisiert in dem er sagte, "Nein. Sie müssen nicht schlafen. Es reicht auch, wenn Sie sich nur ausruhen. Gönnen Sie einfach Ihrem Körper seine Ruhepause." und "Wenn Sie am nächsten Tag ausgeruht sind, dann ist alles gut. Und wenn ihr Körper am nächsten Tag nicht ausgeruht ist, dann holt er sich die Ruhe, die er braucht in der nächsten Nacht." Auch das hat mich noch nicht wirklich überzeugt, bis ich das selbst ausprobiert habe.
... noch so ein dummer Spruch! In den neusten Forschungen haben sie Menschen in drei Gruppen geteilt, eine durfte schalfen, eine nicht schlafen und eine nur ruhen und auch die Gruppe die nur ruhte schloss bei den Kognitiven Tests schlchter ab, als die, die geschlafen hat.

Es hat einen Grund, warum Menschen und ander Lebenswesen schlafen müssen! Meine heftigen Reaktionen auf UNsinn in dieser Richtung zeigt das auch an, ich reagiere anders, als wenn ich durch Schlaf ausgeruht wäre.
Bluemoon123 hat geschrieben: Di., 12.01.2021, 13:03 Als ich in der nächsten Nacht nicht schlafen konnte,
es ist auch etwas vollkommen anderes, wenn du mal oder nie schalfen kannst. Dann ist es tatsächlich ok, nur zu ruhen, weil Du weisst Du bekommst in der nächsten Nacht Schlaf.

Ich habe bisher so viele Ärzte oder Therapeuten aufgesucht, manche machen es sich eben leicht und schieben den Grund auf mich, was so falsch nicht ist, denn ich schlafe ja nicht aber zu sagen ich muss es einfach nur wollen.... ist ignorant.

Ich hoffe mit der jetzigen Therapie da tiefer zu gehen und irgendwann (man wird schon genügsam) Hilfe zu bekommen.

Ich beobachte mich, wann schlafe ich besser, was macht mich unruhig
Ab und zu mache ich ein Schlafprotokoll (nicht zu oft, weil alleine die Beschäftigung mich verrückt und unruhig macht)
Ich schlafe besser, wenn ich nicht alleine in der Wohung bin
Wenn ich mich nicht mit dem Thema beschäftige
wenn ich mich nicht zu sehr mit dem Trauma beschäftige....
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Sadako
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Beitrag Di., 12.01.2021, 14:59

@ saffia
Wenn man nur ausruht, ist man nicht so fit, wie wenn man schläft, das ist klar.
Man kann das aber in Richtung radikale Akzeptanz verstehen. Wenn man nicht schlafen kann ist das so. Wenn man sich unter Druck setzt, indem man über die Konsequenzen nachdenkt, verstärkt man das Problem eher.
Diese Taktik mich auszuruhen mache ich manchmal auch, das führt bei mir nicht zum Einschlafen aber ich bin im günstigsten Fall in einem Trancezustand in dem die Zeit auch schneller vergeht.


Bluemoon123
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Beitrag Di., 12.01.2021, 15:05

Saffiatou ich behaupte keineswegs, dass das was ich geschrieben habe für alle Menschen funktionieren muss und ich will Schlafprobleme auch überhaupt nicht klein reden. Ich kenne den Leidensdruck schon auch (ich hab nicht nur eine Nacht schlecht geschlafen, sondern jahrezehntelang jede Nacht) und ich weiß auch, dass oft nur Medikament helfen. Aber die Frage, die gestellt war, war ja, was hat Euch geholfen, vielleicht gibt es Tipps, die man ausprobieren kann. Deshalb hab ich berichtet, was MIR im Moment geholfen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz ohne Absolutheitsanspruch!
saffiatou hat geschrieben: Di., 12.01.2021, 14:35 ... noch so ein dummer Spruch! In den neusten Forschungen haben sie Menschen in drei Gruppen geteilt, eine durfte schalfen, eine nicht schlafen und eine nur ruhen und auch die Gruppe die nur ruhte schloss bei den Kognitiven Tests schlchter ab, als die, die geschlafen hat.
Da hast Du mich grad ein bisschen falsch verstanden. Der Effekt, den ich berichtet habe ist, wie ich mein Hirn quasi "ausgetrickst" habe, mit diesem "ich darf auch nur ruhen". Im Endeffekt schlafe ich irgendwann beim Ruhen ein. Aber ich merke es nicht. Dass ich mir einrede, dass ich nicht schlafen muss, heißt ja im Umkehrschluss nicht, dass ich nicht schlafen darf! Natürlich darf man schlafen! Was mir geholfen hat, ist den Druck raus zu nehmen, und das habe ich mit den oben angegebenen Tricks geschafft.

Und nochmals. Ich weiß, dass das kein Allerheilmittel für alle ist. Aber solange es bei meinem Hirn klappt und es sich so austricksen lässt, ist es für mich kein Bullshit. ,-)

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Chiana
Helferlein
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Beitrag Di., 12.01.2021, 16:49

Den Druck rauszunehmen hat mir auch schon manchmal geholfen. Gerade auch mir zu sagen, dass der Körper sich die Ruhe/den Schlaf holt, den er braucht und ich mir keine Sorgen machen muss. Leider hilft es nicht immer, aber es ist schon richtig: kaum etwas hindert effektiver am Einschlafen als der Gedanke "ich muss jetzt einschlafen", "ich muss jetzt - verdammt nochmal! - einschlafen!!" oder "Hilfe, ich kann nicht einschlafen*Panik*" "Ich kann IMMER NOCH nicht einschlafen!" usw.

Man kann's nur manchmal nicht verhindern, wenn man am nächsten Tag aufstehen muss und fit sein sollte, gerade dann klappt es oft am wenigsten.

Ist echte Insomnie etwas anderes als dieses normale Nicht-Einschlafen-Können wegen innerer Unruhe, Aufgekratzt sein o.ä.? Gibt es organische Ursachen?

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saffiatou
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Beitrag Di., 12.01.2021, 17:01

Insomnie ist etwas anderes, als ab und zu mal nicht einschlafen oder nicht durchschlafen. Ich habe Zeiten da bin ich drei Tage und zwei Nächte ohne Schlaf, erst danach kann ich dann. Wenn die Erschöpfung groß genug ist, ein wenig schlafen, aber nie mehr als vier Stunden. Danach bin ich wieder 50 bis 70 h wach. Und so weiter... dann kann e Saal eine Phase relativ viel Schlaf, geben (das heißt 3 h pro Nacht) ( bei mir)

Bei mir ist sie durch Traumatisierung entstanden. Es gibt bei anderen eventuell somatische Ursachen, das kann ich nicht sagen.
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Sadako
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Beitrag Di., 12.01.2021, 18:24

Ich habe nicht so eine gravierende Schlafstörung wie du Saffia, allerdings schlafe ich auch nicht mehr als 4 bis 5 Stunden an guten Tagen und die nicht durchgehend. Ich habe wenig Hoffnung, dass das noch besser wird und versuche damit umzugehen.

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Frufru
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Beitrag So., 07.03.2021, 10:00

Hallo alle zusammen :)

Ich wollte mal allgemein fragen ob hier noch wer unter jahrelangen Schlafproblemen leidet und nicht genau weiß warum? Welche Medikamente nehmt ihr? Was hat euch geholfen zumindest ein paar Stunden gut zu schlafen? Welche Diagnose habt ihr bekommen?

Sind eure Schlafprobleme nur psychisch oder auch körperlich?

Ich leide seit Jahren an immer wieder kehrenden Schlafproblemen. Bin daher seit einen halben Jahr in Therapie. Den wirklichen Grund meiner Schlafprobleme weiß eigentlich keiner. Hab zwar keine Problem mit den einschlafen aber wache immer nach 4 bis 5 stunden auf und kann dann gar nicht mehr oder erst nach Stunden wieder einschlafen. Da ich 40 Stunden berufstätig bin, ist das wirklich oft unzumutbar konzentriert und gut zu arbeiten. Mich begleiten Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie schlimme Nackenschmerzen durch den Tag und oft helfen nicht mal Schmerzmittel. Trittico hab ich vom Arzt bekommen aber die wirken auch nur anfangs etwas und die Nebenwirkungen sind auf Dauer groß. Das ganze ist sehr belastend für mich und auch meinen Partner.

Ich würde mich über ein paar Ratschläge oder Erfahrungsberichte freuen :)


Jenny Doe
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Beitrag So., 07.03.2021, 11:39

Hallo Frufru
Sind eure Schlafprobleme nur psychisch oder auch körperlich?
Warst Du bei einem Neurologen / Schlafexperten / im Schlaflabor?
Um beurteilen zu können, ob deine Schlafstörungen eine psychische oder organische Ursache haben, müsste du zu einem Facharzt für Schlafmedizin. Wenn dieser keine organische Ursachen finden kann, dann liegt wahrscheinlich eine psychische zugrunde.
Ich leide seit Jahren an immer wieder kehrenden Schlafproblemen. Bin daher seit einen halben Jahr in Therapie.
Bist du direkt in die Psychotherapie gegangen oder hast Du vorher erst mal eine organisch bedingte Schlafstörung ausschließen lassen?

Ich frage, weil ich 30 Jahre lang in Psychotherapien rumhing, bis sich schließlich herausstellte, dass ich Narkolepsie habe.

Lass Dich erst mal ärztlich untersuchen und eine organische Erkrankung ausschließen, bevor Du anfängst nach psychischen Ursachen zu suchen.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Joa
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Beitrag So., 07.03.2021, 11:40

Hi Frufru,

du beschreibst da im Prinzip mein Leben, nur dass ich im Moment nicht Vollzeit arbeite (wird sich aber wieder ändern).

Wenn man 40h arbeitet ist das natürlich nochmal ne andere Hausnummer, echt hart. Es geht mir im Grunde wie dir was das Schlafen angeht. Allerdings hat es sich über die Jahre ein wenig gebessert. Ich hab geändert, was änderbar war, Stress soweit es ging reduziert und darauf geachtet, mir genug Auszeit für mich selbst zu nehmen. Möglichst wenig Überreizung, blos keine unnötigen Dramen.

Im Moment habe ich wieder eine schlechtere Phase, das liegt aber vor allem an beruflichen Veränderungen. Wobei die Schlafprobleme einerseits bei mir grundsätzlich viel mit dem Thema Job zu tun haben. Wie sieht es denn da bei dir aus? Bist du mit deiner Stelle an sich zufrieden?

Andererseits ist da diese innere Unruhe, die mich selten durchschlafen lässt. Sobald ich ein halbes Auge offen hab, bin ich wach. Egal, zu welcher Uhrzeit. Meistens ist so zwischen 3 und 4 rum meine Zeit. Oft auch früher. In dem Zusammenhang spielt die Diagnose der rezividierenden Depressionen zweifellos mit rein.

Bei mir war eine länger anhaltende Belastung vor Jahren der Auslöser. Wobei ich nie Schlafweltmeister war. Ich hab in meinem Leben vielleicht 10 mal ausgeschlafen. (Ich musste als Kind jeden einzelnen Tag der Woche aufstehen und konnte nie liegen bleiben. Das spielt vermutlich auch mit eine Rolle.)

Es sind mehrere Dinge, die bei mir zusammen kommen.

Direkt schlafbezogen nehme ich keine Medikamente.

Du bist relativ am Anfang deiner Therapie, vielleicht kommt da ja auch noch was zu Tage. Und ev. fallen dir ein paar Kleinigkeiten ein, die du im Alltag ändern kannst und die für mehr Ruhe bzw. Ausgleich sorgen? Wobei du da vermutlich alles durch hast, nehme ich an.

Warst du mal in einem Schlaflabor?

VG Joa

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Frufru
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Beitrag So., 07.03.2021, 19:00

Hallo Joa :) Jenny Doe 🙂

Natürlich macht die Arbeit Druck. Stress ist nie ganz vermeidbar aber man kann es natürlich reduzieren. Dachte schon daran nur mehr 30 Stunden zu arbeiten. Dennoch brauchen wir das Geld. Meine Arbeit mag ich, aber natürlich gibt es immer wieder stressige Phasen.

Es gibt natürlich Themen die mich beschäftigten. Zum Beispiel die Krankheit meines Freundes und die Probleme in unserer Beziehung oder das meine beste Freundin Krebs hat. Ab und zu die Arbeit und Vergangenheit. Aber diese Themen sind jetzt seit Jahren nichts neues. Wenn ich aufwache denk ich oft an absolut nichts was mich belastet. Das finde ich komisch. Bin weder unrund oder ängstlich.

Sehr oft hatte ich Nächte wo ich sehr viele schnelle unkontrollierte Gedanken und große Ängste hatte. Auch einen großer Druck wieder nicht einschlafen zu können, Schmerzen zu haben und nicht gut Funktionen zu können. Da war ich oft verzweifelt und weinte sehr oft. Aber auch das ist momentan nicht der Fall.

Vielleicht sind das die Nachwirkungen davon?

Ich denk mir nur, irgendwann sollte das ja wieder mal normal funktionieren. Es gibt ja immer wieder im Leben Stress und Belastungen und dann muss man ja trotzdem funktionieren ohne das man eine nie auf hörende Schlafstörung hat. Es schränkt einen echt ein. Schlafmangel ist nichts schönes auf Dauer. Gott sei Dank gibt es immer wieder Tage wo ich meine 6 Stunden Schlaf irgendwie zusammen bekomme. Dann bin ich richtig dankbar.

Schlaflabor war das einzige was ich noch nicht gemacht habe. Sonst kann es organisch nichts sein. War bei einen Neurologen zumindest und der meinte es sei sicher psychisch. Ich lass mir das jetzt mit den Nacken und Kopfschmerzen noch abklären. Vielleicht sind die Schmerzen der Grund für das frühe Erwachen.

Mein Therapeut meint das es eine leichte Depression ist und viel mit meinen Unterbewusstsein zu tun hat. Daran arbeiten wir. Das es viel mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Aber wie du sagst soweit sind wir auch noch nicht. Die Therapie geht noch nicht lange.

Wenn ich mir bewusst Gedanken mache ist es mir klar oder der Stress hoch ist, aber nicht einfach ohne Grund ☹️

Vielleicht kriegt man so eine lange Schlafstörung auch in guten Phasen nicht so einfach los.

Auf jeden Fall danke für deine Antwort und Ratschläge 🙂 immer schön zu lesen das man nicht alleine ist damit


Hamna
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Beitrag So., 07.03.2021, 22:17

Hallo Frufru, ich hatte ganz genau dieselben Schlafprobleme wie du. Gut einschlafen, ca. 4 Stunden lang schlafen, und dann bis zum frühen Morgen wach liegen. Da ich damals krankheitsbedingt (schwere Depression) nicht gearbeitet habe, hab ich dann den verpassten Schlaf am Morgen nachgeholt und oft bis um 11.00 Uhr geschlafen, dadurch war dann irgendwann mein Schlafrhythmus total durcheinander.

Mir hat damals das Medikament Valdoxan sofort geholfen. Es regt das körpereigene Melatonin an, was für den Schlaf förderlich ist, darum soll man die Tablette erst nehmen, wenn man schon im Bett liegt, und danach sofort das Licht ausschalten. Bei mir hat es wirklich super funktioniert. Und nach ca. 3 Monaten konnte ich es absetzen, weil ich wieder einen guten Schlafrhythmus gefunden hatte.

Viel Glück dir. Ich weiß, wie belastend diese Schlafstörungen sein können.

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Frufru
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Beitrag Mo., 08.03.2021, 14:23

@Hamna

Ja es ist sehr schwer damit zu leben. Ist wirklich sehr belastend aber ich hoffe ja auf baldige Besserung 🙂

Dieses Medikament sagt mir zwar nichts aber werd mich noch einmal mit meinen Arzt beraten 🙂

Vielen Dank auf jeden Fall. Kannst du jetzt wieder normal schlafen? Depressionen überwunden?

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