Unendlich traurig über das Ende von 'Niklaas, ein Junge aus Flandern'

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Rote Lilie
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Unendlich traurig über das Ende von "Niklaas, ein Junge aus Flandern"

Beitrag So., 21.01.2018, 20:38

Hallo,

sicherlich werden mich die meisten von euch für bescheuert halten, aber ich muss über etwas schreiben, was mich sehr beschäftigt. Ich bin ein riesen Fan von alten Zeichentrickserien der 70er, 80er und 90er. Ich meine noch diese guten alten Serien, die noch Werte vermitteln und voller Sinn und Verstand sind, so wie "Eine fröhliche Familie", "Georgie", "Rascal der Waschbär" usw.

Die letzte Serie, die ich geschaut habe, ist "Niklaas, ein Junge aus Flandern". Ich habe diese Zeichentrickserie gestern zuende geschaut und bin heute immer noch völlig fertig. Ich habe gestern den ganzen Nachmittag nur geweint und heute überkommen mich immer noch die Tränen. Die Serie ist zwar sehr schön, aber es steckt soviel Ungerechtigkeit und Leid darin, dass ich sie mir sicher nie wieder anschauen werde.

Kann das jemand verstehen? Ist es euch auch schon mal so ergangen?

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Sintje
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Beitrag So., 21.01.2018, 20:54

Hi Rote Lilie,

an Zeichentrickserien schaue ich mir nur noch an, was nicht so traurig ist. Weil ich damit auch nicht zurechtkomme. Mittlerweile passe ich bei Serien und Filmen schon möglichst im Vorraus auf, dass sie nicht schlimm ausgehen und leidvolle Szenen haben. Bei manchen Filmen rechne ich aber eben auch nicht damit, und dann wühlt es mich auch sehr auf. Neulich habe ich z.B. etwas gesehen, wo ein Teddybär umgebracht werden sollte. War zwar kein Zeichentrick, aber da hatte ich auch lange dran zu knabbern.

LG, Sintje

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 22.01.2018, 08:00

Ich vermeide auch alles, was zu dramatisch werden könnte, und ich hasse es, wenn es kein gutes Ende gibt. Der einzige Trickfilm, der sehr traurig und trotzdem sehr schön war, war Mary und Max.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 22.01.2018, 11:35

naja du bist eben empathisch, was gibts da zu verstehen? du kannst dich reinversetzen egal ob fiktiv zeichentrick oder real und fühlst eben stark mit.
Könnte hinderlich sein so stark mitzuempfinden, weils einen einschränkt.
ich selbst tu mir derartige dramen nicht mehr an, das leben selbst gibt genug davon, das brauch ich nicht mehr im Fernsehen.
..:..

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Letterlove
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Beitrag Sa., 24.03.2018, 23:33

Hallo Rote Lilie,

mir ging es so mit dem 4. Band von Harry Potter erstmals. Ich kam mir so verraten vor, als Harry klar wurde, dass sein "Freund", Professor Moody gar nicht der echte Moody ist.... Genau in dem Moment, in dem er einen Freund von sich hat sterben sehen, passiert so etwas. Das hat mich damals sehr mitgenommen.

Früher, als ich noch klein war, (ich bin auch unter Zeugen Einfluss groß geworden, btw.), fand ich es immer peinlich von meiner Mutter, wenn sie wegen Zeichentrickfilmen geweint hat. Manchmal war mir zwar selbst ein bisschen danach, aber ich habe es nie so weit kommen lassen und mich immer zusammen gerissen.

Erst jetzt, wo ich niemandem mehr "die Starke, Unbrechbare" vorspielen muss, erlaube ich mir solche Schluchzerei ebenfalls. Es ist eigentlich egal, was ich gucke, ob es "Dumbo" ist, wie er seine eingesperrte Mutter besucht, ob es "Simba" ist, der seinen totgetrampelten Vater im Dreck findet und nicht versteht, wieso er nicht aufsteht... Oder ob es Nils Holgersson ist, der sich plötzlich innerlich zerreißt, weil er sowohl wieder Mensch als auch weiterhin Weggefährte der Wildgänse sein möchte... Mir bricht alles das Herz.

Zuletzt habe ich Herr der Ringe gesehen und musste tierisch heulen, weil Bilbo eine gewisse Ähnlichkeit mit meiner Oma hat und mir immer klar wird, dass ich sie nicht für immer bei mir behalten kann.

Ich sehe es jedoch nicht als schlecht, einen solchen Gefühlsreichtum zu besitzen. Klar ist es manchmal nervig, wenn man für vieles Leid sehr empfänglich ist. Aber genau genommen zeigt das, dass du das Herz am rechten Fleck hast.

Rascal war auch eine Serie, die ich fürchterlich traurig fand... Seit meine Mutter tot ist, umso mehr, allerdings habe ich nur eine DVD, weil es die damals nur einzeln gab. Ich erinner mich also nicht mehr an jede Folge.

Serien, wo ich definitiv nicht geheult habe, war Asterix, Pipi Langstrumpf und Michel von Lönneberga.

Vor kurzem hatte ich Besuch hier. Und der hat keine einzige Träne gedrückt, egal wie herzergreifend der Film war - und ich hab ihm einige zu sehen gegeben. Nichts, keine Reaktion. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, dass du dich evtl. etwas alleine fühlst, wenn das bei dir auch so ist und du Menschen kennst, die immer tapfer und unnahbar sind. Ich finde es eigentlich ganz schön mittlerweile, wenn man sich gemeinsam einen Film anguckt und gleich zwei Taschentücher auspackt, weil es dem anderen auch so ergeht...

In diesem Sinne - mit dir ist alles in Ordnung, dein Herz schlägt wärmer als das manch anderer Menschen. Und das ist gut so!
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Rote Lilie
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Beitrag So., 25.03.2018, 20:08

Vielen Dank für eure Nachrichten. Es tut gut zu lesen, dass es anderen Menschen auch so geht.

Letterlove, ja bei Michel und Pipi musste ich zum Glück auch nie weinen. Hast du schon mal Haschiko geguckt? Nach dem Film krieg ich mich gar nicht mehr ein. Vorallem, weil es auch noch nach einer wahren Begebenheit ist.

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Letterlove
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Beitrag Mo., 26.03.2018, 03:11

Hachiko, Quill, The green Mile...
Alles Filme, die mir regelrecht das Genick brechen. Und trotzdem guck ich sie gern.
Auch Harry Potter Teil 7 wenn Snape stirbt. Mittlerweile ist das noch schlimmer geworden, weil er ja mittlerweile wirklich gestorben ist.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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