Therapeut ignoriert Zwangsstörung seines Kindes

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 21.04.2017, 23:01

Broken Wing hat geschrieben: Fr., 21.04.2017, 22:52 Ich würde mich behandeln lassen.
Ein Therapeut braucht nur in meiner Stunde gut zu sein, er muss in der Theorie und Praxis bewandert sein. Keineswegs muss er jedoch von seiner Arbeit überzeugt sein, es reicht, dass er die Behandlung korrekt durchführt.
Ein Therapeut der von seiner Therapie nicht überzeugt ist, mag diese zwar formal korrekt ausführen, aber mit Sicherheit nicht mit Erfolg.
Die Kinder des Schusters gehen Barfuß, sagt der Volksmund.
Leider, wohl wahr.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 21.04.2017, 23:02

Broken Wing hat geschrieben: Fr., 21.04.2017, 22:52 er muss in der Theorie und Praxis bewandert sein
Wenn Du es umformulierst, dass er in seiner Praxis theoretisch bewandert sein muss kommt es hin. Praktisch sehe ich da eher ein Versagen. Also "Lebenspraktisch". Nicht mal, weil ich der Meinung bin, dass er von dem was er da tut überzeugt sein muss, sondern weil ich es bigot finde sich auf fremde Menschen sozusagen zu "stürzen", aber in der eigenen Familie komplett zu versagen. Nicht besonders vertrauenserweckend, da fehlt schon ein wenig das Fundament für meine Begriffe.

Und ich erwarte auch von einem Arzt, dass er mir keine sinnlosen oder zweifelhaften Medikamente verschreibt. Kenne ich auch so. Meine Hausärztin verschreibt mir grundsätzlich nix, was sie nicht auch für sinnvoll hält. Und das ist nicht die erste Ärztin die ich habe die so handelt.


shesmovedon
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 25
Beiträge: 2203

Beitrag Sa., 22.04.2017, 05:55

Wer weiß denn schon, ob sie in ihrer eigenen Familie komplett versagt hat.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 22.04.2017, 06:20

Lockenkopf hat geschrieben:Die Diagnose kennt sie ja nicht, sonst hätte sie eine andere Bezeichnung gewählt.

Es handelt sich nach der Beschreibung um SSV und das ist ein Symptom und keine Diagnose.
Zwangsstörung

Werbung

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Sa., 22.04.2017, 06:49

OT:
Ein Arbeitskollege meines Mannes ist der erwachsene Sohn eines Psychotherapeuten Paares.
Er selbst erzählt von sich: ICH BIN EIN PSYCHO!
Auf die Frage was er damit meine :
"Das Aufwachsen in einem Psychotherapie Haushalt ist alles andere als einfach! "

Mich hat das beruhigt; dass die nicht heilig sind☺

Ein weiterer anderer Fall in unserer Stadt.
Der jugendliche Sohn der Thera Mutter raucht sauft und schwänzt die Schule. Ist ein Schulkollege meines Kindes.

Also diese Familien sind wirklich "völlig normal ".
Aber eben nicht alle in einen Topf zu werfen.
Zuletzt geändert von Schneerose am Sa., 22.04.2017, 06:55, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Sa., 22.04.2017, 06:51

werve hat geschrieben: Fr., 21.04.2017, 09:09
isabe hat geschrieben: Fr., 21.04.2017, 06:13 Ja, auf dem Land passieren so allerhand Dinge, die man sich nicht vorstellen kann...
:lol:
In der Stadt auch😉
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Sa., 22.04.2017, 06:54

MelodySun,
ich würde den Thread auch nicht löschen lassen.
Deine Frage ist auch überhaupt nicht schräg.
Man möchte sich einfach in guten Händen wissen.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4815

Beitrag Sa., 22.04.2017, 07:01

Hallo MelodySun,

tja, sowas passiert, wenn man mit dem Privatleben des Therapeuten konfrontiert wird. Dann sieht man, dass der Psychotherapeut alles andere als vollkommen ist und nicht nur ein Privatleben hat, sondern auch eigene Probleme.

Wie Du damit umgehen sollst, das kannst nur Du selber wissen. Nur Du kannst sagen, ob weiterhin eine Therapie bei Deinem Therapeuten möglich ist. Es geht um dich, nicht um uns. Ich selber weiß sehr viel über das Privatleben meiner Therapeutin und auch über ihre Probleme, die sie selber hat. Für mich stellt das kein Problem dar, da ich die Realität in meiner Therapie wünsche. Ich finde es hilfreich zu sehen, dass jeder Mensch Probleme hat, Probleme normal sind, zum Leben dazu gehören, auch zum Leben meiner Therapeutin. Ich finde es hilfreich zu sehen, wie meine Therapeutin mit ihren eigenen Problemen umgeht. Und ich finde es hilfreich meine Therapeutin fragen zu können "Wie gehen sie damit um?" So bin ich. Du wirst gewiss anders sein als ich. Deshalb musst Du für Dich selbst entscheiden, ob eine Therapie bei Deinem Therapeuten für Dich möglich ist.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 22.04.2017, 09:52

Schneerose hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 06:49 "Das Aufwachsen in einem Psychotherapie Haushalt ist alles andere als einfach! "
Ich würde es zwar nicht verallgemeinern, aber ich war vor Urzeiten auch mal mit einem Mädel befreundet, dessen Vater Therapeut war. Damals hätte ich ihr mehr "Störung" attestiert als mir. Sie sich selbst wohl auch... Vertrauenserweckend finde ich sowas dennoch nicht. Da schreit mein Kinderherz zu sehr auf.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 22.04.2017, 15:41

isabe hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 06:20
Lockenkopf hat geschrieben:Die Diagnose kennt sie ja nicht, sonst hätte sie eine andere Bezeichnung gewählt.

Es handelt sich nach der Beschreibung um SSV und das ist ein Symptom und keine Diagnose.
Zwangsstörung
Ja, eine Zwangsstörung ist eine Diagnose.
Aber SVV ist als Symptom dieser nicht aufgezählt.

Aber, das hier für diesen Fall abzuklären, ist uns nicht möglich. Das kann nur der Fachmensch in Gegenwart des Pat.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Sausewind
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 34
Beiträge: 231

Beitrag So., 23.04.2017, 14:09

Mich wundert die Assoziation "Narben/Wunden am Körper" mit der Diagnose "Zwangsstörung"....SVV ist in der Regel ein Symptom, das mit einer Borderline-Störung in Verbindung gebracht wird, nicht mit einer Zwangsstörung.

Daran sieht man schon, wie schnell man vorschnell zu irgendwelchen (unqualifizierten?) Schlussfolgerungen springt. Vielleicht hat die Person auch nur eine schwere Hautkrankheit und kratzt sich viel?!

Aber selbst wenn nicht, selbst wenn sie eine Borderline-Störung hätte (was eine schwerwiegende Diagnose ist), vielleicht ist sie ja seit Jahren in Behandlung, und der Therapeut weiß darum und ignoriert es mitnichten, aber es hilft trotzdem nichts? Auch das gibt es.

Wenn ich mit so etwas konfrontiert wäre, ich würde das in der Therapie ansprechen, aber nicht hintendurch spekulieren, was da möglicherweise die Hintergründe sind. Ein direktes Ansprechen mit der Person, die es betrifft, würde meiner Meinung nach am meisten Sinn machen.


Alyssa
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 871

Beitrag Mo., 24.04.2017, 18:08

MelodySun hat geschrieben: Do., 20.04.2017, 13:19 Ich hätte mal eine Frage und würde gerne wissen, wie ihr in folgender Situation reagieren würdet.
Würdet ihr euch von einem Therapeuten/Therapeutin behandeln lassen, von der ihr wüsstet, dass dieser/diese eine Zwangsstörung seines/ihres Kindes, welche eine Vielzahl von Narben und Wunden am Körper hat (also sehr ,,offensichtlich" ist), ignoriert hat? (Und ihr aus sicherer Quelle wüsstet, dass da privat wirklich absolut nichts geschehen ist bezüglich dieses Themas)
Wieso glaubst du sicher zu wissen, dass es sich um eine Zwangsstörung (o. überhaupt eine behandlungsbedürftige Störung irgendeiner Art) handelt? Du schreibst, der Sohn hätte Narben und Wunden am Körper, beruht das auf deinen eigenen Beobachtungen, oder ist es nur etwas, was andere dir erzählt haben? Verletzte Haut alleine ist kein aussagekräftiges Kriterium für eine solche "Diagnose".
Und wer oder was ist diese "sichere Quelle" aus der du weisst, dass da privat nichts geschehen ist?

Würde ich sowas bei meinem Therapeuten mitbekommen, würde ich ihn direkt ansprechen und nachfragen, was mit dem Sohn ist. Wenn ich den Sohn kenne, würde ich sogar den fragen.
Und wenn ich mich von meinem Therapeuten gut behandelt fühlen würde, würde ich mich keinen Deut für seine Familie interessieren.

Benutzeravatar

Mustermaus
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 72

Beitrag Do., 27.04.2017, 23:07

Ich schildere mal kurz meine eigene und die Geschichte eines Freundes :lupe:

Ich bin traumatisiert (jahrelanger seelischer und sexueller Missbrauch innerhalb der Familie während meiner Kindheit). Mein Vater ist Psychologe und meine Mutter hat eine Profession, die mit Psychologie sehr eng verbunden ist. Was denkst Du, was da jemals passiert ist? NICHTS.

Besser: die wollen nach 20 Jahren immer noch nichts von meinen Problemen (Persönlichkeitsstörung) wissen.

Beispiel eines Freundes:
Adoptivkind. Gehässigkeit in der Familie, sexuelle, körperliche und seelische Qualen. Der Pflegevater ist ein Pastor. Er hat bei uns Religion unterrichtet und ich hätte mir nie vorstellen können, was der Sohn zu dieser Zeit alles mitmachen musste...

Fazit:
Ich würde Menschen nicht vertrauen, die im eigenen Leben nicht Herr der Lage sind!!
~ ~ ~ ~

Benutzeravatar

Mustermaus
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 72

Beitrag Fr., 28.04.2017, 14:11

Sausewind hat geschrieben: So., 23.04.2017, 14:09 Mich wundert die Assoziation "Narben/Wunden am Körper" mit der Diagnose "Zwangsstörung".
War selbst davon betroffen... ist zwar eher selten, aber durchaus möglich (eventuell dürfte bei mir zumindest eine Neigung zu SVV vorhanden gewesen sein).
~ ~ ~ ~

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 29.04.2017, 00:27

Mustermaus hat geschrieben: Fr., 28.04.2017, 14:11
Sausewind hat geschrieben: So., 23.04.2017, 14:09 Mich wundert die Assoziation "Narben/Wunden am Körper" mit der Diagnose "Zwangsstörung".
War selbst davon betroffen... ist zwar eher selten, aber durchaus möglich (eventuell dürfte bei mir zumindest eine Neigung zu SVV vorhanden gewesen sein).
Mustermaus hat geschrieben: Fr., 28.04.2017, 14:11... die wollen nach 20 Jahren immer noch nichts von meinen Problemen (Persönlichkeitsstörung) wissen.
SVV tritt sehr häufig bei Persönlichkeitsstörungen auf.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag