Konzentrative Bewegungstherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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ladychatterly
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Konzentrative Bewegungstherapie

Beitrag Sa., 15.01.2011, 12:12

Hallo!
Ich hatte letzte Woche meine allererste Therapiestunde (habe Depression und Panikattacken, kein Selbstwertgefühl,...) und nun bin ich ein bisschen verwirrt. Meine Therapeutin ist noch in Supervision und macht Konzentrierte Bewegungstherapie. Obwohl ich mich ein bisschen darüber informiert habe, kann ich mir nicht wirklich was darunter vorstellen, hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Therapieform?
Wieviel darf denn ein Therapeut verlangen, wenn er noch in Supervision ist? es ist zwar nicht soo viel, aber sie verrechnet auch schon die erste Einheit und die Probestunden. Ist das normal? (sie hat keine kassen) Ich bin mir nicht so sicher ob mir die Therapie und vor allem die Therapeutin gefällt.. Ich hab mich sehr unwohl gefühlt über Privates zu sprechen und als mir dann noch die Tränen gekommen sind wurde es noch unangenehmer. Auf was sollte ich achten? Ich kann nicht so recht sagen, ob sie mir sympathisch ist oder nicht und vor allem weiß ich nicht ob ich meiner Urteilsfähigkeit in dieser Sache trauen kann? Darum geh ich ja zur Therapie.. wegen Unsicherheit und so..

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ihateme
sporadischer Gast
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Beiträge: 11

Beitrag Mi., 19.01.2011, 12:41

Also ich kenne das nicht die Therapie.
Aber ich will versuchen dir trotzdem zu Helfen.
Es ist normal das man sich erst unwohlfühlt.Da man noch kein Vertrauen zu der Pyschologin hat.
Das kommt erst noch, nach 1 Sitzung kann man sich nicht viel vorstellen.Viele sagen das kommt erst nach paar Male.
So eine Therapie geht auch paar Jahre zum Teil,über der Hälfte hat so eine Therapie geholfen.

Ich hatte auch erst 1 Sitzung,mal sehn was mich noch Erwartet.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Man muss sich gedulten wird schon

Lg

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ENA
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9629

Beitrag Mi., 19.01.2011, 13:21

Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, aber hier in Deutschland muss meines Wissens nach eigentlich jeder Psychotherapeut in regelmäßigen Abständen Supervision machen (und Fortbildungen), um seine Kassenzulassung behalten. Wie das bei Heilpraktikern ist, weiß ich nicht, denke aber, ähnlich.

Wieviel Deine Therapeutin verlangen "darf", weiß ich nicht. Die Erfahrungen hier im Forum zeigen mir aber, dass es wohl höchst unterschiedlich ist, wieviel ein Therapeut verlangt! Über Kasse gibt es sicherlich den Regelsatz, den die Kasse zahlt. Zahlt man aber seine Therapie selber, habe ich schon "alles" gehört: Zwischen 25 und 90 Euro in der Einheit, wobei die Einheit zwischen 50 und 90 Minuten lang ging. ...und dabei war die 90€-teure Sitzung noch nicht mal die längste und die für 25 € nicht mal die kürzeste!

...und was das Wohlfühlen angeht: Man kann nach einer ersten Stunde sicherlich einen ersten Eindruck haben, ob es passen könnte. Wirklich heraus finden, ob es passt, kann man aber erst, wenn man eine Weile hingeht. Hier in Deutschland bekommt man dafür z.B. von der Kasse 5 probatorische Sitzungen, zum Gucken, ob es passt. ...und meistens, so habe ich gehört, hätten sogar noch mehr gebraucht werden, um zu gucken, ob es wirklich geht.

Ich würde empfehlen, erstmal noch ein paar Mal hinzugehen und wenn Deine Unsicherheit weiter anhält, das mit ihr mal besprechen.

Lieben Gruß, ENA!

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pinguin
Helferlein
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Beiträge: 62

Beitrag Mi., 19.01.2011, 16:02

Hallo,

ich habe während eines stationären Klinikaufenthaltes die KBT (konzentrative Bewegungstherapie) kennengelernt. Sie wurde als ergänzendes körperorientiertes verfahren zur Gruppen- und Einzeltherapie eingesetzt.

Bei uns ging es hauptsächlich darum, gefühle im Körper zu lokalisieren und zuzulassen und sie vielleicht auch durch eine Bewegung auszudrücken. Hauptsächlich geht es darum, sich zu spüren, sich wieder zu spüren und auch dir unterdrückten Gefühle und Empfindungen hervorzuholen.

ich wurde ganz oft gefragt: Was ist da noch ausser Wut, Angst etc?

Mir hat es gut geholfen, auch über die körperliche Ebene Zugang zu meinen Gefühlen zu bekommen.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, ausschliesslich nur KBT zu machen, ohne die eigentliche Psychotherapie, egal ob VT oder tfP.

VG
pinguin
Für den, der keinen Hafen hat, weht der Wind immer aus der falschen Richtung.
(Seneca)

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 29.01.2011, 01:46

Ich habe eine Zeit lang KBT gemacht. Es waren Einzelsitzungen, 25,- € die Sitzung selbstfinanziert. Mit dieser Körpertherapiemethode hatte ich die Absicht die Warnehmung meiner Gefühle zu verbessern. Was ich nicht wollte, war ein Ersatz für Psychotherapiesitzungen. Ich habe diese Therapiemethode insgesammt ein Jahr lang genutzt und meine auch meine Gefühlswarnehmung dadurch etwas verbessert zu haben. Da die Therapeutin aber in den letzten Monaten rein garnicht mehr auf meinen Wunsch nach Übungen zur Gefühlswarnehmung einging, dafür aber zunehmend reine Psychotherapie mit mir machte, habe ich die das ganze abgebrochen.
Ich habe nicht eingesehen, das ich zweimal in einer Woche die selben Themen bearbeite mit den identischen Ergebissen und dann auch noch für die Wiederholung, welche ich garnicht haben wollte, zahlen soll.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 29.01.2011, 02:12

So liebe ladychatterly, hier die Schilderung der 2. KBT Sitzung stattgefunden vor einigen Jahren:

Heute war wieder KBT. Es begann mit einem Gespräch über die Eindrücke der letzten Sitzung. Dann folgte, was mich so in den letzten Tagen/Stunden bewegt hat.

Sie hat mich dann gefragt, was sich veränder hat im Raum, seit dem letzten Mal. Es war ein Kiste mit Spielsachen an der Wand abgestellt und es lagen auch welche daneben. Diese durfte ich mir Anschau und wurde dann aufgefordert mir etwas, das mir gefiehl herrauszusuchen. Ich nahm einen Babystoffball und ein Sandsäckchen. Damit sollte ich mich auf eine Matte setzten und meinen Körper ab rollen, klopfen. Besondere Empfindungen hatte ich nur beim berühren des Balles mit meinen Füssen.

Danach sollte ich mir von verschieden Bällen aus eine Kiste welche aussuchen und diese unter meinen Füssen rollen und spüren welcher meinen Füssen gefällt. Und dann spüren was sich in meine Füssen danach ändert. Ein weicher Ball ließ meine Füsse weich werden, war mein Empfinden. Dann mußte ich die Bälle mit einem Fuß um mich herrum rollen. Auf eine Bein stehend, gar nicht so einfach. Meine Beine sind unterschiedlich geignet für diese Aufgabe.

Danach sollte ich mich auf eine Matte legen und spüren wie mein Körper abliegt. An welchen Stellen er Bodenkontakt hat, wie sich das anfühlt. Die Lage wurde gewechelt von Rückenlage in Seitenlage und dann wieder spüren, dann Wechel in Bauchlage und spüren und dann Wechsel auf die noch nicht gespürte Seitelage. Es war unheilich entspanned, wäre fast eingeschlafen.

Danach sollte ich mich mit den Spielzeug aus der Kiste selber auf der Matte darstellen. Erklärung de Therapeutin z.B. einen Ball als Kopf usw.
Ich fand das Spielzeug aber nicht geignet. Habe die Kiste ausgeräumt und umgedreht auf die Matte gelegt als mein Hohlkreuz und aus verschieden Kissen den Körper und Kopf geformt.
Erklärung der Therapeutin dazu, das ich eine gute Bodenhaftung habe. Mein Gedanke, aber die Mitte fehlt, da ist keine Bodenhaftung sondern alles hohl.

Das ist mir aber erst mach der Sitzung eingefallen. Ich werde es aufschreiben und das nächste mal mit ihr besprechen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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ladychatterly
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Beitrag Sa., 29.01.2011, 09:25

Vielen Dank erstmal für eure Antworten!
Ich war nun schon dreimal dort und ich muss sagen, es gefällt mir nicht. Ich finde diese Therapieform gut, aber zur Zeit nicht für mich geeignet, da ich erstmal meine Probleme besprechen möchte. Außerdem ist es mir noch immer sehr sehr unangenehm mit ihr zu reden und ich verstehe nicht, wie mir dieses Arbeiten mit Gegenständen und "hineinfühlen" helfen soll, meine Ängste in den Griff zu bekommen. Ich würde mich dadurch höchstens besser kennenlernen, oder? Und von diesen drei Malen die ich dort war, sind wir zweimal auf das selbe Thema gekommen und das war zwar interessant, aber dafür 40 Euro zu zahlen, scheint mir dann doch etwas übertrieben. Ich traue mich auch überhaupt nicht, die Probleme, die ich mit ihr habe auszusprechen.
Ich habe beschlossen, die ausgemachten 5 Probestunden weiterzumachen, aber mir nun noch eine/n andere/n Therapeut/in zu suchen und auszuprobieren. Ich werde es mal mit Verhaltenstherapie oder Klientenzentrierter Therapie versuchen.
Trotzdem habe ich Zweifel, ob es nicht doch an mir liegt. vielleicht kann ich mich einfach nicht gut genug öffnen und vl ist diese Therapie doch die richtige.. Ach ich weiß nicht.

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ENA
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Beitrag Sa., 29.01.2011, 09:39

ladychatterly hat geschrieben:Außerdem ist es mir noch immer sehr sehr unangenehm mit ihr zu reden
Das kann natürlich daran liegen, dass Dir diese Frau unangenehm ist, aber eigentlich kann Dir das in jeder Therapie passieren!...
ladychatterly hat geschrieben:und ich verstehe nicht, wie mir dieses Arbeiten mit Gegenständen und "hineinfühlen" helfen soll, meine Ängste in den Griff zu bekommen.
Naja, irgendwo her müssen ja diese Ängste kommen und oft, manifestieren sie sich im Körper. Man kann aufspüren, wo man die Angst im Körper spürt, dort auf die Suche gehen, mit Bildern arbeiten, nachforschen, was die Stellen im Körper, wo man die Angst spürt, brauchen und durch Bewegung verändern.
ladychatterly hat geschrieben:Ich würde mich dadurch höchstens besser kennenlernen, oder?
Ist Dir das so wenig wert? und: Wenn Du doch über Dich erfährst, was Dir Angst macht und wie Du Dir helfen könntest, ist das doch ziemlich viel wert, finde ich!!!
ladychatterly hat geschrieben:Und von diesen drei Malen die ich dort war, sind wir zweimal auf das selbe Thema gekommen
Das wird Dir in jeder Therapie passieren! Eine Therapie ist kein D-Zug, wo nach einer Stunde ein Thema abgehakt und erledigt ist und in der nächsten Stunde kommt etwas Neues dran. Man kann wochen-, monatelang an dem selben Thema arbeiten oder es kommt nach einer Weile wieder auf.
Frage für Dich: Machst Du Dir zu viel Druck?
ladychatterly hat geschrieben:Ich traue mich auch überhaupt nicht, die Probleme, die ich mit ihr habe auszusprechen.
Warum nicht?
ladychatterly hat geschrieben:Ich habe beschlossen, die ausgemachten 5 Probestunden weiterzumachen, aber mir nun noch eine/n andere/n Therapeut/in zu suchen und auszuprobieren. Ich werde es mal mit Verhaltenstherapie oder Klientenzentrierter Therapie versuchen.
Kannst Du machen, ja.
Es kann natürlich auch an der Therapieform liegen oder auch der Person der Therapeutin, die nicht für Dich passt, aber wenn ich das oben so lese, glaube ich, dass zumindestens ein Teil auch mit Dir zu tun hat! Forsche mal nach... .

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