Therapeutenghosting

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Therapeutenghosting

Beitrag Mi., 24.06.2020, 12:13

Hallo.

Ich habe mich hier angemeldet, um mal andere Leute zu fragen, was sie von der Geschichte halten und was sie tun würden.

Ich erzähl mal das Ende vorm Anfang:

Mein Therapeut ghostet.

Ghosting ist, wenn man sich einfach nicht mehr meldet und Kontaktversuche ignoriert.

Ich bin seit 2012 in VT, viele Episoden später hatte ich Oktober 2019 meinen letzten Termin dort.
Habe alle Thera nur bei diesem einen Therapeuten gemacht.

VT wurde von der KK übernommen.

So und ich schrieb ihn also im März diesen Jahres an, warum ich keinen neuen Termin bekomme, und was kam als Antwort?

Es gab einen Abschlussbericht, die Therapie ist beendet. Ich arbeite seit 2 Jahren nicht mehr im MAPP Institut (fragt bitte Google, was genau das ist).

So. BÄMM!! Voll in die Fresse. Und Magengegend. Und Herz. Ist ja schließlich eine Vertrauensbeziehung...

Mein Therapeut hat vor 2 Jahren mal erwähnt, dass er nach Berlin geht. Ich wusste auch, dass eine Übergabe an eine THERAPEUTIN (weil ich das bei Frauen ja so mag... LOL...) stattfinden soll.

Das gab's aber nie!

Bei meinem letzten Gespräch (ein Freitag) habe ich ihm einen schönen Urlaub gewünscht und wir haben uns verabredet, dass er mir bis Dienstag darauf einen neuen Termin geben soll.

Das passierte nie. Das passierte eh sehr oft. Aufgrund meiner Persönlichkeitsstruktur, habe ich SEHR selten angefragt, telefonisch zb nie. Kann nicht telefonieren...

Naja, es gab sehr lange Pausen ( bis zu 8 Wochen) zwischen den Gesprächen, was natürlich auch an meiner Agoraphobie liegt. Und an meiner Sozialphobie und der Angst vor den Öffis. Und daran, wann er Zeit hatte.
Ging halt manchmal nicht.

Naja jedenfalls war das letzte was wir gemacht haben, meine KK Karte durch den Scanner ziehen, weil ein neues Quartal angefangen hat.
Und ich noch 15 Stunden hatte...!

Blöde Frage aber: Macht man das so? Sägt man SO seine Patienten ab?

Und dieser Abschlussbericht, bekomme ich sowas auch?
Kann ich den irgendwie anfordern oder beantragen?
Wenn ja, wo!? (lebe in D).

Danke.

PS: Gefällt mir trotzdem nicht die Situation, da es einfach mies ist von ihm!
Kommt, vor allem im Bezug auf den ganzen verkorksten Rest von mir, RICHTIG fies rüber.
Bräuchte, vor allem im Bezug auf Berentung, Jobcenter usw echt DRINGEND wieder Therapie...

Danke, danke.

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DieBeste
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 13:31

Verstehe das nicht. Hat er denn nicht gesagt dass er keine Therapie mit dir mehr machen kann? Und was hast du ihm darauf geantwortet als er dir den Brief schickte ?

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Candykills
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 13:36

Ich blick bei deinem Geschriebenen nicht ganz durch. Ich habe es so verstanden, dass die Therapie beendet ist und er inzwischen verzogen bzw. zumindest nicht mehr am Institut arbeitet, wo du bei ihm die Therapie gemacht hast.

Finde ich logisch, dass er dann nicht mehr reagiert, weil er ist ja dann auch nicht mehr zuständig. Die Therapie ist beendet, er arbeitet woanders (wohl in einer anderen Stadt).
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Mi., 24.06.2020, 14:15

DieBeste hat geschrieben: Mi., 24.06.2020, 13:31 Verstehe das nicht. Hat er denn nicht gesagt dass er keine Therapie mit dir mehr machen kann? Und was hast du ihm darauf geantwortet als er dir den Brief schickte ?
Nein. Und einen Brief habe ich nie bekommen.

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Beitrag Mi., 24.06.2020, 14:21

Candykills hat geschrieben: Mi., 24.06.2020, 13:36 Ich blick bei deinem Geschriebenen nicht ganz durch. Ich habe es so verstanden, dass die Therapie beendet ist und er inzwischen verzogen bzw. zumindest nicht mehr am Institut arbeitet, wo du bei ihm die Therapie gemacht hast.

Finde ich logisch, dass er dann nicht mehr reagiert, weil er ist ja dann auch nicht mehr zuständig. Die Therapie ist beendet, er arbeitet woanders (wohl in einer anderen Stadt).
Kein Thema, du fragst ja nach.

Also er hatte 3 Jobs, einem beim Institut, einen beim Roten Kreuz und einen in einer Stationären Einrichtung in Berlin. Dort hat er dann auch seine Praxis eröffnet, so wie ich das verstanden habe.

(Er pendelte übrigens von Anfang an, da er wohl iwo am Rand von Berlin gewohnt hat. Man muss dazu sagen: Ich sitze in Sachsen-Anhalt, ca 180 km weg von Berlin.)

Diese Termine gab es immer noch im Institut, auch nicht nur für mich. Es gabe, neben mir, noch 4 andere Patienten dort für IHN. Er war ja nicht der einzige Therapeut dort.

Er kam manchmal sogar Samstags, eventuell Sonntags, wenn er zur Familie heim fuhr usw...

Er tanzte halt auf mehrere Hochzeiten, wie man so schön sagt.

Die Therapie ist auch NICHT beendet, er hat mich NICHT verabschiedet oder irgendwas genaueres gesagt als "Ich gehe BALD nach Berlin und übergebe Sie vorher aber noch an eine Kollegin". Und DAS war 2017...

Danach kam nie wieder was bezüglich aufhören und ich frage ja nicht meinen Therapeuten aus, sondern bin da zur VT. Deshalb habe ich da nie nachgefragt. Ich bin davon ausgegangen, dass er mir das rechtzeitig mitteilen wird und mir dann die Kollegin vorstellen wird, die mich übernehmen sollte. Und bin munter weiter zu den Sitzungen gegangen.
Ich dachte mir, dass er sich entweder melden wird bzw es mir direkt sagt "So, Frau xyz, ab Tag x. Sind sie bei Frau abc" oder so.
Als nichts kam dachte ich, er hätte halt was anderes gemacht und ist von den Plänen weg...

Falls da jetzt immer noch etwas unklar ist, frag bitte wieder nach.

Ach, bevor ich es vergesse: Ich habe immer noch 15 Std.

Warum bemerkt die KK nicht, dass sie zwar Therapie bezahlt, ich aber keine bekomme? Sollte ich da mal nachfragen?

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Südländerin
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 14:40

Es ist sicher nicht leicht zu verkraften, zumal du ja etliche Jahre Therapie bei ihm hättest. Die Krankenkasse ist da außen vor, wenn du im Okt. 19 die letzte Stunde bei ihm hättest, sind deine restlichen Stunden ab da 6 Monate gültig.

Ich habe selbst bei meiner letzten Therapie keinen Abschied gehabt und weiß wie weh das tut. Du sprichst von einem
Abschlußbericht, der dürfte ja Teil deiner Patientenakte sein. Du hast die Möglichkeit, diese schriftlich anzufordern.

Mir hat geholfen, eine neue Therapie anzufangen.

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DieBeste
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 14:44

Vielleicht war der Abstand von Oktober bis März so groß dass er dachte du hättest deinerseits kein Interesse mehr

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Montana
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 14:47

Die Krankenkasse zahlt pro Stunde und er wird bestimmt nicht Stunden abgerechnet haben, die nicht stattgefunden haben. Du warst im Gegenteil so extrem lange nicht mehr zu einer Therapiestunde bei ihm, dass er die Therapie nicht mehr hätte am Laufen halten können. Da gibt es zeitliche Grenzen. Vermutlich hat er zu gegebener Zeit das Therapieende bei der Krankenkasse gemeldet.
Zwischen Oktober 2019 und März 2020 hattet ihr keinen Kontakt, oder? Er hatte dir nicht wie versprochen einen weiteren Termin mitgeteilt und du hast auch nicht nachgefragt.

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Sadako
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Beitrag Mi., 24.06.2020, 16:27

Wie kommt denn eine so lange Pause zustande? Hast du dich da nicht gemeldet? Wenn ja warum nicht?
Ich habe einen regelmäßigen Termin zu einem festen Zeitpunkt. Wenn der verschoben werden muss, besprechen wir in der Stunde, wann ich meinen nächsten Termin habe.
War das denn bei euch nicht so und du hast dich nur gemeldet, wenn du „Gesprächsbedarf“ hattest.
Irgendwie scheint da schon vorher die Verbindlichkeit gefehlt zu haben.
Ist natürlich schmerzhaft, wenn du plötzlich feststellen musst, dass dein Therapeut nicht mehr für dich da ist und du dich auch nicht verabschieden kannst, aber mit ghosting hat es wenig zu tun.
Wenn ich dem Therapeuten etwas vorwerfen würde, dann eher, dass er nicht auf Verbindlichkeit und Klarheit geachtet hat und sie auch von dir nicht eingefordert hat.


montagne
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Beitrag Fr., 03.07.2020, 10:10

Ich verstehe nicht ganz, du schreibst doch es gab einen Abschlussbericht, Therapie beendet.
Das ist eine sehr klare Aussage, kein Ghosting. Meiner Meinung nach.

Ich an deiner Stelle würde um ein Abschlussgespräch bitten, ggf. auch per Telefon. Dort kannst du fragen, wie die Beendigung zustande gekommen ist, kannst deine Ansicht dazu äußern und auch fragen, was er empfiehlt, wie es für dich weitergehen kann, da du ha offenbar nich Hilfebedarf hast.
Wenn er ablehnt oder nicht reagiert ist das auch eine Aussage, zu der man sich was denken kann. In jedem Dall kann es dir helfen abzuschließen und nach vorne zu blicken.
amor fati

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Mie
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Beitrag Fr., 03.07.2020, 17:31

@Beggar

Schade dass du so viel Zeit dafür verschwendest einer Frage nachzugehen die dich kein Schritt vorwärtsbringt. Ich wünsch dir die Kraft deinen Fokus auf etwas positiveres zu lenken.

Edit:
"Blöde Frage aber: Macht man das so? Sägt man SO seine Patienten ab?"

Versuch am besten an das zu denken was dich während der Therapie vorwärtsgebracht hat und versuch den Abschluss den es nicht gab abzuhaken und zu akzeptieren auch wenn das unglücklich lief. Ich finds ja auch nicht toll wenn man lediglich mittels Abschlussbericht auf das Therapieende vorbereitet wird...

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Beggar1
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Beitrag Sa., 04.07.2020, 12:45

Hallo @All.

Ich habe euch und die Frage hier nicht vergessen. Melde mich im Laufe dieses Wochenendes.
(Sind umgezogen und hatten Netzprobleme).

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