Therapeut mag mich nicht
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Therapeut mag mich nicht
Hallo!
Ich habe mich nun extra in meiner Pause hier angemeldet um eure Meinung dazu zu hören.
Ich bin seit Mitte der Coronakrise bei einem Therapeuten. Diagnose direkt habe ich keine. Es sind einfach so viele Baustellen. Ich war schon einmal in einer Therapie die ich abgebrochen habe (war damals eine TherapeutIN und hat nicht gepasst). Jetzt bin ich bei einem Mann.
Mein Problem ist: Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich ihn nerve und er mich nicht mag.
Ich weiß nicht ob ich nicht zu viel in kleine Bewegungen hineininterpretiere oder ob es wirklich so ist. Ich habe ihn auch schon mal darauf angesprochen, er meinte ich fasse das falsch auf. Aber ich bekomme den Gedanken einfach nicht los.
Er fragt häufig ob ich nicht eine andere Therapieform machen möchte (mache gerade Gesprächstherapie) weil ich nie weiß was ich sagen soll. Das hat sich aber schon deutlich gebessert. Außerdem ist es mit der Terminvergabe relativ schwer. Manchmal sagt er einfach die Termine für die nächsten 3 Wochen sind schon voll, ohne mit mir einen Termin ausgemacht zu haben. Nachdem ich vor zwei Wochen mit der Bekannten einer Kollegin herausgefunden habe, dass sie zum gleichen Therapeuten geht und sie beiläufig meinte, dass sie noch einen Termin für die nächste Woche wählen muss, weil sie ja in der Arbeit so beschäftigt ist, hat mir das schon einen Stich versetzt. Mein Thera meinte in der Woche ist alles komplett verplant.
Ich habe einfach das Gefühl, alle anderen haben Vorrang und ich bekomme das was übrigbleibt.
Ich weiß natürlich nicht wie es bei den anderen Patienten wirklich aussieht, aber ich bekomme das Gefühl einfach nicht los und denke daran aufzuhören. Ich traue mich das nicht nochmal ansprechen, weil ich dann die Befürchtung habe, dass er mich noch weniger leiden kann.
Irgendwelche Tipps?
Danke und schönen Tag noch.
Paul
Ich habe mich nun extra in meiner Pause hier angemeldet um eure Meinung dazu zu hören.
Ich bin seit Mitte der Coronakrise bei einem Therapeuten. Diagnose direkt habe ich keine. Es sind einfach so viele Baustellen. Ich war schon einmal in einer Therapie die ich abgebrochen habe (war damals eine TherapeutIN und hat nicht gepasst). Jetzt bin ich bei einem Mann.
Mein Problem ist: Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich ihn nerve und er mich nicht mag.
Ich weiß nicht ob ich nicht zu viel in kleine Bewegungen hineininterpretiere oder ob es wirklich so ist. Ich habe ihn auch schon mal darauf angesprochen, er meinte ich fasse das falsch auf. Aber ich bekomme den Gedanken einfach nicht los.
Er fragt häufig ob ich nicht eine andere Therapieform machen möchte (mache gerade Gesprächstherapie) weil ich nie weiß was ich sagen soll. Das hat sich aber schon deutlich gebessert. Außerdem ist es mit der Terminvergabe relativ schwer. Manchmal sagt er einfach die Termine für die nächsten 3 Wochen sind schon voll, ohne mit mir einen Termin ausgemacht zu haben. Nachdem ich vor zwei Wochen mit der Bekannten einer Kollegin herausgefunden habe, dass sie zum gleichen Therapeuten geht und sie beiläufig meinte, dass sie noch einen Termin für die nächste Woche wählen muss, weil sie ja in der Arbeit so beschäftigt ist, hat mir das schon einen Stich versetzt. Mein Thera meinte in der Woche ist alles komplett verplant.
Ich habe einfach das Gefühl, alle anderen haben Vorrang und ich bekomme das was übrigbleibt.
Ich weiß natürlich nicht wie es bei den anderen Patienten wirklich aussieht, aber ich bekomme das Gefühl einfach nicht los und denke daran aufzuhören. Ich traue mich das nicht nochmal ansprechen, weil ich dann die Befürchtung habe, dass er mich noch weniger leiden kann.
Irgendwelche Tipps?
Danke und schönen Tag noch.
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Na ja, also, wozu willst du es nicht ansprechen und riskieren, dass es sich nicht bessert? Es ist deine Therapie und du vergeudest deine Zeit dort sonst. Ich könnte so nicht Therapie machen an deiner Stelle. Und wenn du Angst hast, er mag dich weniger, wenn du das sagst, ist da keine Vertrauensbasis - die ist aber notwendig für eine gute Therapie. Nur Mut. Wenn er dich dann noch weniger mögen sollte, wenn du das sagst, dann ist der ein Vollpfosten und es lohnt sich nicht dort zu bleiben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Sympathie ist eine wichtige Voraussetzung für Therapie.
Man sollte nur eine Therapie bei jemand machen der einem auch sympathisch ist.
Und das kann man auch nicht oder nur sehr bedingt herbeireden.
Zudem sind geregelte Therapietermine Voraussetzung.
Immer so auf Zuruf und dann mal wochenlang nicht bringt doch nichts.
Hast du das mal angesprochen.
Du solltest auch klar hinterfragen was er meint wenn er dir vorschlägt eine andere Therapierichtung einzuschlagen.
Also warum er das sagt, was er meint und vor allem was er konkret vorschlägt.
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Man sollte nur eine Therapie bei jemand machen der einem auch sympathisch ist.
Und das kann man auch nicht oder nur sehr bedingt herbeireden.
Zudem sind geregelte Therapietermine Voraussetzung.
Immer so auf Zuruf und dann mal wochenlang nicht bringt doch nichts.
Hast du das mal angesprochen.
Du solltest auch klar hinterfragen was er meint wenn er dir vorschlägt eine andere Therapierichtung einzuschlagen.
Also warum er das sagt, was er meint und vor allem was er konkret vorschlägt.
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Dann sprich, man kann nur wissen wenn man fragt, alles andere ist quatsch
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Und was spricht gegen eine andere Therapieform?
Vielleicht würde ja etwas anderes besser zu dir passen, grundlegend find ich den Gedanken nicht schlecht.
Es kann sein, dass er dich "nicht mag", es kann auch sein, dass "diese Therapieform gerade nicht das richtige für dich ist".
Was fühlst du bei beiden Sätzen?
Vielleicht würde ja etwas anderes besser zu dir passen, grundlegend find ich den Gedanken nicht schlecht.
Es kann sein, dass er dich "nicht mag", es kann auch sein, dass "diese Therapieform gerade nicht das richtige für dich ist".
Was fühlst du bei beiden Sätzen?
..:..
Na ja, das mit den Terminen ist schon suspekt. Mir ist ähnliches bei Physiotherapie passiert und als ich dann live mitbekommen habe, wie jemand Termine bekam für einen Zeitraum, in dem angeblich absolut überhaupt keine verfügbar waren (zumindest für mich), konfrontierte ich die Mitarbeiterin. Mir wurde daraufhin gesagt, ich sei dort nur als "Lückenfüller" und sie hätten Stammkunden, die natürlich immer Termine bekämen. Und ich hatte ausgedient. Für mich eine Katastrophe, denn ich war dort um nach einer schweren OP und monatelanger Ruhigstellung wieder richtig laufen zu lernen. Ich verlangte sofort mein Rezept zurück und ging, ohne den letzten Termin in Anspruch zu nehmen. Es wäre nämlich mein letzter Termin dort der erste vom zweiten Rezept gewesen. Das wollte ich dann lieber woanders "einlösen", anstatt fünf Behandlungen verfallen zu lassen.
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Ja es ist so üblich bei ihm. Vor allem ist es so, dass ich aber relativ flexibel bin was die Termine angeht und dennoch hat er oft keine Zeit.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mi., 28.10.2020, 10:41
Zudem sind geregelte Therapietermine Voraussetzung.
Immer so auf Zuruf und dann mal wochenlang nicht bringt doch nichts.
Hast du das mal angesprochen.
Weil ich es schwer finde mich einfach in der Therapie hinzusetzen und draufloszuquatschen. Ich hin das einfach nicht gewohnt, allgemein über mich oder mein Empfinden zu reden. Aber es hat sich meiner Meinung nach schon gebessert.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mi., 28.10.2020, 10:41 Also warum er das sagt, was er meint und vor allem was er konkret vorschlägt
Dass es dort auch nichts anderes sein wird (hab schon mal bisschen in Erstgesprächen durchprobiert). Oder welche meinst du?Sinarellas hat geschrieben: ↑Mi., 28.10.2020, 22:05 Und was spricht gegen eine andere Therapieform?
Vielleicht würde ja etwas anderes besser zu dir passen, grundlegend find ich den Gedanken nicht schlecht.
Mir geht's auch darum wie er das ganze verpackt. Ich sage zum Beispiel: Ich tue mir schwer über mich zu reden weil ich es nicht gewohnt bin. Antwort: Naja aber wieso suchen sie sich dann eine Gesprächstherapie aus?
Ich weiß nicht, kam schon so abwertend rüber.
AblehnungSinarellas hat geschrieben: ↑Mi., 28.10.2020, 22:05 Es kann sein, dass er dich "nicht mag", es kann auch sein, dass "diese Therapieform gerade nicht das richtige für dich ist".
Was fühlst du bei beiden Sätzen?
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Na ja, der Satz ist jetzt nicht zwangsläufig abwertend zu sehen, finde ich, sondern ist einfach eine Frage - er stellt fest, dass du zu einer Gesprächstherapie kommst, aber nicht reden willst - ist ein Widerspruch. Die Frage an dich dahinter könnte sein: Was erwartest du dir von einer Gesprächstherapie?
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Was soll man denn statt Gesprächen machen? Jede als gut wirksam eingestufte Therapie bei psychischen Problemen basiert auf Gesprächen. Eine Wahl besteht nur zwischen unterschiedlichen Konzepten, wie die ablaufen. Und dass das einem Patienten schwerfällt ist total normal. Da ist es angebracht, es ihm leichter zu machen und nicht, zu sagen: "Dann lass es halt und geh."
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Hat der Therapeut doch gar nicht gesagt! Das ist eine Interpretation. Als ich am Anfang der Analyse war und es mir einmal sehr schlecht ging, sagte ich der Analytikerin: "Ich weiß nicht, ob ich das heute hier hinkriege - ich habe schon überlegt, heute gar nicht zu kommen." Darauf sagte sie: "Es ist Ihre Therapie und Ihre Entscheidung, ob Sie kommen und wie Sie die Stunde nutzen wollen." Und da hatte sie recht - ich bin ja nicht für sie dorthin, sondern weil ich etwas wollte.
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Er kann es durchaus gesagt haben. Durch Tonfall und Mimik kann man das sehr deutlich ausdrücken. Dazu noch die Terminprobleme. Ich verstehe nicht, warum dem TE hier seine Wahrnehmung abgesprochen wird. Ich würde eher anregen, diese Wahrnehmung zu überprüfen. Dabei wird sich zeigen, ob sie richtig ist. Also: auf keinen Fall aufgeben und nicht mehr zur Therapie gehen, sondern erst deutlich ansprechen, was los ist. Gehen kann man dann nämlich immer noch, nimmt aber noch etwas mit. Im besten Fall nämlich die Bestätigung, dass das eigene Gefühl richtig war. In der Sache (nämlich eine erfolgreiche Therapie durchzuführen), hilft einem das zwar so direkt erstmal nicht. Aber für die Gesamtentwicklung ist es positiv.
Pauli-Insi, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich auf mein Gefühl verlassen und probatorische Sitzungen bei einem weiteren Therapeuten vereinbaren.. Es könnte sein, dass dir bei jemand anderem das Erzählen leichter fallen wird.. Lieben Gruß.
Zuletzt geändert von Fairness am Do., 29.10.2020, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)
Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)
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Boa, ich habe dem TE seine Wahrnehmung nicht abgesprochen - es gilt diese zu prüfen, das habe ich eingangs gesagt (s.o., zweiter Beitrag). Mach da nicht mehr draus, als ich gesagt habe, Montana, ich kann so was echt nicht ausstehen.
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DAS wiederum hatte ich ja auch nicht behauptet. Unterstellung deinerseits. Vor allem aber geht es nicht darum, was der wortwörtlich gesagt hat. Nicht nur, dass wir das nicht so genau wissen, es spielt auch gar keine Rolle. Denn der größte Teil der Information wird gerade NICHT mit Worten transportiert, sondern mit dem Drumherum. Es ist darum nicht angebracht, den TE mit der Nase darauf zu stoßen, was der Therapeut mit Worten gesagt hat und was nicht. Interpretationsspielraum gibt es nicht immer.
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Na ja, allein diese Konversation zeigt doch aber wie leicht hier und da etwas reingelegt werden kann. Du schriebst oben "Dann lass es halt und geh." und ich meinte, dass das der Therapeut eben so nicht gesagt hat. Und in das vom TE beschriebene reinzulegen, finde ich schwierig. Jeder hat seine Filterbrille und das gilt es zu überprüfen. Du hattest das wohl nicht auf den Therapeuten bezogen, wenn du meinst, du hättest das nicht behauptet?
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