Psychotherapie doch wirkungslos?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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JanaNanushka26
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Psychotherapie doch wirkungslos?

Beitrag Mo., 22.03.2021, 10:22

Guten Abend an alle,

Ich mache seid über 2 Jahren Therapie. Es ist so ein ab und auf bei mir. Es wechselt zwischen heulendes Phasen und "ich halte was nicht aus" zu "eigentlich habe ich alles total unter Kontrolle und ich bin eh ganz gut drauf" hin und her. Und das seid 2 Jahren! Mir geht es nie wirkich besser.
Ich habe noch dazu auch so eine starke Übertragungsliebe? Ich denke manchmal dass das einfach abnormal ist. Habe die gleich Vorstellungen bei ihm wie bei meinen Eltern, extreme Verlustangst. Mir wird immer gesagt dass ist, weil ich so ein instabiles Umfeld hatte als Kind und dass das alles sein darf... Aber ganz ehrlich? Ich fühle mich immer noch soooo ausgeliefert. Immer wieder. Abhängig, ausgeliefert, tiefste Traurigkeit (habe angeblich keine Depressionen) und ich fühle mich grundsätzlich auch sehr gut gestützt in der Therapie. Lange habe ich keine Verbindung gespürt zwischen den Stunden, jetzt ist sie da, wie eine Schnur, aber ich habe Angst dass die Schnur immer kürzer und kürzer wird. Ich komme mit der Beziehung z Therapeuten Phasenweise gar nicht zurecht. Es ist auch immer wieder Thema. Ich weiß dass das etwas überfülltes altes ist, aber wieviel darf wirklich sein?
Hat die Therapie euch im Alltag eingeschränkt?

Und ab wann muss einfach mal eine Besserung eintreten? Meine ESS wird nur minimal besser- er meinte mal ich halte dran fest, weil ich für immer da bleiben will. Aber ich gehe davon aus, dass die ESS eine Lebensaufgabe ist und ich nicht komplett symptomlos aus der Therapie gehen werde.

Ab wann habt ihr bemerkt dass es irgendwie nicht wirkt? Kann so eine PTBS so lange zum "heilen" brauchen?

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Montana
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 10:35

JanaNanushka26 hat geschrieben: Mo., 22.03.2021, 10:22 er meinte mal ich halte dran fest, weil ich für immer da bleiben will.
:kopfschuettel: Finde ich ganz schlimm, so eine Aussage. Mein letzter Therapeut war auch der Ansicht, es dürfe keine Folgetherapie geben, weil es besser für mich sei, wenn mir niemand mehr Hilfe anbietet. Die Psychiaterin war derselben Ansicht und drängte mich außerdem, meine Arbeit wiederaufzunehmen. Unter anderem weil, halt dich fest: eine PTBS ist nach so langer Zeit auch einfach mal vorbei. Sagt ja schließlich die Statistik. Der Fehler lag aber darin, dass das gar nicht die Hauptdiagnose war. Ich fand doch einen Therapeuten, der mit mir weitermachte. Gefühlt fing meine Therapie da erst wirklich an. Der Rest ging komplett an meinem Thema vorbei.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 11:54

Also ein Therapie sollte nie einschränken
Natürlich kann die phasenweise belastend sein, es geht auch nicht immer sofort besser durch Therapie sondern wird heftiger. Und ja klar beschäftigt mich die Therapie im Alltag, mal mehr mal weniger.
Sie beschäftigt mich auch weil ich ja in meiner Therapieform Übungen und Hausaufgaben habe, was ich aber gut finde und mir gut tut.

Aber grundsätzlich sollte nicht das Gefühl von dauerhafter Einschränkung da sein.

Und doch, nach zwei Jahren sollte Veränderung spürbar sein und vor allem auch ein Plan des Therapeuten da sein.,
Und der Plan darf nie lauten dass die Patientin "schuld" ist weil sie ja nicht loslassen will.

Ich halte aber auch nichts davon z.B. an einer Essstörung ewig tiefenspychologisch rumzureden

Und eine PTBS heilt auch nicht einfach so, jedenfalls keine für die man eine Therapie braucht.
Da bräuchte es aber eine gezielte Traumatherapie - und da würde ich drüber nachdenken zu so einer zu wechseln.
Es ist nämlich schade um die Lebenszeit und um die Therapiezeit (und ums Geld...)

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Scars
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 12:25

Bei mir hat die ersten zwei Jahre auch nichts so richtig gefruchtet, dann ging es nach ein paar Veränderungen sehr plötzlich. Grundsätzlich finde ich zwei Jahre aber nicht so viel. Eingeschränkt hat es mich schon, wobei ich nicht weis ob das an der Therapie oder meinen Problemen lag. So richtig helfen lassen habe ich mir in der Zeit dann doch auch immer wieder nicht (ging aber auch irgendwie nicht).

Warum solltest du nicht symptomfrei aus der Therapie gehen? Ich konnte mir ein Leben ohne Essstörung auch nicht vorstellen, einfach, weil ich nicht wusste wie das funktionieren soll. Aber es geht.

Wird denn gar nichts besser oder wenigstens ein bisschen? Fehlt dir was, hättest du gerne andere Ansätze, Ideen?
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JanaNanushka26
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 13:46

Danke für eure schnellen lieben Antworten :)

Montana: ich fühlte mich gleich sehr abgelehnt und fragte ob es ihm zu langsam geht. Er erklärte mir darauf hin 3x dass das nicht so gemeint war und ich mein Tempo habe, da ist er sich sicher. Aber ob an dem "ich will für immer da sein" nicht was dran sein kann. Ich glaub ich habe eine ganz starke übertragungsliebe... Denke immer ans kuscheln und so, aber eher sehr kindlich. Das sind halt so alte Sehnsüchte die auch so schmerzhaft sind.. Hattet ihr das auch? Also ich weiß er ist nur mein Therapeut, aber icb fühle mich sehr verbunden, manchmal ein bißchen zu sehr..

Chrysokoll : es schränkt immer wieder mal ein weil ich oft weinen muss. Die Essstörung hat sich.... Hm.... Würd sagen zu 40% verbessert. Habe sie aber sehr lange... Aber bisschen helfen es. Trotzdem Kipp ich immer Wieder rein.

Scars meinst du das dauert noch länger? Ich krieg schon Stress. Wielange hat die Behandlung deiner essstörung gedauert?

Ich habe zur Zeit eher so Gedanken in Richtung Selbsttötung, würde das nie tun, aber ich Stelle mir oft grauselige Sachen vor.
Aber ich bin auch selbstbewusster geworden.. Kann besser reden

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JanaNanushka26
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 13:48

Scars und andere Ansatz Ideen... Hm ich glaube ich weiß vom Kopf her ganz ganz viel. Aber meine Emotionen überschwemmen mich einfach so oft. Und letzt Woche habe ich durchgeheult. Nehme dann manchmal Beruhigungsmittel das hilft, aber ist eben keine Dauerlosung, habe aber eher angst vor ssri...depression ist ja wieder anders.

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Scars
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 14:06

Bei mir wurde die Essstörung nie explizit behandelt, von daher kann ich das so nicht sagen. Wieso kriegst du Stress, falls deine Therapie noch Zeit braucht? Hast du irgendwas zu erfüllen, irgendetwas, das dir im Nacken sitzt?

Mit andere Ansätze meinte ich Herangehensweisen an das Problem z.B. deiner Emotionsregulation. Ob dir eher was in Richtung Verhaltensweisen ändern taugen würde, ob du mehr oder andere Gespräche/Struktur bräuchtest, Kontakt zu anderen Betroffenen zum Austausch, o.ä. Mir hat alles andere konkret mehr geholfen als die Therapie. Bücher lesen zu verschiedenen Themen, mittlerweile gibt es auch im Internet gute Angebote. Auch Sachen, die mit Essstörung direkt nichts zu tun haben, sondern generell, Fitness, wie führe ich eigentlich ein gutes Leben, Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, damit die Notwendigkeit der Essstörung irgendwann wegfällt. Oder bist du grundsätzlich zufrieden in der Therapie und hast nur Bedenken, weil es ‚zu langsam‘ geht?

Ich muss richtig drüber nachdenken beim Schreiben, also ja, ich glaube nicht, dass das ein lebenslanges Problem sein muss, auch wenn diese neuronalen Autobahnen in schwierigen Momenten immer wieder aktiviert werden können.
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Montana
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 15:46

Ich glaube eher, dass man bleiben will, solange zwei Punkte erfüllt sind: es ist noch nicht so gut, dass man keine Therapie mehr braucht UND es ist Hoffnung da, dass es besser wird. Fehlt Punkt 1, dann finden sich ganz leicht schönere Hobbys, und fehlt Punkt 2, dann mag man sich diese zusätzliche zeitliche und nervliche Belastung gar nicht antun. Dann sucht man sich einen anderen Thera oder lässt es ganz.
Es ist nicht zwangsläufig irgendwas abnormales oder falsches oder beschämendes, wenn einem die Therapie viel bedeutet. Es heißt auch nicht, dass man sich damit bequem eingerichtet hat und es für immer so bleiben soll. Nein, es ist jetzt, zu diesem Zeitpunkt, wichtig.
Man lässt sich so leicht beeinflussen von dem, was andere so denken oder denken könnten. Das ist übrigens bei körperlichen Erkrankungen nicht viel anders. Ich kämpfe seit Jahren mit der Frage, wann ich wieviel Schmerzmittel nehmen sollte. Mit dem Ergebnis, dass ich immer in starke Schmerzzustände reinlaufe. Denn in der Regel wird doch folgende Botschaft vermittelt: so wenig wie möglich. Mein Spezi sagt allerdings das Gegenteil und diese Sichtweise ist mir ja theoretisch auch geläufig: immer etwas nehmen und nicht warten, dass man quasi zusammenbricht. Schei* auf Nebenwirkungen etc., die Leber wächst mit ihren Aufgaben.
Meine Frage ist immer: wo ist die Grenze? Wie schlecht muss es mir gehen, damit ich wirklich darf? Und das ist eben wieder genau dasselbe mit der Psychotherapie. Darf ich? Wie lange darf ich denn? Müsste ich nicht ohne auskommen? Woran würde ich denn merken, dass es jetzt ohne ginge? Und was heißt das überhaupt, es GEHT ohne? Existiert habe ich vorher ja auch. Aber zu diesem Zustand will ich nicht zurück.
Auf all das gibt es überhaupt keine klare Antwort. Und da das so ist, muss es legitim sein, seine eigene Antwort zu finden.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 16:46

Wie ist denn deine "Beziehungsgestaltung" im realen Leben? Ich gehe mal davon aus, dass sich in der Beziehung zum Therapeuten ziemlich genau all das rauskristallisiert, was dich auch im realen Leben in Beziehungsdingen einschränkt/beschränkt/belastet. Nur dass wir draußen, in freier Wildbahn, uns über die Jahre und Jahrzehnte diverse Strategien angeeignet haben, um mit diesen Belastungen nicht so konfrontiert zu sein: Vermeidung von Nähe, von Auseinandersetzung und Aggression, von eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, oder auch die totale Symbiose mit dem anderen...

In der Therapie bist du mit deinen dysfunktionalen Beziehungsmustern konfrontiert und kannst dem nicht wirklich ausweichen. Das tut manchmal höllisch weh. Und da kann es auch sein, dass es phasenweise auch mal ein auf und ab ist.

Wie lange etwas dauern "darf"? Ich finde, dafür gibt es keine allgemeingültige Empfehlung.
Für mich hört sich das ein wenig so an, als würdest du dich selbst unter Druck setzen, mit deinen Erwartungen an dich selbst.
JanaNanushka26 hat geschrieben: Mo., 22.03.2021, 10:22 Meine ESS wird nur minimal besser- er meinte mal ich halte dran fest, weil ich für immer da bleiben will.
Diesen Satz würde ich zB so interpretieren, dass er meint, du möchtest (unbewusst und zurzeit noch) "für immer" dableiben. Weil die Therapie/der Therapeut dir etwas gibt an Aufmerksamkeit, Zuwendung, Verstandenwerden, was du als kleines Kind vermutlich nie oder nur unzureichend erfahren hast. Das ist erstmal eine Feststellung, keine Be- oder Abwertung. Die Bewertung vollziehst du selbst, in deinem Kopf und mit deinem Verstand, weil du sofort denkst: OMG, das "darf" ich doch gar nicht, oder das geht doch gar nicht, oder wie peinlich ist das denn? Also der innere Zensor setzt da sofort an... Aber vielleicht wäre es auch ein Blickwinkel, dass du dir einfach mal als Gedankenspiel "erlauben" könntest, "für immer" da zu sein. Und dass dieses Bedürfnis dann auch irgendwann verschwinden könnte, weil es irgendwann gar nicht mehr diesen inneren Konflikt hervorruft?

Wenn du das Gefühl hast, du trittst mit dem Therapeuten nur noch auf der Stelle, dann sag ihm das.
Wenn du das Gefühl hast, dass die Belastungen durch die Therapie zu hoch sind, dann sag ihm das auch.
Mit beidem sollte er umgehen können. Und in beiden Fällen solltet ihr zusammen überlegen, was ihr vielleicht anders machen könntet in der Therapiegestaltung, damit es für dich etwas runder läuft. Aber er kann nur auf das reagieren, was du ihm auch mitteilst...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 17:16

Es ist aber nicht ausschließlich die eigene Bewertung, denn immerhin kann ein solcher Eindruck beim Therapeuten auch darin münden, dass er die Therapie beendet, damit man die Störung "endlich ablegt". Diese Überlegung auf Patientenseite drängt sich förmlich auf und führt dazu, dass man Angst bekommt und den Gedanken (und die damit verbundenen Konsequenzen) weit von sich weist.
Und das verstärkt sich noch, wenn man ein ähnliches Vorgehen von früher kennt. Mein Ex z.B. hat mir niemals bei etwas geholfen, was ich schwierig oder gar unmöglich fand. Jedenfalls dann nicht, wenn ich meine Schwierigkeiten offenbarte. Dann ließ er mich absichtlich allein mit den Worten: ich helfe dir nicht, damit du es lernst. Das ist ähnlich wie das Verstoßen eines verletzten Herdenmitglieds bei Fluchttieren. Die Lernerfahrung ist: lass dich nicht erwischen.

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JanaNanushka26
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 18:31

Hallo, danke an alle.
Scars was hast du für ne Richtung gemacht? Bei mir wird auch eher der Hintergrund bearbeitet. Und Stress bzgl Therapie. Ich habe ein Problem mit Nähe. Je länger ich dort bin, desto mehr mag ich ihn, ich habe ganz starke Gefühle und habe Angst dass ich mich in der Phase lösen muss. Mein Kopf sagt eh, dass das dauert und er sagt auch ich brauche ihn dann automatisch nicht mehr und hole hier Bedürfnisse nach und das ist gut so. Aber es kommt immer wieder dass es mich stresst. Die Beziehung zu ihm...
Fühle mich total anhängig... Und so lese ich eh viel nach... Über meine Störung und so..

Danke Montana das trifft es auf den Punkt.
Ich weiß eben nicht wo meine Grenze ist. Das ist ganz schwer für mich.
Und ich habe immer viel verdrängt und plötzlich ist es aufgeploppt. Und jetzt brauche ich ihn weil mir das so gut tut und gleichzeitig habe ich Angst dass es zu eng wird von meiner Seite aus..

Lisbeth danke dass hast du schon geschrieben. Genau das hat er mir alles so erklärt. Er sagt das ist nur in meinem Kopf und ich habe mein Tempo. Trotzdem sitzt er mir im Genick. Und meine beziehungen sind auch turbulent aber stabil, aber ich habe auch Nähe und Distanz Probleme und paranoide Gedanken, aber eben nur in mejnem Kopf. Merkt kaum wer. Außer jetzt in der Therapie da ist alles 100x so intensiv.

Ich habe einfavh so massive verlustangst, ganz ganz schrecklich :( er gibt mir eh soviel halt. Aber ich kann damit dann nur eine Weile aufhöre dran zu denken und dann kommt es wieder

Aber im großen und ganzen verändert sich eh was... Aber soooo langsam

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Solage
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 21:30

Wenn der Therapeut sagt, dass du an der ESS festhältst, um noch länger dableiben zu können, dann könnte das auch eine gesättigte Deutung sein, die stimmt. Ohne Bewertung und Verurteilung. Dann ist die Zeit noch nicht reif, die ESS aufzugeben, weil es vielleicht die Befürchtung gibt, dann dafür den Therapeuten aufgeben zu müssen.
Dein Therapeut hat aber
nicht gesagt, dass er dich dann loswerden möchte, sondern versucht deine evtl. Beweggründe zu verstehen an der ESS festzuhalten.

Würdest du die ESS nicht mehr brauchen, heißt das nicht automatisch, dass dir dein Therapeut nicht mehr zur Verfügung steht. Es würde vielleicht ein anderer, aufbauernder und bereichernder Kontakt entstehen. Solange, bis du ihn nicht mehr brauchst und autonom dein Leben leben möchtest. Aber halt noch nicht jetzt.
Jetzt hast du diese Verlustangst und die ist ganz schrecklich. Ihr habt noch Zeit...

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JanaNanushka26
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Beitrag Mo., 22.03.2021, 22:54

Danke solage... Ja das stimmt. Irgendwie halte ich halt immer noch dran fest, auch hatte ich schon Gedanken, was dann kommt oder ist. Ich habe von ihm auf überhaupt keinen Druck dass ich weg muss. Irgendwie war die essstörung nämlich viel besser die letzten 2 Wochen und ich bekam die schlimmsten emotionalen aushänger.habe wieder extrem viel geweint und in jeder Therapiestunde Panik bekommen. Jetzt rutsch ich wieder rein und bin emotional viel stabiler es ist so schwer

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Scars
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Beitrag Di., 23.03.2021, 08:54

Ja, das ist ganz normal. Es ist wie als wäre man die ganze Zeit auf Krücken gelaufen (die Symptomatik) und wenn die dann wegfallen, muss man erst wieder laufen lernen und die Muskulatur trainieren. Manchmal merkt man dann auch erst, dass man auf einen offenen Bruch tritt. Das ist anstrengend und man muss sich dann zwischendurch doch nochmal auf Krücken ausruhen. Aber mit der Zeit kann man immer besser laufen (und zwischendurch mal eine Bank ansteuern).
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JanaNanushka26
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Beitrag Di., 23.03.2021, 13:49

Danke scars.
Hätte gedacht die löst sich in Luft auf durch die Therapie.... Nja 🙄

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