Aus der Sitzung weggelaufen und jetzt Abbruch

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Filousmere
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Aus der Sitzung weggelaufen und jetzt Abbruch

Beitrag So., 11.04.2021, 07:48

Liebes Forum,

auf den Tag genau seit 2 Jahren mache ich eine TfP-Therapie, und die findet jetzt ein Ende, was ich zunächst gar nicht verstanden habe. Inzwischen ist mir einiges klar geworden, und ich schreibe es hier, um sicher zu gehen, ob meine Erkenntnisse richtig sind.

Ich hab als Kind einer Borderline-Mutter und Schwester eines geistig behinderten Bruders ziemlich viel aufzuarbeiten gehabt. Das lief auch nach meinem Empfinden gut vorwärts, und ich habe jetzt zu meiner Familie ein ruhigeres, geklärtes und versöhntes Verhältnis. Meine anderen zwei Baustellen allerdings haben in der Therapie scheinbar nur Schmerz gebracht, aber keine Lösung. Das eine ist, dass ich ängstlich-vermeidend bin, also sehr von der Wertschätzung anderer abhängig und immer denke, die anderen wollen mich nicht. Außerdem hab ich kolossale Probleme mit meinem Körper, eine entsetzliche Angst vor Weiblichkeit mit gruseligen Schlangenalbträumen, die immer schlimmer wurden.

Nun habe ich eine Gruppentherapie gemacht, wo ich schon gleich zu Beginn sagte, meine größte Angst ist, mich hier abgehängt und wieder als Außenseiter zu fühlen. Und genau das ist passiert, und die Therapeutin hat es zugelassen und sogar befördert. Ich konnte auch nie ihre Methode so umsetzen (IS-TDP), wie sie wollte, weil ich zunächst nie an meine Wut herangekommen bin oder mich nicht überwinden konnte sowas rauszulassen. Im Spätsommer kam es zu einer Veränderung im Gruppengefüge, weil eine, die ich als "Mutter Courage" bezeichnen kann, fertig war und zwei Männer dazu gekommen sind. Seitdem ist in der Gruppe der Zusammenhalt verlorengegangen (Schwatzen vorher und nachher entfiel, gegenseitig wurde der Ton rauer).

Eine Mitpatientin hat mir immer wieder frontal gesagt, dass ich niemandem etwas bringe mit meinem Jammern, dass ich manche Sachen nur sage, um noch die restlichen 20h absitzen zu können usw. Diese Abwertungen taten mir sehr weh. Dabei bemühte ich mich wirklich, aber die Therapeutin hat mich nie gelobt für meine kleinen Schritte und auch nichts getan, damit ich mich wohler in der Gruppe fühle. Stattdessen hat sie mich vier Wochen lang getriggert: dass mich dort keiner mag, dass ich von anderen nichts wissen will, aber mich beschwere, dass ich nicht anerkannt bin. Dass es stimmt, dass ich unerwünscht bin in der Gruppe. Einmal reagierte sie nicht auf meinen Hilferuf, erst auf den zweiten.

Im Einzelgespräch gab sie zu, zu den anderen freundlicher gewesen zu sein als zu mir. Ich sagte ihr, dass ich die Abwertungen für real halte, und ich soll nicht mehr so unterwürfig und ängstlich sein. In den folgenden 6 Wochen widmete ich mich dem Thema Weiblichkeit und zog immer Kleider und Röcke an, was mich große Überwindung kostete. Einmal wagte ich es sogar, trägerlos dazusitzen und bin fast gestorben dabei. :anonym: Aber das Ende der Stunden stand bevor, und das blockierte mich, weil ich solche Verlassensangst verspürte. Dazu hörte ich nur, ich soll die Zeit nutzen und nicht jammern. Die Therapeutin hat seit Herbst kein freundliches Wort wie zu den anderen zu mir gesagt, sondern war immer sehr abweisend und kühl und reserviert zu mir. Wenn ich meine Gefühle schilderte, wurde mir als Vorwurf ausgelegt oder als Jammern.

Sie brachte mich letzte Woche dahin, dass ich wutentbrannt abhaute. Nach 2h hatte ich aber eine Einsicht und schrieb ihr das und dass ich gern bei ihr lernen möchte, nicht mehr so emotional darauf zu reagieren und nicht mehr in die Situation zu kommen abgelehnt zu werden. Und sie antwortete abends, sie könne mir nicht weiterhelfen und die Therapie sei beendet.

Ich verlor zunächst völlig den Boden. Aber nach 2 Tagen merkte ich die Erleichterung, nicht mehr diesen Abwertungen ausgesetzt zu sein. Allerdings habe ich jetzt wieder eine schlechte Erfahrung mit Gruppen gemacht, und weiß gar nicht genau, was ich falsch gemacht hab. Meine Theorie: ich hätte den anderen zeigen sollen, was ich drauf hab, nicht immer in den infantilen Modus verfallen dürfen. Aber ich hab es nicht hinbekommen. Das wäre doch ihr Job gewesen, mir da zu helfen, oder nicht? Wäre es nicht auch ihre Aufgabe gewesen, zu verhindern, dass ich wieder eine negative Erfahrung mit anderen mache? Jedenfalls hab ich jetzt am Dienstag die Verabschiedung in der Gruppe. Es wird ein guter Tag, und ich suche mir jemand anderes, der mit mir die sozialen Schwierigkeiten kleinschrittiger und sanfter angeht. Ich hab aber schon Angst, dass ich wieder nur böse Sachen höre und meine derzeitige starke Position gleich wieder zerbricht. Ich glaub, sie ist froh mich loszusein. Das find ich schlimm.

Vielleicht hat jemand ein paar Anmerkungen oder Hinweise dazu oder kennt sowas Ähnliches auch.

Viele Grüße
filousmere
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 11.04.2021, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze zur besseren Lesbarkeit eingefügt.

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Shukria
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Beitrag So., 11.04.2021, 08:29

Vielleicht passte diese Gruppe Und vor allem diese Therapeutin nicht zu dir, deinen Schwierigkeiten? Für mich liest sich das eher nach Wahrnehmung realer Eindrücke von Ablehnung aber es ist auch nur Deine Sicht hier.

Auf alle Fälle ist es gut wenn Du Dir jemanden suchst bei dem Du Dich akzeptiert fühlst mit deinen Problemen.

Zu Dienstag, was erhofft Du Dir vom Abschied dort? Du schreibst nur negatives was Du befürchtest. Wenn Du noch mal überprüfst warum Du da hingehen willst und dabei nichts positives für Dich findest was das negative überwiegt... Lass es.
Eine einseitig beendete Therapie spricht für sich schon ausreichend Bände von ungenügende Passung. Da wäre es gut deine Erwartungen für Dienstag zu überprüfen und Kosten/Nutzen für Dich gut abzuwägen.


Kirchenmaus
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Beitrag So., 11.04.2021, 08:52

Hallo!

jetzt nur mal ganz kurz und salopp gesagt: Es gibt auch einfach blöde Gruppen und blöde Therapeuten.

Ich schließe mich Shukria an: Wieso willst du am Dienstag da noch mal hin? Ich würde mir das sparen, mir da noch mal Verletzungen abzuholen.

Ich persönlich hasse Gruppen und finde das mittlerweile auch okay. :cool:

Pass gut auf dich auf.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Tiiu
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:01

Filousmere, mich interessiert: Wieso quälst du dich selbst so? Wieso bist zwei Jahre dort geblieben, obwohl es dir offensichtlich schlecht dabei ging?

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Thread-EröffnerIn
Filousmere
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:15

Lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Wir haben bei Beginn der Therapie alle ein Formular unterschrieben, dass wir bei Abbruch noch eine Sitzung machen, wo wir uns von der Gruppe verabschieden. Deswegen muss ich da hin. Und ich erhoffe mir, dass ich mit meinem momentan gestärkten Erwachsenen-Ich dort auch einen für mich akzeptablen Abschluss schaffe.
Warum ich zwei Jahre da war? Es ist meine erste Therapie, und ich dachte, das muss so hart sein. Und ich hab auch immer (kleine) Fortschritte gemacht und seh im Rückblick erst, was wir alles erreicht haben in den anderen Themengebieten. Ich hatte ein ambivalentes Verhältnis zu der Therapeutin, sie hat mir ja auch viel geholfen und war bis Herbst auch wirklich ganz freundlich. Ich hatte eine sehr positive und bei unseren Auseinandersetzungen negative Übertragung. Schwarz/weiß, Überhöhung und Hass. So, wie ich es von meiner Mutter gelernt hab. Aus der Nummer bin ich nicht rausgekommen. Sie hat wahrscheinlich erwartet, dass ich von mir aus die Entscheidung treffe, aufzuhören. Jetzt hat sie mir den Ausgang gezeigt. Ich hätte ihn nie gefunden.

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stern
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:17

IS-TPD ist eine sehr umstrittene Therapiemethode. Ein Abbruch vllt. sogar das beste, dass dir passieren konnte. Unterhalte dich Mal mit diesoderdas bzw. stöbere etwas im Forum, was diese Methode nach Davanloo angeht. Ruhig auch bei der neuen Therapeutin darüber berichten. Ich halte das Vorgehen generell für unethisch. Aber mindestens müsste man sehr stabil sein, was bei vielen Patienten in dem nötigen Ausmaß nicht der Fall sein dürfte. Insofern kann man auch fragen, ob der Therapeut nicht ein unpassendes bis kontraindiziertes Verfahren wählte.
Zuletzt geändert von stern am So., 11.04.2021, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Noenergetik
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:32

Ich denke nicht, dass Du da hin musst aufgrund dieses Formulars, wird wohl kaum irgendeine Rechtsgültigkeit haben.


Kirchenmaus
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:44

Ich rate hier selten etwas, aber nun will ich es tun: Geh nicht hin.
Es wird nicht gut. Es wird ein Freibrief für die anderen, dir noch ein letztes Mal reinzudrücken, wie k.cke sie dich finden.

Wir hatten in der Tagesklinik (ich war innerhalb von einigen Jahren zu drei Intervallen dort) auch immer solche Gruppenverabschiedungen. Bei mir war es immer ziemlich okay, weil ich glücklicherweise recht beliebt war. Trotzdem gab es immer die ein oder zwei, die mir dann mit einem süßen Lächeln noch etwas reinwürgen mussten, was sie offensichtlich schon die ganze Zeit gestört hat.
Ja, und das nimmt man dann mit nach Hause und hat keine Gelegenheit mehr, sich noch zu positionieren, zu rechtfertigen, etwas zu entgegnen, was einem natürlich erst Stunden oder Tage später einfällt.

Das braucht echt kein Mensch.

Klar ist Feedback für die eigene Entwicklung wichtig. Ich hab auch viel in und aus diesen Gruppen über mich gelernt. Und trotzdem bleibt etwas Ärgerliches hängen, das einen u. U. auch ziemlich destabilisieren kann.

Therapie kann sanft und wohlwollend sein. Die Themen, die es zu bearbeiten gilt, sind hart genug. Da muss nicht noch einer mit dem Hammer draufhauen.

Bitte pass gut auf dich auf.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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lisbeth
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Beitrag So., 11.04.2021, 09:58

Ich verstehe diese "Methode" nicht. :kopfschuettel:

Was bringt es dir, wenn die eine Dressur (ich darf keine Gefühle/Wut haben oder zeigen, damit ich geliebt werde) aus deiner Herkunftsfamilie mit der nächsten Dressur (ich muss meine Gefühle zeigen, damit ich geliebt werde) ersetzt wird?
Damit findest du kein anderes Verhältnis zu dir selbst. Ich finde es auch wichtig, an meine Gefühle heranzukommen mir darüber bewusst zu werden, was da bei mir unter der Oberfläche läuft. Aber nicht, um eine unberechenbare Therapeutin zufrieden zu stellen, die mal mit Zuckerbrot und mal mit Peitsche auf dich zukommt, oder um von einer Gruppe akzeptiert zu werden, die dich immer wieder mobbt.
Wenn überhaupt, dann ist es wichtig, dass ICH mir erlauben kann so zu fühlen wie ich fühle. Dass ich mit mir oder meinem jüngeren Selbst Mitgefühl empfinde. Dass ich mich mit diesen Gefühlen so akzeptiere wie ich bin. Da hilft mir keine externe Instanz wie eine Therapeutin oder eine Gruppe. Da hilft es auch nicht, durch jeden hingehaltenen Reifen zu springen, im Gegenteil..

Klassisch ist, dass du am Ende die Schuld bei dir selbst suchst.

Warum bist du nicht wütend auf die Gruppe oder auf die Therapeutin?
Nochmal hingehen würde ich auch nicht. Was soll denn passieren, wenn du nicht gehst? Sie wird dich bestimmt nicht persönlich zu Hause abholen...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Shukria
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Beitrag So., 11.04.2021, 10:37

Normalerweise gibt es solche "Verträge" eher im Falle der/die Klient_in bricht ab...

Nichtsdestotrotz es ist kein rechtsgültiges Dokument, MÜSSEN musst du gar nichts

Wenn du hingehen willst, okay - was sind deine Ziele für die Abschlzssstunde?

Wenn du nicht hingehen willst _ lass es.

Du entscheidest, kein Papier ohne Weisungsbefugnis/irgendeine Konsequenz

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saffiatou
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Beitrag So., 11.04.2021, 12:57

Ich verstehe, daß Du als Therapieanfängerin denkst Du musst da bleiben, denn Du möchtest ja etwas verändern, bessern. Das hätte ich als Therapieanfängerin ganz genauso gemacht.

Inzwischen habe ich bei eine Therapie bei einem sehr guten und einfühlsamen Therapeuten abgeschlossen und auch einige Therapeuten ertragen, die ganz schlimm waren und ich bin froh, daß ich es geschafft habe mich zu lösen und nicht mehr hinzugehen. Bei einem sehr übergriffigen Therapeuten, habe ich auch gedacht, ich könnte die Situation klären und habe um noch ein weiteres Gespäch gebeten - das war ein Fehler. Sie versuchen einen wieder einzufangen, verdrehen deine Wahrnehmung und negieren deine Empfindungen

Es gibt Therapeuten, die einem Patienten nicht gut tun und manche sind sogar schädlich. Dann sollte der Patient das Weite suchen und einen Therapeuten der ihm/ihr gut tut, empathisch ist und bereit auf den Patienten einzugehen.

Es ist egal, was Du unterschrieben hast, Du hast das Recht da wegzubleiben und bist zu NICHTS verpflichtet. Ich würde Dir empfhlen, Dir einen Thera zu suchen, der auf Dich und Deine Problematik eingeht.
Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 In den folgenden 6 Wochen widmete ich mich dem Thema Weiblichkeit und zog immer Kleider und Röcke an, was mich große Überwindung kostete. Einmal wagte ich es sogar, trägerlos dazusitzen und bin fast gestorben dabei.
Warum hast Du das gemacht? Wurde das vorgeschlagen? Weiblichkeit bedeutet doch nicht ein Kleid zu tragen, wenn man es nicht will, WEiblichkeit ist doch mehr als die Definition über Kleidung!
never know better than the natives. Kofi Annan

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 12.04.2021, 01:10

...ich habe ja ehrlich gesagt genau damit gerechnet. Dass du dich irgendwann wieder meldest und dann sowas in der Richtung schilderst. Schade, dass es wirklich so kam :neutral:

Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Ich konnte auch nie ihre Methode so umsetzen (IS-TDP), wie sie wollte, weil ich zunächst nie an meine Wut herangekommen bin oder mich nicht überwinden konnte sowas rauszulassen.
Ja, wenn das Gedöns nicht klappt, sind immer die Patienten Schuld, die ihre Wut nicht rauslassen.
Diese angeblich vorhandene so mörderische Wut - wo man dann zu doof ist zum sie rauslassen bzw verziehung zum FÜHLEN, nicht zum rauslassen.... muss bei dem Rotz echt für alles herhalten :kopfschuettel:

Sorry, wenn ich etwas ausarte beim schreiben. Aber manche Sätze, die habe ich selbst in laufender Therapie in etwa so gesagt, wie du jetzt. Ich höre mich da quasi selbst ein bisschen reden (als ich die Therapie noch teilweise verteidigte)
Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 tattdessen hat sie mich vier Wochen lang getriggert: dass mich dort keiner mag, dass ich von anderen nichts wissen will, aber mich beschwere, dass ich nicht anerkannt bin. Dass es stimmt, dass ich unerwünscht bin in der Gruppe. Einmal reagierte sie nicht auf meinen Hilferuf, erst auf den zweiten.
:kopfschuettel:
Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Ich sagte ihr, dass ich die Abwertungen für real halte, und ich soll nicht mehr so unterwürfig und ängstlich sein.
Die sind ja auch real. Sind ja keine Fantasiefiguren, die dir die Sachen gesagt haben. "unterwürfig und ängstlich" ... ja, auch bekannt.

Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Wenn ich meine Gefühle schilderte, wurde mir als Vorwurf ausgelegt oder als Jammern.
Glaube ich sofort.

Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Sie brachte mich letzte Woche dahin, dass ich wutentbrannt abhaute. Nach 2h hatte ich aber eine Einsicht und schrieb ihr das und dass ich gern bei ihr lernen möchte, nicht mehr so emotional darauf zu reagieren und nicht mehr in die Situation zu kommen abgelehnt zu werden. Und sie antwortete abends, sie könne mir nicht weiterhelfen und die Therapie sei beendet.
Bin auch mal fast raus gerannt. Da wurde dann schon IN der Stunde mit Abbruch gedroht.
In meiner übelsten Stunde dort, in der mir schon die Fingerspitzen von zu wenig Sauerstoff kribbelten entgegnete ich ihm heftig:"Sie wollen doch Wut, verdammt nochmal!" Reaktion: "Das ist keine Wut. Das ist ein Theater, was Sie hier machen." Ja, mit Oberteil patschnass an mir klebend machte ich Theater. Natürlich, nix anderes.
Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Ich verlor zunächst völlig den Boden.
Kann ich mir vorstellen :-(
Filousmere hat geschrieben: So., 11.04.2021, 07:48 Aber nach 2 Tagen merkte ich die Erleichterung, nicht mehr diesen Abwertungen ausgesetzt zu sein. Allerdings habe ich jetzt wieder eine schlechte Erfahrung mit Gruppen gemacht, und weiß gar nicht genau, was ich falsch gemacht hab.
Bitter. Einfach nur bitter, wenn eine Patientin sowas nach einer Therapie sagen muss :-(
Meine Meinung: Du hast nichts falsch gemacht.
Ich ging dort auch weg und hatte eher ein paar heftige Probleme mehr als vorher.

...ich würde da nicht mehr zu einem letzten Treffen hingehen.
Pfeif doch auf den unterschriebenen Zettel. Was will sie denn machen, wenn du nicht kommst? Dich verklagen?
Nie und nimmer würde die das tun.

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Montana
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Beitrag Mo., 12.04.2021, 07:34

Kann sie auch gar nicht. Man kann niemanden auf sowas verklagen. Warum auch? Es entsteht niemandem dadurch ein Schaden. Vorher absagen würde ich noch. Die nicht mehr von der KK bezahlte Stunde ist ihr Pech, denn Therapien zu beenden oder Stunden abzusagen ist ein ganz normaler Vorgang. Da gibt es keine "Kündigungsfrist", egal welche Zettel sie sich ausfüllen lässt.

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Beitrag Mo., 12.04.2021, 10:54

...ganz abgesehen davon hat hier die Therapeutin abgebrochen und nicht die Klientin....
Therapeutin bricht also ab und Klient soll noch ein letztes mal spuren? Nö, würde ich nicht wollen.

Filousmere - gäbe es den Zettel nicht, würdest du dann nochmal hin wollen? Wenn ja, was wären deine Hintergedanken?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 12.04.2021, 12:11

also ich würde unter diesen Umständen ganz sicher nicht nochmal in eine Sitzung gehen!

Machen kann die Therapeutin da gar nichts, die Forderung ist nicht das Papier wert auf dem sie steht.
Will sie den Patienten mit der Polizei vorführen lassen ?

Ich würde klar und deutlich (schriftlich!) absagen, dann kann sie da auch keinen wie auch immer gearteten Schaden geltend machen.

Ich kenne und verstehe den Grundsatz schon, im Prinzip ist es für die Gruppe, für einen selber und für den Therapeuten besser das ordentlich abzuschliessen. Aber nicht unter diesen Voraussetzungen.

Wenn überhaupt würde ich zu einem Abschluss-Einzelgespräch zur Therapeutin gehen

@ filousmere: Such dir schnellstmöglich einen fähigen, empathischen Einzeltherapeuten !

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