In welchen Heimen dauerhaft wohnen, wenn man sehr inaktiv ist?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Kimba&Blacky
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In welchen Heimen dauerhaft wohnen, wenn man sehr inaktiv ist?

Beitrag Mi., 19.07.2017, 23:17

Was passiert mit Menschen, die aufgrund somatoformer Störungen längerfristig in psychiatrischen Wohnheimen wohnen und immer inaktiver werden? Und sich auch nicht aktivieren lassen wollen, weil sie total erschöpft sind und sich ausruhen müssen? Selbst für Therapie zu erschöpft sind?

Gibt es Wohnheime, in denen man so sein kann wie man ist, ohne Veränderungsdruck? Wo nicht überwiegend anstrengende Mitbewohner sind?
Wird man dort noch menschlich behandelt und wertgeschätzt oder passiert das nur in Einrichtungen, in denen relativ gesunde Menschen leben?

Vielen Dank für die Antworten!

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Flowfalls
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Beitrag Do., 20.07.2017, 13:24

Gute Frage - würde mich auch interessieren.

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candle.
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Beitrag Do., 20.07.2017, 13:29

Ich schätze, dass es das nicht gibt. Ich kenne dann nur Altenheime oder Heime für behinderte Menschen.

Aber die Idee kann ich verstehen. Ich habe mir auch mal sowas wie ein Hotel gewünscht wo mir alles zugetragen wird.

Kimba&Blacky letztlich sitzt du doch schon an der Quelle. Frage doch mal die Betreuer, die ihr da habt was die nächste "Stufe" wäre.

candle
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Flowfalls
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Beitrag Do., 20.07.2017, 13:44

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 23:17 Was passiert mit Menschen, die aufgrund somatoformer Störungen längerfristig in psychiatrischen Wohnheimen wohnen und immer inaktiver werden? Und sich auch nicht aktivieren lassen wollen, weil sie total erschöpft sind und sich ausruhen müssen?
Sie verwahrlosen oder begehen Selbstmord. Wechseln zwischen Psychatrie Klinik und Heim.
Hab noch nie von einer Bleibe in deiner beschriebenen Form gehört, wo es keine anstrengenden Mitbewohner geben soll. Die meisten klagten über den Geldmangel. Begrenztes Taschengeld. Hm, das was Du suchst hört sich nach Kur oder sowas an.
Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.
Ich kenne diese Heime ein wenig.
Alles Gute!

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shesmovedon
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Beitrag Do., 20.07.2017, 14:06

Naja, sowas wirst du hier nicht finden. Es gibt halt alternativ das betreute Wohnen. In einem "Heim" oder zu Hause (wo man seine Ruhe hat).

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Kaonashi
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Beitrag Do., 20.07.2017, 16:46

In einem psychiatrischen Pflegeheim wird zumindest weniger verlangt als in einem normalen Heim für psychisch Kranke. Aber wie ein Hotel ist es auch nicht. Anstrengende Mitbewohner kann es auch geben.
Ob es Wertschätzung gibt, hängt vom Personal ab, ich denke, in der Regel ist es schon wertschätzend.

Aber am wenigsten anstrengend ist es doch zu Hause. Muss man sich nur eine Haushaltshilfe organisieren, die sich um's Putzen kümmert. Lebensmittel und das meiste andere kann man sich liefern lassen. Dann kann man theoretisch den ganzen Tag im Bett liegen. Vielleicht ist man dann irgendwann ausgeruht genug, dass man wieder Lust bekommt, ab und zu was zu machen....?
Oder fällt dann die Decke auf den Kopf? Körperpflege problematisch?
Die Frage ist ja auch, woher kommt die Inaktivität und die Somatisierung?

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 21.07.2017, 10:45

Zuhause wäre das Problem, dass man es kaum schafft, rauzugehen und dann eventuell unter mangelnden Sozialkontakten leiden würde.
Außerdem muss der Umzug ja erstmal kräftemäßig geschafft werden, selbst das ist nicht möglich.


Alyssa
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Beitrag Fr., 21.07.2017, 20:13

Deine Fragen kommen mir bekannt vor. Kann es sein, dass du schon zig Threads mit ähnlichem Inhalt verfasst hast?

Ein rundum betreutes Wohnen mit bester Pflege und Versorgung, sozialer und kultureller Animation nach Lust, Laune und Bedarf, reichhaltigem Taschengeld, aber ohne Einschränkungen der persönlichen Freiheiten wird es wohl nicht geben. Ausser im Lotto gewinnen und im 5-Sterne-Hotel einquartieren ;-)

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alatan
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 15:58

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mi., 19.07.2017, 23:17 Gibt es Wohnheime, in denen man so sein kann wie man ist, ohne Veränderungsdruck? Wo nicht überwiegend anstrengende Mitbewohner sind?
Klar gibt es solche "Wohnheime", kosten aber ne Menge Geld.

Ansonsten, wenn kein Interesse an Aktivierung, Veränderungsmotivation, Mitmenschen, also Leben vorhanden ist, gibt es noch eine Einrichtung, die sich Friedhof nennt.

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Hiob
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 17:26

In welchen Heimen kann man wohnen, wenn man total inaktiv ist und sich zu nichts aufraffen kann? Im Studentenwohnheim.

Aber ernsthaft, es gibt Heime wo an deinem Aufenthalt verdient wird... und es gibt Heime die dich zurück ins Hamsterrad bringen, um an der Dehbewegung des Rades zu verdienen. Bitter? Ja.

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Mondin
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Beitrag So., 23.07.2017, 15:30

....

Ein Leben ganz ohne Eigenverantwortung ist in der Regel eines, das irgendwann auf der Straße, im Obdachlosenheim oder einer ähnlichen Einrichtung endet. Ich an Deiner Stelle würde mich erst einmal darum bemühen, den Grund der Kraftlosigkeit festzustellen und dann nach Abhilfe/Hilfe gererell zu suchen. Aber mit üppiger Alimentierung und besonderer Wertschätzung würde ich einer solchen Situation nicht rechnen. Dazu müsstest Du entweder Lotto spielen (um genug Geld zu haben, Dir Personal zu leisten, das Dich wie gewünscht behandelt) oder aber (ich sage es, wie es ist) den Hintern hochbekommen und Verantwortung für Dich und Dein Leben übernehmen. Anders wird sich nichts verbessern lassen. Wir sind hier nicht bei "wünsch Dir was" sondern bei "so ist es". ;-)

Grüßerle!
Mondin

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 23.07.2017, 15:54

Wieso längerfristig?

Ausruhen muss man sich ja nicht sein Leben lang - zumindest wäre mir meine Zeit dafür zu kostbar.

Wie wär's mit ganz profanem Urlaub und Erholung im Alltag?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Mondin
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Beitrag So., 23.07.2017, 16:06

....

Meine Oma sagte immer: "Ohne Fleiß, kein Preis."

Ich bin geneigt dem zuzustimmen. :-)

Es ist keine Schande, wenn man mal auf der Nase liegt und sich total fertig fühlend eine (auch mal längere) Auszeit gönnt. Aber wenn man nicht irgendwann wieder aufsteht (wenigstens aufstehen will), dann sind die Folgen idR eben keine Wertschätzung und kein üppiges Taschengeld, sondern der totale Absturz mit allen Konsequenzen.

...

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 23.07.2017, 17:05

Die Frage ist, ob eine längere Auszeit drin liegt.

Es gab eine Zeit, da hätte ich sie gebraucht, aber das Umfeld war das Falsche und zumindest für mich gibt es keine Alternative, die nicht ins Geld geht. Kann aber auch an mir liegen.

Das mit dem Absturz stimmt sicher. Und wer will den schon? Schlimm genug, dass man so stark entkräftet wurde.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


Alyssa
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Beitrag So., 23.07.2017, 23:23

Mondin hat geschrieben: So., 23.07.2017, 16:06 sondern der totale Absturz mit allen Konsequenzen
Das ist aber sehr hart gesagt. Zumal das Leben auf der Strasse/in der Obdachlosigkeit härter ist als alles andere und so kräftezehrend wie nichts anderes. Für einen komplett inaktiven, kraftlosen, immer erschöpften Menschen, der Betreuung und Versorgung rund um die Uhr braucht, nicht annähernd zu schaffen.

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