Wird in der Klinik etwas übersehen?

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Annilein16
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Wird in der Klinik etwas übersehen?

Beitrag Do., 05.04.2018, 09:53

Hallo Leute,

Hätte nicht gedacht, dass ich nach Jahren nochmal aktiv werde im Forum. Ich habe jetzt 7 Kliniken über Kliniken hinter mir und es geht mir manchmal auch besser . Aber Ebend nur manchmal.
Mein Problem ist , dass überall nur das Trauma die Zwänge und Ängste und Depressionen behandelt wurdne und die Essstörung ganz klammheimlich wachsen und gedeein könnte. Ich hab zwar mal Essenspläne bekommen und versucht mich daran zu halten bin aber in kläglich gescheitert. Ob in meiner bulimischen Zeit oder jetzt in der binge Eating ich hab das ganze einfach nicht unter Kontrolle.
Ich denke den ganzen Tag ans abnehmen und essen und kann einfach nicht mehr . Das geht seit Jahren so. Die psychopharmaka (5) machens auch nicht leichter.

Geht es noch jemanden so?

Ich musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben

(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas präzisiert und Beitrag in eine passendere Kategorie verschoben)
Auch aus Steinen,die einem in den Weg gelegt werden,kann man schönes bauen.

Johann Wolfgang von Goethe

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Sinarellas
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Beiträge: 1997

Beitrag Do., 05.04.2018, 10:01

Was bedeutet die "(5)"?
Warum machst du 7x Klinik und stellst nicht bereits nach dem 2. mal fest, dass das nicht dein weg ist? Warum 7 mal? Du bist 19, ergo haben deine Eltern bestimmt dich dahin zu schicken, richtig? Ängste, Trauma und Depressionen hängen alle mit der ESS zusammen. Aber man kann nicht auf alles gleichzeitig schauen. Die Ärzte behandeln erst das, was am akutesten ist und manchmal löst sich dadurch auch ein anderes Problemm.
Aber die selbst verliebten essgestörten die nur sich selbst im kopf haben und 0,0 blick nach außen brauchen immer erstmal eine Sonderbehandlung.
..:..


shesmovedon
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männlich/male, 25
Beiträge: 2203

Beitrag Do., 05.04.2018, 10:09

Das bedeutet wahrscheinlich, dass sie 5 Psychopharmaka nimmt.

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inlines
Forums-Insider
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männlich/male, 42
Beiträge: 241

Beitrag Do., 05.04.2018, 11:00

Kenne ich gut. Wenn es nach mir ginge, stände die Essstörung an erster Stelle. Von Außen werden aber mehr andere Dinge wahrgenommen, die mir selber nicht so auffallen, weil ich sie schon so gewohnt bin. Bist du schon in einer auf Esstörungen spezialisierten Klinik gewesen? Es geht jedenfalls nicht von alleine weg. Es ist richtig hart, aber wenn man will kann man einiges erreichen! Problem ist die Zerrissenheit zwischen "wenn ich esse, geht alles zu Grunde" und "wenn ich nicht normal esse, geht alles zu Grunde". Mir kommt es oft vor, dass ich gar keinen Einfluss darauf habe. Können Außenstehende nicht nachvollziehen.

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Winterblossom
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Mi., 11.04.2018, 19:55

Auch wenn ich noch in keiner Klinik war, geht es mir, was die Essstörung betrifft ähnlich. Ich denke auch nur ans Abnehmen und gleichzeitig die ganze Zeit ans Essen. Das ist extrem anstrengend. Wenn du schon 7 mal in einer Klinik warst und sie dort nur das Ambulante behandelt haben, ist dies vielleicht wirklich nicht der richtige Weg für dich. Wenn am Auto eine Alarmlampe aufleuchtet, geht man ja auch nicht in die Werkstatt und bittet die Lampe rauszunehmen. Die Krankheit liegt viel tiefer. Hast du es mal mit einer langfristigen Psychotherapie versucht? Dort konzentriert man sich mehr darauf die Ursachen aufzudecken und zu behandeln. Du hast geschrieben, dass du das Bingeeating nicht mehr kontrollieren kannst. Das ist auch nicht unbedingt deine Aufgabe. Kontrolle setzt immer auch Zwänge voraus, die die Krankheit nur verstärken. Das selbe gilt auch für einen strengen Essensplan. Es bringt nichts Enge mit Enge zu bekämpfen. Die Essstörung ist oft ein Schutzmodus, mit dem man versucht, sich zu entlasten. Selbst wenn die Belastung dadurch nur größer erscheint. Deine Aufgabe ist es herauszufinden, wovor deine Psyche versucht dich zu schützen. Versuch dir vielleicht nicht direkt das Essen zu verbieten, lass dir Freiheiten aber setz dir Bedingungen. Du kannst dir Stufen vorstellen: 1. Stufe: noch nichts gegessen und hungrig, 2.Stufe: angefangen zu essen, 3.Stufe: halbvoll, 4. Stufe: 3/4 voll, kann aber noch was essen, 5. Stufe: Satt, 6.Stufe: Wieso esse ich noch? Hier ist was faul... Wenn du Stufe 5 erreichst und noch essen willst, verbiete es dir nicht aber setze Bedingungen. Eine Bedingung ist zum Beispiel ein Muster, das du beim Bingen einhältst zu durchbrechen. Bei mir ist das zum Beispiel gleichzeitig Serien am Laptop zu sehen. Heißt: ab Stufe 5 ist der Bildschirm aus und wenn dann nur ganz konzentriert essen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Glas Wasser zu trinken.
Ich hoffe, du kannst damit ein bisschen was anfangen und ich wünsche dir gute Besserung. Du schaffst das! Ich glaube an dich. So viele haben diese Krankheit schon besiegt und du kannst das auch.

Liebe Grüße,

Winterblossom

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Scars
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anderes/other, 26
Beiträge: 1493

Beitrag Sa., 14.04.2018, 19:43

Frage mich auch gerade, in welchen Kliniken du warst und warum du, wenn's dir denn schon auffällt, nicht einfach was gesagt hast? Hallo, ich gehe unter mit meiner ES?
An sich sind für manifest essgestörte Menschen denke ich, nur Kliniken und Therapeuten hilfreich, die sich auch wirklich damit auskennen und auf Essstörung (+ ggfls Komorbitäten, sind ja nicht selten) behandeln - nicht andersum. Und auch nicht zimperlich behandeln. Zumindest kann ich bestätigen, dass mir die rein psychodynamische Arbeit an anderen Stellen für mein essgestörtes Verhalten nüscht bringt, im Gegenteil, flammt floride auf und behindert dann auch den Rest. Glaubt mir nur keiner. :D Bei Anorexie ist es ab einem gewissen Punkt ganz selbstverständlich, dass "Esstörung first" gilt sozusagen, warum es bei anderen Formen nicht so ist, ist mir nicht ersichtlich. Selbst, wenn es "nur" eine Symptomatik ist (z.B. Traumafolge) und nicht die primäre Störung, ist es meines Erachtens schlicht so, als würdest du dir weiter Drogen reinziehen und du wirst nicht abstinent werden, wenn du nicht erstmal abstinent (gemacht) wirst (hoffe du verstehst, wie ich das meine). Wenn du was ändern willst, lass dir heute helfen, such dir eine gute psychosomatische Klinik (glaube "normale" KiJu ist nicht die richtige Adresse, falls du dort warst), die integrativ mit Schwerpunkt VT arbeitet und dann hast du meines Erachtens gute Chancen, dass sich das regelt. Sage ich, die alles durch hat und rückblickend, einiges anders machen würde... ;)) LG scars
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