Mirtazapin: kein natürlicher Schlaf

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Nes
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Mirtazapin: kein natürlicher Schlaf

Beitrag Sa., 26.05.2018, 22:14

hallo, ich leide schon mehr als 20 Jahren an Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen in letzter Zeit auch noch. Habe fast genausolang Trazodon dafür bekommen. Nun habe ich meinen Arzt gewechselt, und der meinte auch ich könnte mal andere Medis probieren. Ich ging zu ihm weil ich wissen wollte, ob ich jemals wieder einen natürlichen Schlaf haben werde.Einfach daß man von selbst müde wird, sich hinlegt gleich wegpennt und ausgeschlafen und ausgeruht wieder aufwacht. Vor 20 Jahren ging das ja auch...total natürliche Bettschwere, schwere Lider usw.

Sie gab mir Mirtazapin 15mg. Ich nehme seit ca. 3 Wochen nun 7,5 mg. Eigentlich bin ich total sauer..ja ich konnte schneller einschlafen und lag 14 Std. im Bett weil ich nicht aufstehen konnte. Das Medikament wirkt bei mir wie Narkosemittel. Ich leg mich hin und da ist ein schwarzes großes Loch. Die Lichter werden ausknipst, und ich habe keinen natürlichen normalen Schlaf. So als ob man ohnmächtig wird..einfach schwarz und weg..Wenn ich das Medikament nicht nehme bin ich wach auch wenn es spät ist. Nehme ich dann das Mittel werde ich fast schlagartig müde..sehr normal ja..

gestern nacht habe ich nur die Hälfte genommen also 3 mg oder so..hatte furchtbare Albträume und bin 3:30 uhr aufgewacht. Konnte dann wieder gott sei Dank einschlafen. Ich will einfach 8 Std. schlafen und munter aufwachen. Wobei ich sagen muß daß ich auch in guten Zeiten mind. 9-10 Std. Schlaf wohl fühlte.

Ich bin total durcheinander und weiß nicht ob ich es weiternehmen soll, oder nicht. Ob andere nicht süchtigmachende AD einen normalereren Schlaf produzieren?

danke
lg

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shesmovedon
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Beitrag Sa., 26.05.2018, 22:17

Ne, meiner Erfahrung nach kann kein Medikament einen normalen Schlaf "vortäuschen". Trazodon kommt solch einem Medikament dann meiner Meinung nach schon am nächsten.
Oder probier doch mal Valdoxan. Bei mir hat es gar nicht gewirkt, aber ich habe schon von vielen gehört, dass sie total begeistert sind davon und gut damit schlafen. Das hat auch einen völlig anderen Wirkansatz und wirkt auf's Melatonin.

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stern
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Beitrag Sa., 26.05.2018, 22:46

Mit Mirtazapin ging es mir ähnlich wie dir, was nicht lange tragbar war. Ehrlich gesagt hat sich bei mir bisher jedes AD (das ich probierte) negativ auf den Schlaf ausgewirkt (zu viel oder zu wenig)... bestenfalls wird das mit der Zeit etwas besser. Aber einen natürlichen Schlaf habe ich ohne Medikamente. Vor einer Weile wollte ich ein neues Medikament ausprobieren... aber nach hier verzeichnete ich wieder Durchschlafstörungen. Also wieder abgesetzt und der Schlaf ist wieder normal. Ohne Medikamente fühle ich mich im Moment besser (was beim anderen oder zu anderen Zeitpunkten anders sein kann).
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Fighter1993
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Beitrag So., 27.05.2018, 13:14

ich nehme Mirtazapin 15mg seit Oktober 2017, die ersten 2 Nächte bzw Tage danach war ich auch total gerädert, aber es hat sich eingependelt und mir geht es damit gut. Ich kann endlich wieder mehr als 3 Stunden schlafen, wache nicht mehr ständig auf und auch die Flashbacks im Schlaf treten nicht mehr auf. Also ich für mich kann sagen, ich komme ganz gut damit klar und komme, je nachdem wann ich ins Bett gehe, auf gesunde 8 Stunden Schlaf (+/- halt, aber alles total im normalen Bereich), auch wenn mein Wecker nach weniger als 8 Stunden schon klingelt, komme ich gut aus dem Bett und es ist alles soweit normal.

Aber wenn es bei dir das Schlafen nicht besser/Angenehmer macht, würde ich nochmal mit dem Arzt sprechen. Es wirkt halt alles bei jedem anders
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Nes
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Beitrag So., 27.05.2018, 21:52

danke! ich soll ja Trazodon absetzen. Ich habe gestern gar keines eingenommen und was soll ich sagen, das ist auch kein natürlicher Schlaf-den es ist nicht vorhanden. Ich liege wie ein Stein im Bett, von aussen schauts so aus, als würde ich schlafen, aber ich bin WACH. Versuche halt einzuschlafen ich kann diesen Zustand so schwer beschreiben. Mein Kopf ist wach, mein Gehirn ist wach..auch wenn durch das Mirta die Gedanken nicht mehr so kreisen.


war den ganzen Tag müde und sauer. Ich bin vor meinem Wecker aufgewacht und konnte wieder nicht mehr einschlafen. Die Müdigkeit die dann vorherrscht reicht zum Einschlafen nicht mehr aus, stehe ich aber auf bin ich den ganzen Tag total übermüdet.

ach möchte euch nicht vollquatschen ich habs so satt. Wie sieht es bei euch aus, denkt ihr auch dauernd daran WARUM ihr nicht einschlafen könnt? ich mein jeden lamentierenden normalen Menschen würde ich sagen, ok dann hau dich für ein zwei Std. hin und es wäre einfach guttttt. Aber für mich gilt das ja nichtttt..ich bin ja leider nicht normal. Ich nehme mal jetzt wieder Tradzodon ein, 25 mg statt 50 mg+Mirta.

Melatonin habe ich auch schon probiert, tyropthopan auch. Da passiert nicht viel, außer Albträume.

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stern
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 09:57

Sich zwischenzeitlich hinlegen, ist grundverkehrt. Ist der Schlaf nicht besser, wenn du tagsüber übermüdet bist? Ich würde aufstehen, wenn ich nicht mehr schlafen kann... tagsüber wach halten... dann sollte man auch abends müde sein... und so hoffen, in einen normalen Rhythmus zu kommen. Das geht natürlich auch nicht von heute auf morgen. Schlafstörungen können auch von Medikamenten kommen... kann ich jedoch in deinem Fall nicht beurteilen... selbst habe ich die Erfahrung aber schon gemacht. Oder du gibst Mirtazapin noch eine Chance, ob sich dias mit der Zeit etwas einpendelt... Mirtazapin ist schlaffördernd normal...
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Gewitter
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 12:20

Warum sollst du Trazadon absetzen? Wenn er versuchen würde es ganz langsam auszuschleichen, um zu sehen, ob du wieder ohne Medikamente schlafen kannst, könnte ich es verstehen. Du konntest doch mit Trazadon schlafen oder nicht? Vielleicht habe ich das nicht richtig verstanden?
Mirtazapin habe zweimal, in verschiedenen Jahren, verschrieben bekommen. Das erste Mal hatte ich keine Gewichtsprobleme, beim zweiten Mal, bekam ich richtige Fressanfälle und habe innerhalb von vier Monaten 10 kg zugenommen.
Außerdem hatte ich sehr intensive Träume, oftmals ziemlich unangenehm, es war, als ob ich keinen Tiefschlaf hätte und die ganze Nacht nur träumen würde. Ich hätte auch viele Stunden schlafen können.
Momentan nehme ich Trazadon und kann damit eigentlich gut schlafen.
Valdoxan hilft mir dabei nicht. Amitriptylin kann vielleicht auch helfen, ich bekam einmal als Kombi mit Medazepam, wie es alleine wirkt, weiß ich nicht. Ich kannte aber zwei Personen, denen es geholfen hat.

Liebe Grüße
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lemon
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 18:58

Wenn du einen natürlichen Schlaf wünscht Nes, dann wäre meiner Meinung nach vielleicht auch ein natürliches Mittel angemessen, wie Melatonin. Du kannst das ja mal ausprobieren. Das gibts beispielsweise von Eurovital / Biovea als natürliches Produkt oder bei Amazon zu bestellen.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Nes
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 20:00

hallo dankeschön. Mit Trazodon konnte ich zwar einschlafen, fühlte sich trotzdem nicht normal an. Also einschlafen ging vllt. nach 2-3 Std manchmal länger manchmal kürzer. Dann manchmal einfach mitten in der Nacht aufgewacht und wieder nicht mehr schlafen können.

das Gefühl von natürlicher Schwere fehlt mir. Bettschwere würde ich sagen. In meiner Jugend legte ich mich hin das Einschlafen ging von selber. Wachte erfrischt wieder auf..so wie wenn der Sandmann kommt, nur bei mir kam der nie!

auf Mirta fühlt sich der Schlaf nun auch nicht natürlich normal an. Melatonin habe ich auch schon probiert. Nix als Albträume gehabt. Manchmal ist es wie ein Dösen, ach sehr kompliziert das zu erklären.

vielen dank fürs Zuhören. Man sollte doch meinen Einschlafen wäre das leichteste der Welt. Natürlich kann auch ich nicht nächtelang wach bleiben, aber doch eine recht lange Zeit ohne das Gefühl zu haben ich könnte jetzt gleich einschlafen.

ihr gesunden kennt doch sicher das Gefühl oder? ich bin soo müdeee ich haue mich hin, und bin dann mal für 8 std. weg.


shesmovedon
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 20:28

Welche Gesunden? In diesem Forum sind nur Kranke und da haben fast alle Schlafstörungen.

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Gewitter
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 20:56

Nes hat geschrieben: Mi., 30.05.2018, 20:00In meiner Jugend legte ich mich hin das Einschlafen ging von selber. Wachte erfrischt wieder auf..
Ich hatte sogar als kleines Kind schon Probleme mit dem Schlafen und bin froh, dass ich jetzt als Erwachsene Antidepressiva nehmen kann, die mir dabei helfen.
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:


Flowfalls
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Beitrag Do., 31.05.2018, 00:39

Ich hab auch schon Mirtazipin genommen und es hat mir beim Schlafen sehr geholfen. Der Überhang/Müdigkeit, die mich beim aufwachen überfiel war nur in den ersten zwei Wochen bis zur Eingewöhnung. Danach hatte ich keine Probleme. Außerdem hebte es auch meine gedrückte Stimmung auf (Nachts).

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Nes
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Beitrag Fr., 01.06.2018, 21:23

wenn ihr z.b. seit Jahren schon AD nehmt, dann müsstet ihr doch von der Depri geheilt sein, ergo müsstet ihr doch auch von der Schlaflosigkeit befreit sein?

was für mich ein normaler Zustand ist, ist vllt. eine Depression? wie fühlt sich gesund sein an diesbezüglich? ist man immer himmelhochjauchzend? zu tode betrübt bin ich eigentlich auch nicht? ich reite die Mittelwelle, bzw. ritt.

irgendwie glaube ich daß Schlafstörungen auch außerhalb von einer Depression da sein können. Wie erklärt sich die Medizin das?
lg


shesmovedon
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Beitrag Sa., 02.06.2018, 08:27

Wenn du die Mittelwelle reitest, dann bist du wohl gesund. Weil da ist man weder zu Tode betrübt, noch himmelhoch jauchzend.
Klar kann es auch Schlafstörungen ohne Depression geben. In meiner Familie sind sie zum Beispiel sehr stark vertreten, auch bei Leuten, die gesund sind.

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Gewitter
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Beitrag Sa., 02.06.2018, 21:12

Nes hat geschrieben: Fr., 01.06.2018, 21:23wenn ihr z.b. seit Jahren schon AD nehmt, dann müsstet ihr doch von der Depri geheilt sein
Psychopharmaka heilen nicht, sie lindern nur die Symptome. Wenn sich ein Diabetiker jahrelang Insulin spritzt und es dann irgendwann absetzt, ist er ja auch nicht geheilt. Genauso ist es mit psychischen Erkrankungen.
Da du jetzt nach Depressionen gefragt hast, es gibt endogene Depressionen, die Betroffenen leiden ihr ganzes Leben lang daran. Einige Menschen erkranken an Depressionen nach schweren Schicksalsschlägen, nach Verlust ihrer Arbeit, etc. Diese Depressionen sind nur über eine gewisse Zeitspanne.
Wenn du eine Depression hättest, hättest du keine Lebenslust mehr, alles würde dir schwerfallen.
Hier im Forum haben fast alle psychische Erkrankungen, bis auf Angehörige, die Fragen zu bestimmen Themen haben.
Deshalb ist es schwer zu sagen, wie es sich anfühlt, wenn man psychisch gesund ist.

Hast du es denn schon einmal mit Schlafhygiene versucht?
Du warst etwa 17, als die Schlafstörung anfing? Gab es zu der Zeit vielleicht einen Auslöser?

Nachtrag, gerade habe ich deinem ersten Beitrag, in deinem Thread vom Januar gelesen, dass du über einer Metzgerei wohnst, wo nachts sehr viel Lärm ist. Wohnst du dort immer noch? Wenn ja, wäre es vielleicht ratsam umzuziehen.
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