Quietiapin vs Zopiclon

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Federchen
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Quietiapin vs Zopiclon

Beitrag Mi., 06.01.2021, 13:58

Hallo meine Lieben,

ich habe ein kleines Problem. Ich hatte in der Klinik Zopiclon bekommen und danach von meiner Psychiaterin weiterhin für Ausnahmefälle Zopiclon zum Schlafen/zur Beruhigung verschrieben bekommen. Ich nehme es nicht öfter als 2 Mal im Monat, nicht länger als 1 Woche am Stück, musste die Dosis nie erhöhen und komme gut damit klar.

Jetzt bin ich umgezogen und wollte mir entsprechend von meiner neuen Hausärztin mit Einverständnis meiner Psychiaterin weiterhin Zopiclon verschreiben lassen. Sie ist allerdings komplett dagegen und verschreibt mir nur Quietapin, weil es nicht so schnell abhängig mach und scheinbar weniger Nebenwirkungen haben soll. Nach ihrer Rücksprache mit meiner Psychiaterin “geht” das natürlich auch.

Allerdings gehe ich damit gerade nicht d’accord. Vor allem, nachdem ich gelesen habe, dass es ein Neuroleptikum ist, dass nur “off-label” als Schlafmedikament verschrieben wird. Gewichtszunahme ist wohl häufig, genauso wie erhöhte Blutfettwerte.. auch extrapyramidale Symptome kommen wohl vor. Dazu muss man sagen, dass ich gerade was Parkinson-Symptome angeht, sehr hypochondrisch bin. Ich habe eine Essstörung überwunden, aber ich weiß, dass es problematisch sein wird, wenn ich von sowas zunehme.

Warum sollte ich also zu Quietiapin wechseln, wenn ich doch mit Zopiclon zurecht komme?! Die Ärztin ist aber partout dagegen.

Was würdet ihr tun?

Liebe Grüße

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Sadako
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:13

Nimmt du jetzt zwei Tabletten im Monat oder zwei mal bis zu eine Woche Zopiclon am Stück pro Monat?
Ersteres finde ich tragbar, die zweite Variante eher schon kritisch.
Ich würde kein Quetiapin zum Schlafen nehmen, eben weil es wesentlich ungünstigere NW hat.
Warum verschreibt dir denn deine Psychiaterin nicht weiter Zopiclon?

Ich nehme im Notfall Zolpidem zum Schlafen, auch maximal drei Tabletten pro Monat. 2020 bin ich mit 20 Tabletten ausgekommen, für mich ist das ok so.
Wenn ich nicht völlig neben der Spur bin probiere ich erstmal Passionsblumenkapseln. Die helfen mir auch.

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Federchen
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:16

Eigentlich maximal 2 Tabletten im Monat, wenn aber was Schlimmes passiert (Trennung etc.) auch mal ne Woche am Stück.

Naja, da ich umgezogen bin und sie mir ohne Krankenkassenkarte nicht so easy weiterhin was verschreiben kann, sollte das eben die neue Hausärztin machen. Es sind fast 200km Entfernung.. Die Hausärztin will aber nicht..
Zuletzt geändert von Federchen am Mi., 06.01.2021, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Candykills
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:16

Ja, das ist ein häufiges Problem. Meine Hausärztin wollte sogar meinen Psychiater anrufen, weil sie es fahrlässig hält, dass er mir dauerhaft Zopiclon verschreibt. War ihr aber am Ende wohl doch zu blöd.
Du könntest deiner Psychiaterin eine Überweisung schicken und sie dir dann ein entsprechendes Zopiclon-Rezept. So würde ich es wohl machen in deiner Situation.

Allerdings sollte es bei einer geringen Dosis Seroquel, die du dann wohl zum Schlafen bekommen würdest, kaum zu Nebenwirkungen kommen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Federchen
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:19

@Candykills

Es sind auch eher die Ängste, dass gerade bei mir extrapyramidale Symptome auftreten. Ich hab meine Hypochondrie gerade sehr gut im Griff, aber das macht mich fertig.

Die Psychiaterin hat sich jetzt auch schon darauf eingeschossen, dass Quietiapin gut wäre.

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Candykills
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:21

Also als Psychotiker habe ich schon viele Neuroleptika genommen, auch Seroquel/Quetiapin in sehr hohen Dosen. Meine Erfahrung ist, dass es unter Seroquel so gut wie nie zu extrapyramidalen Störungen kommt. Ich nahm davon schon bis zu 800 mg am Tag. Du würdest wahrscheinlich eine Dosis zwischen 25 und 50 mg bekommen.
Deswegen - mach dir da mal keine Sorgen, bei einer so niedrigen Dosis wirst du wahrscheinlich nur müde, wenn überhaupt.
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Federchen
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:23

Und wie sieht es mit Gewichtszunahme bzw. Blutfettwerten aus?

Ich verstehe halt nicht, warum sie mit Quietiapin einverstanden ist, was eine “off-label”-Verschreibung wäre und mit Zopiclon nicht. Das Verschreibungsintervall kann sie doch bestimmen?!

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Chiana
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:36

Die "normale" Dosis von Quetiapin ist 400 bis 800mg bei Psychosen. Zum Einschlafen nimmt man nur 25-100mg. Deshalb sind die Nebenwirkungen dann nicht ganz so schlimm. Allerdings, ich musste Quetiapin wieder absetzen wegen Restless Legs bei 50mg, und etwas Gewicht habe ich auch zugenommen, weil der Appetit stärker war. Ansonsten wäre ich mit dem Quetiapin sehr happy gewesen. Man träumt intensiver, fand ich, das war oft sehr spannend.
Zopiclon kenne ich nicht, nur Lorazepam (Tavor). Bei Lorazepam darf ich nicht zu viel nehmen, einmal bekam ich am nächsten Morgen eine Halluzination und hab es erst einen halben Tag später gemerkt.
Deshalb suche ich lieber ein anderes Neuroleptikum.

Ich kann aber schon verstehen, dass du etwas, was funktioniert, nicht ändern willst. Vielleicht liegt es daran, dass die neue Ärztin dich noch nicht kennt und kein Risiko eingehen will wegen Missbrauchsgefahr. Aber das hilft dir jetzt auch nicht. Kannst du am neuen Wohnort nach einem Psychiater suchen? Diese sind eher geneigt, solche Rezepte zu schreiben. Du kannst ja alles erklären mit Umzug und dass es nicht für Dauereinnahme ist.

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Candykills
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:38

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich deutliche Auswirkungen auf Gewicht oder Blutfettwerte hat bei solch einer geringen Dosis, wie du sie dann wohl nehmen würdest.
Seroquel wird recht häufig als Einschlafhilfe verschrieben.
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Federchen
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 14:53

Restless legs wäre für much ganz schlimm.. das ist wirklich so fies, weil es eben genau die Nebenwirkungen geben könnte, die meine Hypochondrie stark triggern könnten. Alleine beim Gedanken daran kriege ich Panik. Intensiv träume ich schon so, ich finde es ganz angenehm, dass das unter Zopiclon etwas gedämpft ist. :->

Ich denke auch, ich werde einen anderen Psychiater suchen müssen. Ich fühle mich dit einfach nicht wohl und all das, was ich gesagt habe, zählt bei meiner Hausärztin nicht. Ich verstehe die Sorge um die Missbrauchsgefahr, aber ich kann relativ gut einschätzen, was meine Trigger sind. Dieses Risiko ist mir da irgendwie zu groß.

Wobei die Dosis ja wirklich viel niedriger ist, so wie ihr sagt. Aber man liest dennoch, dass die NW auch bei geringer Dosis auftreten können und man genau abwägen sollte, ob man dieses Medikament bei “Einschlafstötungen” (die ich so ja gar nicht habe) verschreiben möchte.

Das Ding ist ja, dass ich schon schlafen kann, aber manchmal habe ich einfach große emotionale “Einbrüche” mit Weinen, Verzweiflung, Selbstverletzung, vor allem nachts. Da hilft eine halbe Zopiclon sofort, ich bin ruhiger, werde müde.. und da weiß ich einfach noch keine Alternative.

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Sadako
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 15:20

Ich denke auch, dass du bei einer so geringen Dosis nichts zu befürchten hast mit Quetiapin. Andererseits sehe ich nicht, warum du etwas, das für dich klar funktioniert (gelegentlich Zopiclon als Bedarf) verändern sollst. Es wirkt und du gehst offensichtlich verantwortungsvoll damit um.
Ich wünsche mir da als Patientin auch Respekt und Vertrauen von meinem behandelndem Arzt.
Klar, das Medikament ist ein benzoartiges Präparat und hat ein Abhängigkeitsrisiko. Aber bei die ist die Gefahr offensichtlich im Moment nicht da.

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Federchen
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Beitrag Mi., 06.01.2021, 16:00

Ich glaube, das Quetiapin ist mir einfach unsympathisch, weil es ein Neuroleptikum ist und die NW einfach total in meine Hypochonder-Kerbe schlagen.

Ich danke euch, dass ihr alle versucht, mich bezüglich der NW zu beruhigen, da die Dosis ja wirklich gering ist. Aber ich vertraue mal auf mein Gefühl und werde erst mal darauf verzichten.


Help79
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Beitrag Do., 07.01.2021, 10:40

Hallo


meine Ärztin hat mir auch mal die Zopiclon aufgeschrieben. Weil ich auch an Schlafstörungen gelegentlich leide. Ich habe sie aber nachdem ich gehört habe das sie abhängig machen in den Müll geworfen. Ich denke das man da ein Auge drauf haben sollte. Ich kann über die Verträglichkeit und Wirksamkeit keine Angaben machen.

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alatan
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Beitrag Do., 07.01.2021, 11:50

Quetiapin kann auch schon in kleinen Dosierungen zu Gewichtszunahme führen, aber keine EPMS. Dass man alle Z-Substanzen sehr kritisch sehen muss bei mehr als wenigen Tagen Einnahme pro Monat (max. ca. 4x/Monat) ist richtig.
Es gibt etliche medik. Alternativen, die zu bevorzugen sind, wenn es um ein reines Schlafproblem geht.

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diesoderdas
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Beitrag Do., 07.01.2021, 23:47

alatan hat geschrieben: Do., 07.01.2021, 11:50 Es gibt etliche medik. Alternativen, die zu bevorzugen sind, wenn es um ein reines Schlafproblem geht.
Was denn als Beispiel?

Ich nehme zwar so gut wie nie etwas zum schlafen, sollte es aber harmlosere Sachen geben als das übliche würde ich das auch ausprobieren. Und sei es nur für Ausnahmesituationen.

Hatte auch ein zwei mal Zopiclon probiert. Schlafe ich zwar von ein, wache aber nach etwa 4 Stunden wieder auf.
Normale Beruhigungstablette wirkt auch gut - da wache ich aber unter Umständen ca 2 Stunden wieder auf und bin völlig hippelig. Passiert aber nur in Kombi schlafen/aufwachen. Im Wachen hatte ich so Reaktionen noch nie, da machts was es soll, zumindest halbwegs ruhiger.

Und das ganze Naturzeugs, Baldrian, Hopfen usw bringt bei mir auch hochdosiert nichts.

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