Meine Körperpflege / Hygiene

[Grimmelshausen]

Hallo, Forum.
Ich frage mich, ob ich noch ganz dicht bin.
Also, ich habe schon Phasen gehabt, gerade im Winter, wo ich mich überhaupt nicht mehr gewaschen oder geduscht habe. Stattdessen habe ich mich nur regelmäßig umgezogen, denn Klamotten habe ich ja genug.
Ich fühle mich in solchen Phasen sauwohl.
Ich stinke nicht, ich schwitze nicht, und mein ganzer Organismus scheint sich dafür zu bedanken.
Meine eh. Schwiegermutter (Bäuerin) hatte auch mal gesagt, dass sie sich im Winter überhaupt nicht wäscht (aus Prinzip).
Ich selber war in jüngeren Jahren immer mal wieder in der Sauna, und der Effekt hatte immer eine ganze Woche angehalten.
Heute geht das ja alles nicht mehr (Corona).
Ich hatte immer bei meiner Freundin im Haus geduscht, zuhause schon lange nicht mehr.
Denn da ist die Dusche schon lange unbenutzt, und ich denke dauernd an Legionellen, die sich da angesammelt haben.
Dabei habe ich keine Hautkrankheiten, und auch keine Lungenkrankheit, außer dass ich durch die ständige Qualmerei, die ich an mir habe, wohl gar keinen Virus mehr brauche.
Ich bin um 60, lange schon Fußgänger, und daher oft an der Luft.
Ich bin nicht fett, eher schlank, und war nie bewegungsfaul.
Ich sehe offenbar noch gut aus, und auch jüngere Frauen signalisieren oft Interesse, oder zumindest Sympathie.
Vielleicht sende ich auch nur sexuelle Lockstoffe aus. Ich weiß es nicht.
Ich möchte mal die Erfahrungen anderer Leute dazu hören, die es gewohnt sind, körperlich zu arbeiten.
Vielen Dank erstmal Gr.

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[Candykills]

Du selbst bist doch an deinen eigenen Geruch gewöhnt, demnach riechst du wahrscheinlich den Gestank, den du so von dir gibst, überhaupt nicht mehr.

Wie sich ein - scheinbar gesunder Mensch - nicht waschen kann, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

[Lilien]

Was möchtest Du denn nun genau lesen? Dass Du psychisch krank bist? Für mich klingt das eher ungepflegt, aber nicht im Sinne einer Depression "ich schaffe es kaum noch aus dem Bett, um mich zu waschen", sondern eher aus Pragmatismus/Faulheit.

Ich kenne da auch so einen "Kandidaten", der zuletzt im Sommer bei uns übernachtet hatte und meinte, er müsse sich weder waschen noch duschen. Lediglich die Zähne wurden (immerhin!) geputzt. Er meinte auch, er fühle sich frisch, er dürfte halt nicht ins Schwitzen kommen - in Wahrheit hat er sehr unangenehm gerochen. Vermutlich hat er das selbst tatsächlich nicht mehr wahrgenommen. Keine Ahnung, ob der sich überhaupt nach dem Toilettengang die Hände gewaschen hat.

Strenger Körpergeruch dürfte für die wenigsten tatsächlich attraktiv sein und ich kann mir eher vorstellen, dass Du reine Höflichkeit mit Flirterei verwechselst, da wärst Du nicht der einzige Mann. Aber sicher beantworten könnten das nur die Damen selbst.

Gibt vermutlich auch Frauen, die auf stinkende Männer stehen - so als eine Art Fetisch.

Aber, wenn Du Dich damit wohlfühlst und sonst niemandem damit schadest, wo ist das Problem?

[Grimmelshausen]

Du selbst bist doch an deinen eigenen Geruch gewöhnt, demnach riechst du wahrscheinlich den Gestank, den du so von dir gibst, überhaupt nicht mehr.

Wie sich ein - scheinbar gesunder Mensch - nicht waschen kann, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Danke erstmal für die Antwort.
Dann will ichs dir erklären.
Wieso "nicht waschen kann" ?
Im ersten Halbsatz oben gebe ich dir recht, im zweiten aber nicht.
Stinken tut man erst, wenn man am Verwesen ist.
Wenn ich draußen unterwegs war, dann rieche ich nach frischer Luft, und das kommt immer gut an.
Was ich meine:
Ich wasche mir die Füße, den Intimbereich, die Achselhöhlen und die Haare sowie das Gesicht.
Ich trage die FFP2, desinfiziere die Hände im Eingang des Supermarktes, und halte Abstand.
Beim Hinausgehen desinfiziere ich sie nochmals.
Aber wozu soll ich mir ständig den Bauch oder den Rücken waschen, sowie die Oberschenkel?
In dem Bereich verlasse ich mich lieber auf den Rückfettungsmechanismus der Haut.
Im Übrigen ist jeder an seinen eigenen Geruch gewöhnt, und nimmt ihn gar nicht wahr. Das stimmt. Aber es kann ja sein, dass einige Leute ähnlich riechen, und daher die "Chemie" stimmt.
Wenn man (Frau) sich mit Parfüm oder Rasierwasser vollkleckert, so entsteht nur der Eindruck von (gewünschter) Attraktivität, der mit der wahren Persönlichkeit gar nichts zu tun haben muss.
Jemanden nur durch den Geruchssinn anzulocken, indem man vortäuscht, anders zu riechen, als man es tatsächlich tut, ist nur eine Methode.
Jeder hat einen Eigengeruch. Dann hat der Mensch noch 4 andere Sinne.
Auf bald Gr.

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[Grimmelshausen]

@Lilien
Super geschrieben, danke.
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Super geschrieben.
Was mich wundert, ist halt der Körperpflegewahn, der überall propagiert wird.
Deshalb frage ich mich, ob ich noch ganz dicht bin.
"Meine Haare, mein Kapital." "Ich hatte unten einn Tannnbaum!". (Werbung).
Wer schon mal ein Jahr beim Bauhof geschafft hat, wird das eher verstehen.
Da geht es nicht um Körpergeruch, sondern um Leistung.
Wir haben Friedhöfe bei Regen gemäht, Spielplätze, Bäume bei Kindergärten gefällt, zersägt und auf- und wieder abgeladen.
Brücken gesäubert. Spielplätze.
Parkanlagen in Ordnung gehalten. Bei 45-50 Grad in der Sonne.
Im Winter gestreut und Schnee geschippt.
Mit Trockenasphalt Löcher auf Feldwegen gestopft.
Streusalz für den Winter aufgeladen.
Sandsäcke gefüllt und nass wieder abgeholt.
Gullis ausgeleert und Mülltonnen voll mit Maden umgeleert. Neue Mülltonnen ausgefahren und alte abgeholt.
Deshalb frage ich mich, ob ich noch ganz dicht bin, obwohl das gar nicht mein Beruf ist.
Aber ich habe es gemacht. Und ich war so fit wie noch nie.
Über Körpergeruch hat sich in dieser Zeit niemand beschwert.
VG Gr.

[Chiana]

Also duschen oder baden muss man nicht jeden Tag. Es reicht, wenn man die Problemzonen wäscht, so wie du das machst. Das ist auch tatsächlich besser für die Haut.

[Lilien]

So wirklich verstehe ich den Zusammenhang nicht. Nur, weil man sich körperlich pflegt, bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass man nicht arbeitsmäßig "anpacken" könnte. Auch nach einem harten Tag auf dem Bauernhof, könnte man theoretisch am Abend noch kurz in die Wanne hüpfen...

Und sicherlich gibt es andere Werte, an denen man sich orientieren kann.
Beim menschlichen Miteinander spielt aber u.a. auch der Geruch eine Rolle - "sich nicht riechen können" // "der stinkt mir". Wer die Körperhygiene vernachlässigt, kann noch so gut aussehend oder ein harter Arbeiter sein, der Geruch kann dazu führen, dass man von anderen Menschen als abstoßend empfunden wird.

Auf der anderen Seite ("Körperpflegewahn"):
mit nach Banane-Himbeer-Vanille duftenden Shampoos lässt sich natürlich auch gut Geld verdienen.


Ich würde ich mich abschließend Chiana's Posting anschließen. Solange man sich regelmäßig wäscht, muss man nicht ständig duschen. In Deinem ersten Posting hattest Du geschrieben, dass Du Dich phasenweise gar nicht mehr gewaschen hättest. Das wäre ja erst einmal eine ganz anderes Ausgangslage, als ein paar Tage lang nicht zu duschen, aber sich dennoch zu reinigen.

Grundsätzlich denke ich mir, ist es Dein Leben, Deine Entscheidung, wann, wo und wie oft Du Dich wäscht, duscht, einparfümierst.

Ich persönlich fände es eindeutig dramatischer, wenn Du geschrieben hättest, dass Du Dich gerne häufiger waschen würdest, aber Dir die Kraft dazu fehlen würde (psychisch/physisch) oder Dein Umfeld (z.B. Deine Partnerin) dadurch stark belastet würde. Dann wäre es sicherlich ein Problem, über dessen Lösung man sich Gedanken machen sollte.

[Grimmelshausen]

Lilien, ich kann dir erklären, warum du den Zusammenhang nicht verstehst. Du redest vom Bauernhof, ich vom Bauhof.
Mein Ansinnen war es, mal Stellung zu nehmen und Stellungnahmen zu bekommen zu dem täglichen Pflegewahn, der einem in der Werbung eingetrichtert wird.
Dabei denken Frauen natürlich anders als Männer.
Und jeder hat andere Interessen, und geht diesen auch nach.
Wer auf dem Bauernhof arbeitet, stinkt eigentlich immer, und wer beim Bauhof arbeitet, stinkt eigentlich nie.
Ich kannte Leute, die hatten sich nach dem Einsatz gerade mal die Fingerspitzen angefeuchtet und dann abgeschüttelt, dann gingen sie zum Mittagessen.
Meine Frage war nur, wie man diesen ständigen Waschzwang, den man von der Pflegeindustrie eingeredet bekommt, einzuordnen hat.
Dabei stelle ich mir vor, dass sich viele während der Lockdown-Zeit sowieso nicht mehr waschen, hängen vor der Glotze oder am geleasten Smartphone, oder schlafen.
Da fallen mir noch die Wollnys ein, mit 15 Kindern und einem Bad.
Da möchte ich nicht dran riechen.
Hauptsache im Fernsehen. Aber ohne Geruchsübertragung.
usw., open end.
Gr.

[Chiana]

Einen Pflegewahn sehe ich auch in der Sache mit dem Abrasieren von Körperhaaren, weil manche diese natürliche Behaarung jetzt schon als unhygienisch und in der Folge als hässlich empfinden, was völliger Blödsinn ist. Das Enthaaren der Beine wurde den Frauen schon von der Kosmetikindustrie eingeredet, vorher war das kein Thema, und dann ging es mit den Achselhaaren weiter und zuletzt der Schambereich. Die Kopfhaare blieben wahrscheinlich nur verschont, weil man Shampoos verkaufen kann.

[Malia]

Wie jemand sich pflegt, ist Privatsache und interessiert mich nur, wenn es "stinkt" und ich nicht ausweichen kann.
Was "stinkt" ist auch individuell.
Wir leben in einem kapitalistichem System und da spielt die Werbung für Produkte eine große Rolle.
Sich nach dem zu richten, was angepriesen wird, ist auch jeder/m selbst überlassen.

[Grimmelshausen]

Wie jemand sich pflegt, ist Privatsache und interessiert mich nur, wenn es "stinkt" und ich nicht ausweichen kann.
Was "stinkt" ist auch individuell.
Wir leben in einem kapitalistichem System und da spielt die Werbung für Produkte eine große Rolle.
Sich nach dem zu richten, was angepriesen wird, ist auch jeder/m selbst überlassen.

Danke, guter Ansatz.
Mich hat nur mal interessiert, wie die sog. "breite Bevölkerung" dazu steht, und wie sich jeder verhält, gerade in Zeiten von Lockdown und Kontaktreduzierung.
Ich bin nicht der "Dreckspatz", der stinkt, und ich denke, ich habe niemals mehr gestunken als andere Leute in meiner Umgebung.
Aber ich erinnere mich gut an die Zeit im Gymnasium, als wir zum ersten mal richtig guten Sportunterricht hatten.
Langlauf im Freien, Speerwerfen, Sprint in der Halle, Hochsprung. usw.
Alter etwa 17.
Nachher die Turnschuhe in die Tasche gepackt, und zurück in den Klassenraum.
Alles hat gestunken, weil man keine Duschmöglichkeit hatte.
Stattdessen die nächste "Stunde" in Deutsch oder Englisch.
Dann wieder zurück in den eh schon verschwitzten Straßenschuhen.
Lange Fußmärsche, kein Geld, um andere Schuhe zu kaufen.
Am nächsten Morgen wieder dasselbe.
Ich meine, mit zunehmendem Alter stinken die Füße nicht mehr so wie früher.
Ich weiß auch, wie es stinkt, wenn man einen vollbesetzten Zug betritt.
Auf dem Hinweg zur Arbeit war es noch nicht so schlimm, aber auf dem Rückweg umso schlimmer.
Ich weiß auch noch aus der Zeit als Sanitäter, wie es stinkt, wenn man die Wohnung von alten Leuten betritt.
Die haben dann Ausdünstungen, und die Luft ist verbraucht.
Alles kommt da zusammen.
Demnächst mehr, muss jetzt weg.
Danke an alle
Gr.

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