'Mitsprechen'

Hier ist der Platz für Fragen, wenn Du nicht weisst, wie's genau funktioniert..

mio
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Beitrag Di., 17.09.2019, 19:09

Fairness hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 15:31 Mir ist, als ich das las, noch eine Idee eingefallen, ob das auch eine Art Abwehrmechanismus sein könnte? Weil über zwei von diesen Menschen weiß ich sicherlich, dass sie das bei mir nicht "ständig" tun - ich habe sie auch anders erlebt.
Hmm? Meinst Du damit dass Du glaubst dass das Verhalten auch "Distanz" zu etwas (also dem Inhalt/Dir oder oder) herstellen soll? Das wäre für mich auch durchaus denkbar. Denn was in die eine Richtung funktioniert dürfte auch in die andere Richtung funktionieren. Gibt es denn Ähnlichkeiten in Bezug auf die verschiedenen Situationen in denen das vorgekommen ist? Also ging es zB. jedesmal um "schwierige Themen" oder so was?
Fairness hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 15:31Vielleicht werde ich nächstes Mal schlagfertiger und könnte den jeweiligen Menschen daran aufmerksam machen und nachfragen.
Ja, es wäre sicher spannend was die betroffenen Personen dazu sagen würden. Ob es ihnen auffällt, ob sie es bewusst machen, warum sie denken dass sie es machen. Falls Du etwas herausfindest kannst Du es ja vielleicht hier mitteilen wenn Du magst, ich fände es auch interessant zu wissen wieso jemand sowas nun wirklich macht. :)

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Fairness
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Beitrag Di., 17.09.2019, 21:36

mio hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 19:09 Gibt es denn Ähnlichkeiten in Bezug auf die verschiedenen Situationen in denen das vorgekommen ist? Also ging es zB. jedesmal um "schwierige Themen" oder so was?
Ich kann mich nicht genau erinnern, wie das bei den früheren Begegnungen war, aber gestern war das Thema des Gesprächs "Abschied nehmen"... Hm.

mio hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 19:09 Ja, es wäre sicher spannend was die betroffenen Personen dazu sagen würden. Ob es ihnen auffällt, ob sie es bewusst machen, warum sie denken dass sie es machen. Falls Du etwas herausfindest kannst Du es ja vielleicht hier mitteilen wenn Du magst, ich fände es auch interessant zu wissen wieso jemand sowas nun wirklich macht. :)
Das würde ich tun. :)
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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mio
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Beitrag Di., 17.09.2019, 21:52

Fairness hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 21:36 aber gestern war das Thema des Gesprächs "Abschied nehmen"... Hm.
Spontan fällt mir dazu "Introspektion" ein. Abschied nehmen ist ja so oder so immer ein schwieriges Thema.

Eventuell "evaluieren" diese Menschen (ich weiss nicht wie ich es gerade treffender ausdrücken soll) auf die Art auch einfach erst mal ihren eigenen Umgang mit dem Thema? Das wäre dann sowas "dazwischen". Also zwischen "Empathie" und "Abwehr".

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stern
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Beitrag Mi., 18.09.2019, 15:00

mio hat geschrieben: Di., 17.09.2019, 18:09
Sie sind eine der wesentlichen Grundlagen unserer Fähigkeit zu sozialem Verhalten und Lernen.
Nun, nach anfänglichem Hype, ist das Konzept seit ein paar Jahren auch wieder zunehmend in der Kritik, zB

https://www.zeit.de/2010/51/N-Spiegelneuronen

Beim Gähnen würde es mir vllt. gerade noch einleuchten, was auch ein Phänomen ist, dass tatsächlich häufiger zu beobachten ist und tatsächlich unbewusst erscheint. Aber wenn beim Mitsprechen Neuronen maßgeblich beteiligt sind, wäre es ja auch eine genetische Geschichte, die dann potentiell alle Menschen betreffen würde (außer es gäbe eine Schädigung)... mir ist das zwar auch schon mal untergekommen, wobei hier dann teilweise auch laut mitgesprochen wurde. Aber es scheint doch eher sehr selten zu sein, so dass mir persönlich das nicht so einleuchtet. Zudem: Wenn jemand nicht taub ist, hört er ja auch die Worte und kann synchron dazu "eigenständig" leise mitsprechen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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mio
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Beitrag Mi., 18.09.2019, 16:29

Ich gehe von einer Schädigung/einer individuellen Schwäche aus wenn jemand sowas wirklich machen muss um "zu verstehen/begreifen". (Also falls es dazu dient.)

Denn dann benötigt derjenige ja eine "zusätzliche Unterstützung" um etwas zu erfassen was Menschen ohne diese Schwäche problemlos erfassen.

Also in etwa so als ob sie sich gleichzeitig "selbst in den Arm zwicken" müssen um zu wissen wie es sich für das Gegenüber anfühlt wenn es sich in den Arm zwickt. Die "Abstraktionsleistung" zu der uns Spiegelneuronen (oder welche Teile im Hirn auch immer) befähigen könnte vermindert sein.

Wenn ich mich selbst zwicken müsste um zu wissen wie es sich für Dich anfühlen wird wenn Du Dich zwickst dann wäre sie es klar, wie es sich in Bezug auf dieses "Nachsprechen" nun wirklich darstellt weiss ich nicht, es ist nur eine mögliche Erklärung, dass dahinter ein ähnliches Problem liegen könnte.

Die Spiegelneuronen sorgen ja nicht nur für ein "Nachahmen" sondern auch dafür dass ich mich in mein Gegenüber einfühlen kann ohne dass ich dem gleichen "Reiz" ausgesetzt sein muss. In welchem Hirnareal dies nun exakt geschieht ist ja für den Umstand dass wir es können verhältnismässig egal. Fakt ist wir können es, also normalerweise. Es gibt ja auch Menschen die das nicht können oder nicht so gut. Aber die meisten können es und tun es auch automatisch und ohne große Probleme oder Anstrengung.

Genauso wie zB. die meisten Menschen wissen wie sie auf ihre Umwelt wirken bzw. welche Reaktion auf ihr Verhalten zu erwarten ist, es gibt aber auch (wenige) Menschen die wissen das wirklich nicht. Also wirklich wirklich nicht, die tun nicht nur so oder es ist ihnen egal sondern sie wissen es wirklich nicht. Sie können den Zusammenhang nicht herstellen. Das geht ja auch in so eine Richtung.


cinikus
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Beitrag Do., 19.09.2019, 12:22

Ich habe auch schon beobachten, wie Menschen das vor dem Fernseher machen. Meine Mutter war so eine Kandidatin. Das hat mich als Kind immer gefesselt, weil ich dachte, sie kann den Text. Aber ich vermute eher, es war eine Technik, um sich zu konzentrieren. Nicht bewusst. Weil darauf angesprochen hat sie es abgestritten, dass sie es macht, oder war darüber verwundert. Sie macht es aber nicht immer. Meine Vermutung ist, dass es passiert, wenn Dinge ablenken. Also andere Geräusche etwa, wie spielende Kinder oder das Laufen der Waschmaschine oder vielleicht auch nur das Ticken einer Uhr oder das Summen des Kühlschranks. Je nach Empfindlichkeit halt.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein! Niccolò Tommaseo

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