Nicht wirklich motiviert

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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sara72
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Nicht wirklich motiviert

Beitrag Mo., 02.07.2018, 15:20

Hallo Ihr Lieben,

ich hab ein Problem mit meiner Motivation - manchmal.

Ich komme ursprünglich aus dem Büro - habe eine Ausbildung in dem Bereich und auch langjährige Berufserfahrung. Als ich in einer Firma war, wo ich nebenher auch im Verkauf aushelfen musste, hat mir das dann keine Freude mehr gemacht und da ein Jobwechsel sowieso anstand, hab ich Ausbildungen im sozialen Bereich gemacht (Trainerin, Coach, Lebens- und Sozialberaterin). Derzeit bin ich Trainerin und hab immer wieder (teilweise intensive) Phasen, wo mir der Job keine Freude macht - wiederkehrend.

Die Zusammenarbeit mit den Kolleg_innen klappt gut. Wenn es läuft, finde ich es auch gut. Im Büro hatte ich halt mehr so Phasen, wo es gut gelaufen ist - auch weil das in dem Bereich meist Routinearbeit ist, ich mehr selbst beeinflussen kann, wie das Ergebnis dann ist. Allerdings hab ich in dem Bereich zuletzt nicht mehr so leicht einen Job gefunden.

Mir ist schon klar, dass ich nicht erwarten kann, dass es immer gut läuft. Aber gibt es etwas, womit ich mich in den Phasen motivieren kann, wo es nicht rund läuft, sich alles spießt und so. Mich würde interessieren, wie andere damit umgehen.

THX

Ganz liebe Grüße
Sara

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Milena-Clara
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Beitrag Mo., 02.07.2018, 16:56

Ich habe das nicht so ganz verstanden. Du bist Coach für Lebensberatung und wenn was nicht läuft, verlierst du die Motivation? Also wenn du nicht genug Kunden hast oder es mit der Finanzierung nicht funktioniert? Wenn Menschen Termine nicht einhalten oder wenn sie sich nicht wirklich "coachen" lassen?
Was genau demotiviert dich?

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sara72
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Beitrag Di., 03.07.2018, 05:36

Milena-Clara hat geschrieben: Mo., 02.07.2018, 16:56 Ich habe das nicht so ganz verstanden. Du bist Coach für Lebensberatung und wenn was nicht läuft, verlierst du die Motivation? Also wenn du nicht genug Kunden hast oder es mit der Finanzierung nicht funktioniert? Wenn Menschen Termine nicht einhalten oder wenn sie sich nicht wirklich "coachen" lassen?
Was genau demotiviert dich?
Guten Morgähn,

*lol* ja das ist eine gute Frage. Mir ist in der Nacht was dazu eingefallen. Das passiert mir öfter, dass ich jemanden was sage - oder eben in einem Forum schreibe - und dann komm ich dadurch auf Sachen selber drauf, auf die ich sonst nicht gekommen bin, als ich mir nur alleine den Kopf zerbrochen hab.

Jetzt glaub ich, dass mein Thread eigentlich in der falschen Kategorie ist. Ich glaub, es liegt weniger an meiner Motivation, sonderen an den Interaktionen mit anderen. Weil meine Vorstellungen oft so diametral dem anderer entgegen gesetzt sind, und deswegen kommt es dann zu Reibereien - die für mich eben oft aufreibend sind, und eh für die anderen auch.

Ich bin als Trainerin in einem Institut fix angestellt, das für das Arbeitsmarktservice arbeitet. Zum einen bin ich in meiner Funktion als Trainerin verpfichtet eine gewisse Linie zu fahren, mit der ich persönlich eh komform gehe, die aber meinen Teilnehmer_innen nicht gefällt, weil sie dazu ihr Leben umkrempeln müssten. ... und dann sind da auch noch andere Dinge ...

... aber das schreib ich am besten in einen neuen Thread im Beziehungsteil oder so, weil es eigentlich um Interaktionen geht.

Ganz liebe Grüße
Sara

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sara72
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Beitrag Di., 03.07.2018, 05:55

Guten Morgen,

offensichtlich kann ich (in dieser Woche) keinen neuen Thread mehr eröffnen, deshalb schreibe ich es jetzt doch da, obwohl es wahrscheinlich eher in ein anderes Thema rein gehört:

Für mich ist die Interaktion mit anderen oft schwierig - aus verschiedenn Gründen. Zum einen kann ich mit bei den meisten Freundinnen nicht so entspannen, wie wenn ich alleine bin, weil die meisten Menschen sich gern einmal wegen irgendwas auf den Schlips getreten fühlen. Ich hab zum Glück eine Freundin, wo ich (fast) so sein kann wie ich bin.

Das macht es für mich anstrengend, mit anderen zusammen zu sein - ich bin deshalb gern am liebsten alleine. Wenn ich mit anderen zusammen bin, versuche ich achtsam zu sein, um keinen "Schaden" anzurichten. Andererseits ärgert es mich auch, weil ich weiß, dass die anderen ja eh ihre Probleme irgendwann einmal grundlegend aufarbeiten müssen und es eh keine Dauerlösung ist (nur) rücksichtsvoll zu sein.

Dann hab ich auch noch einen hohen ethisch/moralischen Anspruch - an mich und andere, der das Ganze dann auch noch verkompliziert. Im Job (ich bin Trainerin für ein Institut, das für das Arbeitsmarktservice arbeitet) ist es Teil meiner Aufgabe/Funktion gewisse Werte zu vermitteln. Das bedeutet, es kommt oft zu offenen Konfrontaitonen/Wertekonflikten mit den Teilnehmer_innen.

Aber auch, wenn ich grad nichts sage, spüren die anderen natürlich (unterbewusst) meine Haltung und gehen auf Widerstand. Ich kann und will natürlich meine Einstellung nicht aufgeben, weil ich davon überzeugt bin, dass eine ethische Handlungsweise einer anderen vorzuziehen ist.

Es ist ein Dilemma. Wie kann ich das zusammen bringen (im wahrsten Sinne des Wortes), dass ich mich authentisch geben kann, eine ehtische hohe Einstellung hab, und trotzdem mit anderen besser auskomm, ohne dass es ständig zu Reibereien kommt?

Vielleicht ist es ja normal, dass es mit anderen zur Reibereien kommt. Blöd ist halt nur, dass es mich aufreibt - auf längere Sicht. Ich bin dann halt am liebsten alleine, um mich zu entspannen. Aber das geht halt nicht immer - bzw. in dem Ausmaß, in dem ich es mir wünschen würde.

Ganz liebe Grüßé

Sara

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Milena-Clara
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Beitrag Di., 03.07.2018, 15:30

Naja, auch wenn man selbst gewisse Werte besitzt, ist die Aufgabe eines Coaches nicht Erziehung sondern Förderung der betreffenden Person. Sprich, man sollte die Person erst einmal so nehmen wie sie ist, mit ihren Stärken und Schwächen und dann ressourcenorientiert arbeiten und schauen, wie man es schafft die Person in ihrem Leben weiter zu bringen. Da diese Menschen zu solchen Seminaren verpflichtet werden, kann ich mir vorstellen, dass da eh schon eine gewisse Abwehr vorhanden ist. Wenn sie dann noch auf jemanden treffen, der ihnen deutlich zeigt, dass er sie und ihre Werte ablehnt, sinkt die Mitarbeitsbereitschaft in den Keller.

Ich war auch eine Zeit lang auf Leistungen vom JC angewiesen. Mein Bearbeiter war glücklicherweise jemand, der sehr offen war und eher daran interessiert war einen passenden Job für mich zu finden. Seine Vertretung war eine, der konntest du an der Nasenspitze ansehen, dass für sie alle Harz IV Empfänger faule Sozialschmarotzer sind. Der war es egal wohin sie mich vermittelt.. Hauptsache erst einmal raus aus der Statistik. Das hat bei mir eher Trotz bewirkt, obwohl ich höchst motiviert war, aus dem Bezug herauszukommen! Im Grunde hab ich nicht auf das gehört, was sie mir gesagt hat und hab eher das getan, was mir mein eigentlicher Betreuer gesagt hat. Mit Erfolg :)

Deshalb würde ich erst einmal überlegen ob deine Haltung und deinen moralischen Ansätze nicht eher professionell hinderlich als hilfreich sind. Denn in der Regel lassen sich Erwachsene nicht mehr umerziehen. Eher kann man ihnen aufzeigen das man an sie glaubt und dass sie ihre Ziele am ehesten erreichen, wenn sie umdenken.

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Rainer-JGS
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Beitrag Di., 03.07.2018, 16:29

Kurze Rückfrage:

Was ist "das Arbeitsmarktservice"?

Und müßte es nicht DER Arbeitsmarkservice heißen?
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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Rainer-JGS
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Beitrag Di., 03.07.2018, 16:38

Hallo Sara!

Ich finde es höchst erfreulich, daß Du wichtige, wesentlich und weiterführende Werte in Deine Arbeit mit einbringst, aber bei deren Vermittelung an schwer vermittelbare Personen ist höchst Vorsicht geboten, um nicht unnötige Abwehrmechanismen zu wecken!

Ich halte ganz ähnliche Kurse im Rahmen der Vhs, wo es um Persönlichkeitsentwicklung, Lebenserfolg und den guten Umgang mit der eigenen Seele geht und habe herausgefunden, daß es am besten ist, wenn es dem Referenten gelingt, durch viele lebensnahe Beispiele, Filme, Spiele usw. echte Begeisterung zu wecken.

Dabei hat es sich sehr bewährt, wenn jeder Teilnehmer in jeder Stunde eine kurzen Vortrag über Erfolgs- oder Mißerfolgserlebnisse aus seinem persönlichen Leben halten muß, damit der Referent dann anhand dieser persönlichen Erlebnissen dann gewisse Mechanismen des Erfolges und der Naturgesetze der Seele aufzeigen zu kann.

Hast Du so etwas schon einmal probiert?
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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sara72
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Beitrag Mi., 04.07.2018, 07:41

Milena-Clara hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 15:30 Naja, auch wenn man selbst gewisse Werte besitzt, ist die Aufgabe eines Coaches nicht Erziehung sondern Förderung der betreffenden Person. Sprich, man sollte die Person erst einmal so nehmen wie sie ist, mit ihren Stärken und Schwächen und dann ressourcenorientiert arbeiten und schauen, wie man es schafft die Person in ihrem Leben weiter zu bringen. Da diese Menschen zu solchen Seminaren verpflichtet werden, kann ich mir vorstellen, dass da eh schon eine gewisse Abwehr vorhanden ist. Wenn sie dann noch auf jemanden treffen, der ihnen deutlich zeigt, dass er sie und ihre Werte ablehnt, sinkt die Mitarbeitsbereitschaft in den Keller.
Hallo Mliena-Clara,

ja vielleicht sollte ich (auch) mehr auf andere eingehen - ohne meine Überzeugungen über Bord zu werfen. Das Thema begegnet mir eh (auch) immer wieder..

Danke!

Ganz liebe Grüße
Sara

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sara72
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Beitrag Mi., 04.07.2018, 07:43

Rainer-JGS hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 16:29 Kurze Rückfrage:

Was ist "das Arbeitsmarktservice"?

Und müßte es nicht DER Arbeitsmarkservice heißen?
Hallo Rainer,

in Österreich heißt es Arbeitsmarktservice - ich weiß nicht, wie es in Deutschland heißt, halt die Institution die für Arbeitslose zuständig ist. ... und da wir halt in Österreich sind, heißt es auch DAS Arbeitsmarktservice (das ...service).

Glg,
Sara
Zuletzt geändert von sara72 am Mi., 04.07.2018, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.

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sara72
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Beitrag Mi., 04.07.2018, 07:46

Rainer-JGS hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 16:38 Hallo Sara!
...

Ich halte ganz ähnliche Kurse im Rahmen der Vhs, wo es um Persönlichkeitsentwicklung, Lebenserfolg und den guten Umgang mit der eigenen Seele geht und habe herausgefunden, daß es am besten ist, wenn es dem Referenten gelingt, durch viele lebensnahe Beispiele, Filme, Spiele usw. echte Begeisterung zu wecken.

Dabei hat es sich sehr bewährt, wenn jeder Teilnehmer in jeder Stunde eine kurzen Vortrag über Erfolgs- oder Mißerfolgserlebnisse aus seinem persönlichen Leben halten muß, damit der Referent dann anhand dieser persönlichen Erlebnissen dann gewisse Mechanismen des Erfolges und der Naturgesetze der Seele aufzeigen zu kann.

Hast Du so etwas schon einmal probiert?
Hallo Rainer,

den Tipp mit den lebensnahen Beispielen hab ich eh von einer Freundin (die auch Trainerin ist) schon einmal bekommen - jetzt hab ich es von Dir auch gehört - und somit zweimal - und werde mir das auch zu Herzen nehmen.

Die Ide mit den Vortrag von Erfolgs- und Mißerfolgserlebnissen finde ich auch grenzgenial.

Danke Dir!

Ganz liebe Grüße
Sara

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