Bin ich nicht gut genug?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Fenixara
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Bin ich nicht gut genug?

Beitrag Di., 09.07.2019, 08:59

Hallo Leute,

ich habe mich extra hier angemeldet um etwas loszuwerden und um andere Meinungen zu hören.

Ich bin 26 Jahre und arbeite bei einem Steuerberater als Office-Mitarbeiterin. Jedenfalls steht es so auf meinen Lohnzettel.

Nur es fühlt sich einfach nicht gut an.

Ich habe standardmäßig folgende Aufgaben: Office verwalten (Klientendaten [Diese wurden NIE anständig bearbeitet und ich sollte diese Aufarbeiten und Aktualisieren], Übernahme von Unterlagen, Posteingang, Postausgang, Honorarnotenversendung, Mahnungen etc.), Buchhaltungen (Nur ein paar aber davon ist eine wirklich riesig, ich brauche zum Abschluss aller Buchhaltungen ca. 1 Woche außerhalb von Quartalen), Steuerklärungen, Diktate vom Chef schreiben, Verwaltung und Übersicht von Fristen, Verarbeitung von Unterlagen die vom Finanzamt und co reinkommen.

Dann kommt noch dazu das es 6 Mitarbeiter gibt, die permanent Sachen auf meinen Schreibtisch legen, wo ich zum Teil keine Ahnung habe wie ich das machen soll. Selbst wenn ich aufgrund von Fristen selber kaum Zeit habe und sage "Nein, ich habe gerade keine Zeit dafür" bekomme ich nur zu hören, dass ICH die Office-Kraft bin und es MEINE Aufgabe ist, jede Aufgabe die man mir gibt zu machen, weil sonst braucht man mich eh nicht. Wenn ich dann Fehler mache, werde ich zusammengestaucht, weil ich muss es ja wissen. Oder was auch gerne geschieht ist, dass alle ZUGLEICH etwas von mir brauchen.

Als Verständnisbeispiel: Chef, MA (Mitarbeiterin A), MB (Mitarbeiterin B)

Ich bekomme einen Auftrag von MA, welchen ich schnell bearbeite weil ich gerade Zeit und Luft habe, nur dauert dieser eben länger. Dazwischen kommt der Chef und benötigt Sachen (da er der Chef ist, bearbeite ich seine Sachen sowieso immer sofort, da er ja auch mein Gehalt zahlt, so dumm es auch klingt). Während ich Chefs Auftrag bearbeite kommt MB und will auch noch etwas von mir bearbeitet haben. Als ich Nein sage, bekomme ich zuhören: "SIE MACHEN DAS JETZT" und werde alleine gelassen mit besagten Auftrag. Ich bearbeite den Auftrag von Chef weiter und danach den von MA, weil sie eben zuerst da war und ihr Auftrag auch eine Frist hat. MB kommt und sieht das ihr Auftrag noch nicht angefangen wurde und wird wütend. Wenn ich es Ihr erklären versuche, wird mir nichtmal zugehört.

Noch dazu werde ich auch permanent gerufen, wenn es Probleme mit PC, Drucker und Co gibt.

Durch das ständige hin und her, und dies und das bearbeiten, passieren mir Fehler. SEHR DUMME Fehler. Ja, diese sind meine Schuld, weil ich zu wenig aufgepasst habe oder durch das hin und her total durcheinander kam.

Natürlich versuche ich so gut ich kann auf Kritik zu reagieren und Sachen, wo es mir möglich ist zu verbessern und ich kontrolliere alles mehrfach. Dennoch bekomme ich oft Sachen kurz vor Fristende und soll wunder bewirken. Dabei sind viele Aufgaben nichtmal für mich geeignet, da ich keine Ahnung von der Materie habe oder den Klienten nicht wirklich kenne. Die Konsequenzen sind dementsprechend oft schlimm für mich.

Zum Firmenaufbau muss man sagen, dass ich mit meinen Chef einen echt guten Fang gemacht habe, er ist total freundlich und erklärt alles tausendfach. Dennoch scheut er Konflikte in der Firma und wenn es Probleme gibt unter den Mitarbeiterinnen ist man auf sich alleine gestellt. Aber vor Klienten verteidigt er einen sehr.

Wir sind fast nur Damen im Büro (1 Herr neben dem Chef). Dennoch habe ich kein wirkliches Zugehörigkeitsgefühl. Noch dazu ist das Verhältnis angespannt, weil ich sehr starke Migräne habe.

Früher hatte ich verlässlich einen Anfall im Monat kurz vor meiner Periode. Mittlerweile hab ich fast dauernd Migräne und muss dauernd Medikamente schlucken. Ich bin extra näher an die Arbeit gezogen, dass ich nicht so stark auf mein Auto angewiesen bin. (Ich wollte nicht Autofahren während eines Anfalles, da ich warum auch immer ein sehr stark eingeschränktes Sichtfeld habe und eine Stunde Autofahren + Autobahn war mir zu riskant) Nur mittlerweile komme ich auf eine Menge an Tabletten, die für mich besorgniserregend ist. (Eine Packung (6 stk.) Zolmitriptane 2,5 mg sowie einige andere Kopfschmerztabletten, oft noch eine Packung dazu) Irgendwie muss man ja funktionieren.

Momentan komme ich heim, mit einem Druck auf den Augen, kaum Energie und komplett müde und erschöpft.

Wäre es besser für mich zu gehen, bevor ich komplett zusammenbreche oder habe ich kaum Chancen was zu bekommen? Ich bin oft viel zu müde für Bewerbungen.

Sollte ich etwas vergessen haben, könnt ihr mich gerne anschreiben oder so.
Ich wünsch allen eine weitere schöne Woche.

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theweirdeffekt
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Beitrag Di., 09.07.2019, 09:15

Hey Fenixara,

tut mir leid, dass es dir schlecht geht! Das hört sich nach einem furchtbaren Arbeitsumfeld an. Wie lange bist du schon dort? Wie waren deine vorherigen Arbeitserfahrungen? Gibt es die Möglichkeit einer Supervision, wo solche Dinge auch in der Gruppe thematisiert werden können (inkl. Abarbeitungszeit/Rangliste).

Für mich liest sichs sehr stark danach, dass dein Körper schon sehr rebelliert. Was hält dich dort?

Alles Gute
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 09:29

Hallo,

ich bin seit 2015 dort und habe über das AMS eine "Lehre" nachgeholt. Leider hatte ich nur eine und die war sehr sehr schleecht (6Tage Arbeiten von 9 bis ca. 17 Uhr [Meistens länger], Mo bis Sa, war aber nur 30 Stunden angemeldet und habe aber über 40 gearbeitet oft und musste mein mir zustehendes Geld über Arbeitsgericht wiederholen). Dort war ich nur ein halbes Jahr. Die Möglichkeit gibt es bei uns in der Firma nicht, da mein Chef eher so denkt, dass man alles selber klären kann, wenn es nicht geht, gibts kein Problem und ist Einstellungssache. (Er will mit Probleme absolut NICHTS zutun haben)

Auch wenn es doof klingt, ich mag die Klienten gerne. Diese sind wirklich sehr nett und auch zwei Arbeitskollegen habe ich sehr gerne, eine versucht mir zu helfen wo sie kann und schützt mich auch vor den eher anderen Mitarbeiterinnen. Auch der Chef ist, trotz seiner Vermeidungshaltung sehr freundlich und verständnisvoll, er hatte auch nie ein Problem mit meiner Migräne, das waren eher die anderen Leute. Und eine Buchhaltung, die ich wirklich gerne mache, weil es mir jedesmal totale Freude bereitet sie zu bearbeiten. Sie war wie ich sie bekommen habe, nicht gut und mit einer OP-Liste von über 100 Seiten. Ich habe dies komplett runtergearbeitet und fühle mich jedesmal sehr stolz darauf, dass geschafft zu haben.

Noch dazu kommt die Angst nichts mehr zu finden. Die Migräne schränkt mich schon stark ein und ich möchte keinen Arbeitgeber belügen und sagen ich bin Gesund (das bin ich definitiv nicht. Neben der Migräne kommt noch Stressbedingte chronische Gastritis dazu, Diagnose ist gute 13 Jahre alt. Ob es noch Aktuell ist weiß ich nicht)

Und die Angst, dass es gleich endet.

Eine Ex-Mitarbeiterin hat mir gesagt, ich soll, sobald ich Erfahrung habe, abhauen. Weil ich immer der Lehrling für die Leute bleiben werde und auch so behandelt werde.

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Sinarellas
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Beitrag Di., 09.07.2019, 10:46

Um die Situation dort zu verbessern hilft ausschließlich kommunikation mit dem Chef.
Mach mit ihm einen Termin zum Mitarbeitergespräch aus. Schreibe dir auf welche sachlichen Punkte dich bei der ordentlichen Arbeit behindern. Zeige ihm die Konsequenzen auf (Fehler etc.) und biete ihm eine Lösung an (wie würdest du die Situation gern gesund für dich lösen). Entweder er findet mit dir einen Kompromiss oder nicht. Wenn nicht, hast du eine klare Antwort von ihm und deine Konsequenz sollte sein sich wegzubewerben.
Ich kenne fast keinen Fall wo es Sinn macht über sein eigenes Leiden mit dem Arbeitgeber in dem Ausmaß zu sprechen, schon gar nicht bei einem potentiellen neuen Arbeitgeber. Dann lieber im Notfall einen Schwerbehindertenausweis ausstellen lassen und mitgeben, wenn du das unbedingt willst.
..:..

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nulla
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Beitrag Di., 09.07.2019, 11:38

Das klingt jetzt eigentlich nicht soooo unlösbar für mich. Es gehören einfach die Aufgaben geklärt und vielleicht könntest du deinen Chef darauf hinweisen, dass eventuell eine weitere (Teilzeit-) Kraft notwendig wäre, um das Arbeitspensum so zu erledigen, dass die Qualität auch stimmt.
Ich sehe auf keinen Fall ein Problem bei dir. Und mehrere gesundheitliche Probleme haben viele Menschen, vielleicht auch deine Kollegen?
Ich gebe Sinarella recht, dass du dies eher nicht erwähnen solltest, wenn du dich für eine andere Stelle bewirbst. Mich hat bei einem Vorstellungsgespräch auch noch nie jemand gefragt, ob ich gesund bin.
Ich würde eher versuchen, die Situation an deinem bestehenden Arbeitsplatz zu verbessern. Und klar machen, wer wofür zuständig ist.
Alles Gute!
nulla
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 11:42

Hallo Sinarellas, Hallo Nulla

Danke dass ihr zwei euch meinen langen Post durchgelesen habt.

Solche Gespräche lehnt er explizit ab, da er dafür "keine Zeit" hat. Ich schaffte vor ca. einem halben Jahr unter Müh und Not (ich bin ihm da schon 3 Monate nachgelaufen)so ein Gespräch zu führen. Lösungen wurden vorgeschlagen und alles, aber geändert hat sich nichts.

Lösungen waren:

+ Themen, die mich nicht betreffen, (allen voran Jahresabschlüsse) mögen bitte beim jeweiligen Sachbearbeiter bleiben, wenn Hilfe benötigt wird, helfe ich gerne, wenn ich mein OK gebe (wo ich dann mit dem Satz, ich zitiere vom ersten Post: ICH die Office-Kraft bin und es MEINE Aufgabe ist, jede Aufgabe die man mir gibt zu machen, weil sonst braucht man mich eh nicht.
+Unterstützung im Office (Soll eine Kollegin machen, die selber keine Zeit hat und erst recht keine neue Arbeitskraft und die brauchen wir eigentlich DRINGEND)
+Buchhaltungen wurden mir abgenommen, aber nur sehr sehr sehr kleine
+Diktat schreiben, sei ja kein Problem sofern es nicht kurz vor meinen Fristtagen ist.

Ich habe an sich absolut kein Problem Hilfe zu leisten, wenn ich den Freiraum habe. Nur habe ich das Gefühl, dass jeder immer Hilfe haben will und das am besten sofort und erledigt hätte es gestern schon sein sollen.

Meine Aufgaben sind klar der Officebereich. Nur was da reinfällt, darüber lässt sich streiten. (Wie oben zitiert angemerkt.)

Den Gedanken einen Ausweis zu beantragen, kam mir auch schon. Aber ich weiß eben nicht, ob Migräne "ausreichend" ist für so etwas. Mir wird ja so ziemlich jedes mal gesagt, dass ich selber Schuld an der Migräne bin. oder das mein Arzt mich falsch behandelt, weil die eine Freundin hat auch Migräne und fehlt nie.

Ich hoffe, dass war nicht zu verwirrend.

Liebe Grüße Fenix

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nulla
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Beitrag Di., 09.07.2019, 11:51

Ok, d.h. du musst dir das alleine erkämpfen. Schwierig.
Könntest du theoretisch einfach an dich abgegebene Aufgaben an den betreffenden Sachbearbeiter weiterreichen? Und bei Nachfrage sagen, ich hab es an XY weiter gegeben, weil das sein Aufgabenbereich ist?
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 12:13

Hallo Nulla,

wenn Aufgaben reinkommen, gebe ich sie an die Zuständige Person weiter, wenn ich es nicht weiß zum Chef.

Als Beispiel:

Es kommt ein Ergänzungsersuchen zu einem Jahresabschluss rein, den Jahresabschluss hat Fr. X gemacht. Dann lege ich Ihr dies vor. Nur kommt es gefühlt zu 99% zu mir zurück mit dem Auftrag, ich soll es bearbeiten weil Fr. X dafür keine Zeit hat, aus dem und dem Grund, wenn ich nein sage, wird sich natürlich lautstark beschwert bei mir.

Dies ist momentan auch der Fall, was bei mir heute, das Fass wortwörtlich zum überlaufen brachte.

Ich konnte den Auftrag nicht weiterbearbeiten, weil ich heute Handwerker in meiner Wohnung habe (Wasserschaden, Abfluss der Badewanne ist defekt und beim wirklich netten Nachbarn unterhalb hat sich ein Fleck gebildet.) Ich habe das meinen Chef bekanntgeben und bin wieder gefahren, weil ich nicht wusste, wann diese kommen und sagte, ich fahre dann spontan heim.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich so wütend war und besagte Frau angeschnauzt habe und sagte, Ja sorry, dass ich Handwerker habe die einen Rohrbruch zu beheben haben. Dafür schäme ich mich, weil ich es vorziehe Menschen so zu behandeln, wie ich gerne behandelt werden würde.


Ich muss mich wirklich für die lieben Leute hier bedanken, dass aufschreiben hilft schon sehr.

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candle.
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Beitrag Di., 09.07.2019, 13:12

Fenixara hat geschrieben: Di., 09.07.2019, 09:29 Eine Ex-Mitarbeiterin hat mir gesagt, ich soll, sobald ich Erfahrung habe, abhauen. Weil ich immer der Lehrling für die Leute bleiben werde und auch so behandelt werde.
Hallo Felix!

Ich bin selber auch nach der Ausbildung gegangen und kann das auch nur jedem so empfehlen, weil du tatsächlich wie eine vollwertige Kraft- die du nun auch bist- anfängst zu arbeiten. Das ist wirklich ein ganz anderes Gefühl!

So scheint es mir als würde auf dich einfach ganz viel abgeschoben. Ob du da bei den Kollegen so durchkommst, weiß ich nicht und es wird schwierig dagegen an zu gehen.

Nette Chefs und Kollegen kannst du auch woanders finden!

LG candle
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theweirdeffekt
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Beitrag Di., 09.07.2019, 13:16

Fenixara hat geschrieben: Di., 09.07.2019, 12:13 Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich so wütend war und besagte Frau angeschnauzt habe und sagte, Ja sorry, dass ich Handwerker habe die einen Rohrbruch zu beheben haben. Dafür schäme ich mich, weil ich es vorziehe Menschen so zu behandeln, wie ich gerne behandelt werden würde.
Du musst/kannst nicht immer perfekt sein. Hast du hohe Ansprüche an dich und die Erledigung der Aufgaben?

Ich würde auf alle Fälle versuchen nochmal eindringlich mit dem Chef zu reden. Ich sehs auch, wie schon gesagt wurde so, dass es um die Aufgabenbeschreibung geht. Was ist dein Bereich was nicht. Und das gehört bei einem jour fix auch an alle kommuniziert. Bei so einem Chaos kann man ja nur Migräne bekommen.
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 13:48

Hallo Candle.

Ja, abschieben kann jeder in der Kanzlei gut. und generell alle neuen Aufgaben werden zu mir geschoben.

Wenn ich Nein sagen will, muss ich die Kollegen fast schon anschreien und das empfinde ich als kein gutes Gefühl und auch nicht respektvoll. Ich würde gerne 5 Jahre in einem Betrieb bleiben, damit man wirklich einiges lernt dort.

Ja, es gehört klar formuliert, was ich tun soll. In meinen Arbeitsvertrag steht, dass ich für das Office eben zuständig bin und alles was da mitreinfällt. Nur einige sehen das eher so: "Alles was ich nicht machen will, soll jemand anders machen"

So etwas ist schon mehrfach passiert und hat immer wieder zu Streit geführt, auch welche die der Chef zu meinen Nachteil schlichtete.

Die ganze Firma ist ein Chaos, weil es irgendwie auch keine Strukturen gibt. Und viel zuviele Sachen werden kurz vor knapp erledigt.

@theweirdeffekt

Ich versuche lediglich meine Aufgaben schnellstmöglich zu erledigen in der richtigen Priorität, was aber nciht möglich ist, da jeder seine Sache am wichtigsten empfindet. Meine Priorität ist momentan so: alles vom chef, Fristensortiert und danach alles andere

Ich werde noch einen versuch wagen, eine Mitschrift habe ich ja, was mich stört. Nur bin ich ehrlich: Es geht vielleicht 1-2 Monate gut, danach wird es wieder gleich werden. Leider


theweirdeffekt
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Beitrag Di., 09.07.2019, 13:59

Darum wärs auch wichtig, dass der Chef es mit allen kommuniziert, damit du dann auch sagen kannst: ne is nicht!
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 15:16

Ich werde erstmal mit ihm alleine sprechen, ich fürchte, wenn alle dabei sind, dass ich meinen Mund nicht aufbekomme und das die anderen erst recht auf mich losgehen.

Ich weiß nicht ob es hilft aber ich habe ja erwähnt, dass ich schon Gespräche geführt habe:

Erste war 2015 nach der Berufsschule im November, damals war es das Problem, dass mir Sachen nie richtig erklärt wurden und ich dann Fehler machte. Danach habe ich mit meiner AMS Betreuerin + Chef gesprochen und gesagt, dass es so für mich nicht weitergeht und ich nach der LAP kündige.

Anfang 2016 kam eine neue die ich hätte einschulen sollen. Nur dann kündigten zwei Mitarbeiterinnen und der Chef hat gebeten, dass ich bleibe, weil ich laut aussagen einiger Mitarbeiterinnen eine sehr gute Arbeit mache und das bei mir wohl der Groschen gefallen ist.

In der Zeit hatte ich auch eine Kollegin, mit der ich wirklich eng zusammenarbeitete. Wir haben uns gegenseitig geholfen wo es ging. Wir fuhren auch immer zusammen Auto weilich sie abholte, da sie auf meiner Wegstrecke lag.

Mitte 2016 brachte sie mir Ihre Buchhaltungen bei, da sie schon Bilanzen erstellte und daher weniger Zeit hatte.

Ende 2016 kam es zu einem Problem, da mir immer mehr und mehr Arbeit gab und ich nicht in der Lage war meine Frist einzuhalten. Dies sorgte für großen Unmut und auch Ansagen wie: "Du musst lernen nein zu sagen", "Warum sagst du nicht früher Bescheid", "Woher sollen wir wissen, dass es gerade schlecht geht"

(Anmerkung: wenn ich nachdem Vorfall nein sagte, musste ich es dennoch machen)

Anfang 2017 gab sie bekannt, dass sie auch kündigt und das jemand neues her muss. (was für mir ziemlich weh tat, dass sie ging) Sie ist auch die Kollegin, die ebenfalls wie ich als Lehrling anfing.

Die Neue übernahm einen Teil der Buchhaltungen sowie auch Lohnverrechnungen. Somit hatte sie nicht wirklich Kapazität frei für Office Tätigkeiten. Auch zeigte Sie uns ein neues System, welches geholt wurde und ich betreuen musste. Mit diesem System kam eine Menge neue Aufgaben dazu, es bediente sich nämlich an den alten Daten, die gespeichert waren. Somit gab es eine Unmenge an alter E-Mails, falscher Nummer, Adressen etc. (Die Daten sind noch immer nicht richtig, aber ich habe einfach keine Zeit dies nachzuholen)

Das System kann auch automatisch Aufgaben generieren, was in den ersten zwei Jahren absolut nicht gut funktionierte. Jeder hatte eben Extrawünsche und ich versuchte sie zu erfüllen. (Die Aufgaben wurden mehrmals neu definiert, dass heißt alte löschen neue erstellen und das für was jeden Klienten einzeln und händisch)

Im Jahr 2017 und 2018 gab es.. ich würd es fast schon Schikanen gegen mich. Eine Kollegin sagte, ich stinke, ich müsse mehr duschen (Ich dusche jeden Tag), meine Kleidung sei nicht Schön genug, was sollen die Klienten denken, mein Dialekt sei zu stark ausgeprägt. Dies wurde auch öfters zum Chef vorgetragen, der sich das zwar anhörte, aber nichts sagte. 2017 habe ich gemerkt, dass mein Kopfweh irgendwie komisch ist und bin zum Neurologen, nachdem ich mich über Migräne schlau gelesen habe und über eine Handyapp mehrere Monate Tagebuch geführt habe und 2018 hatte ich die Diagnose Migräne. Mein Neurologe hat mir empfohlen, dass ich bei Migräne alle Arbeiten abbreche und mich ausruhe, im Notfall Zolmitriptane nehme um diese zu testen und wenn ich gut darauf reagiere würden wir dabei bleiben.

Dies habe ich auch in der Firma mitgeteilt, was bei einigen zu ziemlich viel Unverständnis geführt hat ala "Ist doch nur Kopfweh".

Ich fing auch an zur Massage zu gehen um die normalen Kopfschmerzen einzudämmen, was mir noch immer sehr gut hilft. (Leider ist es teuer und nur einmal im Monat möglich)

Über den Zeitraum 2018 gab es immer mehr Aufgaben, die ich betreuen soll (allen voran wegen dem neuen System, was für die Aufarbeitung alleine wirklich EWIG dauern würde) und es war unmöglich dies in meinem regulären Arbeitsverlauf mitzumachen, da ich permanent weggerufen wurde bzw. es als nicht so wichtig eingestuft wurde (und später war das Geheul groß, wenn es probleme machte, ich verstehe bis jetzt die Logik nicht dahinter)

2019 hat eine Kollegin wieder gekündigt (diejenige die sich wegen dem duschen und so beschwerte) und eine andere Kollegin wurde gefeuert, laut meinem Chef die erste Mitarbeiterin, die er geschmissen hat.

In der ganzen Zeit gab es gute und schlechte Tage. Ich war nicht perfekt, ich mache Fehler, ich bin ja auch nur ein Mensch und keine Maschine, dennoch hatte ich immer so Angst, dass ich nie zwei Wochenurlaub ging, weil jedes mal wenn ich zurückkam, wurde ich angeschnauzt warum dies, das und jenes noch immer nicht fertig sind. Fehler wurden mir auch Monate später noch vorgehalten.

Fehler dürfen eben bei einem Steuerberater nicht passieren, da diese teuer werden können.

Ich hoffe ich habe bei diesem viel zu langem Dialog nichts vergessen. Entschuldigt den viel zu langen Text.


theweirdeffekt
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Beitrag Di., 09.07.2019, 15:42

DH deine Migräne kam erst in der Zeit der Schikane und als die Arbeit immer mehr wurde? Schläfst du denn gut? Kannst du dich gut abgrenzen oder stehst du sehr unter Druck?
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Fenixara
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Beitrag Di., 09.07.2019, 16:19

Ich kann mich erinnern, dass ich schon immer sehr Kopfwehanfällig war, das hatte auch meine Oma mütterlicherseits immer. Vorallem bei Wetterwechsel kann ich mich noch erinnern, dass wir oft auf dem sofa zusammen Nickerchen gehalten haben.

Auch wenn es dumm klingt. Ich schlaf tagsüber (Mittagsschlaf oder so) oft besser als in der Nacht. Selbst wenn ich kein Schläfchen halte, kann ich am Abend oft nicht einschlafen. Trotz zwei schnurrender Einschlafhilfen.
Meine Mutter nennt mich daher oft Scherzhaft Waldkäuzchen.

Nein, ich kann die Arbeit nicht auf der Arbeit lassen. Vorallem schlechte Sachen kleben lange in meinen Gedanken. Ich nehme mir daher oft Zeit und sitze auf dem Bett und versuche an nichts zu denken, nur auf meinen Atem hören.

Außerdem wache ich oft in der Nacht auf, weil ich irgendwas höre. oder mir einbilde zu hören.

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