Ärger über mich selbst, psychomatische Beschwerden

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

Waldschratin
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Beitrag Mo., 19.07.2021, 05:39

sportler198x hat geschrieben:Nun ja, ich denke die Angst an sich ist ja nichts Schlechtes, sie bewahrt davor richtig Blödsinn zu machen ;-) Die Frage ist dann wie man mit der Angst umgeht, ob sie lähmt oder oder ob man sie annimmt, aber trotzdem oder gerade deswegen handlungsfähig ist. Sie auszuschalten geht sowieso nicht. Wenn man keine Angst hätte, dann lebt man gefährlich ;-)
sportler198x hat geschrieben:Man braucht ja schließlich etwas um das Vermeiden aufrecht zu erhalten, weil es in der Komfortzone ja bequem ist, deshalb heißt sie auch so ;-)

Hallo Chris,
grade beim Lesen deiner Posts hatte ich so ein "inneres Bild" davon, wie das bei mir dann läuft, wenn ich mit "man" beschreibe und nicht "ich-meiner-mir-mich" dazu benutze:

Das Über-Ich sitzt mit dem Ich am Tisch, macht einen auf G`scheid-Haferl und "diktiert" : So und so hätte ich das gern, also strengt euch endlich mal an, Ich und Es, dass das auch läuft! Ist schließlich das Beste so und verspricht am schnellsten die besten Lösungen und Erfolge!

Das Ich, ganz "Herz", pflichtet bei, gibt aber auch zu Bedenken, dass ... , und jubelt dem Über-Ich ein "Jetzt sei doch nicht immer gar so streng!" dabei mit unter.

Das Es hockt derweil hinten in der Ecke, lacht sich eins und weiß ganz genau : Wenn ihr beide mich nicht endlich mal fragt und mit ins Boot holt, wird das sowieso nix! :->

Du hast so recht damit : Was man jahrelang, oft jahrzehntelang gewohnt war zu tun, das kann man nicht einfach durch "einsehen und begreifen" dann mal eben weg haben.
Wie sagt man? Um eine Gewohnheit zu ändern, braucht es mindestens 100 Tage Konsequenz und Arbeit damit.

Und dann finde ich es nochmal einen Unterschied, ob man ne lästige Angewohnheit so verändern möchte, oder ein früher existenziell wichtiges Verhalten.

Aber du bist doch schon auf einem sehr guten Weg, du erlebst das Befreiende ja schon, wenn du "einfach machst"! :ja:
Geht halt nur immer nicht so schnell und "plötzlich", wie man (ich... :-> :-> ) das gerne hätte!

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Thread-EröffnerIn
Sportler198x
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 17:58

Hallo Waldschratin! Nach einiger Pause melde ich mich wieder zu Wort :) Ich hatte jetzt zwei Wochen Urlaub und habe diesen dazu genützt, um 4 Tage mit dem Fahrrad durch das Land zu fahren und mich dabei mit netten Freunden zu treffen! War eine schöne Zeit! Nur jetzt da ich wieder zurück bin, geht es mir grade nicht so gut, weil ich mich wieder zurück in der Eintönigkeit des Alltagstrottes fühle. Mich belastet der Gedanke, am Montag wieder in die Arbeit gehen zu müssen, die ich jetzt schon seit 10 Jahren mache. Ich weiß grade nicht wie ich damit umgehen soll, auf Teufel komm raus immer neue Aktivitäten machen, um irgendwie dem Alltagstrott zu entfliehen, ist das die Lösung? Ich meine damit einfach dieses Gefühl der Eintönigkeit und ja, auch der Einsamkeit! lg Christian

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 18:00

klingt nicht als dass deine Arbeit dir irgend etwas gibt
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


Klara123
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Beitrag So., 01.08.2021, 15:32

Hallo Chris,
ich habe deine Beiträge gelesen und würde gerne auch etwas beitragen.
Du schreibst, du hast kein Selbstvertrauen, aber trotzdem erwähnst du in einem deiner Beiträge "kenne meine Stärken, die in der Arbeit liegen“...also doch ist es nicht so schlimm mit „selbstbewusst zu sein“.
Du solltest Sachen machen, die dir Spass machen und glaube es mir, alltag ist normal, nach dem Wochenende kommt halt „Arbeitsmontag“...es geht dann nur um dein Standspunkt, kommst du ungern in die Arbeit? Ändere es! Oder z.B. versuche deine „unangenehme“ Kollegin ein Kaffee zu machen, würdest du vielleicht von ihrer Reaktion überrascht.
Positives Denken, die Angst zu deinem Vorteil nutzen, lasse dein Selbstvertrauen langsam wachsen...

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Waldschratin
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Beitrag So., 01.08.2021, 15:41

sportler198x hat geschrieben: Ich weiß grade nicht wie ich damit umgehen soll, auf Teufel komm raus immer neue Aktivitäten machen, um irgendwie dem Alltagstrott zu entfliehen, ist das die Lösung? Ich meine damit einfach dieses Gefühl der Eintönigkeit und ja, auch der Einsamkeit!
Ich schließ mich Klara an : Füll doch deinen Alltag mit Aktivitäten!
Gestalte deine Arbeit angenehmer, z.B. eben in Bezug auf die Kollegen um dich rum, so ne Geste wie Kaffeekochen, einfach so nebenbei ohne großes Aufhebens, kann da Einiges in Bewegung bringen.

Und überleg mal : Was an den 4 Tagen unterwegs jetzt hat da ganz konkret dazu geführt, dass dir was Spaß gemacht hat, dich interessiert hat und du was davon hattest?
Vielleicht lässt sich da auch was in die Arbeit übertragen?

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Thread-EröffnerIn
Sportler198x
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Beitrag So., 01.08.2021, 17:29

Vielen Dank für eure Antworten! Eigentlich ist es ganz simpel, an den 4 Tagen unterwegs hat mir einfach die Abwechslung Spaß gemacht, etwas Neues zu machen und dabei auch Herausforderungen gemeistert zu haben! Und genau das fehlt mir im Alltag, im Beruf mache ich seit Jahren das Gleiche und das ohne viel Teamwork. Mehr auf die Kollegen zugehen ist sicher eine gute Idee, wahrscheinlich ärgert mich an der "unangenehmen" Kollegin am meisten, dass sie das macht und ich nicht. Im Endeffekt geht es wahrscheinlich um dieses bedrückende Gefühl des Alleinseins, auch wenn man unter Leuten ist!

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chrysokoll
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Beitrag So., 01.08.2021, 19:31

du kannst ja sehr klar benennen und sehen was es ist.
Die Abwechslung hat dir Spaß gemacht - nun, dann sorg im Alltag für Abwechslung.
Das geht doch in der Freizeit und jenseits des Berufs.
WAS genau dir Spaß macht kannst nur du herausfinden und umsetzen, aber das ist doch ein Ansatz.

Und wenn der Beruf so langweilig ist und auch keine Möglichkeiten bietet:
Man kann den Job auch wechseln !

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Rosenstrauch
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Beitrag Mi., 08.09.2021, 12:11

Ich kenne das so gut und habe selbst immer wieder meine Tiefs damit ... ! von wegen Selbstwertkrisen und Ängste ...
Vor ein paar Wochen habe ich einen lieben Freund darauf angesprochen, er gab mir folgenden Tipp um aus der mentalen "Programmierung" auszusteigen. Er sagte er hätte es selbst damit geschafft:

Wenn die Gedankenflut kommt sag dir: bisher war es so ... und so ... und blahblah

und danach: AB JETZT ist es aber so und so ... wobei du aufzählst wie es für dich passt und es sich deiner Ansicht nach gut anfühlen würde.

Im Grunde wie Autosuggestion. anfangs glaubt man nicht, dass sich da was ändern wird - in diesem Stadium befinde ich mich noch, bleibe aber dran :) - es soll Berge versetzen .... probier´s mal!

Gutes Gelingen!
Entscheidend ist nicht, was uns im Leben zustößt, sondern wie wir darauf regieren

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