Immer muss ich mich melden!

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Seelenträne
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Beitrag Do., 29.12.2016, 15:35

Eremit hat geschrieben:
Seelenträne hat geschrieben:In betracht zieht man das natürlich! Aber siehst du das als selbstverständlich an wenn man sich nicht mehr meldet ist das ok für dich?
Eremit hat geschrieben:Es ist immer öfter "okay" für mich. In den meisten Fällen melden sich die Leute dann irgendwann wieder "aufgeladen", wodurch die gemeinsam verbrachte Zeit an Qualität gewinnt.
"immer öfter" bedeutet, es gab mal eine zeit wo du dich darüber schon auch gewundert hast, dass nichts kommt?

Hmm...ok. Dann hast du aber richtiges glück mit deinen leuten wobei mich "irgendwann" melden mächtig irritieren würde. Aber wenn das für dich so ok ist...
Das ist nämlich in meinen augen ziemlich egoistisch...wenn man sich grad mal so meldet wenn mir mal fad ist was ist wenns mir mal schlecht geht und wen zum reden brauche? Und die person ist aber nicht erreichbar? Das ist doch dann keine freundschaft! Ausserdem erweckt ein derartiges verhalten doch einen sehr oberflächlichen eindruck.

Seelenträne hat geschrieben:[…] Da läuft man doch gefahr verar**** zu werden! […]
Eremit hat geschrieben:Die Gefahr besteht natürlich, aber die besteht sonst ja auch.
Das kann immer passieren, aber ich denke doch diese möglichkeit ist ungemein höher als wenn die freundschaftliche beziehung transparent ist..
Seelenträne hat geschrieben:[…] Und wie schon öfters angesprochen wurde kann man in einer tiefergehenden freundschaft das offen aussprechen wenn man eben gerade zeit und ruhe braucht.. […]
Eremit hat geschrieben:Jeder Mensch hat seine eigene Definition von Freundschaft, erst recht von tiefergehenden Freundschaft, das ist mal das Eine. Das Andere ist, dass ein Ansprechen schwierig ist, das können die wenigsten Menschen.
gehört aber finde ich zu einer funktionierenden freundschaft dazu, ganz gleich jetzt welche definition man von so einer hat. Das gebietet einfach irgendwie der anstand..und jede freundschaft ist wie jede beziehung auch, in gewisser form arbeit...

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Eremit
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Beitrag Do., 29.12.2016, 16:13

Seelenträne hat geschrieben:"immer öfter" bedeutet, es gab mal eine zeit wo du dich darüber schon auch gewundert hast, dass nichts kommt?
Nicht nur verwundert, richtig verärgert. Aber das lag auch mehr an meinen überzogenen Ansprüchen als am Verhalten meiner Bekannten.
Seelenträne hat geschrieben:Das ist nämlich in meinen augen ziemlich egoistisch...wenn man sich grad mal so meldet wenn mir mal fad ist
Naja, es gibt schon noch andere Gründe, um sich zu treffen.
Seelenträne hat geschrieben:was ist wenns mir mal schlecht geht und wen zum reden brauche? […]
Dann geht man zum Psychotherapeuten, vielleicht auch zum Pfarrer, Imam oder Rabbi, je nachdem.
Seelenträne hat geschrieben:[…] Das ist doch dann keine freundschaft! […]
Der Begriff "Freundschaft" hat so viele Bedeutungen, wie es Menschen gibt.
Seelenträne hat geschrieben:Ausserdem erweckt ein derartiges verhalten doch einen sehr oberflächlichen eindruck.
Nur bei oberflächlicher Betrachtung.

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Seelenträne
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Beitrag Do., 29.12.2016, 17:02

Eremit hat geschrieben:
Seelenträne hat geschrieben:Das ist nämlich in meinen augen ziemlich egoistisch...wenn man sich grad mal so meldet wenn mir mal fad ist
Eremit hat geschrieben:Naja, es gibt schon noch andere Gründe, um sich zu treffen.
...ich hatte bisher halt immer so das gefühl vermittelt bekommen von den leuten es ist ihnen nicht wichtig genug...das ist es was ich hier kritisiere
Seelenträne hat geschrieben:was ist wenns mir mal schlecht geht und wen zum reden brauche? […]
Eremit hat geschrieben: dann geht man zum Psychotherapeuten, vielleicht auch zum Pfarrer, Imam oder Rabbi, je nachdem.
[/quote]

Ja eine gute vorstellung aber leider ist nicht immer alles gratis für alle zugänglich...und ein psychotherapeut ist auch kein "freund" in dem sinne.. er hilft mir vielleicht in dem einen augenblick wos mir nicht gut geht aber er ersetzt doch keine freundschaften! ausserdem eine hierarchie sollte es auch nicht geben..einfach ein ausgewogenes geben und nehmen...aber das hab ich mittlerweile schon so oft gesagt...


Eremit
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Beitrag Do., 29.12.2016, 18:13

Seelenträne hat geschrieben:...ich hatte bisher halt immer so das gefühl vermittelt bekommen von den leuten es ist ihnen nicht wichtig genug...das ist es was ich hier kritisiere
Das Gefühl vermittelst Du Dir aber selbst aufgrund Deiner Einstellung. Ändert sich Deine Einstellung, ändern sich auch Deine Gefühle.
Seelenträne hat geschrieben:...und ein psychotherapeut ist auch kein "freund" in dem sinne.. er hilft mir vielleicht in dem einen augenblick wos mir nicht gut geht aber er ersetzt doch keine freundschaften!
Ein Psychotherapeut soll und kann ja auch keine Freundschaften ersetzen, genausowenig kann und soll ein Freund einen Psychotherapeuten ersetzen. Das sind nunmal zwei verschiedene Menschen(gruppen) mit unterschiedlichen Funktionen.
Seelenträne hat geschrieben:ausserdem eine hierarchie sollte es auch nicht geben..einfach ein ausgewogenes geben und nehmen...aber das hab ich mittlerweile schon so oft gesagt...
Es gibt immer ein Gefälle, auch, wenn es noch so klein oder nichtig sein mag. Das ist aber nicht per se etwas schlechtes.

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Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 20:29

Sunna hat geschrieben:Ich klinke mich aus der Diskussion aus.
Schade, ich hätte gerne Antworten bekommen auf die Fragen, die ich an dich hatte.

Du hattest so überzeugend geschrieben, dass du mit dem "indirekten Tauschringverfahren" so gut klar kommst, dass du inzwischen flexibel mit und in Beziehungen bist, dass du dur zu helfen weisst, wenn eine Beziehung nicht so läuft.

Da hätte ich gerne gewusst, wie du all das geschriebene im Alltag ganz praktisch umsetzt...

Danke an die Diskussionsteilnehmer.
Mir gibt dieser Thread nichts mehr, da ich mich nicht in unendlichen Schleifen drehen will und auch nicht ewig über Bedeutungen und Definitionen von Begrifflichkeiten palavern möchte.


Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 20:51

Kleiner Nachtrag an Eremit:
Ich bin erschrocken, als ich las, dass du dir "die Gründe selber zusammenreimst" (warum Leute sich bei dir nicht melden), dass du das Nichtmelden/seltene Melden auf deine "überzogenen Ansprüche" zurückführst, und dass du zum Pfarrer oder Psychotherapeuten gehst, wenn es dir schlecht geht.

Kann es sein, dass du eine sehr geschickte Taktik entwickelt hast, die dir vorgaukelt, dass du gar nicht wirklich Freunde brauchst, dass das links liegen gelassen werden von Freunden normal sei, dass sowieso und grundsätzlich du schuld seist, wenn Freunde sich nicht melden, und dass du, wenn du Hilfe brauchst, eh besser bei Profis aufgehoben bist?

Bitte nicht sauer sein, aber das liest sich für mich so als seist du schon einige Male ziemlich enttäuscht und verletzt worden, und um erneute Enttäuschungen u. Verletzungen zu umgehen, gehst du nun eben den Gefahrenquellen aus dem Weg, und findest (pseudo)logische und -rationale Begründungen, warum es so ist wie es ist.

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markus90
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Beitrag Do., 29.12.2016, 21:52

Anscheinend kann man das Thema ziemlovh ausdehnen, also wenn man wirklich etwas unternehmen will und dabei nicht allein sein will, muss man sich dann bei anderen melden, so wie immer im Leben, wenn man etwas will muss man sich selbst darum kümmern. Man kann es ja auch als Tugend betrachten, dass man derjenige ist der aktiv sich bei anderen meldet, denn offensichtlich macht einen das zum Initiator. Ist doch schön wenn man sich als Initiator sehen kann und nicht blos als passiver Teilnehmer, oder?


sine.nomine
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Beitrag Do., 29.12.2016, 22:04

Auf die Ausgangsfrage bezogen - ja, das kenne ich gut. Auch ein Grund weshalb ich am Handy nicht mehr erreichbar bin. Hat aus meiner Sicht eh keinen Sinn mich mit Handystrahlen verpesten zu lassen(es gibt noch keine Langzeitstudien dazu), ohne dass sich jemand meldet.


Eremit
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Beitrag Sa., 31.12.2016, 22:46

Alyssa hat geschrieben:Kann es sein, dass du eine sehr geschickte Taktik entwickelt hast, die dir vorgaukelt, dass du gar nicht wirklich Freunde brauchst, dass das links liegen gelassen werden von Freunden normal sei, dass sowieso und grundsätzlich du schuld seist, wenn Freunde sich nicht melden, und dass du, wenn du Hilfe brauchst, eh besser bei Profis aufgehoben bist?
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden.

Ich war früher auf der Suche nach dem "Super-Freund", einem Konstrukt, welches hinsichtlich seiner Funktionsweise dem Konstrukt des "Super-Partners" gleicht (Elternersatz). Ich habe mir zu viel erwartet, zu viel vorausgesetzt, zu viel gefordert, qualitativ wie quantitativ. Damit musste ich zwangsläufig mein Gegenüber überfordern. Als ich schließlich begriff, dass es keinen Ersatz für meine Eltern, oder besser, jene Eltern, die ich früher gebraucht hätte, geben kann (elterliche Liebe, Verständnis, Fürsorge), fielen diese infantilen Wünsche und Vorstellungen von mir ab. Dadurch gelang es mir auch, im Vorfeld Grenzen zu ziehen gegenüber Menschen, die das selbe Problem hatten, auch das konnte ich lange nicht. Ich kenne also beide Seiten: Derjenige zu sein, der überfordert, und derjenige zu sein, der überfordert wird.

Das mit "Freunde brauchen" ist so eine Sache. Nur, weil man keine Freunde braucht, heißt das nicht, dass man keine Freunde will. Das heißt erstmal nur, dass es da keine Abhängigkeit gibt. Ist für mich begrüßenswert, wenn man innerhalb einer Freundschaft nicht voneinander abhängig ist, sondern aus freien Stücken miteinander zu tun hat, ohne Zwang, ohne Notwendigkeit, eben, ohne sich zu brauchen.

Zum letzten Punkt: Warum soll es etwas schlechtes sein, sich eher an einen Profi statt einen Laien zu wenden, wenn man Hilfe braucht? Warum einen Laien überfordern, nur, um sich selbst gegenüber (und vielleicht auch gegenüber des Freundes) das mystische Bild des "Super-Freundes" bzw. der "Super-Freundschaft" aufrecht erhalten zu können?
Alyssa hat geschrieben:Bitte nicht sauer sein, aber das liest sich für mich so als seist du schon einige Male ziemlich enttäuscht und verletzt worden, und um erneute Enttäuschungen u. Verletzungen zu umgehen, gehst du nun eben den Gefahrenquellen aus dem Weg, und findest (pseudo)logische und -rationale Begründungen, warum es so ist wie es ist.
Natürlich wurde ich ent-täuscht. Allerdings ist das ja etwas gutes, wenn Täuschungen als solche erkannt werden. Verletzt wurde ich, wenn man es genau nimmt, allerdings nicht von meinen Freunden, sondern von meinen Eltern, nur habe ich diese Verletzungen auf meine Freunde projeziert. Diese Projektion wurde von mir pseudo-logisch rationalisiert ("Freunde sind Gottes Entschuldigung für die Familie").

Wenn Du mit "Gefahrenquellen aus dem Weg gehen" meinst, ich würde mich nun Freundschaften verschließen, irrst Du Dich. Ganz im Gegenteil, ich denke, dass ich heute eher offener bin für Freundschaften als damals. Weil ich größeren Wert auf Gemeinsamkeiten und Freiwilligkeit lege.

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Maili
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Beitrag Do., 19.01.2017, 13:18

Ich habe festgestellt, dass die Menschen sich meistens dann melden, wenn sie etwas von mir brauchen. Das kann Aufmerksamkeit und Anerkennung sein, ein Problem zu besprechen, sich auszuheulen oder wenn sie jemanden für Unternehmungen brauchen und einfach nochmal raus wollen um Spaß zu haben. Letztendlich sind wir alle so und es ist wohl auch normal. Damit beide Seiten zufrieden sind, sollten sich geben und nehmen in etwa die Waage halten. Ich selber melde mich zB gerade auch weniger bei einer Freundin, weil sie in den letzten Monaten ausschließlich nur noch über ihre Probleme spricht. Anfangs hab ich ihr gern zugehört und versucht ihr zu helfen oder einfach nur für Sie da zu sein, aber ich freue mich mittlerweile gar nicht mehr sie zu obwohl ich sie mag.

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AnoThEr_WorLd
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Beitrag Fr., 23.08.2019, 21:52

Bin gerade in einer ähnlichen Situation. Ich weiß nicht wie das weiter gehen soll, aber ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt wo ich sage ich hab keine Lust mehr das weiter zu spielen. Ich kenne diese Person schon sehr lange und habe sie auch oft darauf angesprochen. Sie meinte, dass es nichts damit zu tun hat, dass sie kein Interesse hätte. Jedes Treffen wird von mir organisiert, ich schreibe sie immer an und von ihr kommt gar nichts. Was würdet ihr tun? Ich hab es ihr bereits gesagt und denke das es sich nicht bessern wird. Dann wird auch noch drauf rumgeritten, dass wir uns damals nicht so oft getroffen hätten. Sie selbst sagt aber auch nie ein Treffen ab, welche ich organisiere.....

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 24.08.2019, 21:43

Wir haben in unsere Clique eine die organisiert immer alles, sei es Kino oder sonstige Aktivität, macht sich schlau, schreibt mails usw. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir das nicht tun würden. Aber ich finde das absolut nicht schlimm.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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AnoThEr_WorLd
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Beitrag So., 25.08.2019, 09:28

Jene Freundin ist aber so, dass sie dann sogar mich über andere aus unserem Freundeskreis ausfragt, obwohl es via Facebook&Co ein leichtes wäre sich mal zu melden, wenn man sich schon nicht trifft. Als ich sie drauf ansprach, meinte sie ihr würden 1 - 2 mal melden im Jahr genügen (auch bei sehr guten Freunden). Ich finde so ein Verhalten hat wenig mit Freundschaft zu tun. Meiner Meinung nach ist das nach langer Zeit schon irgendwie zermürbend, wenn absolut gar nichts von der Person von sich aus kommt und man wirklich alles organisiert und die Person aktiv anschreibt.


theweirdeffekt
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Beitrag So., 25.08.2019, 10:16

Mir scheint, ihr habt einfach unterschiedliche Vorstellungen von Freundschaft. Langfristig wird dir nichts anderes übrigbleiben als zu schauen bzw. zu überlegen ob das eine Freundschaft ist die dir gut tut, oder ob der Groll überwiegt, dass sie deinen Ansprüchen an Freundschaft nicht gerecht wird. Sie wirst du nicht ändern können. Wenn sie dir mehr Energie zieht und dich mehr nervt, würde ich mich distanzieren. Wenn es dir nach euren Treffen aber gut geht, dann würde ich versuchen meinen Anspruch an sie zu reflektieren und meine Einstellung dazu zu ändern. Irgendwas wirds vermutlich auch geben, warum du den Kontakt aufrecht erhältst?
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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