Sterbehilfe für psychisch Kranke?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 24.05.2017, 16:56

Broken Wing hat geschrieben: So., 21.05.2017, 08:51 ich musste es nur anders an den Mann bringen
Jetzt bin ich aber fast ein wenig enttäuscht von Dir.
Irgendwie tust Du doch sonst immer so, als sei Dir pupsegal , ob das, was Du sagst, bei Deinem jeweiligen Gegenüber ankommt.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 24.05.2017, 21:08

Sonst wäre es mir ja auch pupsegal. Aber beim Thema Sterbehilfe lege ich mich voll in die Waagschale.

Schließlich will ich nicht als alte Runzel enden und totgepflegt werden. Mein Respekt gegenüber Betagten und Gebrechlichen hält sich bekanntlich in Grenzen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 19:17

Das Problem bei Sterbehilfe die aufgrund von psychischen Krankheiten erfolgen soll ist schlicht und ergreifend, dass diese in der Regel ein Ausschlusskriterium für Sterbehilfe sind. Zumindest von medizinischer Seite aus. Denn ein Mediziner muss vorher prüfen, ob der Wunsch zu sterben wirklich ein "freier" ist und ein psychisch kranker Mensch ist per Definition erst mal nicht frei in seinen Entscheidungen sondern von der Krankheit in seinen Entscheidungen bestimmt und mitgeprägt.

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simonius
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 19:53

Na ja, ein psychisch Kranker kann schon selbst entscheiden. Vielleicht meinst du einen geistig Gestörten. Mal abgesehen davon, wer ist nicht psychisch krank?.
Oder anders gefragt, wer ist völlig psychisch gesund?
Vor allem in so einer Situation, wo einer nach Sterbehilfe fragt, wie stabil kann man da sein? Selbst wenn man psychisch bislang keine Probleme hatte.

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mio
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 19:59

simonius hat geschrieben: Fr., 26.05.2017, 19:53 Vor allem in so einer Situation, wo einer nach Sterbehilfe fragt, wie stabil kann man da sein? Selbst wenn man psychisch bislang keine Probleme hatte.
Exakt das ist eben von medizinischer Seite vorher zu prüfen. Ich habe da mal eine ausführliche Facharbeit darüber geschrieben vor einigen Jahren und zumindest damals war das der ganz klare "State of the art" dass zu prüfen ist, ob nicht parallel (zur unheilbaren körperlichen Krankheit) zB. eine (Anpassungs)Depression vorliegt.

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simonius
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 20:15

Und gibt es tatsächlich welche, die keinerlei Anpassungsstörungen aufweisen?
Eigentlichen ist doch schon der Wunsch zu Sterben ein Zeichen von Anpassungsschwierigkeiten.


mio
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 20:29

simonius hat geschrieben: Fr., 26.05.2017, 20:15 Und gibt es tatsächlich welche, die keinerlei Anpassungsstörungen aufweisen?
Eigentlichen ist doch schon der Wunsch zu Sterben ein Zeichen von Anpassungsschwierigkeiten.
Natürlich gibt es die. Und bei vielen Krankheiten wie zB. Krebs ist das ja oft ein Prozess über Jahre. Da wurde sich dann schon meist recht intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt und es ist eben auch klar was "Endstadium" bedeutet: Unter hohen Dosen von Schmerzmitteln/Opiaten langsam sterben.

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Nico
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 06:13

Naja stimmt schon, so schnell wie beim gelungenen Suizid stirbt es sich vor allem beim Krebs selten, aber das ewig lange dahinsiechen im Endstadium ist oft auch nur ein Mythos. Bei meinem Vater dauerte es 2,5 Tage.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.05.2017, 09:16

HIer ist ein toller Artikel zu Teilsapekten des Themas
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-03 ... ent-urteil

Ich persönlcih glaube, dass man schwer kranke oder sehr alte und gebrechliche Menschen durchaus auch würdig versorgen ud pflegen kann, Schmerzen und Unannehmlichkeiten so gut es geht abmildern kann und dass diese Menschen dann oft auch gar nicht (mehr) sterben wollen.

Broken Wing hat geschrieben: Mi., 24.05.2017, 21:08 Sonst wäre es mir ja auch pupsegal. Aber beim Thema Sterbehilfe lege ich mich voll in die Waagschale.

Schließlich will ich nicht als alte Runzel enden und totgepflegt werden.
Und Du glaubst indem Du hier diskutierst und für Sterbehilfe ins Feld ziehst verhinderst Du, später "als alte Runzel zu enden, dei totgepflegt wird" ? :anonym:

Mein Respekt gegenüber Betagten und Gebrechlichen hält sich bekanntlich in Grenzen.
Ja, das merkt man deutlich. Überhaupt hält sich Dein Respekt vor anderen Menschen und deren Wert sehr in Grezen.
Daran merkt an, dass Du zu selbst den Menschen gehörst, die oft grausam und respektlos behandelt wurden. Das tut mir aufrichtig leid für Dich.

Ich glaube aber, dass man so ein persönliches Leid nicht besser macht, wenn man, wie Du, sich entscheidet dann seinerseits andere Menschen grausam und respektlos zu behandeln.
Ganz im Gegenteil.

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Nico
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Beitrag So., 28.05.2017, 09:55

Mia Wallace hat geschrieben: So., 28.05.2017, 09:16 Ich glaube aber, dass man so ein persönliches Leid nicht besser macht, wenn man, wie Du, sich entscheidet dann seinerseits andere Menschen grausam und respektlos zu behandeln.
Ganz im Gegenteil.
Soweit die Theorie, in der Praxis dürfte es vermutlich sehr schwer und schmerzhaft sein aus diesem Kreislauf auszubrechen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag So., 28.05.2017, 11:34

Typisch Psychoforum. erst einmal, ich behandle die Leute nicht grausam, weil ich sie gar nicht behandle. Selbstverständlich bin ich äußerlich ein freundlicher Mensch, der das Wort "Danke" bei jeder Gelegenheit in den Mund nimmt. Auch älteren Menschen gegenüber.
Und dann dieser Kram vom Opfer und Täter. Ja, ich habe viel Schlechtes erfahren, aber auch Gutes. Wie jeder Mensch auch. Vom Jetzt auf meine ehemaligen Erfahrungen zu schließen ist wie von einer nassen auf Regen zu kommen.

Nur tun mir andere nicht leid, schon gar keine Opfer. Wenn ich so könnte, wie ich wollte, wäre ich deutlich unangenehmer.
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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.05.2017, 11:46

Broken Wing hat geschrieben: So., 28.05.2017, 11:34 Typisch Psychoforum.
Naja.... Du hast selbst entscheiden, ausgerechnet in einem Psychoforum zu schreiben ;)

Broken Wing hat geschrieben: So., 28.05.2017, 11:34erst einmal, ich behandle die Leute nicht grausam,
Du äußerst Dich oft äußerst respektlos und extrem abwertend über Alte, Kranke, Dicke, Gebrechliche, "Dumme".
In einer Art, die ich persönlich durchaus in ihrer kalten Wut grausam empfinde, weil es so rüberkommt, als würdest Du diesen Menschen jegliches Menschsein absprechen.


Broken Wing hat geschrieben: So., 28.05.2017, 11:34Nur tun mir andere nicht leid, schon gar keine Opfer. Wenn ich so könnte, wie ich wollte, wäre ich deutlich unangenehmer.
Das ist genau, was ich meine.

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daisy14
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Beitrag So., 28.05.2017, 21:33

Ich glaube bei den wort sterbehilfe ist auch ein unterschied ob wir von einer heilbaren oder linderbaren psychisch Krankheit sprechen oder eben von unheibaren schwer krebskranken. Da ist fur mich ein unterschied.
lg Daisy :-D

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Mia Wallace
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Beitrag Fr., 02.06.2017, 19:15

schöner Artikel in dem auch das Thema STerbehilfe für Suizidale angesprochen wird
http://www.zeit.de/2016/33/suizidpraeve ... -nachahmer

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 03.06.2017, 09:43

Ich sage es gerne, und gerne auch zum 50.x.

An einem Suizid gibt es nichts zu bedauern. Im Leben ging der betroffene weniger willig, aber frei diesen Weg. Danach fehlen ihm weder die schönen Momente des Lebens, die er als Toter nicht bedauern kann, noch kann er sich darüber beklagen, nicht eher Suizid begangen zu haben. Aber es ist schon viel dadurch gewonnen, dass sicher zukünftiges Leid vermieden wurde. Sicher ist, dass der Tote seinem Leiden entflohen ist, während es ungewiss war, ob das leichtversprochene Glück in der Zukunft je eingetreten wäre. Ich meine überhaupt, dass auch nur eine Träne für das größte Glück teuer bezahlt ist, aber ich bin ja auch verrückt. Und nun kann man sich vorstellen, wie ich die realen Verhältnisse beurteile, in denen man für ein bisschen Wohlbefinden mehr als nur eine Träne vergießt.
Psychisch kranke leiden zweifelsohne stärker als körperlich kranke, das wurde mir wieder in einem kurzen Aufenthalt in einer entsprechenden Einrichtung bewusst. Diejenigen, die da mitmachen wollen, sollen dies tun. Aber den anderen Steine in den Weg zu legen, indem man ihnen tödliche Medikamente vorenthält, sichere Methoden entweder undurchführbar macht oder sie zu solchen zwingt, wodurch sie wieder gesellschaftlich geächtet sind, ist grausam. Der selbstgewählte Abgang eines verantwortungsbewussten Suizidkandidaten sähe dann so aus, dass er sich heimlich und einsam in einem Winkel den Garaus macht.
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