Gewaltphantasien

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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anakonda
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Gewaltphantasien

Beitrag Mo., 15.06.2015, 21:08

Hallo,

ich habe in letzter Zeit öfters Gewaltphantasien. Es tauchen dann spontan Bilder in meinem Kopf auf, wie
ich Menschen zusammenschlage, erschieße, erwürge oder Gegenstände zerstöre. Teilweise tauchen auch Szenen
aus Egoshootern auf, die ich während meiner Jugend ab und zu gespielt habe.
Diese Phasen dauern von 5 Minuten bis einigen Stunden. Ich habe dabei ein sehr starkes Bedürfnis und
den Wunsch, diese Phantasien auch in die Tat umzusetzen.

Sie stören mich an sich nicht, im Gegenteil, sie gefallen mir auch etwas. Ich habe während der Phasen auch keine starken moralischen Bedenken.
Das was mich unter Kontrolle hält, ist die Angst, irgendwann Gewissensbisse zu haben oder Probleme mit der Strafverfolgung zu bekommen.

In der Schule bin ich drei Jahre lang gemobbt worden von Mitschülern. Während dieser Zeit hatte ich auch öfters
Vorstellungen die Mobber zu töten oder zu quälen.

Diese Impulse stören mich aber trotzdem, weil es mich manchmal sehr viel Energie kostet, mich zu kontrollieren
und ich auch irgendwie keine Kontrolle über die Phantasien habe.

Kann mir jemand einen Ratschlag geben, wie ich damit besser umgehen kann ?

Bitte nur konstruktive Beiträge. Dafür im voraus schon herzlichen Dank.

Viele Grüße

Anakonda

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Hiob
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Beitrag Mi., 17.06.2015, 08:01

Hallo Anakonda.

Du könntest dein Leben, dein tägliches Lebensumfeld, die Menschen, mit denen du dich umgibst, die Dinge, die du tust/unternimmst und kannst so einrichten, dass dir nach und nach klarer wird, dass du die Menschen, die dir das angetan haben, hinter dir gelassen hast. Indem du jeden Tag erlebst, was du kannst, dass du echt bist, etwas bewirken kannst, nicht mehr hilflos bist, selbständig im Denken und im Leben bist...hast du die meisten dieser Leute bereits hinter dir gelassen. Die Phantasien werden dadurch irgendwann langweilig, die damaligen Menschen unwichtig. Es macht also m.E. mehr Sinn, die Energie dieser Erlebnisse und wiederaufkochenden Empfindungen in eine konstruktive Richtung zu lenken. Du überlagerst mit dem was dir wichtig und was neu ist, das alte.

Ansonsten, akut, wenns dich sehr ärgert, schnapp dir vielleicht lieber mal ein altes Handtuch oder Kissen, was du so richtig vermöbeln kannst, währenddessen du mit deinem Gesichtsausdruck, Zähne zeigen, Brummen, Schimpfen und Schreien...den Tätern die Meinung geigst. Du könntest ausprobieren, ob dir das was hilft, indem es die Energie aus der Situation holt. Dazu gibts auch viel zu lesen oder einfache Techniken zu lernen. Beispielsweise hat Alexander Lowen, ein Schüler von W. Reich, einfach die Leute sich auf eine Matratze legen lassen, sie haben sich die Situationen und Personen bildlich vorgestellt und sie sollten dann mit der Ferse volle-pulle auf die Matratze treten, bis sie völlig erschöpft waren. (Bitte keine Bretter, Kanten oder Ecken in der Nähe haben, bei solchen Versuchen.)

Wenn es zu schlimm wird und du damit nicht zurecht kommst, solche Methoden lassen sich in Verhaltenstherapien auch in wenigen Stunden lernen.

H.


stadtwolf
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Beiträge: 141

Beitrag So., 28.06.2015, 14:33

In meiner Erfahrung sind Gewaltphantasien nichts Außergewöhnliches.
Ich habe sie seit meiner Kindheit und kann mich an einige noch genau erinnern, obwohl das an die 50 Jahre her ist.
Sie kommen immer wieder und irgendwann habe ich sie akzeptieren können als einen Teil von mir.
Aber erst nachdem ich lange Zeit nach den möglichen Ursachen gesucht habe.
Heute habe ich eine ziemlich genaue Vorstellung wo sie herkommen, das ist OK, aber nicht ausreichend um sie
zu eliminieren. Manchmal kann ich drüber lachen und manchmal muß ich räumlich flüchten um nicht der
Versuchung zu erliegen das ganze umzusetzen. Ich finde das nicht (mehr) dramatisch.
Die Welt ist so, viele Menschen sind so. Einige setzen die Gewaltvorstellungen in die Tat um, die meisten nicht.
Akzeptieren, Annehmen, das Drama rausnehmen, drüber lachen......das ist es was ich versuche.
Und das ist es auch was ich aus meiner Erfahrung weitergeben kann.
Anleitungen, Rezepte und allgemeine Weisheiten habe ich nicht zu bieten.
Nachdem ich in meinem ganzen Leben auch niemanden getroffen habe der sowas hat (und nicht nur vortäuscht)
nehme ich stark an daß die Suche nach dem eigenen, individuellen Weg erfolgversprechend sein könnte.
An der Hürde "Angst" führt für mich kein Weg vorbei. Zumindest nicht auf lange Sicht.


LowmansLyric
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Beitrag Do., 10.09.2020, 20:20

Hi, ich bin neu hier im Forum.

Ich habe ein sehr großes Problem. Während meiner Schulzeit, Ausbildung und phasenweise auch im Berufsleben, bin ich sehr oft Zielscheibe von Mobbing geworden. Ich war leider nicht in der Lage mich zu wehren, wegen Ohnmachtsgefühlen und Schockstarre.
Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, der selten aus sich herauskommt und auch Schwierigkeiten damit hat.
Ich bin jemand, der alles quasi in sich hinein frisst.
Gefühlsausbrüche kennt man von mir nicht wirklich und sind mir an mir peinlich.

Nach und nach kommen jedoch leider sehr extreme Rachegefühle in mir hoch, die sich gegen sämtliche Mobber richten. Es sind exzessive Gewaltphantasien, die ich hier nicht näher niederschreiben möchte.
Sie sind so stark, das sie mich tagtäglich, im Job und privat verfolgen. Auf der Arbeit (Einzelhandel) bin ich quasi abwesend , mache meine Arbeit und bin dabei auf diese „Gedanken“ fixiert. Bemerkt hat das wohl noch niemand. Manchmal ist es so dass ich einfach irgendwo reinschlagen möchte, weil die Gedanken mit mir durch gehen. Ich merke dass ich Zuckungen im Gesicht habe.

Auslöser sind Erinnerungen an die Stimmen der Mobber, die mich als „Versager, Loser, Weichei“ und anderem erniedrigen Verhalten, schikaniert haben.

Da ich deswegen abends sehr schwer abschalten kann, nehme ich Quitiapin .
Meine Psychotherapeutin rät mir zu Hobbys . Freunde ist auch so ein Problem, da ich teilweise sehr oft ausgenutzt wurde von sogenannten Freunden, habe ich oft Angst vor Ablehnung und brauche sehr lange bis ich jemanden vertraue.

Hättet ihr da einen Rat für mich?

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Fairness
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Beitrag Do., 10.09.2020, 21:40

Lieber Lowmanslyric,

deine Schilderung liest sich so belastend, dass ich das verständlich finde, dass du so viel Aggression fühlst. Und ich finde das stark von dir, dass du sie im Griff hast und auf ihr Ausleben nach Außen verzichtest. Bist du nun in einem privaten und beruflichen Umfeld, wo du dich etwas wohler fühlen kannst, wo du akzeptiert bist?

Liebe Grüße.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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Kreativus50
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Beitrag Do., 10.09.2020, 21:43

Für mich sehr verständlich, dass Du mit Deinen Mobbingerfahrungen solchen Druck entwickelst.
Wo Du ja schreibst, dass Du es immer in Dich reingefressen hast. Jetzt steht der Kessel unter Hochdruck.

Solange es bei den Gedanken bleibt ist ja nix passiert - die Gedanken sind frei. Aber - wenn ich Dich richtig verstanden
habe - belasten sie Dich in Deinem Alltag eher, haben also keine Entlastungsfunktion.
Hat denn Deine Thera einen Plan mit Dir, wohin - ganz real - dieser Druck, diese Wut sich entladen kann?
Meiner Meinung nach muss der raus, aber soo, dass Du Dich und andere nicht gefährdest und verletzt.

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 10.09.2020, 22:33

Vllt würde Dir Box Training etwas bringen, da könntest Du sie Dir vorstellen als Boxsack
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Joa
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Beitrag Fr., 11.09.2020, 00:16

Finde das auch sehr verständlich. Wie bereits angemerkt wurde - du brauchst dringend ein Ventil! Versuch wenigstens eine Sache zu finden, die dich packt und bei der du Dampf ablassen kannst. Falls du aktuell noch zu große Schwierigkeiten hast, in einen Sportverein zu gehen etc. - es gibt vieles, was man alleine bzw. einzeln machen kann. Sei es Sport, ein Instrument oder Kreatives. Auch zu Hause!

Ich hoffe du findest einen Weg für dich.

LG Joa

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helgak62
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Beiträge: 96

Beitrag Fr., 11.09.2020, 10:44

Wut/Aggressionen zu haben ist ja erst einmal nachvollziehbar und nichts Schlechtes. Und so lange du sie nicht real auslebst, passiert ja auch nichts Schlimmes.
Ich hätte auch mal an irgendeine Kampfkunst gedacht - Taekwondo, Hapkido, WingTsun, Karate, Judo, Capoiera, ...
Meiner Erfahrung nach lernt man da ganz viel von sich selber und bearbeitet abseits von Psychotherapie auf eine sehr körperliche Weise zusätzlich seine Themen. Im sehr konzentrierten Training komm ich da auch in einen Zustand, der sehr dem bei Entspannungsverfahren/Meditation ähnelt.

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Moecki
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Beitrag Fr., 11.09.2020, 11:19

Liebe LowmansLyric,
in meinem Ort gibt es ein Selbstverteidigungsangebot, dort trainiert man zunächst im Einzelunterricht und, sobald man sich fit dafür fühlt und bereit ist, in einer kleinen Gruppe. Eventuell könnte dir sowas helfen? Durch gemeinsame Aktivitäten lernt man auch die richtigen Freunde kennen, die ähnliche Hintergründe, Probleme und auch Interessen haben könnten wie du.
Ich kann, ebenso wie meine Vorredner, verstehen, dass sich bei dir über die, wie es klingt, Jahre, viel Wut angestaut hat. Gewaltphantasien sind in meinen Augen nachvollziehbar und nichts ungewöhnliches. Ich hoffe, du findest einen Weg, der dir hilft!


LowmansLyric
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Beitrag Fr., 11.09.2020, 14:39

Hey, also zunächst mal ein Dankeschön für euer Verständnis.

@Fairness: Tja ich bin zwar stark genug, dass auszuhalten, aber es belastet mich sehr. Ich meine die Augenblicke, an denen ich innerlich gut drauf bin werden immer weniger.
Auf der Arbeit werde ich angesehen und viele mögen mich auch.
Aber diese ständigen Stimmen werden allmählich zur Qual, so dass man alles positive schon garnicht mehr wahrnimmt.

@Kreativus: Ich mache seit ein einem Jahr eine Verhaltenstherapie, die aber eher schleppend verläuft, weil ich halt nicht jede Woche Zeit für einen Termin habe und meine Therapeutin nicht auf Knopfdruck bereit stehen kann. So liegen zwischen den Terminen meistens zwei, drei Wochen. Von daher habe ich mich auf die Warteliste einer Tagesklinik setzen lassen, weil man dort intensiver behandelt werden kann.

Es ist wohl meine eigene innere Stimme, die mich schlecht macht und dieser Stimme gebe ich wohl ein Gesicht (Gesicht der Mobber ) . Letzten Endes bin ich es selbst der mich schlecht macht. Mein inneres Kind will bestraft werden.

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Fairness
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Beitrag Fr., 11.09.2020, 16:58

Lieber LowmansLyric,

das freut mich für dich, dass du nun äußere Ruhe hast und eine Umgebung fandest, wo Menschen miteinander wertschätzend umgehen.

LowmansLyric hat geschrieben: Fr., 11.09.2020, 14:39 Es ist wohl meine eigene innere Stimme, die mich schlecht macht und dieser Stimme gebe ich wohl ein Gesicht (Gesicht der Mobber ) . Letzten Endes bin ich es selbst der mich schlecht macht.
Das ist richtig, was du schreibst.

Es ist sehr verletzend, wenn man gemobbt wird, zuerst fühlt man sich dabei ohnmächtig, später entwickeln sich die Gewaltphantasien und werden zum treuen Begleiter. Jedesmal, wenn man auf den Schmerz erinnert wird, kommen sie hoch, während man in den Erinnerungen nach einer Lösung sucht, wie endlich Ruhe in einen einkehren könnte.

Das Schwierige bei solchen Erinnerungen und Gewaltphantasien ist, dass wenn sie sich wiederholen, verstärken sie sich erst recht und die Gefühle tun jedesmal so weh. Man retraumatisiert sich selbst und gibt den Mobbern Kraft, obwohl sie in der Zeit fern sind.

Du fragtest nach Strategien...

Eins wäre z.B., die verletzten Gefühls- und agressiven Phantasieschleifen abzustellen. Wenn sie aktiv sind, ist kein klares Denken möglich...

Unterstützend wirkt, sich achtsam mit Dingen des Alltags zu beschäftigen, die Aufmerksamkeit bewusst auf etwas ganz Anderes, Gegenwärtiges zu lenken, weg von diesen Schleifen. Auf Menschen, welcher Präsenz dir gut tut, auf etwas, was beruhigend wirkt, keine wilden Muster oder Bewegungen aufweist. Oder auch, die Gefühle zu beobachten, als graphische Darstellung mit hochs und tiefs, oder auf eine beliebige andere Art und Weise, welche zu dir passt und dich sachlich stimmt.

Das ist am Anfang schwer, mit der Wiederholung wird es natürlicher und könnte helfen, dich im Hier und Jetzt zu ankern und empfänglicher zu werden, für die schönen Erlebnisse, z.B. dass du nun ein Teil einer viel respektvoller Gruppe bist. Und bei diesem Ansatz können auch Sport und Hobbies von Bedeutung sein, weil sie dich ablenken, weil du dich dort konzentrieren brauchst. Und gemeinsame Projekte verbinden auch, so dass du auch neue Freunde finden könntest. Was ich auf keinen Fall empfehlen würde, ist die Aktivitäten fürs Ausleben der Rachegefühle zu nutzen, denn damit fixiert sich man nur auf das jahrelang Belastende wieder.

Weiteres wäre, sich mit der Geschichte verschiedener Typen der Mobbern zu beschäftigen. Was für Vorgeschichte haben solche Menschen? Wie sah es mit Liebe in ihrer Familie aus, dass sie so gewalttätig und ohne Mitgefühl, manche sogar reuelos geworden sind... Was unterscheidet sie von mitfühlenden Menschen, wie würdest du den Unterschied für dich erkennen? Hatte das, was dir begegnet ist, wirklich mit dir zu tun? Oder hattest du nur Pech, dass du als friedlich eingestellter Mensch mit seiner Verletzung gerade dort standest, wo auch sie sich mit ihren Verletzungen befunden haben und es zu einer grausamen Passung kam, für welche du das Gegenmittel suchst? Unglückliche Umstände sind etwas, was betrauert werden möchte... Und das Verständnis für die Geschichte solcher Menschen macht es leichter, sie zu erkennen und dich von ihnen fernzuhalten, ohne generell misstrauisch zu sein.

LowmansLyric hat geschrieben: Fr., 11.09.2020, 14:39 Mein inneres Kind will bestraft werden.
Oder, vielleicht will es keine Ohnmacht mehr und deswegen hast du diese Gewaltphantasien. Die ausgelebte Gewalt lehnst du ab, weil du allzu gut weißt, wie destruktiv sie ist. Dass es dich innerlich belastet, glaube ich dir sofort... Doch, die Kraft der Gewalt innen drin hat die Fähigkeit, sich in produktive Neugier umzuwandeln...

Viele Grüße. 🌷
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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Beitrag So., 13.09.2020, 09:55

Lowmanslyric, ich habe noch eine Anmerkung dazu... Eine Sache ist, dass du diese Phantasien hast und dich fragst, wie du dich innerlich entlasten könntest. Und andere ist wiederum, dass Mobbing auch angezeigt werden kann, dass seine verschiedenen Formen heutzutage durchaus strafbar sind. Hast du überlegt, die Menschen, welche die Gewalt ausgeübt haben, anzuzeigen? So würde auch äußerlich etwas auf einem legalen Weg vollzogen werden...
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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Beitrag So., 13.09.2020, 21:06

Du fragtest nach Strategien...

Eins wäre z.B., die verletzten Gefühls- und agressiven Phantasieschleifen abzustellen. Wenn sie aktiv sind, ist kein klares Denken möglich...

Unterstützend wirkt, sich achtsam mit Dingen des Alltags zu beschäftigen, die Aufmerksamkeit bewusst auf etwas ganz Anderes, Gegenwärtiges zu lenken, weg von diesen Schleifen. Auf Menschen, welcher Präsenz dir gut tut, auf etwas, was beruhigend wirkt, keine wilden Muster oder Bewegungen aufweist. Oder auch, die Gefühle zu beobachten, als graphische Darstellung mit hochs und tiefs, oder auf eine beliebige andere Art und Weise, welche zu dir passt und dich sachlich stimmt.
Ja, einfach abstellen, dafür würde ich glatt Millionen zahlen, um diese Fähigkeit zu bekommen. Das ist momentan eine Mammutsaufgabe für mich. Tja man muss sich irgendwie ablenken.
Und andere ist wiederum, dass Mobbing auch angezeigt werden kann, dass seine verschiedenen Formen heutzutage durchaus strafbar sind. Hast du überlegt, die Menschen, welche die Gewalt ausgeübt haben, anzuzeigen? So würde auch äußerlich etwas auf einem legalen Weg vollzogen werden...
Anzeigen? Wie soll ich das denn beweisen? Gemobbt wird ja immer nur eine Person, bei allen anderen Personen im Umfeld verhalten sich die Mobber normal. Der Gemobbte ist alleine. Ist ja eben das Ziel beim Mobbing oder auch Bullying. Oft wird dazu geraten ein Mobbing-Tagebuch zu schreiben. Und dann? Ich als Mobbingopfer bin alleine....wie soll ich denn alles beweisen können?

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Fairness
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Beitrag So., 13.09.2020, 21:34

LowmansLyric hat geschrieben: So., 13.09.2020, 21:06 Ja, einfach abstellen, dafür würde ich glatt Millionen zahlen, um diese Fähigkeit zu bekommen. Das ist momentan eine Mammutsaufgabe für mich.
Das glaube ich dir... Der Anfang ist am schwersten, nur, Geduld mit sich und entschlossen bleiben. :neutral:

LowmansLyric hat geschrieben: So., 13.09.2020, 21:06 Anzeigen? Wie soll ich das denn beweisen? Gemobbt wird ja immer nur eine Person, bei allen anderen Personen im Umfeld verhalten sich die Mobber normal. Der Gemobbte ist alleine. Ist ja eben das Ziel beim Mobbing oder auch Bullying. Oft wird dazu geraten ein Mobbing-Tagebuch zu schreiben. Und dann? Ich als Mobbingopfer bin alleine....wie soll ich denn alles beweisen können?
Der Kontext deiner Erfahrung ist mir unbekannt, doch ich würde mich in deiner Situation beraten lassen, nach einer Beratungsstelle in der Nähe googeln. Es gibt weitere Fälle vom Mobbing und ich nehme an, dass zumindest manche Betroffene mit ihrem Anliegen vorankommen. Falls das für dich anders wäre, vielleicht können die Berater dir wenigstens ein paar Tipps geben, was an Hilfe dir eventuell noch zustehen könnte.

Alles Gute dir, ich wünsche dir sehr, dass es dir bald etwas besser geht. 🌸
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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