Selbsttest auf Borderline-Persönlichkeitsstörung

Hier können Sie Ihre Fragen oder etwaige Unklarheiten zu den Selbsttests auf Psychotherapiepraxis.at thematisieren oder Ihre Gedanken zu den Ergebnissen mit anderen Besuchern diskutieren.

chrijusama
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Beitrag Do., 20.03.2014, 13:06

Hallo!
Ich bin seit heute neu hier und habe mir ein paar Beiträge und Artikel angesehen. Zu guter letzt habe ich auch einen Selbsttest gemacht. Ich bin selbst ziemlich erschüttert, wieviele Aussagen auf mich zutreffen. Gleich am Anfang möchte ich aber sagen, dass ich bereits einen Termin bei einem Neurologen ausgemacht habe und dass ich diese "Gedanken" Gefühle nur hin und wieder habe und nicht den ganzen Tag. Hier meine zutreffenden Aussagen:

4. Ich falle manchmal stimmungsmäßig in sehr tiefe Löcher (Angst oder Depression).

5. Zu manchen Menschen habe ich eine recht extreme Beziehung: ich liebe sie sehr, sie können mich aber auch oft zur Weißglut bringen.

6. Manchmal fühle ich mich äußerst einsam und verloren, das halte ich dann kaum aus.

7. Es fällt mir schwer, stabile, dauerhafte Freundschaften zu erhalten.

9. Ich gerate manchmal in eine Stimmung von geradezu lähmender Langeweile - obwohl ich eigentlich genug zu tun hätte.

13. Ich hatte aufgrund psychischer Probleme schon psychiatrische Kontakte (Klinikaufenthalt, ärztliche Evaluation etc.), oder mir wurde schon einmal von anderen nahe gelegt, einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufzusuchen.

14. Ich hatte in meinem Leben schon das eine oder andere Mal das Gefühl, die Kontrolle über mich zu verlieren, "auszuklinken" oder "auszurasten".

15. Ich habe Erinnerungen an sexuellen Missbrauch oder Gewalt (z.B. durch Eltern, Verwandte oder andere Personen) UND/ODER
Ich wurde früh durch meine Eltern in Stich gelassen (z.B. Trennung, Freigabe zur Adoption, Überantwortung an Kinder- und Jugendheime, Fürsorge,...)

16. Es passiert mir oft, dass ich wesentlich mehr Geld ausgebe, als ich plante.

19. Manchmal setze ich Aktionen oder treffe Entscheidungen, ohne über die Folgen ausreichend nachzudenken.

20. Ich bin ein Mensch mit starken Stimmungsschwankungen.

21. Ich neige zur "Schwarzweißmalerei", also zur Aussagen wie "das ist so.." oder "das ist nicht..", ohne Graubereich - ohne feinere Abwägungen vorzunehmen.

23. Ich verliere rasch mein inneres Gleichgewicht, wenn sich Dinge anders entwickeln, als ich das erwartet habe.

28. Wenn ich alleine bin, UND/ODER Wenn ich nichts zu tun habe, fällt mir leicht die "Decke auf den Kopf" - Langeweile oder das Gefühl von Leere belasten mich überdurchschnittlich.

31. Ich habe Angst vor dem Alleinsein.

33. Ich habe große Angst davor, von den Menschen die ich liebe, verlassen zu werden.

34. Wenn ich extrem unter Stress stehe, habe ich manchmal ein bedrohliches Gefühl, ich könnte "durchdrehen", den Boden unter den Füßen verlieren oder völlig die Kontrolle über mich verlieren.

35.
Ich habe schon des Öfteren Ausbildungen, Psychotherapien, ärztliche Therapien, die Schule etc. abgebrochen, meinen Job überdurchschnittlich häufig gewechselt oder verloren UND/ODER Ich habe mehr abgebrochene Beziehungen hinter mir als andere Menschen meines Alters

40. Ich habe Ängste, die ich einfach nicht los werde (zB. vor dem Erröten, Sprechen in der Öffentlichkeit, vor bestimmten Tieren, vor Unwettern, Höhenangst, vor Beschmutzung, vor Ansteckung,..)


Gibt es hier Personen, die auch den Test gemacht haben bzw. bei denen eine Borderline- Erkrankung diagnostiziert wurde?

Liebe Grüße Chrijusama

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Tränen-reich
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Beitrag Do., 20.03.2014, 13:45

chrijusama hat geschrieben:Gibt es hier Personen, die auch den Test gemacht haben bzw. bei denen eine Borderline- Erkrankung diagnostiziert wurde?
"Bescheuerterweise" ja, obwohl es sich um sehr schwammige und unsichere Ergebnisse handelt. Ist ja auch irgendwie logisch.... nicht umsonst steht da immer, dass dies kein Ersatz für eine ärztl./psychoth. Diagnose ist.
Zieh dich mit dem Test jetzt nicht so hoch, warte ab was Ärzte/Therapeuten sagen...
Ich frag mich nur noch, was du mit deiner Frage bezweckst?

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MissHellBunny
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Beitrag Fr., 15.08.2014, 18:33

verdacht kam raus mit diesen Verteilungen:

Erfüllte Borderline-Indikatoren gemäß DSM IV*: 9
Festgestellte Nebenmerkmale gemäß DSM IV*: 2
Festgestellte Borderline-Zusatzindikatoren*: 7

ahaa ich vertraue diesen selbsttest ja im allgemeinen nicht soo obwohl ich die ehrlich beantworte naja aber meine Psychologin hegt auch verdacht auf borderline hmm
Skazhi, zachem ya zhdu zvonka.
Zachem nemye oblaka
Plyvut ko mne izdaleka I tayut.
Zachem lyubov' kosnulas' nas,
Zachem khochu tebya seichas ne znayu.

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Ander01
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Beitrag So., 09.10.2016, 20:55

Kann man diesen Test auch als Angehöriger machen, indem man Antworten des Partners nur "vermutet", weil man den Partner in dieser Hinsicht so wahrnimmt? Wie zuverlässig wäre so etwas? Wenn jemand tatsächlich unter dem BL-Syndrom leidet, wie zuverlässig sind dann seine eigenen Aussagen, die er in so einem Test macht. Kann man davon ausgehen, dass ein Betroffener, diesen Test wahrheitsgemäß ausfüllt (wenn er sich z.B. selber einredet "ich bin sowieso gesund")?

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ballpoint
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 07:36

Hobbytherapeut hat geschrieben:Kann man davon ausgehen, dass ein Betroffener, diesen Test wahrheitsgemäß ausfüllt
Man kann besser davon ausgehen dass dich das nicht die Bohne angeht. Wenn der Test hobbymäßig auf andere losgelassen werden sollte, hieße er wohl kaum Selbsttest. Persönlich halte ich es für respektlos und verdächtig wenn jemand sich als Freizeitillusionist mit anderer Leute Psyche beschäftigt und sich einbildet da rumdoktern zu können. Man ist auch kein Hobbyzahnarzt oder Hobbygynäkologe. Was dich da motiviert sollte eher Thema einer eingehenden Selbstuntersuchung sein. Hobbytherapeut.....
caute

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Ander01
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 08:59

Ok ich gebe zu, dass die Wahl meines Nicknames nicht gerade glücklich ist und ich versuche diesen mal ändern zu lassen. Ich bin garantiert kein "Hobbytherapeut", aber durch die Problematik mit meiner Partnerin, beschäftige ich mich nun mal sehr viel und intensiv mit diesem Thema und ich will auch nirgendwo rumdoktorn, sondern ich suche nach ernshaften Antworten und Lösungen...

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Falina
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 09:03

ballpoint hat geschrieben:Man kann besser davon ausgehen dass dich das nicht die Bohne angeht. Wenn der Test hobbymäßig auf andere losgelassen werden sollte, hieße er wohl kaum Selbsttest. Persönlich halte ich es für respektlos und verdächtig wenn jemand sich als Freizeitillusionist mit anderer Leute Psyche beschäftigt und sich einbildet da rumdoktern zu können. Man ist auch kein Hobbyzahnarzt oder Hobbygynäkologe. Was dich da motiviert sollte eher Thema einer eingehenden Selbstuntersuchung sein. Hobbytherapeut.....
Also bei dieser Antwort schüttel ich eher mit dem Kopf. Das kann man alles auch vielleicht etwas netter verfassen?
Ich glaube kaum, dass der Fragestellende beabsichtigt an irgendetwas "herumzudoktorn", sondern eher versucht, heraus zu finden ob und wie er der betreffenden Person helfen kann.

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Ander01
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 09:05

@Falina

Danke... !


mio
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 09:32

Hobbytherapeut hat geschrieben:sondern ich suche nach ernshaften Antworten und Lösungen...
Na ja, wie "zuverlässig" ein Test anhand von "Vermutungen" ist beantwortet sich doch bereits selbst: So zuverlässig wie Vermutungen eben sein können, also gar nicht zuverlässig.

Was versprichst Du Dir davon, wenn Du Deine Partnerin diagnosizierst? Dass Du sie dann "behandeln" und "heilen" kannst und sich damit die Probleme die ihr habt lösen? Das wird wohl kaum passieren, es sei denn, Du möchtest Dein Leben ab sofort nur noch nach Deiner Partnerin ausrichten.

Wenn es gravierende Probleme in Eurer Beziehung gibt, deren einzige Lösung Du darin siehst, dass sie sich therapeutisch behandeln lässt, dann sage das Deiner Partnerin. Und stelle sie vor die Wahl: Entweder Therapie oder das Ende der Beziehung. Das wäre konsequent und zielführend.

Alternativ kannst auch Du Dir Beratung suchen, um zu schauen, ob es einen Weg für Dich gibt mit der Situation so wie sie ist besser umzugehen. Und damit an Deinem Problem arbeiten.


isabe
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Beitrag Mo., 10.10.2016, 11:05

ballpoint hat geschrieben: Persönlich halte ich es für respektlos und verdächtig wenn jemand sich als Freizeitillusionist mit anderer Leute Psyche beschäftigt und sich einbildet da rumdoktern zu können. Man ist auch kein Hobbyzahnarzt oder Hobbygynäkologe. Was dich da motiviert sollte eher Thema einer eingehenden Selbstuntersuchung sein. Hobbytherapeut.....
Nun, die Psyche wirkt sich anders auf die Beziehung zum Partner aus als ein Zahn. Daher ist die Zahnheilkunde relativ uninteressant bei Beziehungsproblemen.

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 17.10.2016, 22:53

Falina hat geschrieben:
Also bei dieser Antwort schüttel ich eher mit dem Kopf. Das kann man alles auch vielleicht etwas netter verfassen?
Ich glaube kaum, dass der Fragestellende beabsichtigt an irgendetwas "herumzudoktorn", sondern eher versucht, heraus zu finden ob und wie er der betreffenden Person helfen kann.
Ein Spruch aus der Selbsthilfegruppe:
"Du kannst niemanden verändern, Du kannst nur dich selber ändern"!!!
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Susi29
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Beitrag Do., 20.10.2016, 20:36

Hallo, ein Selbsttest ersetzt keine Diagnose von einem Facharzt. Allerdings muss ich sagen, dass er für mich immer wieder einmal (alle 2-3 Monate) interessant ist, um zu reflektieren. So sehe ich mir immer wieder an, in welchen Punkten ich mich tatsächlich geändert habe und bei welchen Punkten ich nach wie vor nicht vorwärtskomme. Für solche Zwecke ist es ganz gut. Jedoch ist eine Persönlichkeitsstörung sehr individuell und kann nie verallgemeinert dargestellt werden. Auch muss man sich selbst dazu entscheiden, Hilfe zu suchen.

Wenn man das Gefühl hat, man sollte Hilfe in Anspruch nehmen, dann sollte man es abklären lassen. Sich an weitere Personen zu wenden, um zu erfahren, welche Erfahrungen sie mit eine Selbsttest gemacht haben, spiegelt die Unsicherheit in eigenem Handeln wieder. Man hat ihn gemacht, folglicht macht man sich zu diesem Thema Gedanken - man sollte diese Probleme demnach ernst nehmen. Menschen, die auf diesem Weg erstmal eine Abklärung versuchen, sind sich eben nicht sicher. Fakt ist: zu so einem Zeitpunkt geht es einem nicht gut.

Wenn man persönlich ein grosses Problem mit gewissen Verhaltensweisen der Partnerin/des Partners hat, sollte man das behutsam versuchen anzusprechen. Wie die betreffende Person dann reagiert, ist ihre Sache. Ist das Problem beziehungsbelastend, muss man für sich selbst entscheiden, ob man gemeinsam den Weg weitergeht.

Mir persönlich hat ein Betroffener die Augen geöffnet, als er zu mir einfach beinhart gesagt hat, ich verhalte mich wie eine Borderlinerin, ich sei sein Spiegel. Das hat mich sehr getroffen. Doch dann habe ich begonnen, mich zu informieren und ich bin sehr dankbar für die Ehrlichkeit dieses Menschen. Ich habe herausgefunden, wie ich an mir arbeiten kann und habe seitdem enorme Fortschritte gemacht. Davor war ich sehr unglücklich und mein Leben ein einziges Chaos. Manchmal ist es also nicht so schlecht, etwas zu "benennen".

Jedenfalls wünsche ich jedem, dass er einen guten Weg findest, mit der Situation umzugehen.


Maskerade
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Beiträge: 1353

Beitrag Do., 26.01.2017, 14:20

Diese Tests sind so eine Sache.

Man kann mit ihnen KEINE Selbstdiagnose erstellen, davor möchte ich auch ausdrücklich WARNEN. Man tut sich nichts Gutes und es kann gefährlich sein.

Symptome bei sich selbst zu sehen oder zu erkennen, muß noch lange nicht heißen, daß verschiedene Kriterien erfüllt werden.

Die Borderlinediagnose ist sehr schwer zu stellen und das sollte man dann doch den Fachleuten überlassen werden.
Liebe Grüße, Maskerade

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Gewitter
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 109

Beitrag Di., 22.01.2019, 11:56

Hallo,

ich möchte hier mal fragen, was Zusatz und Nebenindikatoren sind? Was genau, fällt darunter?

Danke und liebe Grüße
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:

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Thread-EröffnerIn
R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 822

Beitrag Mi., 13.02.2019, 05:40

Liebe Gewitter,

gewisse Symptome und Indikatoren müssen zur Diagnose bestimmter Störungsbilder unbedingt vorliegen - sonst handelt es sich gemäß der Definition womöglich um etwas anderes, aber nicht das betreffende Störungsbild (z.B. "Borderline-Störung").

Daneben gibt es im klinischen oder therapeutischen Kontext aber auch noch weitere bekannte Symptome und Auffälligkeiten, die bei den betreffenden Störungsbildern besonders häufig auftreten und gewissermaßen die Sicherheit im Bezug auf das Vorliegen der betreffenden Störung erhöhen können. Diese bezeichne ich im Test als "Zusatz- bzw. Neben-Indikatoren". Vereinfacht könnte man sagen: je mehr "Zusatz-Indikatoren", umso eher können Sie davon ausgehen, dass ein positives Testergebnis ("es könnte eine Borderline-Störung vorliegen") zutrifft.

Ich hoffe, das klärt Ihre Frage.

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner

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