Wunsch nach Kastration

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Eagle68
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Beitrag Do., 16.05.2019, 09:49

Hallo!

Es dauert etwa 1 bis 1 1/2 Monate, bis sich die Wirkung von Androcur einstellt!
Meine Erfahrungswerte mit diesem Medikament waren sehr gut, die Einstellung erfolgte durch meinen Andrologen, zuvor haben wir meinen Hormonstatus erheben lassen (Anfangswert: 5,43ng/ml), angefangen haben wir mit eine Tablette/Tag (50mg). Start meines Testlaufs war der 6. 05. 2017, erste Nachmessung Ende Juni ergab dann 0,7ng/ml, eine weitere im Herbst vor Beginn der Wintersaison ergab in etwa den selben Wert, nach Ende der Wintersaison gab es einen leichten Anstieg auf 0,9ng/ml (ungewöhnich, bedingt vermutlich durch die erhöhte sportliche Aktivität!).

Abgesetzt habe ich Androcur zum OP Termin, die OP wurde auf dem niedrigen Hormonniveau durchgeführt. Durch diesen Umstand hatte sich für mich so gut wie nichts verändert! Somit habe ich mir das "Hormon Jo-Jo" erspart!

Erste Nachmessung etwa 2 Monate nach OP (Juni 2018) ergab 0,16 ng/ml!

Ich bin glücklich und zufrieden mit meiner Entscheidung!

Gruß Eagle68

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AmaZeus52
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Beitrag Do., 16.05.2019, 12:10

Dann waren es bei mir anfangs bestimmt auch 50 mg/d. Im Übrigen wurde das alles bei mir gar nicht so genau geprüft (ständige Überwachung des Hormonstatus, exakte Ermittlung der individuellen Dosis, systematische Optimierung des Hormonspiegels usw.). Bei Transidentität (die ja bei mir NICHT vorliegt) geht man diesbezüglich wohl sehr viel genauer vor. Allerdings steht mir binnen der nächsten Wochen, also im Zuge der bevorstehenden OP, sicherlich erneut die Erstellung eines großen Blutbildes bevor. Den nächsten Termin bei dem Andrologen/Chirurgen habe ich Anfang Juni. Es handelt sich um den Arzt, der mich aller Voraussicht nach auch operieren wird. Bei diesem Termin werde ich sehr wahrscheinlich auch schon einen fixen OP-Termin zugewiesen bekommen, zumal alle psychologisch-psychiatrischen Erhebungen inzwischen ja als ausreichend und abgeschlossen gelten können.

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Eagle68
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Beitrag Fr., 17.05.2019, 06:22

Es geht ja auch bei mir nicht um Transidentität!
Dennoch wollte ich wissen, wo ich aktuell gerade gestanden bin, um Anhaltspunkte zu haben. Damit war es für mich in der Beobachtungsphase leichter Vergleiche mit den Erfahrungswerten Anderer anzustellen!
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 17.05.2019, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquoten= Komplettzitate sind zu vermeiden. Bitte Netiquette lesen. Danke.

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AmaZeus52
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Beitrag Fr., 17.05.2019, 09:31

Eagle68 hat geschrieben: Fr., 17.05.2019, 06:22 Es geht ja auch bei mir nicht um Transidentität!
Ok, dann darf ich mir die Frage erlauben: Worum geht es dann?

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 17.05.2019, 18:08

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass es Dir Erleichterung bringen kann.
Für mich war es wie ein neugeboren werden.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Eagle68
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Beitrag Sa., 18.05.2019, 06:32

AmaZeus52 hat geschrieben: Fr., 17.05.2019, 09:31
Eagle68 hat geschrieben: Fr., 17.05.2019, 06:22 Es geht ja auch bei mir nicht um Transidentität!
Ok, dann darf ich mir die Frage erlauben: Worum geht es dann?
Ich bin heterosexuell (gewesen)!
Unsere beiden Situationen sind ähnlich gelagert, allerdings hat sich bei mir die Aversion gegen Sex und alles was damit zusammenhing, erst nach und nach entwickelt. Ich habe mich auch nie an meinem Erscheinungsbild gestört, diese Komponente war nie Thema in meiner inneren Auseinandersetzung. Es ging mir rein um die Ausschaltung einer Körperfunkton, mein Testlauf diente zur Evaluierung meiner Lebensführung unter den neunen umständen (wenig Testosteron. Den Artikel, welchen Du zu Beginn angeführt hast, denn kenn ich auch. Ich sehe mich nach wie vor in meiner männlichen Identität, allerdings bin ich da praktischer veranlagt, eine Penektomie käme für mihc nie in Frage, war auch nie Thema in meiner therapeutischen Arbeit.

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AmaZeus52
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 03:21

Eagle68 hat geschrieben: Sa., 18.05.2019, 06:32
Ich habe mich auch nie an meinem Erscheinungsbild gestört (...) Ich sehe mich nach wie vor in meiner männlichen Identität (...) eine Penektomie käme für mich nie in Frage, war auch nie Thema in meiner therapeutischen Arbeit.
Vielen Dank für diese aufschlussreichen Erläuterungen! Wie ich nun sehe, gibt es offenbar doch auch hier, im näheren Mitteleuropa, etliche Menschen, die sich in einer durchaus nicht ganz unähnlichen Lage wie ich befinden. Klar, dass bei allen Ähnlichkeiten und Berührungspunkten auch einzelne Unterschiede bestehen. So z. B. ist eine Penektomie in meinem Fall zwar ebensowenig wie bei dir vorgesehen (das hatte ich ja bereits in früheren Postings klargestellt). Dafür aber, wie gesagt, neben der Beseitigung der Keimdrüsen auch die komplette Entfernung des Skrotalgewebes mit schön sauber geglättetem Perineum (diese äußere Veränderung ist mir ein ganz besonders wichtiges Anliegen!) Dennoch habe auch ich keineswegs vor, meine männliche Geschlechtszuordnung aufzugeben. Nach dem Eingriff soll und wird niemand merken, dass ich kastriert bin. Es sei denn, ich spreche offen davon, oder man sieht mich eben mal unbekleidet, was aber im Allgemeinen ja nur ausnahmsweise der Fall ist :->

Alles in allem haben mich die bisherigen Rückmeldungen in meinen Entscheidungen nicht nur nicht verunsichert, sondern sogar bestärkt. Alles deutet immer klarer darauf hin, dass ich absolut auf dem richtigen Weg bin. Vielen Dank an alle, die bislang auf mein Thema eingegangen sind. Damit werde ich hier fürs Erste eine kleine Pause einlegen. Sollten sich im Zuge der bevorstehenden Arzttermine (5. Juni!), und natürlich unmittelbar vor und nach meiner OP noch Fragen ergeben, werde ich diese auch hier zur Diskussion stellen.

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Eagle68
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Beitrag Mo., 20.05.2019, 17:38

Wünsche Dir auf jeden Fall mal alles Gute für den Eingriff!

Aus meiner Erfahrung als zeitweiser Saunabesucher kann ich aus meiner Wahrnehmung heraus berichten, dass absolut niemand darauf achtet, auch in der Sauna ist jeder mit sich selbst beschäftigt!

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AmaZeus52
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Beitrag Di., 21.05.2019, 13:51

@Eagle68: Danke für die Wünsche, und ich bin jetzt noch zuversichtlicher als vor Eröffnung dieses Threads. Ginge es nur nach mir, könnte der OP-Termin gerne schon übermorgen sein... :pray:

Ab und zu gehe auch ich in Saunen, vorwiegend im Winter. Zwar sowieso nicht sehr oft, aber drei- vier Mal pro Saison durchaus. Was anderen bei solchen Gelegenheiten vielleicht möglicherweise auffallen KÖNNTE, und ob und was sie dann gegebenenfalls über mich denken ... Das alles ist mir schnurzegal. Umgekehrt erwarte ich mir aber auch keine "Bewunderung" oder Ähnliches. Eine Bedeutung hätte das allenfalls z. B. in Zweisamkeit mit einem Partner. Aber um all das geht es nicht primär. Sondern darum, wie ich mich selbst bzw. meinen Körper wahrnehmen und akzeptieren kann, insbesondere wenn ich z. B. ganz alleine etwa unter der Dusche stehe, oder mich umziehe usw., plus die Gewissheit, nicht so ohne weiteres gleich einen "Ständer" zu bekommen...

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Pinguin Pit
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Beitrag Di., 21.05.2019, 18:19

Hi, AmaZeuz52.
ich habe den Thread verfolgt und wünsche Dir alles Gute für Deine OP.
Was mich allerdings wundert, ist, dass Du als Vorbereitung zur OP gar keine antihormonelle Therapie machst. Durch die Kastration wird die Hormonproduktion schlagartig enden und eine Substitution ist in Deinem Fall ja nicht vorgesehen. Ich kenn das nur von Frauen mit Eierstockkrebs oder hormonsensiblem Brustkrebs + antihormoneller Therapie, denen dieser abrupte Hormonentzug mit schlagartigem Eintritt in die Menopause doch extrem zu schaffen macht. Ist das bei Männern ganz anders?
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)


shesmovedon
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Beitrag Di., 21.05.2019, 18:23

Also Hormone müsste er normal auch substituieren, weil sonst das Osteoporoserisiko extrem erhöht ist. Wenn also durch die Kastration die Testoausschüttung eingeschränkt oder weg ist, muss er Testosteron substituieren.

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AmaZeus52
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 04:09

Eine antihormonelle OP-Vorbereitung ist nicht vorgesehen. Wohl aber postoperative Testosteron-Substitution auf niedrigem Level. Also zumindest jenes Minimum, das notwendig ist, um Osteoporose, Adipositas usw. vorzubeugen.

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Eagle68
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 17:55

Schlendrian hat geschrieben: Di., 21.05.2019, 18:23 Also Hormone müsste er normal auch substituieren, weil sonst das Osteoporoserisiko extrem erhöht ist. Wenn also durch die Kastration die Testoausschüttung eingeschränkt oder weg ist, muss er Testosteron substituieren.
Muss man nicht zwangsläufig!
Aber es ist durchaus sinnvoll, Knochnendichtemessungen in regelmässigen Abständen durchführen zu lassen. Nicht jeder muss dazu neigen, ggf, kann mit Biphosphonaten gegengesteuert werden.

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_itsme_
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Beitrag Do., 30.05.2019, 20:41

@ AmaZeus52

Ich bin zwar kein Mann, aber darf ich fragen was für Therapieformen du gemacht hast? Hast du mal eine Psychoanalyse gemacht? Ich glaube dir zu 100% dass du einen riesigen Leidensdruck hast, ich kenne das Thema was Frauen betrifft.
Ich möchte dir wirklich ans Herz legen, dir selbst nochmal eine Chance zu geben und vielleicht Ober eine gute Analyse nachzudenken. Ich kenne einen Therapeuten, der mit diesen Themen Erfahrungen hat, wenn du möchtest schreib mir gerne.
Wenn nicht kann ich das aber auch verstehen und wünsche dir alles gute!!
Zuletzt geändert von Tristezza am Fr., 31.05.2019, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gelöscht. Bitte keine Komplettzitate verwenden, siehe Netiquette!

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Eagle68
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 06:59

_itsme_ hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 20:41 @ AmaZeus52

Ich bin zwar kein Mann, aber darf ich fragen was für Therapieformen du gemacht hast? Hast du mal eine Psychoanalyse gemacht? Ich glaube dir zu 100% dass du einen riesigen Leidensdruck hast, ich kenne das Thema was Frauen betrifft.
Ich möchte dir wirklich ans Herz legen, dir selbst nochmal eine Chance zu geben und vielleicht Ober eine gute Analyse nachzudenken. Ich kenne einen Therapeuten, der mit diesen Themen Erfahrungen hat, wenn du möchtest schreib mir gerne.
Wenn nicht kann ich das aber auch verstehen und wünsche dir alles gute!!
Er gibt sich ja ohnehin schon selbst eine neue Chance - indem er für sich entschieden hat, "Ballast" abzuwerfen! Ist das nichts?

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