Wicker-Klinik Bad Oeynhausen Am Osterbach

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
katze69
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 20

Wicker-Klinik Bad Oeynhausen Am Osterbach

Beitrag Fr., 04.07.2008, 07:31

Hallo!

Nachdem mich der Wicker-Konzern nicht so wirklich überzeugt hat mit meiner Diagnose, die ich gestellt bekommen habe, habe ich von der Rentenkasse nun wieder einen Bescheid bekommen, wieder im Wicker-Konzern, nur eine andere Klinik, die näher dran ist und wo ich zumindest am WE nach hause kann und mich um meine Kiddis kümmern kann.

Hat jemand Erfahrungen mit dieser Klinik, die er/sie teilen möchte?

Würde mich sehr über Antworten freuen.

Viele Grüße
Katze

Werbung


Lena
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 877

Beitrag Di., 08.07.2008, 09:09

Hallo katze,

ich war dort vor 6 Jahren (auch von der Rentenversicherung hingeschickt). Es kann sich natürlich viel verändert haben seitdem, aber vielleicht kann ich Dir trotzdem ein paar Fragen beantworten?

Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass es mir nicht viel bzw. nur sehr kurzfristig etwas gebracht hat. Meiner Meinung nach kommt es ziemlich auf die Problematik an, wegen der man hingeht.

Viele Grüße Lena

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
katze69
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 20

Beitrag Mi., 09.07.2008, 15:45

Hallo Lena!

Nachdem ich mit dem Wicker-Konzern in Bad Wildungen schon nicht so gute Erfahrungen gemacht habe, möchte ich natürlich, dass mir der Aufenthalt dort etwas bringt.

Ich komme dorthin, weil ich ein Kindheitstrauma verarbeiten möchte oder besser gesagt lernen möchte damit in der Realität klarzukommen, was für mich immer schwieriger wird.

Kannst du vielleicht etwas konkreter auf die Klinik eingehen?

Dank dir fürs Teilen.
GLG Katze69


Lena
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 41
Beiträge: 877

Beitrag Mi., 09.07.2008, 16:08

Hallo katze69,

also vielleicht erstmal zum Äußeren. Ich war damals von der Klinik an sich sehr beeindruckt, die Empfangshalle sah mit weißen Sesseln und Couches und kleinen Brunnen mehr wie ein Hotel aus als eine Klinik. Es gab nur Einzelzimmer, die wirklich sehr schön waren - auch wie kleine Hotelzimmer. Im Speisesaal gab es eine feste Sitzordnung, fand ich aber nicht weiter schlimm. Das Essen war auch sehr gut.

Das Personal - also sowohl die Ärzte und Therapeuten als auch die Schwestern - waren sehr nett und engagiert.
Also die Rahmenbedingungen waren wirklich gut.

Was ich nicht so gut fand: die Gruppen wurden (wöchentlich oder zweiwöchentlich, das weiß ich nicht) jeweils mit allen Neuankömmlingen gebildet. D.h. man kam in keine bereits bestehende Gruppe, alle sind an dem Tag erst angereist und die Krankheitsbilder waren komplett gemischt. Haupttherapieform war damals Psychodrama, eine Therapieform mit der ich persönlich gar nicht klargekommen bin und die mir nichts gebracht hat. Dann war (durch die BfA) festgelegt, dass man sechs Wochen bleibt, nicht mehr und nicht weniger. Alle, die zusammen angekommen sind, sind auch wieder gesammelt abgereist. Fand ich eher unflexibel. Meine Haupttherapeutin wurde nach einer Woche krank, hat dann vier Wochen gefehlt und war dann erst in der letzten Woche wieder da. Auch nicht so günstig, aber das war halt Pech.
Ich fand (jetzt mit mehr Erfahrung im Nachhinein) die Therapiegespräche sehr oberflächlich, andererseits ist es meiner Meinung nach in sechs Wochen auch nicht wirklich möglich viel zu erreichen. Bis man angekommen ist, Vertrauen aufgebaut hat und dann ist die Zeit auch wieder vorbei.

Es gab glaub ich ein Einzelgespräch die Woche, der Rest waren Gruppengespräche und Kunsttherapie. Ich war damals mit der Diagnose Depression und Essstörung da. Auf Essstörungen waren sie definitiv nicht ausgerichtet und ich fand die Therapie eher "allgemeingültig" als individuell. Dass die Ursachen in Ereignissen meiner Kindheit lagen/liegen, hat sich erst viel später rausgestellt, insofern kann ich nicht sagen, ob die Therapie anders gewesen wäre.

Ich hatte eine Frau in meiner Gruppe, die wegen einem Kindheitstrauma da war und die hat zusätzlich bei der Chefärztin EMDR-Sitzungen gehabt und war glaube ich noch in einer speziellen Frauengruppe. Soweit ich mich erinnern kann, hat ihr das EMDR sehr gut geholfen.

Für mich war es so, dass die sechs Wochen zu kurz waren, die Therapie zu oberflächlich und unflexibel. Zwei Wochen nach der Klinik war ich wieder soweit wie vorher. Aber das ist jetzt alles auch ein paar Jahre her, vielleicht hat sich da auch einiges geändert.

LG Lena

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
katze69
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 20

Beitrag Mi., 16.07.2008, 07:08

Hallo Lena! Hallo Ihr alle!

Letztes Jahr, als ich ein paar Tage in der Wicker-Klinik in Bad Wildungen war - die mir nicht gefallen hat, weil sie zu chaotisch vom Ablauf war, war ich selbst glaube ich, noch nicht soweit, mich darauf einzulassen Gespräche zu führen und mich zu öffnen.

Da war ich mitten im Scheidungskrieg, wusste nicht, wie ich Unterhalt zahlen sollte, wusste zudem nicht, wie ich mein weiteres Leben regeln sollte usw.

Inzwischen bin ich soweit, dass ich kapituliere, mein Leben nicht mehr in den Griff zu bekommen. Deshalb wünsche ich mir Hilfe in der Klinik.

Mein Therapeut, wo ich im März das letzte Mal war, weil er der Meinung war, ich bräuchte momentan keine Therapie und er hätte dringendere Fälle, die auf der Warteliste stünden (zu dem Zeitpunkt war ich auch der Meinung nachdem wir ein paar Mal darüber gesprochen haben) hatte auch gesagt, dass ich keine Therapie in der Klinik bräuchte. Ich merke aber immer mehr, dass ich Abstand brauche um überhaupt zur Ruhe zu kommen. Abstand von allem.

Dass die Therapie in der Klinik für mich nicht Abstand von allem bedeutet, wenn ich jedes Wochenende nach hause fahre, ist für mich auch klar. Nur anders hält es meine Tochter nicht aus in ihrer jetzigen Umgebung. Sie benimmt sich mehr wie eine Erwachsene als ich momentan und sieht häufiger klarer als ich. Das ist aber nicht ihr Part für mich gut zu sorgen, dass muss ich selbst machen für mich - und sonst für niemanden.

Bin gespannt auf die Klinik. Ich habe auch Gespräche auf Grund meines Kindheitstraumas. Sehe aber den Missbrauch nicht mehr als Ursache meines konfusen Lebens sondern den Umstand, dass ich in einer Alkoholikerfamilie gelebt habe mit allen krank machenden sehr ausgeprägten Strukturen. DAS ist für mich der Kernpunkt und den werde ich auch gleich am Anfang ansprechen.

Mehr kann ich momentan nicht schreiben, würde mich aber freuen, wenn vielleicht noch jemand Erfahrungen in der Klinik gesammelt hat. Ich bin so überaus neugierig

Lieben Gruß an alle - und danke dir fürs Teilen Lena.

Katze69

Benutzeravatar

Lissy77
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 4

Beitrag Do., 13.04.2017, 19:22

Hallo Zusammen!

Der Beitrag ist schon etwas älter, aber vielleicht kann mir doch jemand etwas neuere Angaben zu der Klinik am Osterbach machen 😊
Ich habe 5 Wochen genehmigt bekommen und werde dort wohl auf die Trauma-Station kommen. Kann mir jemand sagen, wie es so ist mit den Therapien dort. Wie sieht der Tagesablauf in der Klinik aus? Wie Hilfsbereit sind die Ärzte und das Pflegepersonal?

Vielen Dank Lissy77

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag