Schwere psychische Erkrankung laut Ärzten

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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ankerleine
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Schwere psychische Erkrankung laut Ärzten

Beitrag Sa., 21.07.2018, 18:35

Hallo,

Laut mehreren Ärzten leide ich an "schweren Borderlineerkrankung mit massiven Selbstverletzungen", daneben gibt's noch die Diagnosen Bulimie, komplexe Traumafolgestörung, Zwangsgedanken-und Handlungen, Panikstörung und ADHS. Mir wurde von meiner Psychiaterin, einer Ärztin, in dem Krankenhaus in dem ich voriges Jahr Therapie gemacht habe, meiner Therapeutin und mehreren anderen Personen der Weidenhof in Kärnten empfohlen. Hatte auch einen Erstgesprächstermin dort und auch die dort zuständige Therapeutin befürwortet einen Aufenthalt. Nur habe ich Sorgen, dass ich dort fehlt am Platz bin. Meine Erkrankungen nicht "schlimm" genug sind, vor allem da das Hauptproblem die emotional instabile Persönlichkeitsstörung mit den "schweren Selbstverletzungen" ist. Außerdem habe ich Übergewicht.

Liebe Grüße, ankerleine

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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 21.07.2018, 19:05

Nicht "schlimm" genug??? Was willst du denn noch haben, damit du es "wert" bist eine stationäre Therapie zu bekommen? :gruebel:
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Malia
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Beitrag So., 22.07.2018, 09:47

Der Gedanke, nicht krank genug zu sein, kann auch Ausdruck der Angst vor einer solchen Therapie sein.
Ebenso kann es damit zu tun haben, dass man sich die Hilfe bei einer Veränderung zum Besseren verbietet.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
(unbekannt)

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ankerleine
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Beitrag So., 22.07.2018, 10:37

spirit-cologne hat geschrieben: Sa., 21.07.2018, 19:05 Nicht "schlimm" genug??? Was willst du denn noch haben, damit du es "wert" bist eine stationäre Therapie zu bekommen? :gruebel:
Ich will gar nichts von all dem haben, aber ich denke tatsächlich, dass meine Erkrankungen nicht schlimm genug sind, denn ich habe Leute gesehen, die schlimmer dran waren.
Malia hat geschrieben: So., 22.07.2018, 09:47 Der Gedanke, nicht krank genug zu sein, kann auch Ausdruck der Angst vor einer solchen Therapie sein.
Ebenso kann es damit zu tun haben, dass man sich die Hilfe bei einer Veränderung zum Besseren verbietet.
Danke für diesen Denkanstoß. Ich denke, damit kann ich was anfangen. Angst habe ich vor einer Therapie und selbstfürsorglich kann ich auch nicht sein.

Liebe Grüße, ankerleine

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spirit-cologne
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Beitrag So., 22.07.2018, 19:35

ankerleine hat geschrieben: So., 22.07.2018, 10:37 Ich will gar nichts von all dem haben, aber ich denke tatsächlich, dass meine Erkrankungen nicht schlimm genug sind, denn ich habe Leute gesehen, die schlimmer dran waren.
Na ja, schlimmer geht immer, aber kämst du auf die Idee, jemandem der ein Bein verloren hat zu sagen: "Das ist nicht so schlimm, ich kenne auch Menschen, die beide Beine verloren haben..." An diesem Beispiel wird vielleicht ein wenig deutlicher, wie paradox so eine Aussage ist. Du hast, wie deine Ärzte sagen, schwerwiegende psychische Erkrankungen und die werden nicht mehr oder weniger schlimm und behandlungsbedürftig, wenn du dich mit anderen Menschen mit anderen Problemen vergleichst. Ganz davon abgesehen kannst du dich doch eigentlich ganz entspannt zurücklehnen: Du musst doch gar nicht entscheiden, ob deine Erkrankungen "schwer genug" für einen Klinikaufenthalt sind, das müssen doch die Ärzte und ggf. die KK oder RV entscheiden. Vertrau denen doch einfach: Wenn die sagen, dass du "krank genug" bist und eine stationäre Behandlung brauchst, dann wird's wohl stimmen, die sehen doch viel mehr Patienten als du und können das daher doch viel besser beurteilen, wie "krank" du tatsächlich bist. ;)
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daisy14
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Beitrag Mi., 25.07.2018, 14:08

hallo

Ich kann dich auch verstehen mit den Wort schwer genug oder schlimm genug krank, Ich soll auch auf eine so eine stationäre Therapie und hab auch verschiedene schwere Psychische diagnosen. wie fühlst du dich den? Wie bist du im Alltag beeinträchtigt? vielleicht fällt es dir so leichter einzuschätzen das du doch Hilfe brauchst und eben nicht alles in Ordnung ist. Ich wünsch dir einen guten aufenthalt und lass die Ärzte entscheiden ob du krank genug dazu bist. Alle gute für dich.
lg Daisy :-D

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Sehr
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Beitrag Mi., 25.07.2018, 14:59

Hallo,

wieso warst du bei all den Ärzten, Therapeuten usw. um Diagnosen zu erhalten, wenn du dich nicht krank genug fühlst/gefühlt hast? Ansonsten hättest du dir das ja auch sparen können, oder?
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Malia
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Beitrag Mi., 25.07.2018, 17:46

Ich denke, es geht um Ambivalenz.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
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daisy14
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Beitrag Mi., 25.07.2018, 19:56

Was ist ambivalenz?
lg Daisy :-D

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 25.07.2018, 20:07

daisy14 hat geschrieben: Mi., 25.07.2018, 19:56 Was ist ambivalenz?
Ambivalenz heißt zwiegespalten sein, einerseits so... und andererseits so...
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Eremit
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Beitrag Do., 26.07.2018, 00:10

Nur zwecks Vollständigkeit: In Österreich läuft das etwas anders ab als in Deutschland, wir haben hier bei weitem nicht so eine gute Versorgung psychisch kranker Menschen, wie es in Deutschland der Fall ist. Die meisten Strukturen entsprechen weitgehend noch dem, was in den 60er Jahren gebräuchlich war, auch die Sichtweise vieler Fachärzte und Therapeuten stammt noch aus dieser Zeit. Das wiederum fördert die Einstellung, Anderen, denen es noch schlimmer geht, den Vortritt zu lassen bzw. lassen zu müssen …

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 26.07.2018, 13:07

Eremit, danke für den Beitrag, ich glaube das geht hier immer mal wieder unter, dass es da doch erhebliche Unterschiede in den Gesundheitssystemen gibt und daher deutsche und österreichische User teilweise ganz andere Erfahrungen damit machen. Bei allem, was sicher auch in der deutschen Versorgung mit Psychotherapie nicht optimal läuft, muss man sich immer auch bewusst sein, dass es selbst in Europa nicht selbstverständlich ist (einzige Ausnahme ist meines Wissens Dänemark), dass es ambulante Psychotherapie ohne Eigenanteil "auf Rezept" gibt.
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daisy14
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Beitrag Do., 26.07.2018, 16:08

Nunja ich kann Eremit nicht zu recht geben ich wohne auch in Österreich und meine Finazellen Mittel sind beschränkt. Aber ich habe einen bezahlten Therapie plaz für Psychotherapie, bekomme von der kasse Ergotherapie bezahlt, und es gibt gratis den Psychosozialen dienst. Ich finde eigendlich das es gut läuft in österreich. Nur muss man sich selber halt kümmern das man das bekommt.
lg Daisy :-D

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 26.07.2018, 16:16

daisy14 hat geschrieben: Do., 26.07.2018, 16:08 Nunja ich kann Eremit nicht zu recht geben ich wohne auch in Österreich und meine Finazellen Mittel sind beschränkt. Aber ich habe einen bezahlten Therapie plaz für Psychotherapie, bekomme von der kasse Ergotherapie bezahlt, und es gibt gratis den Psychosozialen dienst. Ich finde eigendlich das es gut läuft in österreich. Nur muss man sich selber halt kümmern das man das bekommt.
Da ich nicht aus Österreich komme, kann ich da keine eigenen Erfahrungen zu beisteuern. Ich meinte damit nur, dass mir das hier schon öfters in Threads aufgefallen ist, dass viele beim Erfahrungsaustausch irgendwie automatisch davon ausgehen, dass der andere im gleichen Land lebt und es deshalb manchmal zu Irritationen kommt. Es freut mich, dass du so gut therapeutisch versorgt bist, aber sowie ich das bisher hier gelesen habe, ergeht es da in Österreich nicht allen gleich. Ich glaube es ist halt gerade wenn man psychisch krank ist nicht so leicht, für seine Rechte zu kämpfen und da kann es halt manchmal beruhigend sein, wenn man weiß, dass man einen sicheren Rechtsanspruch auf bezahlte Psychotherapie hat.
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daisy14
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Beitrag Do., 26.07.2018, 16:47

Ich kann nur wirklich raten dazu das man in Österreich mit dem PSD Psychozozialer Dienst kontakt aufnimmt. Dort gibt es gratis den Psychater Ergo kommt man zu Medikamente. Mann kann dort Gespräche führen und wenn du mal google befragst über Club Aktiv gibt es dann in jeden Bundesland weit aufgefächert Freizeitmöglichkeit für Psychisch Kranke. wenn man kein Fahrzeug hat gibt es da sogar Fahrdienste die dich zum Club und Doktor bringen. Leider ist es so das man auf den Krankenkassen therapeut fast 1 Jahr wartet. Ich hab mich damals auf die Warteliste setzen lassen und nach 6 Monate hatte ich einfach Glück. Ich hatte einfach ein wenig Glück das ich jemand hatte der mir im Internet das gezeigt hat sonst würde ich es nicht wissen. Ausserdem hat bei mir das Gericht beim Rehageld PSD als Auflage reingeschrieben und darum hab ich gegoogelt. Ich helfe gerne bei PN weiter wenn wer auch Zugang zu soetwas sucht. Kosten tut es eh nix.
lg Daisy :-D

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