Tod eines geliebten besten Freundes

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Darksheep
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Tod eines geliebten besten Freundes

Beitrag Mi., 27.07.2016, 15:29

Ich habe gestern jemanden verloren den ich sehr geliebt habe. Er war alt und krank und wir sahen wie er immer mehr abbaute. Es ist noch so unfassbar zu verstehen, jemanden der gestorben ist niemals mehr wieder zu sehen. Ich habe Stundenlag geweint gestern. Der jenige liebte die Natur, wir waren oft draußen im Wald unterwegs. Er liebte Blumen und das weite... ich kann mir nicht mehr vorstellen jemals wieder an die Orte zu gehen an denen wir waren.
wie soll ich es jemals schaffen darüber hinweg zu kommen?
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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sine.nomine
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 23:15

Hallo Darksheep,

wenn der Verstorbene schon alt und krank war, war sein Tod ja immerhin vorauszusehen. Irgendwann muss sowieso jeder sterben, es ist ja nur eine Frage der Zeit. Ich kenne so eine Situation zwar nicht, würde aber wahrscheinlich die Orte an denen ihr ward, trotzdem aufsuchen, denke ich. Es sei denn, du brauchst immer jemand Zweiten, um das zu tun(der ja jetzt nicht mehr da ist). Ich bin manchmal auch gerne in der Natur, die Tiere finde ich ganz interessant. Ich finde, man braucht gar kein Jäger zu sein, um die Tiere aus der Nähe sehen zu können.

Sg

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simonius
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:14

Mein herzliches Beileid.

Wenn er erst gestern gestorben ist, ist das alles ja ganz frisch für Dich. Du solltest jetzt die Trauer zulassen. Was Du jetzt empfindest ist ganz normal.

Er war alt und krank sagst du? War der Tod dann nicht auch eine Erlösung für ihn?
Er hat dein Leben bereichert, jetzt aber gestatte ihm gehen zu dürfen.

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werve
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Beitrag So., 31.07.2016, 11:44

Dass ein geliebter Mensch alt und krank war und sein Tod vorauszusehen, mildert doch überhaupt nicht die Trauer oder könnte wirklich Trost geben.

Liebe Darksheep, mein Beileid, ich kann deinen Schmerz sehr gut verstehen. Es wird eine lange Zeit der Trauer und heftiger Emotionen über dich kommen - so schmerzhaft es ist, es ist gut und normal. Um deiner Trauerarbeit willen: suche die Stätten gemeinsam verbrachten Lebens auf, es wird dir helfen! Gib dir ganz viel Zeit; heute wird leider sehr schnell darüber hinweg gegangen und Trauernde werden zur "Vernunft" gerufen - nein, Trauer ist ein Prozess, dauert Monate und Jahre.

Alles Gute!
werve

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Nico
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Beitrag So., 31.07.2016, 12:02

werve hat geschrieben:Dass ein geliebter Mensch alt und krank war und sein Tod vorauszusehen, mildert doch überhaupt nicht die Trauer oder könnte wirklich Trost geben.
Ich finde schon.
Man wünscht diesem Menschen dann ja auch ein Ende seines Leidensweges und hat auch Zeit von ihm langsam Abschied zu nehmen.
Mir hat es das bei meinem Vater sehr erleichtert.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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simonius
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Beitrag Do., 04.08.2016, 19:49

@werve und @Nico,

nun, ich würde sagen Beides ist richtig. Den Schmerz des Trauernden anzuerkennen und dem nicht mit nur kühler Rationalität begegnen.
Man stelle sich mal vor, man würde einer Mutter, die gerade ihr Kind verloren hat, mit, so ist nun mal die Realität entgegen treten. Das ist zwar richtig, was die Realität betrifft, aber doch recht "herzlos". Denn die Realität ist nun mal auch, dass der Verlust einen nahestehenden, geliebten Menschen mit großen Schmerz verbunden ist. Und dieser Schmerz will anerkannt werden, sowohl vom Betroffenen selbst als auch von seiner Umgebung.
Andererseits kann zum Beispiel Hinweise auf eine Erlösung von Krankheit durchaus auch in der Trauerphase Trost spenden und den Verlust vielleicht etwas Sinn abgewinnen.

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Nico
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 06:47

Nun die Auffassungen von Trost spenden sind halt unterschiedlich.
Ich bin mir damals von all den " welch großer Verlust für dich" etc. etc. ziemlich verarscht vorgekommen.

Ich war mit meinem Vater im Reinen, habe mit ihm in aller Ruhe abgeschlossen und ihn ohne jeden Egoismus und ohne Selbstmitleid gerne gehen gelassen, weil ich ihn geliebt habe und weil er eben auch alt und sehr krank war.

Auch wenn es oft behauptet wird, was können Worte anderer am persönlichen Empfinden beim Tod eines Angehörigen ändern ? Die sagen bei jedem Begräbnis die gleichen Worthülsen egal ob ein Kind oder ein Greis begraben wird.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 10:21

Auch wenn es oft behauptet wird, was können Worte anderer am persönlichen Empfinden beim Tod eines Angehörigen ändern ? --
vll ist das so ne Mann-Frau-Sache.
Frauen hilft das Reden und das von anderen signalisierte Verständnis oft, auch wenn sich de facto dadurch gar nichts ändert

Simonius, nimm dir all die Zeit, die du zum Trauern brauchst. Da gibt es kein Falsch und keine Richtinien.
Dazu gehört auch, dass du so mit deinen Erinnerungen umgehst, wie es dir guttut. Damit meine ich, wenn es dir guttut, Orte aufzusuchen, die dich stark mit deinem verstorbenen Freund verbinden, dann gehst du dorthin. Vielleicht kannst du ihm da wieder nahe sein.
Wenn es dich jedoch zu sehr schmerzt, dann suchst du diese Orte momentan nicht auf. Irgendwann wirst du es wieder können. Oder wollen.

Dein Freund ist von dir gegangen. Du bist nun übrig und musst zusehen, wie du mit dem Verlust klarkommst. Das sauert, und das ist sehr schmerzhaft.
Besonders, wenn man zum ersten Mal überhaupt mit dem Thema Tod konfrontiert wird.

Kannst du mit anderen darüber sprechen? Erinnerungen austauschen?

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Nico
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 12:31

Naja eigentlich ist ja ein Freund von Darksheep gestorben....

Natürlich trauert jeder Mensch anders und jedem hilft etwas anderes.
Ich rede ja auch nur von mir, was weiß denn ich welcher Typ Darksheep ist ?
Nur sie selbst kann wissen was ihr hilft.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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blade
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 13:45

Eigentlich hatte Darksheep geschrieben, daß sie gerade eben nicht weiß, was ihr hilft.

Und hatte um Hilfe gebeten.



und seitdem auch hier nicht mehr geschrieben.
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leuchtturm
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 14:11

sorry, da hab die Namen verwechselt

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Bily
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Beiträge: 8

Beitrag Fr., 09.09.2016, 13:28

Es tut mir leid, aber in diesem Leben ist es so. Und dieses Leben läuft weiter. Man braucht nicht stehenzubleiben, die Welt dreht sich weiter und die Zeit heilt das.

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Mamamaus
Forums-Gruftie
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 16:41

Mit diesem Thema musste ich bzw. muss ich mich auch auseinander setzen. Mein Mann und der Vater meiner Kinder ist grade mal 43 und hat Krebs, Hirntumor. Die Prognosen sind schlecht und man setzt sich mit auseinander. Er lebt seit 19 Monaten mit dem Monster im Kopf bzw. man konnte es etwas aufhalten aber ich weiß dass er uns irgendwann verlassen wird und diese Situation macht mich auch sehr hilflos. Ich kann Dich einfach nur sehr gu verstehen. Ich denke der Trauerprozess dauert einfach sehr lange und der muss auch sein. Man kann nicht einfach weitermachen wie wenn nix gewesen wäre.

Wünsche Dir alles Gute und dass der Schmerz über den Verlust des Freundes irgendwann etwas besser wird.

LG

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