Der Tod meiner Mutti

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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sabine48
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Der Tod meiner Mutti

Beitrag Fr., 22.07.2016, 13:51

Ich habe vor einer Woche meine Mutter verloren und das ohne das ich von ihr Abschied nehmen konnte. Muss dazu sagen das ich mit meiner Mutti ver stritten war wegen meinem Bruder, weil er immer alles bekommen hat und ich eigentlich nur Luft war. Mein Bruder ist dann 2008 gestorben und meine Mutti hat mich nicht mehr an sich ran gelassen, konnte nicht mehr mit ihr reden, es führte ein Weg rein. Und jetzt trauere ich und mache mir sehr viele Selbstvorwürfe und komme damit überhaupt nicht klar.Kann kaum schlafen und bin mit meinen Gedanken immer nur am überlegen was ich hätte anders machen können. Es gibt Momente da denke ich wäre ich vielleicht nicht auf die Welt damals gekommen und warum war meine Mutti so zu mir, leider finde ich keine Antworten darauf. Es ist für mich ein schwerer Schritt in ihre wohnung zu gehen um die Wohnung leer zumachen. Denn ich wohne etwa 2 Stunden mit dem Auto von meiner Mutti entfernt.
Es quält mich und ich breche immer mehr zusammen :(

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Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 14:10

Liebe Sabine!

Es tut mir sehr leid für dich. Leider habe ich keinen vernünftigen Rat. Ich könnte dir jetzt sagen quäle dich nicht, aber das würde es nicht besser machen. Dieses Gefühl dauert seine Zeit. Ich Wünsche dir von Herzen, dass du bald Frieden finden kannst.

Alles Gute
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


sine.nomine
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 22:52

Hi Sabine,

ich habe wo gelesen, dass Weinen hilft, um von etwas Abschied zu nehmen(von was auch immer). Der Besuch in ihrer Wohnung, das glaube ich dir dass der schwer wird, das kann ich gut nachvollziehen. Wahrscheinlich stecken dort Erinnerungen an sie drin, nehme ich an. Das ist auch das Einzige das bleibt, nämlich die Erinnerung. Ich hoffe, du kannst ihr vergeben und lebst nachher im Frieden.

Lg

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Bily
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Beiträge: 8

Beitrag Sa., 10.09.2016, 08:01

Es tut mir wirklich leid, aber ich hab kein vernünftiges Wort dazu. Die Zeit heilt alle Wunden.

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Kontrust
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Beitrag Di., 27.09.2016, 19:57

Hallo Sabine.

Ich kenne dieses leiden sehr gut, meine mutter starb als ich 14 jahre alt war am 26 dezember, frohe weihnachten,
Ich konnte mich auch nicht verabschieden und endschuldigen.

mir wird nach 15 jahren , immer noch kalt wenn ich den raum betrete.
Ich habe mir genauso schuldgefühle gemacht wie du.

was mir half , nimm ein blatt papier, schreibe einen oder mehrere abschiedsbriefe, zerreiss ihn danach oder verbrenne ihn, sowas hilft zu verarbeiten.
gieng auch zu einem NLP doktor

gute besserung

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Francesca
Helferlein
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Beiträge: 60

Beitrag Sa., 14.01.2017, 14:00

Ich habe das gleiche Problem mit dem Abschiednehmen und Entschuldigen von meinem Papa.

Derzeit befürchte ich aber, dass sich dieses Problem wiederholen wird, weil meine Mutter auch schon ziemlich betagt und entkräftet und v.a. verwirrt ist, aber total gehfähig und integriert in Haushaltsaufgaben etc. Es herrscht seit jeher eine Mauer eisigen Schweigens zwischen meinem älteren Bruder und mir. Er wurde bewusst bzgl. Erbanteil finanziell besser versorgt, weil er für die Pflege der Eltern verantwortlich ist. Leider ist er sehr egoistisch und kaltherzig.

Besuche in meinem Elternhaus beeinträchtigen meine Gesundheit immer nachhaltig. Höchstwahrscheinlich psychosomatisch.

Alles in allem ein Wirrwarr an Überforderung und Versagen, das man erst erkennt, wenn man selbst von einem unerwarteten Todesfall betroffen ist.

Ich bin besonders bestürzt darüber, dass ich - trotz meiner extravertierten Haltung inmitten meiner Trauer - verbale Ohrfeigen einheimse. In einem anonymen Forum muss man sich darüber austauschen.

Schöne, gesunde, junge, unsterbliche Gesellschaft, in der wir leben. Wie "tröstlich" sind doch die Selbstinszenierungen dieser Gesellschaft.

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