Meine liebe Mama ist gestorben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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DieTraurige77
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Meine liebe Mama ist gestorben

Beitrag Do., 21.02.2019, 08:52

Hallo zusammen

Meine über alles geliebte Mama ist am Montag früh an ihrer schweren COPD auf der Intensivstation gestorben. Ich war jeden Tag bei ihr. Ich habe sie auch zu hause gepflegt war immer bei ihr und für sie da eigentlich mein ganzes leben lang früher sie für mich später ich für sie.
Jetzt ist sie gestorben und mir gehts schrecklich! Sie fehlt mir so sehr! Hab das gefühl ich kann nichtmehr atmen.
Ich setze mich oft zu ihr in ihr zimmer zuhause und rede mit ihr ob es ihr jetzt gut geht und das sie mich bitte nie vergisst denn das ist meine grösste Angst.
Ich weis nicht wie ich mit der Situation umgehn soll ich bin 42 jahre und es ist der 1 verlust in meinen Leben.
Wie soll man mit so einen verlust umgehen? denn das problem ist ich bin extrem sensibel alles erinnert mich an sie und das lässt mich fast verrückt werden.
Habt ihr tipps für mich was ich jetzt machen soll? Und habt ihr tipps wie ich morgen die Beerdigung gut hinüber bekomm? Hab extreme angst davor das ich das nicht schaffe habe auch starke Kreislaufbeschwerden und übelkeit war beim Arzt hab für morgen Beruhigungsmittel bekommen wo ich sehr hoffe das es gut hilft (Alprazolam)

Bitte gebt mir tipps denn ich bin echt am ende!

LG

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shesmovedon
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Beitrag Do., 21.02.2019, 08:55

Mein Tipp für morgen wäre auch ein Beruhigungsmittel gewesen. Alprazolam macht nicht müde, also kannst du da ruhig zwei Tabletten zur Not nehmen ohne völlig neben der Spur zu stehen.

Dass du erstmal neben dir stehst, ist ja normal, wenn jemand nahes stirbt. Wenn's sich nicht gibt, wäre vielleicht sinnvoll einen Therapeuten zu konsultieren. Aber jetzt ist es gerade mal 3 Tage her. Es wäre ja eher seltsam, wenn dir das egal wäre. Es ist auch wichtig richtig zu trauern.

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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 09:02

Ja das mit dem Therapeuten mache ich auf jeden fall habe nächste woche Mittwoch schon meinen 1 Termin. Das grösste problem ist derzeit der Kreislauf wo mir mega Schwindlig ist und Übelkeit.

Ja das mit der Trauer ist mir klar aber ich leide sehr den ich habe noch 2 Geschwister wo meine Schwester mit Mama sehr wenig Kontakt hatte aber mein Bruder eigentlich ihr liebling war und sie alles auf ihn hielt er sich aber komplett zurückzog die letzten wochen wo sie auf Intensiv war und er ihren Tod relativ locker wegsteckt. er erledigt alles für die Beerdigung und sagt es belastet ihm nicht so sehr.
Wie kann das denn sein Mama ist doch Mama das kann man doch nicht so locker nehmen oder?


shesmovedon
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Beitrag Do., 21.02.2019, 09:07

Nun, jeder geht anders mit Trauer um. Vielleicht hilft es ihm auch alles jetzt zu organisieren. Viele funktionieren ja die ersten Tage danach wie ein Roboter, weil halt alles mögliche erledigt werden muss.

Was mich irritiert ist, dass du "Mama" immer schreibst. Du bist ja erwachsen und dann passt es schon eher bei anderen über "Mutter" zu sprechen. Du scheinst keinen "gesunden" Abstand oder Reife zu haben.
Aber gut mit dem Therapietermin.

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Beitrag Do., 21.02.2019, 09:24

Naja das mit Mama ist für mich irgendwie normal meine Kolleginen in der arbeit sagen zum teil Mutti und das mit 53 Jahren für mich is Mama eigentlich normal das ist sie ja auch Mutter ist doch eher förmlich und ich hab ja mit ihr gelebt und sie umsorgt zum schluss fast wie mein Kind

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reddie
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Beitrag Do., 21.02.2019, 09:45

Mein herzliches Beileid!

Der Tod meiner Mutter ist jetzt 2 Jahre her. Und ja, es war sehr schwer. Unglaublich schwer. Als ob die Welt untergeht. Ich musste mich um den Nachlass alleine kümmern, da ich keine Geschwister habe. Vielleicht hat das schon ein bisschen abgelenkt.

Das Einzige, was mir geholfen hat, war Weinen, Erinnerungen bearbeiten und ich habe auch ein Benzo zur Hilfe gezogen. Pass aber dann auf dich auf, es besteht in diesem Zustand erhöhte Unfallgefahr.

Alles Gute für morgen
reddie

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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 10:10

Ja es tut sehr weh extrem weh sogar aber ich weis insgeheim auch das es das beste war für sie und auch für mich.
Denn wäre sie nochmals nach hause gekommen wäre nichts mehr wie früher gewesen.
Früher war sie Sauerstoffpflichtig und hatte sehr starke Osteoporose sodas immer wieder Wirbel brechen oder Rippen oder vor 2 jahren sogar der Oberschenkel. Aber sie konnte zu hause mit rollator soweit versorgen das ich bis 14 uhr arbeiten konnte und dann für uns kochte und halt alles für sie machte.
Jetzt wäre es aber so gewesen das sie sicher bettlägrig geblieben wäre wir eine Intensivpflege gebraucht hätten mit einer Beatmungsanlage für mindestens nachts oder auch mehr. oder sie hätte müssen irgendwo weiter weg wo spezielle einrichtungen für solche leute sind.

Ich weis das ihr leiden jetzt endlich zu ende ist und ich den extremen stress die extreme belastung der letzten Jahre jetzt endlich hinter mir lassen muss aber es tut weh und macht mich traurig das Menschen soviel mitmachen müssen.

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Blume1973
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Beitrag Do., 21.02.2019, 10:44

Bei uns in Wien ist es zum Beispiel ganz normal Mama oder Mutti zu sagen. Ich kenne hier wirklich niemanden, der Mutter und Vater sagt. Ich hab mir das hier im Forum angewöhnt, weil es hier immer auf Verwunderung stößt, wenn man Mama sagt.

Ich wünsche dir alles Gute und auch von mir mein Beileid.

Lg Blume
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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 11:15

Ja ich hab leider an sowas nicht gedacht das das missverstanden werden kann. Wie gesagt bei uns am land ist Mama auch komplett normal und wenn ich da von meiner Mutter reden würde würden mich wohl alle sehr schief ansehen.
Auch meine Vorgesetzte mit der ich ein naja ganz gutes verhältnis habe hat mir schon oft von ihrer Mama erzählt und auch mein Vater wenn wir manchmal zusammen sitzen und er erzählt redet er von seiner Mama und er ist 77 Jahre alt.
Ja das ist bei vielen so dachte nicht das das falsch verstanden werden kann sorry

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Blume1973
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Beitrag Do., 21.02.2019, 11:55

Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen, das ist vlt so ein österreichisches Ding ;)
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GuterGeist2019
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Beitrag Do., 21.02.2019, 12:47

Ich sehe das genauso wie Blume1973 - wenn Mama für dich passt, dann ist das doch so in Ordnung.

Du hast zum Glück schon viele gute Antworten und auch Tipps bekommen. Ich selbst kann gerade leider nicht ausführlich schreiben, möchte dir aber zumindest mein Mitgefühl aussprechen.

Alles Gute für morgen!

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CrazyChild
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Beitrag Do., 21.02.2019, 13:15

Ich habe das leider auch schon hinter mir. Meine Mutter starb als ich in Deinem Alter war und auch ich musste alles alleine regeln, angefangen von der Pflege bis hin zur Organisation der Beeredigung und danach noch ihre Wohnung auflösen.

Das war alles extrem hart. Eigentlich so ziemlich das Schlimmste, was ich jemals mitgemacht hatte. Wohl auch so schlimm weil ich allein war.

Und ja, es wird auch für Dich hart werden. Und es wird viele Monate danach noch sehr schwer sein. Aber, es wird irgendwann besser, das ist die gute Nachricht. Wie lange das dauert ist bei jedem unterschiedlich.

Ich habe ca. 2 - 3 Jahre gebraucht bis das Schlimmste vorbei war. Bis ich alles realistich erfassen konnte ohne total traurig zu werden dauerte es 5 - 6 Jahre. Und jetzt ist es schon lange gut.

Dein Leben wird sich verändern. Du hast es jedoch in der Hand was Du aus so einer Situation machst. Scheue Dich auch nicht therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hab ich auch gemacht. Habe ein Jahr nach dem Tod psychsomatisches Herzstolpern bekommen. War sehr unangenehm.

Ich wünsche Dir viel Kraft und achte auf Dich. Das Leben geht weiter und es wird wieder schön werden, wenn Du es willst und zulässt.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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reddie
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Beitrag Do., 21.02.2019, 13:22

Ja, meine Mama wäre auch - wenn sie überlebt hätte - ein schwerer Pflegefall geworden. Das hat sie niemals gewollt. Naja, wer will das schon. Sie hat sich aber schon mit Händen und Füßen gewehrt, weil sie nie zum Arzt wollte. Und aus der Wohnung raus hätte sie auch müssen - im vierten Stock. Sie war schon ein Jahr nicht mehr draußen gewesen, habe ihr alles besorgt.

Ich kann mir vorstellen, wieviel Stress du hattest - in jeder Hinsicht, denn einen geliebten Menschen leiden zu sehen, ist so furchtbar.

Alles Gute nochmal für morgen!
reddie


Ps: Oh ja crazy, die Wohnung auflösen war das Schlimmste. Wahnsinn. Zumal das noch die 5 Zimmer-Wohnung war, wo wir als Familie gelebt hatten.

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CrazyChild
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Beitrag Do., 21.02.2019, 13:30

reddie hat geschrieben: Do., 21.02.2019, 13:22 Ps: Oh ja crazy, die Wohnung auflösen war das Schlimmste.
Ich fand es ganz furchtbar Kleidung für die Beerdigung auszusuchen, die meine Mutter im Sarg tragen sollte. Das hat mich nahezu umgehauen.
Und auch danach bei der Wohnungsauflösung all die Kleidung in den Händen zu halten, die ich seit Jahren von ihr angezogen kannte und plötzlich war davon nix mehr übrig als die leeren Klamotten, die ich zum Teil entsorgt, ein paar Dinge aufgehoben und vieles weggegeben habe.

Mann, das war schon hart.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 15:24

Danke an alle für euer Mitgefühl!

Ja vor morgen habe ich riesig angst. Ich bin sowieso extrem sensibel allgemein und ich habe auch angst weil morgen schlechtes wetter kommt und ich habe totale panik das ich zwischendurch aufs WC muss. Klingt echt blöd ich weis aber leider wenn ich Stress Angst oder sonst was nervliches habe könnte ich 100 mal gehen und davor hab ich angst. Und das ich es nicht schaffe obwohl ich Alprazolam morgen nehme das ich irgendwie panik bekomme.
Ja und obwohl ich 2 Geschwister habe bin ich dann bei schweren entscheidungen alleine denn ich war immer mit Mama zusammen ich hab auf sie geschaut und da will mir niemand dreinreden da lassen sie mich leider alleine.

oh man ich hoffe wirklich das ich das schaffe

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