Körperpsychotherapie

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Malia
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 14:47

Körpertherapie bedeutet nicht zwingend, dass man von der Therapeutin/dem Therapeuten berührt wird.
Es geht um bewusste Wahrnehmung dessen, was der Körper (in dem ja die Gefühle sitzen) mitteilt.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
(unbekannt)

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GuterGeist2019
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 15:06

Na ja, nulla hatte ja geschrieben, ihr Therapeut hätte konkret von Halten und Umarmen gesprochen. Und dazu kommt, dass die intensiven Gefühle für den Therapeuten auch nicht Vergangenheit sind, sondern aktuell noch bestehen.

Was meine Gedanken dazu sind: Inwieweit wurden diese Gefühle in den Stunden bisher thematisiert und bearbeitet? Ja, er weiß davon - aber wie geht er damit um? Auf der anderen Seite fällt mir auf, dass alleine der Gedanke an SEINE (!) Berührungen für inneren Aufruhr sorgt.

Unabhängig von Kasse oder nicht, unabhängig vom Nutzen von Körperpsychotherapie: Welche Bedeutung wird diesen "Berührungen" gegeben? Wird es als Hilfe angesehen oder als "Oh mein Gott, er berührt mich!" Das mag jetzt stark übertrieben klingen, dennoch: Ich weiß selbst, wie schnell solche "Aufladungen" entstehen, wenn Liebesgefühle nicht ernst genommen werden oder der Therapeut die Gefühle unterschätzt. Da muss es nicht mal zu Übergriffigkeiten kommen. Es reicht, wenn der Therapeut denkt er hätte alles im Griff, ohne zu bemerken, dass der Patient von Berührungen u.ä. erst recht abhängig werden kann.

Deshalb: Da hilft wohl nur klares Ansprechen von Bedenken - und Ehrlichkeit zum Therapeuten und zu sich selbst, was die aktuelle Tiefe der Gefühle und die Gedanken zum Thema Körperkontakt betreffen. Denn auch ohne dass der Therapeut bewusst etwas ausnutzt, kann da etwas in Gang gesetzt werden, was nicht mehr so leicht zu stoppen ist. In diesem Punkt sehe ich es ähnlich wie Solage.

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Malia
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 15:32

GuterGeist2019 hat geschrieben: Sa., 11.07.2020, 15:06 Na ja, nulla hatte ja geschrieben, ihr Therapeut hätte konkret von Halten und Umarmen gesprochen.
Na ja ;-) - da wurden mittlerweile so viele andere Themen angesprochen, dass ich den Startbeitrag aus den Augen verloren habe :anonym:
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
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Waldschratin
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 16:29

Ich zitiere mich mal selber:
Waldschratin hat geschrieben:Es kommt wohl sehr darauf an, wie man selber als Klient tickt und auch, wie der Thera "gestrickt" ist.[...]Es ist ein schwieriges Kapitel in der Therapie, das allerhand Negatives nach sich ziehen kann. Und mMn sehr sehr sehr! mit Sorgfalt reflektiert gehört, auf beiden Seiten der Beteiligten.
Wobei schon klar ist, dass die Verantwortung über die Einhaltung der dienlichen Grenzen einzig beim Thera liegt.
Wollte ich nochmal nachhaltig betont haben. :ja:

Ich sehs ähnlich wie bei Übertragungen auf den Thera.
Ein gängiges "Arbeitsmaterial", das grade in Analysen ja sehr fokussiert wird.
Und regelmäßig zu zusätzlichen Verletzungen bzw. Retraumatisierungen von Klienten führt, weil sich Thera unreflektiert mitverstrickt und sich "auslebt".

Aber deshalb zu folgern, Übertragungen "auszuschließen" im Therapieprozess?
Käme bei Übertragungen keiner auf die Idee, oder?

Körper ist halt auch nicht nur was "natürlich Vorhandenes", sondern es ist ganz einfach Tatsache des Lebens an sich, dass Körper, Geist, Seele nicht zu trennen sind und sich wechselseitig beeinflussen.

Jetzt ist es für den Einen halt sehr sinnvoll, "Teilaspekte" wie z.B. die Seele "isoliert" zu betrachten und zu bearbeiten, für andere aber würde das einfach keinen Sinn machen.

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Waldschratin
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 16:43

Außerdem:

Körpertherapie an sich ist ja ein sehr breit gefächertes Feld.
Körperpsychotherapie auch immer noch.

Es gibt da ja die unterschiedlichsten Ansätze.

Bei Nulla denkt der Thera an "Interaktives" mit Berührungen.
Er hat das als "Idee" von sich erstmal nur so angesprochen und zum Nachdenken und zur Diskussion gestellt, weiter noch gar nichts.

Nulla kann jetzt drüber nachsinnen, ob das was ist für sie, inwieweit sie welche Ängste und Befürchtungen hat, ob und wie sie davon profitieren könnte, wo "Untiefen" lauern etc.pp.

Und dann erst sich entscheiden, ob sie überhaupt in den Austausch über die Idee an sich mit dem Thera gehen will (Will!) oder nicht.

Und dann ist noch lange nichts "entgültig" entschieden, ob sie überhaupt an die Umsetzung gehen möchte (Möchte!) oder nicht.

Und erst dann geht es darum, Rahmenbedingungen abzustecken, Absprachen zu treffen, sich langsam anzunähern ans Thema, drüber zu reden, zu reflektieren, sich miteinander auseinanderzusetzen und und und.

Das alleine kann doch schon die "eigentliche" Therapie an dem ganzen Thema sein, oder nicht? :!!:

Wer sagt oder bestimmt, dass umgesetzt/praktisch ausgeführt werden muss?

Es gibt auf jedem klitzekleinen Schrittchen dieses Weges zu jeder Zeit die Möglichkeit
1. ganz davon wieder wegzugehen
2. umzuschwenken auf weniger "interaktive" Methoden der Körpertherapie, wie das z.B. Ergotherapie wäre oder Musiktherapie (Wird übrigens beides von den meisten KKs ganz oder teilweise übernommen, nur mal so nebenbei)

Ich will hier kein Plädoyer für Körpertherapien halten, ich möchte nur nicht, dass gleich das Kind mitsamt dem Bade ausgeschüttet wird, auch wenn mir durchaus klar ist, dass da viele schlimme Erfahrungen machen mussten im Rahmen von Körpertherapien.

Wobei ich da schon klar sagen möchte, dass es die Therapeuten waren, die diese Verletzungen zugefügt haben.
Und nicht die Therapieform als solche. (Gilt für mich übrigens für alle Therapieformen)


GuterGeist2019
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 16:55

Ich fände es auch nicht sinnvoll, diese Gefühle auszuschließen - ob Übertragung, Verliebtheit, Idealisierung oder was auch immer. Nur sollte vor Einbeziehung des Körpers sehr viel Klarheit herrschen - gerade wenn dieser Körperaspekt in einer schon länger laufenden Therapie erstmals miteinbezogen wird und das Thema Berührung schon im Vorfeld so aufwühlt.

Ich habe - ohne Körpertherapie zu machen - Berührung in der Therapie schon als korrigierend und heilsam erlebt. Aber auch als schädigend und massiv verletzend. Deshalb denke ich, jeder kann da nur für sich abwägen und eigene Erfahrungen machen - inklusive aller Chancen und Risiken.

Gerade den Beitrag von Waldschratin gelesen: Nein, man muss nicht gleich komplett schwarz sehen. Erstmal steht das Thema im Raum, mehr nicht. Es wird auch sehr darauf ankommen, welche Erwartungen nulla hat, denn da hatte ich schon den Eindruck, dass sie mit Umsetzung rechnet.

Gemeinsam mit dem Therapeuten reflektieren, ehrlich sein mit den eigenen Gefühlen... Dann wird sich schon zeigen was richtig ist. Klingt so einfach, ist es aber sicher nicht.

Nulla, ich wünsche dir alles Gute! Wie auch immer du dich entscheidest.

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stern
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 17:00

Insofern ist der Threads ja im passenden Bereich: Grenzbereich... zumal Körperpsychotherapie alles möglich sein kann. Selbst hatte ich auch schon eine Körpertherapie (einer speziellen Ausrichtung)... aber das war dann auch nur diese Körpertherapie (außerhalb einer ambulanten PT). Von Methodenmixen (egal was verquirlt wird, ein Element hiervon und davon) halte ich jedoch aus Erfahrung nicht sonderlich viel. In manchen Fällen ist das in D auch explizit und offiziell untersagt. Im ungünstigen Fall ist dann beides nicht mehr Fisch oder Fleisch bzw. nicht mehr das, wofür die Wirksamkeit untersucht wurde. Wie wenn man bei einem Medikament nachträglich alles mögliche beimischen würde.

In meiner verbalen Therapie findet der Körper auch Berücksichtigung ohne dass ich händisch berührt werde (spürbar)... und auch Worte können berühren mehr als Berührungen... also für meinen Teil mehr als wenn ein Therapeut irgendwelche "Körperübungen" einbaute. Letztlich muss man das wohl mit dem Therapeuten besprechen, wie das ablaufen soll... und was es bringen soll und was individuelle Bedenken sind. Also mir fehlt auch ohne Berührung nichts in der Gesprächstherapie.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Solage
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 22:33

nulla, mir gibt noch zu denken, dass Du 2,5 Jahre in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie bei Deinem Therapeuten bist und jetzt plötzlich dieses Berührungsangebot kommt.
Wenn man davon ausgeht, dass Du nach dieser Zeit in einer wie auch immer gearteten Übertragung steckst, dann macht das ja auch was mit Dir.
Es gibt in der Literatur auch Fälle, wo plötzlich ein Therapeut eine körpertherapeutische Ausbildung machte und das mal an seinen Patienten einfach ausprobieren möchte. Da probiert sich der Therapeut an seinem Klientel aus und dann erkennt er, dass das leider gar nicht so gut war. Gibt mehrere Fälle, die so beschrieben werden. Das Versuchskaninchen bleibt dann halt auf der Strecke. Der Therapeut schreibt dann: "Das würde ich nie wieder tun."

Ich stimme stern zu, dass die Vermischung nicht so gut sein kann. Wenn ich eine reine Körpertherapie buche, dann ist das für mich anders, als wenn aus Gesprächen plötzlich körperliche Berührung entsteht.

Mir persönlich geht es in der nur gesprochenen Berührung, die ich als viel intensiver und echter empfinde, wesentlich besser.
Das passiert nicht aktiv, dauernd, oft, forciert...Nein, das passiert nur so manchmal, fast nebenbei.

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nulla
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Beitrag Sa., 11.07.2020, 23:57

Ich habe mich nicht mehr gemeldet, da ich in den letzten Tagen extrem beschäftigt war, mein Laptop kaputt ist und ich mich mit dem Handy wegen meiner Sehprobleme beim Schreiben sehr anstrengen muss.

Erstmal herzlichen Dank dafür, dass sich viele von euch so viel Mühe dabei geben, mich mit ihren Erfahrungen und Einstellungen bei meinen Überlegungen zu unterstützen.

Für mich war es tatsächlich auch ein bisschen überraschend, dass dieses Angebot nach so langer Zeit kam. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass es mir in letzter Zeit leichter fällt, mich auch bei schwierigen Themen zu öffnen, und er vielleicht denkt, dass die Arbeit über den Körper noch mehr in Gang setzen könnte. Aber daa ist nur eine Hypothese. Seine Zusatzausbildung für Körperpsychotherapie ist nicht neu, er arbeitet schon lange damit und braucht bestimmt kein Versuchsobjekt.

Ich werde in einer Woche mit ihm genauer darüber reden, weil es mir ohne weitere Gespräche einfach nicht nicht möglich ist, eine Entscheidung zu treffen.

Ich hatte eigentlich schon das Gefühl, dass er meine Bedenken ernst genommen hat, nur war das am Ende der Einheit und es blieb nicht genügend Zeit, um genauer darüber zu sprechen.
Aber das lässt sich nachholen. Ich versuche, das Ganze möglichst unbefangen auf mich zukommen zu lassen. Ich möchte ihm nichts unterstellen, aber ich möchte mir auch die Zeit dafür nehmen, auf mein Gefühl diesbezüglich zu achten.

Ob ein PT Körperpsychotherapie anbietet, weil er berühren WILL, ist eine interessante Frage. Tatsächlich habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht, warum man sich dafür entscheidet, sich in dieser Richtung weiterzubilden. Und da denke ich mir wieder, dass es wohl mit der Wirksamkeit solcher Praktiken zusammenhängen könnte.

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, die Chancen, dass ich es ausprobieren werde, stehen 50:50. Es hängt stark davon ab, wie er diesbezüglich argumentieren wird.

LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)


mio
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Beitrag So., 12.07.2020, 10:20

Was ist denn so schlimm daran körperlich berühren zu wollen? Es ist doch nix anderes als eine andere Form von Kontakt wenn es professionell gemacht wird?

Bei der "psychischen Berührung" gibt es wie es scheint weniger "Bedenken", ich finde die aber zB. teils viel übergriffiger bzw. sie hat teils ein viel übergriffigeres Potential im Kontakt weil eben "subtiler" als eine klare körperliche Berührung.

Ich hab ja beides gemacht, teils parallel. Mit unterschiedlichen Leuten. Und ich muss sagen, dass ich mich bei meinem Körperthera DEUTLICH besser entspannen konnte als bei meiner Psychothera. Da bin ich hinterher immer so "weichgespült" rausgegangen dass das selbst meiner Psychothera mal aufgefallen ist als ich im Anschluss einen Termin bei ihr hatte.

O-Ton: Sie wirken heute irgendwie so anders... Ich: Was meinen Sie, inwiefern anders? Sie: Na ja, irgendwie so flauschig.

Es hat denke ich beides seine Berechtigung, ob ich es mit ein und derselben Person machen wollte im therapeutischen Kontext weiss ich nicht, ich wollte das immer eher nicht. Aber wenn das gut gelingt und sich gut anfühlt: Warum nicht?


Waldschratin
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Beitrag Do., 16.07.2020, 15:00

Liebe Nulla,
du hast ja nach Erfahrungen gefragt mit Körpertherapie.

Hab ich grade heute eine ganz aktuelle gemacht. :-)

Ich mach ja derzeit SE, und Thema heute war u.a. eben auch "Berührung", auch die körperliche.

Einerseits im Nachspüren mal wieder die deutliche Erkenntnis bei mir : Ich komme "nur" innerbetrieblich, mit mir selber, da jetzt nicht weiter. (In dem Bereich meines Innersten meine ich da), ich brauche essentiell ein spürbares, erlebbares "Gegenüber", das mir möglich macht, aus mir raus wieder was zu entwickeln danach. ("Frühgestört" halt :dunno:)

Andererseits das Erleben : Alleine meine Vorstellung der Berührung reichte vollkommen aus, allerhand in mir in Fluss zu bekommen - und damit sitz ich jetzt da und kann arbeiten, mindestens bis zum nächsten Termin, aber wichtig ist der Thera, dass tatsächliche körperliche Berührung erst dann stattfindet, wenn das für mich "passt".

Also nicht nur dann, "wenn es mir möglich ist" oder ich es "ertragen" könnte etc.
Sondern explizit nur dann, "wenn es passt" für mich.

Und die ganze Zeit heute schon spüre ich, was das schon alleine an körperlichen, aber auch emotionalen Impulsen in Gang setzt in mir, wenn ich mir diese körperliche Berührung einzig nur vorstelle und mich auf diese Vorstellung als "Beobachter" einlasse.
Und dann aber alles sein darf an Wahrnehmung, was will, auch das Unangenehme bis Schreckliche. Bei mir u.a. Panik, jede Menge Ekel, fast noch mehr Scham und "Fallen ins Nichts" etc.

Das braucht ein bissl Übung, da sich dann nicht "reinziehen" zu lassen, "Misserfolge" inbegriffen. Aber auch da würde ich Anleitung und Begleitung bekommen, wenn ichs noch bräuchte. Ich bin aber schon ne ganze Weile in Sachen "Achtsamkeitspraxis" unterwegs und bis jetzt (Sind grade mal ein paar Stunden her... :->) komm ich gut klar.
(Das Aufgedrehte heute kommt eher vom Cortison, das ich heute morgen bekommen hab :roll: :-> )

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nulla
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Beitrag Do., 16.07.2020, 19:01

@Waldschratin: vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Was du erzählst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir hat sich etwas ähnliches abgespielt, während ich mir die reale Berührung vorgestellt habe. Es hat dazu geführt, dass es mir den PT so weit näher gebracht hat, dass ich mir mittlerweile ganz entspannt vorstelle, wie ich ihm alles erzähle, was die Vorstellung in mir auslöst, also welche Gedanken und Gefühle da bei mir aufkommen. Das macht es mir relativ leicht, unbefangen in die nächste Stunde zu gehen. Und das alles nur durch die Vorstellung, wie es sein könnte wenn es wäre.

@mio: ich würde mir das auch sehr wünschen, einmal ein bisschen flauschiger zu sein. Ich würde sogar behaupten, dass die Kontrolle NICHT mehr meine allererste Priorität ist. Spannend, mich das selbst sagen zu hören...
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(Kafka)

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nulla
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Beitrag Mo., 03.08.2020, 13:13

Hier ein Update: Ich habe es jetzt erstmals ausprobiert und mich darauf eingelassen, körpertgerapeutische Elemente in die Therapie einfließen zu lassen.
Es hat perfekt so gepasst, wie es war. Das Thema, die Überleitung zum Körperlichen, die behutsame Umsetzung, die Begleitung und ständige Rückfrage, die Nachbereitung, alles einfach. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass das Einbringen einer körperorientierten Technik in einer tiefenpsychologisch fundierten Therapieform Verwirrung stiftet oder einen Kontrast darstellt. Im Gegenteil, irgendwie ist es jetzt sogar noch runder als zuvor.

Es war eine unglaublich bereichernde und entlastende Erfahrung für mich und ich bin sehr dankbar für all die positiven Kommentare hier, die auch ein bisschen dazu beigetragen habe, dass ich den Mut finde, es auszuprobieren.
So weit die News von mir.
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Kreativus50
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Beitrag Mi., 05.08.2020, 13:22

Oh, so schön Deine Neuigkeiten. Ich freu mich mit Dir.

Mache selber SE nach jahrelang "nur" Therapie in Form von Gesprächen. Seitdem hat sich vieles -buchstäblich - bewegt durch die Arbeit mit dem Körper in der Therapie. Alleine schon, dass das Sitzen unterbrochen wird und für eine Übung andere Plätze, Haltungen usw. eingenommen werden. Es bringt Veränderung, neue Blickwinkel, neue Möglichkeiten ins Spiel. Bewegung ist Leben.

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NeverEndingStory
Helferlein
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Beitrag Sa., 13.03.2021, 18:42

Hallo,
vielleicht schaut ja hier noch jemand rein und kann mir weiterhelfen.

Auch nach lesen eines Großteils dieses Threads ist mir immer nich nicht klar, was man in Körperpsychotherapie eigentlich tut.
Und ich bin da schon sehr lange neugierig.

Ich mache selbst eine tiefenpsychologische Therapie, frage mich aber immer wieder, ob Körperpsychotherapie das nicht gut ergänzen könnte.
Vor allem, weil bei mir scheinbar alles im Körper steckt. Gefühle dissoziiere ich meist sehr schnell, so dass nur körperliche Symptome (Herzrasen z.B.) übrig bleiben. Oder ich kann nicht einschlafen, weil ich mich bewegen MUSS, ohne eine Idee zu haben woher das kommt (körperlich ist da aber keine Ursache für gefunden worden).
Und ich komme schwer in Kontakt mit mir selbst.

Aber ich verstehe nicht, was da genau gemacht wird. Körperliche Übungen (wie kann ich mir das vorstellen?)? Berührungen? (Da weiß ich nicht, ob ich das das könnte. Ich würde mir aber wünschen, das mal zulassen zu können.)
Kann man das auch ohne Berührungen machen?

Und ihr redet immer von unterschiedlichen Richtungen. Welche gibt es denn da und inwiefern unterscheiden die sich?

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