PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen

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stern
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Beitrag Di., 19.10.2021, 09:04

Die Leitthese meines Artikels lautete, dass es den "Dirigenten" der Pandemie gelungen ist, dass die meisten von uns ihre Musik spielen...
Das haben Befürworter mancher Maẞnahmen in zig Variationen gehört, teils RL Mir fiel das vorwiegend auf Social Media auf. Manchmal mit anhängender Psychologisierung oder sogar Diagnose, manchmal ohne. Gibt zahlreiche öffentliche Beiträge.. was teils verwunderte.

Was spricht dagegen, dass Befürworter mancher Maßnahmen nicht in geringer Anzahl auf Basis der Entwicklung eigener Standpunkte und Abwägungen zu einer anderen Haltung kamen?

Oder kann es nicht auch so sein, dass jemand selbst gesundheitssensibel ist (bzw. andere Prioriäten hat) und "einfach" die Spielräume ausnutzt, die er eben im vorherrschenden Ordnungsrahmen hat?
Liebe Grüße
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Ophelia12
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Beitrag Di., 19.10.2021, 09:28

Ich bedanke mich auch bei Ihnen, Herr Feller.

Ich war am dem Punkt draußen, als jemand hier meinte, Urlaubsrückkehrer sollten genauso hart bestraft werden wie IS Rückkehrer. Und jemand sich noch für diese Äußerung bedankte. Darüber bin ich immer noch fassungslos.

Jemand der es wagt hier überhaupt Kritik zu äußern, wird als "schwurbler", "impfgegner" "queerdenker"... Und damit auch als rechtsradikal abgestempelt.
Oft komme ich mir hier vor wie bei Pipi Langstrumpf "ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt".
Jedoch kann ich einiges nicht unkommentiert stehen lassen. Zb das corona Gewalt in der Familie angeblich nicht verstärkt hat. Aber ja machen wir es so wie Pipi.

Liebe Grüße

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stern
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Beitrag Di., 19.10.2021, 10:02

Damit hatte ich nichts zu tun, aber dass der Verfasser das nachträglich als (missglückte) Ironie kennzeichnete ist dir wohl entgangen?!

Im übrigen: Sachliche Auseinandersetzungen mit Themen können auch scharf sein. Das IST gerade Meinungsfreiheit, wenn man nach einer Versammlung von Homöopathen twittert: Solche Schwurbler. Davon abzugrenzen wären aber z.B. persönliche Beleidigungen, Schmähkritik, etc. (Gegensatz dazu). Wo ich herkomme zumindest. In Ö sind die Grenzen evtl. im Detail andere. Wenn man sich diffamiert fühlt, kann man das aber notfalls melden. Selbst distanziere ich mich davon schon mal prophylaktisch. Ich finde nur, das wird der Auseinandersetzung keinesfalls gerecht.
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Marsianerin
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Beitrag Di., 19.10.2021, 10:35

Och, die Hanseln wurden sehenden Auges gewählt. Und das nicht nur von den 'Gstopften'. Ich mache das Beste draus. Hauptsache, ich komme einigermaßen gut durch. Protest, Einsatz für ewige Kinder, die erst Denken, wenn es ihren A betrifft, ist nicht mein Ding.

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stern
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Beitrag Di., 19.10.2021, 13:03

Ich muss überlegen, aber ich hatte nicht einmal eine einzige Partei gewählt, die auf Bundes- oder Landesebene in der Regierung vertreten war. Auf kommunaler Ebene höchstens den Landrat als Person und aufgrund der bisherigen Arbeit (vor Corona), wobei ich dessen Partei auch eher nicht wählen würde. Und im Rahmen seiner Entscheidungsbefugnisse konnte ich mich auch über das Pandemiemanagment des Landkreises nicht beklagen.

Dass Tech-Konzerne Macht haben, ist unbestreitbar. Aber das ist von staatlicher Regulation zu unterscheiden.
Und dass meinetwegen China ein anderes System hat, ist auch unbestreitbar.

Meinungsfreiheit ist nicht absolut. Die einen halten (jegliche staatliche) Begrenzungen der Meinungsfreiheit für eine Gefahr der Demokratie.
Andere befürworten (begrenzte) Einschränkungen, um die Demokratie zu schützen. Z.B. weil es unter Androhung von Gewalt kaum mehr möglich wäre, Meinungen frei zu äußern.

Was ist richtig oder falsch. Also!

Welchen Deal wollte Strache (ehem. Vizekanzler einer "freiheitlichen" Partei) im Hinblick auf die Kronenzeitung? damals drehen?). Und Kurz steht nun auch in Verdacht, Umfrageergebnisse und Berichte (zu seiner Person) manipuliert zu haben. Wer ist verantwortlich für derartige Manipulationsversuche?
Liebe Grüße
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thundercook
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Beitrag Di., 19.10.2021, 14:56

stern hat geschrieben: Di., 19.10.2021, 10:02 Damit hatte ich nichts zu tun, aber dass der Verfasser das nachträglich als (missglückte) Ironie kennzeichnete ist dir wohl entgangen?!
Missglückt habe ich nie gesagt

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stern
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Beitrag Di., 19.10.2021, 15:07

Ja, stimmt. Daher hatte ich es in Klammern gesetzt. O.k. war missverständlich von mir. Daher nochmals wortwörtlich. Es wurde aber auf jeden Fall später als Ironie gekennzeichnet. Für meinen Teil hatte ich das auch ohne diese Kenntlichmachung nicht wortwörtlich genommen.
Ja sorry, ich hatte vergessen, dass man hier jeden noch so absurden quatsch explizit als Sarkasmus oder Ironie markieren muss
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Ophelia12
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Beitrag Di., 19.10.2021, 17:25

Nein Stern, ist mir nicht entgangen.
Als Thundercook später meinte dass sein Spruch ironisch gemeint wäre, habe ich es dann auch kapiert.
Aber die durchaus ernst gemeinte Danksagung, kam ja bevor Thundercook dies schrieb. Ich bleibe dabei, wer so ein Menschenbild hat, ist meiner Meinung nach absolut widerwärtig.
Und Thundercook damit meine ich jetzt nicht dich.

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stern
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Beitrag Di., 19.10.2021, 19:12

Geht es jetzt darum, User als widerwärtig zu bezeichnen? Sogar absolut? Ich meine, das ist auch eine Ansage v.a. auch bestimmbar. ::?

In eine Danksagung kann man meiner bescheidenen Meinung viel hineininterpretieren... und doch bleibt idR offen, worauf sie sich bezieht. Könnte sich ja auch auf eine sarkastische Überhöhung beziehen. Ich weiß das nicht, kam ja nicht von mir. Aber das muss nun wirklich nicht immer eine voll-inhaltliche Übereinstimmung bedeuten.

Worum es mir geht: Ich finde halt schon, man sollte eine thematische Auseinandsetzung, die auch Raum bietet für zugespitzte Sichtweisen, unterscheiden von persönlichen "Angriffen" auf einen Diskutanten.

Und weil ja im Blog auch das spaltende Potential mancher Bezeichnungen erwähnt wurde: Sowas wie Trump-Wähler oder Nichtwähler in einer politischen Auseinandersetzung kann man auch als neutrale Beschreibung ansehen, muss man nicht. Vielleicht ist es auch manchmal Schreibfaulheit: Impskeptiker statt "manche Menschen, die Impfungen aus unterschiedlichen Gründen mit Skepsis begegnen zu scheinen"? Mir persönlich ist es unmöglich, jede (verneintliche oder tatsächliche Gruppenbezeichnung (es gibt viele) zu vermeiden, obwohl mir volll bewusst ist, dass es idR auch Unterschiedlichkeit gibt.
Liebe Grüße
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Ophelia12
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Beitrag Di., 19.10.2021, 19:52

Ganz kurz, weil es am mich geht.. Wer so ein Menschenbild hat, dass man Urlaubsrückkehrer genauso hart bestrafen sollte wie IS Rückkehrer, Wer Menschen mit "Menschen" gleich stellen will die Gewalt, Folter, Tot ausgeübt haben. (Da ging in der Zeit gerade ein Bericht rum wo ein IS Paar eine 5 jährige Sklavin im einem Zwinger in der Sonne aufhingen, weil diese nachts ins Bett machte, das Mädchen ist verdurstet,) ja der ist in meinen Augen widerwärtig und an diesen Punkt habe ich gemerkt, und das obwohl ich geimpft bin ;), dass es nichts , gar nichts bringt mit Fanatikern in Diskussionen zu gehen. Das hat schon was sehr radikales und Sektenhaftes. Ab da war ich zumeist raus.
Nein Stern, es kam nicht von dir. Und der Sarkasmus wurde erst später bestätigt.
Ist lange her. Aber es hat mich erschüttert. Wirklich.

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Marsianerin
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Beitrag Di., 19.10.2021, 22:59

Geh seits net sooo wehleidig. Wenn die Meinung eines Users widerwertig ist oder der User selbst so empfunden wird, dann soll das ohne Umschweife auch so gesagt werden. Wer das nicht will, der soll sich halt um eine diplomatische Ausdrucksweise bemühen. Beispiel: Statt zu rülpsen, dass Urlaubsrückkehrer wie IS-Rückkehrer behandelt werden sollten, könnte man ja auch schreiben, dass diese unter ständiger Beobachtung stehen und keinen Waffenschein erwerben dürfen sollten. Satire kommt nicht gut an in Zeiten, wo echt verrückte und kaputte Gestalten mit null Aufwand und kinderleicht über Facebook & Co. sich finden können.
Man muss ja nicht ganz plump nach einer Zwangsimpfung schreien, sondern kann, wie es jetzt geschieht, dies über Umwege (drohender Wegfalll der Existenzgrundlagen Arbeit, Sozialhilfe u.u.).
Beispiel für gut gemacht: In Ö wurde die Möglichkeit abgeschafft, die Fahrprüfung auf türkisch abzulegen. Es ging da natürlich darum, die Türken zum Deutschlernen zu bewegen und die Straßen sicherer zu machen. Nicht, wie ich dachte, um den latenten Türkenhass einer alkoholkranken, bildungsfernen Sozialschicht, also die überwiegende Mehrheit in Österreich, die den Türken doch nur helfen will. Heute schäme ich mich so sehr für meine dreisten Unterstelllungen, wenn ich könnte, würde ich alle auf 2L Freibier einladen.

Ich glaube, das nennt man positive Verstärkung. Also immer schön darauf achten, dass mit der Aussage positive Assoziationen verbunden sind und das Bedürfnis, sich moralisch über andere erhöhen zu können, befriedigt wird. Das meine ich keineswegs verächtlich. Egal welches Lager, entscheidend sind gute Gefühle.

Ich stehe zu meinem Beitrag. Nix Satire. Die Krise traf, wie immer, die 'working poor'. Früher, auf jeden Fall spätestens später, hätte sie aber irgendeine andere Krise getroffen. Sie machen Jobs, von denen man auf Dauer nicht leben kann (geringe Entlohnung), die man nicht dauerhaft ausüben kann, weil körperlich belastend (Putzfrau atmet giftige Substanzen ein und Haltungsschäden, Altenpfleger baut durch geistige Unterforderung, falls da überhaupt je was zum Unterfordern war, und körperliche Überforderung ab). und die immer mehr durch Roboter ersetzt werden (die demente Omi kann sich mittlerweile auch mit Alexa unterhalten, die sicher besser Konversation führt als ein von Geldsorgen getriebener, ausländischer Billigstimport).
Nur die werden auch zur Impfung gezwungen, über die Arbeitslosenhilfe, über den Arbeitgeber, weil sich das staatlich erhaltene und korrupptionsdurchdrungene Heim auf einen großen Nachschub zwangsgeimpfter AMS-Vermittelter verlassen kann. Bei den Honoraren und der Kinderzahl wurde vermutlich auch nicht zum Psychofritz gegangen. Die werden maximal von einer PiA in einer kostenlosen Beratungsstelle misshandelt und mit einem gaaanz leichten Antidepressivum ohne Nebenwirkungen verabschiedet.

Das läuft doch immer so. Warum sollte ich da ausgerechnet bei Corona schreien? Klimaschutz schön und gut. Ab jetzt gibt es Klimaanlagen eben nur für Eigenheimbesitzer, die Sozialbauträger berufen sich fleißig auf die Umwelt. Der Rest schmort, zusammengepfercht in an Bienenbauten erinnernde Betonklötzen aus der Nachkriegszeit, im eigenen Elend. Nur als Beispiel.
That's Life.

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stern
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Beitrag Mi., 20.10.2021, 00:11

Urlaubsrückkehrer haben aus meiner Sicht genauso wenig mit IS-Rückkehren gemein (was aber, wie gesagt, vom Verfasser erkennbar nicht ernst gemeint war) wie die Befürwortung mancher (!) Maßnahme zur Bewältigung einer Pandemie mit Totalitarismus (oder Befürwortung der Wegbereitung). ::? Ein Unterschied zu totalitären Tendenzen ist z.B. die Existenz einer Gewaltenteilung.oder Opposition ::?

Flexibilisierung klingt auch besser als andere (denkbare) Formulierungen, die inhaltlich das gleiche bedeuten sollen. Und es gibt auch schwachsinnige politische Begründungen. Aber wenn man an als Politiker dadurch an Glaubwürdigkeit verliert, hat man dann längerfristig etwas davon?

Ein Teil wird obige Führerscheinregelung sicherlich aktzeptabel finden, ein anderer Teil nicht. Ab welchen Mehrheitsverhältnissen wäre es Spaltung?

In D haben auch die politischen Ränder (sag' ich mal im Plural) nicht von der Krise profitiert, sondern sogar eher verloren. In einer Krise könnte man auch mit anderem rechnen. War ja erst kürzlich Wahl.
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Fairness
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Beitrag Mi., 20.10.2021, 09:31

stern, ich sehe das auch so, die Befürwortung der Maßnahmen an sich hat wenig mit Totalitarismus zu tun, so lange man für sich weiß, warum man das tut, die Vorteile und Nachteile in den vielen Kontexten, welche das betrifft, möglichst ungefiltert wahrnimmt und das zusammen vor sich selbst vertreten kann. Und ich denke, solche Meinung, wird sich auch wandeln, basiert auf der Entwicklung der Situation und Notwendigkeit.

Ich sehe es dann problematisch, wenn persönliche Überzeugungsarbeit bei anderen geleistet wird, über ein privates Thema, auch wenn es öffentlich diskutiert wird. Weil bei Corona das Thema weiterhin privat bleibt, der Umgang mit eigenem Körper. (Obwohl auch bei öffentlichen Themen sehe ich das schon problematisch.)

Und, es gibt Menschen, welche auch mit schlechtem Gefühl etwas machen... weil ihr Verständnis der Situation weniger befestigt ist und sie den Halt der ihnen naher Gruppe brauchen, zum Beispiel Familie. Bei ihnen ist auch der Lerneffekt aus der Situation ein stärkeres. Sie lassen sich dann überzeugen, aber aus anderem Grund, als dass sie das, was andere meinen, bewusst für sinnvoll halten. Für sie braucht das auch keine äußeren dogmatischen Glaubenssätze, Meinungen des nahen Umfeldes reichen aus.

Warum Menschen die Maßnahmen befürworten, hat bestimmt vielfältige Hintegrunde, doch die Masse bildet sich dabei auch und diese wird sich dann wie eine Einheit wahrnehmen, die Differenzierung tritt dann etwas in den Hintergrund. Und das ist der Punkt, wo das problematisch werden kann.

Und, ich mache hier in keinster Weise Andeutungen über dich oder jemand anderen im Forum, sind nur meine Gedanken dazu.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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stern
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Beitrag Mi., 20.10.2021, 10:55

Statt dessen erleben wir Zensur, Ausfilterung und Löschung ganzer Meinungsspektren.
Quelle: Blogbeitrag. Unterlegter Link: https://eu.usatoday.com/story/tech/2021 ... 278489001/
- ...jemand rationalisiert und rechtfertigt damit hier, in einem Forum, in dem es immer wieder auch um Fragen der Wissenschaftlichkeit geht und in dem sogar Platz gegeben wird, über "Grenzbereiche und darüber hinaus" zu diskutieren, Informations-Kontrolle - das exakte Gegenteil dessen, dem wir unseren Wohlstand und die größten Teile des Fortschritts unserer Zivilisation zu verdanken haben, nämlich wissenschaftlichem Diskurs und der Abkehr von Glaubens-Dogmen?...
Jetzt kapiere ich auch den langen Satz. Nutze ich als Aufhänger, um eigene Überlegungen anzuschließen.

Es stimmt, dass z.B. Youtube als privater Konzern aufgrund seiner Richtlinien manche Beiträge entfernt hat (medizinische Fehlinformationen, hieß es, glaube ich).

Jemand wie ich hat aber folgende Einwände:
-Es handelt sich nicht um einen Staat (wie Russland), der Kremlkritik konsequent entfernt, sondern um ein privates Unternehmen - allerdings einer riesige, global agierende Konzerne (die schon aufgrund ihrer Größe und Reichweite) auch Macht haben.
-Meinung ist etwas anderes als Information und insbes. unwahre Behauptungen. Dass es auf der einen Seite Grenzfälle gibt, widerlegt nicht, dass es manchen einigermaßen erkennbaren Schwachfug gibt. Ist doch bei vielem so.
-Vielleicht kann jemand die Frage beantworten, wie frei und nützlich wären denn Entscheidungen, die auf Fehlinformationen beruhen (wie: Bei Psychologen werden Microchips verpflanzt. Oder: Desinfektionsmittel hilft auch gegen Depressionen)? Oder ob man auch gewissen Bedenken haben kann?
-Es besteht die Möglichkeit die Möglichkeit der Klage, um gegen ein gelöschtes Video oder einen gesperrten Twitter-Account vorzugehen (Trump ist aktuell dabei). Das wird also auch genutzt. Manchmal auch mit Erfolg. Ziemlich das Gegenteil von Totalitarismus. Es gibt Kontrollmechanismen.
-Aber auch YouTube werden von Freiheiten (wie Hausrechte) zugesprochen, die man allenfalls beschneiden müsste.

Wenn einem als Leser/Diskutant zugemutet wird, dass Microchips verpflanzt werden, wäre es witzlos, wenn man nicht erwidern könnte, dass das ziemlicher Quatsch ist. Wenn man sogar sozusagen vorgewarnt war, dass das unerwünscht, ja mei: Rechnet man dann mit unbedingter Zustimmung und Applaus? Ich meine, ich habe ein starke Vermutung, was der Anstoß war. Wenn es dann weiter auch noch heißt, man darf gar nicht mehr sagen, dass... ja, mei.

Wenn jemand wie ich andere Entwicklungen als problematisch anssiehr bzw. wesentliche Unterschiede zu totalitären Entwicklungen sehe (D hat zudem eine starke Verfassung), so sind die Gründe vllt. andere als psychische oder die Befürwortung von Totalitarismus. ::?
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Beitrag Mi., 20.10.2021, 13:06

@fairness:
Das ist das was ich meinte: Wenn Corona (oder meinetwegen allgemein: Infektionskrankheiten) nur einen selbst beträfe ("privat wäre"), gäbe es diverse Spannungen gar nicht. Aber der Haken ist aus meiner Sicht: Eine Pandemie betrifft andere mit.

Wer meine Beiträge gelesen hat, könnte zur Kenntnis genommen haben, dass mir selbst der Umgang mit dem eigenen Körper wichtig ist... und man logischerweise für sich abwägen muss. Das soll alson Widerspruch zu deiner Aussage sein und sehe ich selbst als wichtig an. Und ich fand es auch nicht gerade "rühmlich", wie sich manche Ärzte verhalten - sowohl manche mit roten Punkten auf Twitter, als auch Ärzte, die bei Auwrdenker-Demos auftreten.

Aber bei Infektionskrankheiten ist ja auch das Dilemma, dass noch etwas hinzukommt. Nämlich Ansteckungen. So betrifft es den eigenen Körper u.U auch hochgradig, wenn man mit 5 Infizierten in einer Bahn säße und sich ansteckt.

Wenn man glaubt, dass die Maßnahmen eh überzogen bis unnötig waren, Hmmm Hmmm hmmmm.
Aber wenn das Virus anstechend ist (und das ist es auch wissenschaftlicher Perspektive zweifelsfrei), dann ist des einen Freiheit des anderen Sorge:

Der eine will sich nicht anstecken (was das GG auch als schützenswert ansieht)
Der andere will Freiheit (was das GG auch als schützenswert ansieht)

Aber beides ist nicht zur gleichen Zeit am selben Ort nicht unbedingt realisierbar: Wenn es heißt 😷-Pflicht, sagen andere, aber unsere Freiheit!
Wenn es heißt, Masken weg, sagen andere, ich möchte aber Schutz. Ist jetzt natürlich zugespitzt dargestellt. Es kann andere Gründe geben. Aber zum Zeitpunkt "vor Impfungen" dürfte "Schutz versus Freiheit" ein zentrales Spannungsfeld gwesen sein.

Wie löst man es... ich sehe es immer noch so: Es wurde so gut wie gegen alles geklagt, die Gerichte werden das letzte Wort haben... und selbst wenn bei manchen Rechtswidrigkeit festgestellt wird/wurde, dann wurde sofort gekippt oder mind. später, dass sich das nicht etabliert. Das ein Konsens herstellbar ist, glaube ich nicht.
Wenn man nach Umfragen gehen würde: Selbst die waren eigentlich idR mehrheitsgetragen (teils sogar deutlich überwiegend). Wenn man das als Ergebnis von Manipulation ansehen man, hmmmmm hmmmm. Ich denke, viele erkennen schlicht an, dass die eigenen Entscheidungen nicht nur für sich selbst eine Auswirkung haben. Auswirkungen sich, auf andere und evtl auf Systeme. Rumänien lässt Patienten z.B. in Ungarn behandeln. Und das ist dann das Konfliktpotential.

Manchmal heißt es: Die sollen doch dann Zuhause bleiben! Leichter gesagt als getan, wenn man auch das nicht nur privat für sich entscheiden kann, weil es Pflichten gibt. Oder Menschen, die daheim bleiben müssen, sind oft auch auf externe Hilfe angewiesen.
Oder: Therapiere gefälligst deine Angststörung!

Das kann schon in einer (überschaubaren) Familie für Spannungen sorgen, wenn Prioritäten unterschiedlich sind... in einem gesamten Staat erst recht. Wenn man nur für sich entscheiden würde, (ohne Auswirkungen auf andere), gäbe es diese Spannungen nicht. Denke ich.

Das lässt sich auch nicht immer nur im eigenen Umfeld lösen. Oder anders formuliert: Ich verstehe auch, dass Bürger Erwartungen an die Poltik haben bzw. das zum öffentlichen Thema wird. Die einen wollen ihre Kinder, die in die Schule müssen, geschützt wissen (Filter, Masken). Die anderen wollen genau das nicht. Aber eine Lösung muss her, spätestens wenn jemand vor Gericht zieht. Es ist nunmal eine Pandemie. Wenn natürlich selbst das in Zweifel gezogen wird (Laborpandemie als Stichwort), hmmm.

Auch beachtlich: Was wusste man den ganz am Anfang vom Virus? Doch nicht einmal den Ansteckungsweg. Und Informationen aus China: Hmm. Perfekte Entscheidung von Anfang an in einer Mangelsituation wären viel verlangt.
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