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Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Tristezza
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Beitrag Mo., 21.01.2019, 12:22

Sisyphos hat geschrieben: So., 20.01.2019, 13:56 Ich glaube, mein Therapeut hat gesagt, ich müsste nichts machen, ich müsste einfach da sein. Ich bin mir aber nicht sicher ...
Mir wurde mal gesagt, es ginge darum, die nicht verarbeiteten Gefühle o.ä. nochmal zu durchleben. Meiner Meinung nach sollte man in der Therapie möglichst ungefiltert das aussprechen, was einen bewegt.
Klingt für mich eigentlich nicht so, als würde sich eure Auffassung von Therapie sehr unterscheiden. Zumindest meint ihr beide, dass es wichtig ist, in der Therapie so zu sein, wie man ist.
Sisyphos hat geschrieben: So., 20.01.2019, 13:56 Das ist mir letzte Stunde schwer gefallen. Ich habe Angst vor Abwertung durch die Gruppe, ich möchte mich nicht lächerlich machen. Ich habe Angst, dass ich meine Gefühle aufgrund der Reaktion der Gruppe nicht aushalte. Mir macht jetzt schon dieses Aufschrecken aus dem Schlaf Angst.
Du machst also Gruppentherapie? Offenbar bist du überfordert, müsstest erstmal kleinere Schritte machen, d.h. dich nur vor einer Person so zu zeigen, wie du bist, und die Angst davor abzubauen. Die Gruppe scheint ja eine einzige Qual zu sein und fördert dadurch vielleicht noch deine Angst vor Menschen außerhalb der Therapie.

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Sisyphos
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Beitrag Mo., 21.01.2019, 19:17

Ich schreibe meine Antwort und werde dann aus dem Forum geschmissen und der Text ist weg ...

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Sisyphos
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Beitrag Mo., 21.01.2019, 19:20

Ein neuer Versuch...

Ich glaube, dass so, wie ich bin, nicht gemocht werde. Ich weiß gar nicht, wer ich bin. Ich sehe nur die Anderen und versuche, mich dem anzupassen. Aktuell schaffe ich das aber nicht mehr.

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Beitrag Mo., 21.01.2019, 19:23

Die Gruppe ist keine Qual für mich. Das Verständnis des Therapeuten zu bekommen, ist nicht schwierig. Er sieht meine Diagnose und die damit verbundenen und sonstigen Begrenzungen. Da fühle ich mich irgendwie nicht ernst genommen, es ist eben nicht auf Augenhöhe. Bei der Gruppe ist es schwieriger. Wenn ich es da schaffe, mich so zu zeigen, wie ich bin, hilft mir das im wirklichen Leben.

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Sisyphos
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Beitrag Mo., 21.01.2019, 19:26

Ob ich das schaffen werde, weiß ich noch nicht. Es ist sehr schwierig. Es gibt Gruppenmitglieder, bei denen ist es einfacher, bei anderen wiederum nicht. Die erscheinen mir oberflächlicher, vor denen habe ich auch Angst.

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Beitrag Mo., 21.01.2019, 19:29

Ich muss mich korrigieren, ich fühle mich von meinem Therapeuten ernst genommen, aber nicht als richtiger Mensch. Es ist eben ein Ungleichgewicht, damit kämpfe ich zur Zeit etwas.

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rainyday
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Beitrag Di., 22.01.2019, 01:27

Hallo Sisyphos,

es ist natürlich schwierig, sich respektiert und angenommen zu fühlen, wenn man gar nicht weiß, wer man ist! Ich finde es gut, dass es dir nicht mehr gelingt, dich anzupassen. Das kann der erste Schritt zu dir selbst hin sein.

Was meint denn der Therapeut mit, du sollst in der Therapie nichts tun, außer da sein. Meint er, geistig und gefühlsmäßig im Hier und Jetzt zu sein?

Wenn du beim Abschicken eines Beitrags ausgeloggt wirst, müsste er wieder da sein, sobald du im Browser einmal auf den zurück-Pfeil klickst. Alternativ einfach den Text in die Zwischenablage kopieren, sicherheitshalber.

@ Tristezza: Natürlich heilt das Sagen eines einzelnen Satzes nicht hier und sofort. Aber es kann schon helfen, dies regelmäßig zu tun und seine eigenen Empfindungen dabei zu beobachten. Mir hat die WOGOPOLOGIE z.B. sehr geholfen, wenn ich mich über jemanden auf Arbeit sehr aufgeregt hatte.
Ich hatte in einem Meditationskurs die Hausaufgabe, jeden Morgen eine Minute lang mich im Spiegel selbst anzulächeln, x Tage lang. Das war echt hart am Anfang, aber es wird besser!
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

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Beitrag Di., 22.01.2019, 20:17

Hallo rainyday, ich weiß nicht mehr, was richtig und falsch ist. Ich habe - schon immer - Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen. Ich habe das Gefühl, keinen Halt mehr zu haben. Woran bzw. an wen kann ich mich orientieren? Warum sollte ich respektiert werden? Ich habe nichts geleistet. Wie kann ich denn herausfinden, wer ich wirklich bin? Vielleicht gibt es das ja auch gar nicht. Man wird immer das Ergebnis seiner Erziehung und des Umfelds sein, in dem man aufgewachsen ist. Gibt es überhaupt ein wahres, unverfälschtes Ich? Ich fühle mich entfernter von meiner Umgebung als jemals zuvor.

Als mein Therapeut meinte, dass ich immer noch nicht verstanden habe, was Psychotherapie wirklich ausmacht bzw. wie sie funktioniert, bin ich bei diesem Satz gedanklich hängengeblieben, deswegen weiß ich nicht mehr genau, was er gesagt hat. Im Hier und Jetzt zu sein würde für mich bedeuten, dass ich stärker darauf eingehen müsste, was die einzelnen Gruppenteilnehmer bei mir auslösen oder was von dem von ihnen Gesagte. Ich habe nicht nachgefragt, was er genau meint.

Ich kann mich kaum im Spiegel begegnen. Das Gesicht, dass ich sehe, bin nicht ich. Vielleicht hilft da nur Akzeptanz, das ist aber sehr schwer. Vielleicht werde ich mir immer ausweichen müssen? Mein Selbstbild stimmt nicht mehr mit der Realität überein.

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Beitrag Do., 24.01.2019, 19:03

Ich glaube, Therapie macht nur dann Sinn, wenn man attraktiv ist. Was hilft mir die ganze Arbeit an meinem Innenleben, wenn mein Äußeres zu abstoßend ist, um etwas ändern zu können? Jetzt könnte der Einwand kommen, dass ich in der Therapie lernen könnte, mich zu akzeptieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir das Gelingen wird. Bei mir stimmt nichts: Als Gesprächspartnerin bin ich eine Niete und ich bin unattraktiv. Ich habe nichts, was mich für andere Menschen interessant machen könnte. Ich weiß nicht, ob ich meine Bemühungen nicht aufgeben soll.

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Tristezza
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 10:01

Am Äußeren kann man nur begrenzt was ändern, aber eine gute Gesprächspartnerin zu sein kann man üben. Dir ist es vermutlich auch schon so gegangen, dass du jemanden äußerlich nicht so attraktiv fandest, das aber völlig egal wurde, wenn du den Menschen kennen gelernt hast. Vielleicht stimmt es auch gar nicht, dass du eine uninteressante Gesprächspartnerin bist? Es gibt ja auch Menschen, die wollen gar nicht, dass vom anderen so viel Input kommt, die freuen sich, wenn der andere ein offenes Ohr für sie hat.

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Sisyphos
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:13

Ständig mit dem Gedanken herumzulaufen, dass man unattraktiv ist, ist auch nicht gerade toll. Mir geht es nicht darum, ob mich jemand anders attraktiv findet, wenn nicht, umso besser. Dann hätte ich noch mehr Probleme. Es geht mir um mein eigenes Gefühl.

Soviel Zeit habe ich gar nicht, um das Wissen aufzuholen, dass Andere haben. Das hat nicht nur mit Übung zu tun, die Inhalte müssen auch vorhanden sein.

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Sisyphos
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:19

Ich will gar nichts von den anderen Menschen. Je mehr ich meine Probleme überdenke, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass ich froh sein kann, einen Job zu haben und ein Dach über dem Kopf. Brauche ich mehr? Das ist dann meine Nische, zu der mir mal eine Psychiaterin geraten hat. Mehr kann ich nicht. Ich frage mich, warum ich mich anstrenge mehr zu wollen? Mit welchem Ziel? Um immer wieder mit meiner Unzulänglichkeit und meinem Unvermögen konfrontiert zu werden?

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Sisyphos
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:26

Ich stehe auf der Verliererseite. Vielleicht ist die Lösung, dass ich mich, soweit möglich, aus allem rausziehe?

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Tristezza
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Beitrag Sa., 26.01.2019, 08:29

Wichtig ist vielleicht tatsächlich, "Nischen" zu finden. Auch du hast gute Eigenschaften und Fähigkeiten, die du ausbauen kannst. Wie wäre es z.B. mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einem Bereich, der dir liegt? Kannst du mit Tieren besser umgehen als mit Menschen? Dann wäre z.B. ein Ehrenamt im Tierheim eine Möglichkeit. Darüber kann man dann auch Kontakt zu anderen Menschen finden. Man muss da auch nicht krampfhaft nach einem Gesprächsthema suchen, das ergibt sich von selbst, man spricht über die gemeinsamen "Schützlinge".

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Sisyphos
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Beitrag Sa., 26.01.2019, 20:41

Ich möchte nicht jemand sein, der mit Tieren besser umgehen kann als mit Menschen. Ich bin es leid, das Gefühl zu haben, nicht dazuzugehören. Ich möchte auch Nähe zu Menschen erleben können. Ich will nicht mehr so isoliert leben. Gestern hatte ich Therapie, das wäre der Rahmen, um mich auf Beziehungen zu Menschen einzulassen. Es ist nur so schwierig, sich fallen zu lassen. Ich habe Angst, verletzt zu werden. Diese ständige Abwertung meines Umfelds, ich will das nicht mehr machen müssen. Wenn ich mich nur selbst akzeptieren könnte. Es ist so schwierig. „Auch Du hast ...“ Nein, ich habe nichts. Und ich will nicht am Ende stehen.
Gestern hatte ich das Gefühl, die Therapiestunde nicht ausreichend genutzt zu haben. Ich habe etwas gesagt, bin aber vom Therapeuten unterbrochen worden. War es das Falsche? Irgendwo muss ich einen Anfang machen und das nicht gerade mit dem Schwierigsten. Eine Mitpatientin hatte sich vor einiger Zeit abfällig über eine Äußerlichkeit geäußert, das hält mich davon ab, noch mehr in diese Richtung anzusprechen. Es wird evtl. darum gehen, dass ich die Meinungen von Anderen nicht zu meinen mache und mich von den Urteilen anderer befreie. Das ist ziemlich viel verlangt. Irgendwie müsste ich doch erstmal Akzeptanz erfahren. Es ist ein Teufelskreis. Ich müsste mich öffnen, um diese Erfahrung zu machen. Und was, wenn nicht? Könnte ich dann damit umgehen? Liege ich falsch, wenn ich denke, dass die anderen Gruppenmitglieder besser sind als ich? Dass sie nichts von mir halten? Und gleichzeitig fühle ich mich überlegen. Weil ich das denke? Ich habe nicht das Gefühl, dass die Gruppe meine Probleme hat. Das ist alles sehr schwierig.

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