Streiten - Ignorieren - Anschweigen in der Beziehung

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Tröte
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Beitrag Fr., 25.09.2020, 07:37

chrysokoll hat geschrieben: Do., 24.09.2020, 10:39 Mit der Einstellung "da kommen wir nie raus" wird sich in der Tat nichts ändern.
sehe ich auch absolut genauso und ich finde, dass Kommunikation das wichtigste ist (auch bevor man zu Konsequenzen wie "nein" zum Mitfahren oder Hotel, Paartherapeut greift). Leider hast Du, Hammna, nichts zu meinem Beitrag gesagt (ob es solche Gespräche gab), denn dann (wenn sich dauerhaft nichts ändert oder er auch keine Idee hat, oder Ihr was vereinbart habt und er sich nicht dran hält/halten kann), wäre das was chrysokoll vorschlägt die Konsequenz daraus.

chrysokoll hat geschrieben: Do., 24.09.2020, 10:39 Wenn jemand sich über sein Verhalten beschwert direkt zu ihm schicken.
Das auf jeden Fall, damit er auch sieht, wie andere über ihn denken und dies nicht durch Dich "gefiltert" wird.
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Hamna
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Beitrag Fr., 25.09.2020, 08:47

Hamna hat geschrieben: Do., 24.09.2020, 08:40
Tröte hat geschrieben: Do., 24.09.2020, 08:15 Habt Ihr generell mal über Eure Art zu Streiten gesprochen?
Hast Du ihn mal gefragt, wie und auf welche Weise Du ihm Dinge, die Dir nicht gefallen, "beibringen" kannst, ohne das es solche Konsequenzen hat?
Und wie Ihr das Schweigen durchbrechen könnt, weil es Dir damit nicht gut geht?
Vielleicht auch in der Form, zu vereinbaren, wie lange er schweigen "darf"... also so nach dem Motto "ich brauch jetzt mal Zeit für mich und in zwei Tagen können wir reden"...
Ich glaube durch solche Fragen setzt sich mal jeder mit der seiner Streitstrategie auseinander und kann sehen, wie er sie ein ganz klein wenig verändern kann... ein erster Schritt..
Tröte, wir haben tatsächlich mal darüber gesprochen. Und er sagt auch, wenn er sich zurückzieht, soll ich ihn einfach in Ruhe lassen, er braucht dann die Zeit. Also, so richtig weitergekommen sind wir nicht. Wie ich ihn am besten kritisiere, ohne das es gleich soweit kommt, das habe ich ihn aber noch nicht gefragt, das werde ich mal tun. Falls ich mich traue.
Tröte, ich dachte, hiermit hätte ich dir geantwortet. Also, wir haben über unsere Art zu streiten gesprochen. Er weiß, dass es mir mit dem Schweigen nicht gut geht, kann aber nicht anders und braucht diesen Rückzug, um sich wieder zu fangen. Wann der Zeitpunkt ist, das Schweigen wieder zu durchbrechen, würde er dann schon signalisieren - ja, und damit bestimmt er halt diesen Zeitpunkt, was für mich natürlich nicht so toll ist. Mal dauert es zwei Tage, mal sechs. ::?

Grundsätzlich ist bei uns Kommunikation schwierig, weil er sehr schnell beleidigt ist. Zum Thema Autofahren z. B.: er fährt nur eine bestimmte Strecke wie wilde Sau. Würde ich ihm vorher sagen, fahr diesmal aber bitte nicht so schnell, weiß ich nicht, ob wir überhaupt noch losfahren würden danach, weil er das halt wieder als Kritik auffassen würde. Ist es ja auch. Und Schweigen ist dann SEINE Konsequenz.

Meine Cousine hat mir vorgestern angeboten, wenn es mal wieder soweit ist, zu ihr zu kommen. Den Hund könnte ich mitbringen. Vielleicht mache ich das sogar: mir dann mal 2 Tage Auszeit nehmen.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 25.09.2020, 15:34

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er fährt nur eine bestimmte Strecke wie wilde Sau. Würde ich ihm vorher sagen, fahr diesmal aber bitte nicht so schnell, weiß ich nicht, ob wir überhaupt noch losfahren würden danach, weil er das halt wieder als Kritik auffassen würde.]
Ich kenne diese Angst vor jedem Hauch von Kritik.
In stundenlanger Kleinarbeit haben mien Partner und ich das aufgedröselt u herausgefunden, woran es liegt, dass er jeden Ansatz von Kritik als Kränkung seiner ganzen Person ampfand.

Das war sehr mühsam und sehr schmerzlich.

Aber wir kennen jetzt die Mechanismen und können sie umschiffen, z.B. indem ich, wenn ich Kritik übe, Ich-Botschaften formuliere. In deinem Beispiel: ich habe Angst, wenn wir diese Strecke so schnell fahren. Was können wir tun, damit ich mit dieser Angst zurechtkomme?

Und natürlich: immer wieder deutlich machen, dass die Kritik nur ein bestimmtes Verhalten, nicht aber den ganzen Menschen betrifft. Er hätte in deinem Bsp nämlich gehört:
Sie sagt, fahr nicht so schnell. Also mache ich etwas falsch. Ich tauge in ihren Augen nichts.

Das umschiffen wir, zum o.g. Beispiel:

Ich habe Angst, wenn wir diese Strecke so schnell fahren. Das ist keine Kritik an die als Person, sondern bedeutet nur, dass an genau DER Stelle dein Fahrverhalten und mein Sicherheitsgefühl nicht kompatibel sind.

Das klappt meistens. Wir müssen eben beide aufpassen: er, dass er nicht jede Kritk als Abwertung seiner Person sieht. Ich, dass ich meine Kritik sachlich, aber nicht abwertend formuliere.


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Hamna
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Beitrag Sa., 26.09.2020, 12:25

Danke, liebe Leutturm, so will ich es mal versuchen. Vielleicht sage ich es ihm hinterher, wenn wir am Ziel sind, was meistens ein Restaurant ist. Dann könnte ich beim Essen in Ruhe mit ihm darüber reden.

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Tröte
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Beitrag So., 27.09.2020, 07:04

leuchtturm hat geschrieben: Fr., 25.09.2020, 15:34
Ich kenne diese Angst vor jedem Hauch von Kritik.
In stundenlanger Kleinarbeit haben mien Partner und ich das aufgedröselt u herausgefunden, woran es liegt, dass er jeden Ansatz von Kritik als Kränkung seiner ganzen Person ampfand.

Das war sehr mühsam und sehr schmerzlich.
das freut mich sehr :-> und war eigentlich auch meine intention in richtung hamna, dass sie mit ihrem partner spricht und fragt "wie" sie kritik anbringen kann, ohne, dass er sich gleich provoziert fühlt und es eskaliert. :->
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Tröte
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Beitrag So., 27.09.2020, 07:17

Hamna hat geschrieben: Fr., 25.09.2020, 08:47 Tröte, ich dachte, hiermit hätte ich dir geantwortet. Also, wir haben über unsere Art zu streiten gesprochen. Er weiß, dass es mir mit dem Schweigen nicht gut geht, kann aber nicht anders und braucht diesen Rückzug, um sich wieder zu fangen. Wann der Zeitpunkt ist, das Schweigen wieder zu durchbrechen, würde er dann schon signalisieren - ja, und damit bestimmt er halt diesen Zeitpunkt, was für mich natürlich nicht so toll ist. Mal dauert es zwei Tage, mal sechs. ::?
mit dieser "vereinbarung" bist du aber nicht glücklich und das würde ich nochmal ansprechen (in einem ruhigen, entspannten rahmen, wo ihr nicht streitet). es ist okay, dass er sich zurückzieht, weil es seine streitstrategie ist. allerdings geht es dir damit nicht gut.
somit darf es ja auch in seinem interesse sein, dass ihr eine alternative findet, z.b. dass er vorab sagt, wie lange er braucht. oder ihr "3 tage" vereinbart und danach redet.
die andere möglichkeit wäre, mal zu schauen, was ihn so "aufbringt", dass er sich zurückziehen muss. und schaut, wie ihr anders miteinander umgehen könnt, dass er sich nicht unbedingt immer gleich zurückziehen muss. dazu gehört dann auch die frage, wie du ihm dinge sagen/beibringen kannst, die dir nicht gefallen. vlt. ist mündlich ja auch (erstmal) die falsche strategie und ein brief wäre besser, oder ihr sprecht über dinge die "doof" sind erst zwei tage später, wenn die emotionen raus sind (weiss nicht, nur eine idee)... es gibt ja viele gründe warum er sich zurückziehen muss und auch viele möglichkeiten zu kommunizieren.
Hamna hat geschrieben: Fr., 25.09.2020, 08:47 Würde ich ihm vorher sagen, fahr diesmal aber bitte nicht so schnell, weiß ich nicht, ob wir überhaupt noch losfahren würden danach, weil er das halt wieder als Kritik auffassen würde. Ist es ja auch. Und Schweigen ist dann SEINE Konsequenz.
die frage ist, warum er das direkt als kritik auffasst, ist es weil er sensibel ist, oder weil vlt. der ton oder die kritik eher vorwürflich kommt ? oder beides? das gilt es zu klären und damit wieder die frage, wie du ihm denn dinge, die dir nicht gefallen sagen darfst, ohne, dass er sich direkt kritisiert fühlt.
Hamna hat geschrieben: Fr., 25.09.2020, 08:47 Meine Cousine hat mir vorgestern angeboten, wenn es mal wieder soweit ist, zu ihr zu kommen. Den Hund könnte ich mitbringen. Vielleicht mache ich das sogar: mir dann mal 2 Tage Auszeit nehmen
finde ich persönlich jetzt keine gute strategie, weil es das eigentliche problem aus meiner sicht nicht löst, sondern bei mir eher so wie ein "wie du mir, so ich dir" spiel vorkommt.
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chrysokoll
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Beitrag So., 27.09.2020, 14:37

Tröte hat geschrieben: So., 27.09.2020, 07:17
finde ich persönlich jetzt keine gute strategie, weil es das eigentliche problem aus meiner sicht nicht löst, sondern bei mir eher so wie ein "wie du mir, so ich dir" spiel vorkommt.
ich habe das vorgeschlagen, abe4r natürlich nicht als "wie du mir so ich dir"
Sondern als klare Abgrenzung.
Natürlich muss Hanna ihre Entscheidungen treffen, welche Strategie für sie richtig ist, wie weit sie ihrem Partner entgegenkommen kann und will.

Ich hätte da meine Grenzen, ich hätte keine Lust eine Partnerschaft zu führen auf der ich wie auf einen Minenfeld tanze, auf der ich jedes Wort auf die Goldwaage lege und der Partner sich weiter gehen lassen kann ohne an sich zu arbeiten.

Für mich wäre auch eine Grenze überschritten wenn sich ein Partner bei meiner Familie nicht einmal zwei Stunden zusammennehmen kann.
Ich frag mich ja immer wie so jemand einen Beruf bewältigt?
Lässt er sich da auch so gehen?

Für mich wäre es wichtig mich da auch mal aus der Situation zu nehmen wenn er wieder eisern schweigt und beleidigt ist.


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Hamna
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Beitrag So., 27.09.2020, 16:16

chrysokoll hat geschrieben: So., 27.09.2020, 14:37 Ich frag mich ja immer wie so jemand einen Beruf bewältigt?
Lässt er sich da auch so gehen?
Es kommt tatsächlich desöfteren zu Konflikten mit Kollegen, weil mein Partner im Berufsalltag auch ziemlich genervt und aggressiv auftritt. So ist er aber ja zuhause nicht, und ich schrieb ja schonmal, lieber lasse ich mich anschweigen als anschreien.

Tatsächlich fand ich deinen Vorschlag gut, Chrysokoll, mich mal zwei Tage rauszunehmen, wenn er mich so passiv-aggressiv anschweigt und ignoriert. Nicht, um ihm eins auszuwischen, sonden um mal durchzuatmen und mich mit zugewandten Leuten zusammenzusetzen, und das sind meine Cousine und ihre Freundin.

Es fällt mir aber ehrlich gesagt schwer, mich mit dem Streitverhalten meines Partners auseinanderzusetzen, wenn gerade alles friedlich ist. Ich muss wohl auch eure Antworten nochmal in Ruhe durchgehen und das auf mich wirken lassen. Vielleicht muss ich auch nochmal bei mir selbst schauen, wie ich auftrete, ob ich wirklich vielleicht zu vorwürflich bin, wenn ich ihn kritisiere.

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chrysokoll
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Beitrag So., 27.09.2020, 18:27

entschuldige, ich hab deinen Namen falsch geschrieben bzw. gelesen.

Natürlich ist es hilfreich auch bei sich selber zu schauen: Wie trete ich auf, was nervt den Partner, was triggert ihn.

Hast du denn sonst auch irgendwo Schwierigkeiten? Also im Beruf, mit Freunden?
Es kann natürlich trotzdem sein dass irgendwas deinen Partner triggert, aber in einer Partnerschaft müssen wenn dann beide dran arbeiten.

Er scheint ja zu denken ER hat kein Problem, sein Verhalten ist ok, du sollst dich gefälligst ändern.
Und das wäre MIR zu wenig.
Willst du so eine Partnerschaft führen? Immer auf dem Pulverfass?

Ich finde es gut wenn du dich da mal rausnimmst, einfach um eine Grenze zu setzen, einfach um dann zu schauen was DIR gut tut. Und das ist sicher nicht vorwurfsvoll angeschwiegen werden.


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Hamna
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Beitrag So., 27.09.2020, 21:08

chrysokoll hat geschrieben: So., 27.09.2020, 18:27 entschuldige, ich hab deinen Namen falsch geschrieben bzw. gelesen.
Ist nicht schlimm! ;-)
chrysokoll hat geschrieben: So., 27.09.2020, 18:27 Wie trete ich auf, was nervt den Partner, was triggert ihn.

Hast du denn sonst auch irgendwo Schwierigkeiten? Also im Beruf, mit Freunden?
Früher war ich sehr impulsiv, bin aber durch die jahrelange Depression viel ruhiger geworden. Aber früher hatte ich schon mal Schwierigkeiten durch meine Art im Beruf, mit Freunden, in der Familie. Ich habe eine recht lebhafte Art zu sprechen, vielleicht kommt da Manches tatsächlich falsch rüber. Am Wochenende bin ich in Streit geraten mit dem Mann meiner Freundin, ich fühlte mich von ihm provoziert, und da wurde ich in meiner Wut dann schon auch lauter. Ich werde in Zukunft mehr darauf achten, wie ich mit meinem Partner spreche.
chrysokoll hat geschrieben: So., 27.09.2020, 18:27 Er scheint ja zu denken ER hat kein Problem, sein Verhalten ist ok, du sollst dich gefälligst ändern.
Nein, er fordert von mir nicht, dass ich mich ändere. Er denkt auch nicht, dass sein Verhalten ok ist, das sagt er mir dann ja oft, wenn wir uns versöhnen, dass es eben nicht ok war von ihm, dass er schwierig sei und ein komischer Typ. Also, Einsicht ist schon irgendwie da, wenn er sich wieder eingekriegt hat. Nur, dass er eben meint, er könne das nicht ändern. Und meine frühere Therapeutin war ja auch der Meinung, dass er einfach nicht anders kann und sich nicht ändern wird. Das bestärkt mich natürlich darin, es so hinzunehmen. ::?

Kann auch sein, dass wir jetzt wieder monatelang Harmonie haben. Also, seine Schweige-"Anfälle" sind schon auch weniger geworden. Oder vielleicht liegt das auch daran, dass ich halt schon sehr aufpasse, was ich sage.

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 28.09.2020, 08:24

Ich finde schon, dass er sich ändern könnte, es ist seine Entscheidung ob er schweigt oder nicht und das ist vollkommen unabhängig von Deinem Verhalten.
Aber ich weiß natürlich was damit gemeint ist, dass er es nicht so einfach ändern kann aufgrund seiner Geschichte usw..
Das er es kann, wenn er denn will, davon bin ich felsenfest überzeugt.
Wenn Du sagst dass Du das hinnehmen kannst, dann ist es ja okay.

Das wiederum ist alleine Deine! Entscheidung.
Du musst es nicht hinnehmen, Du bist seine Partnerin, nicht seine Therapeutin.
Was ich damit sagen will, Du entscheidest inwieweit Du damit zurecht kommen möchtest oder nicht.

Natürlich kann das auch Konsequenzen für die Partnerschaft haben.
Einige entscheiden sich dafür die Macken ihres Partners zu tolerieren, auch wenn sie darunter leiden.

Muss jeder selbst wissen.

Zu bedenken wäre, meiner Meinung nach, dass es Dir eines Tages stinkt und dann irgendwann die Partnerschaft hinüber ist. (Auf der anderen Seite weiß man sowieso nie was später ist.)
Und wie ist es für Deinen Partner wenn Du das so hinnimmst mit dem Schweigen, aber sehr darunter leidest (wie sehr weißt ja nur Du), ich denke nicht, das er da möchte?)
Und umgekehrt würdest Du es ja auch nicht wollen?
Also inwieweit tust Du Dir, ihm und Eurer Paarbeziehung einen Gefallen wenn Du es so hinnimmst?
Das kannst nur Du bzw. Ihr entscheiden.
Es kann natürlich auch gut sein es so hinzunehmen und das es für Euch genau der richtige Weg ist, da Du ja auch schreibst, dass Ihr viele gute Zeiten habt!

Na ja, einfach nochmal meine Gedankengänge dazu.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 28.09.2020, 09:05

Ich gehöre zu den Typen Mensch wie dein Partner. Meine einzige "Waffe" gegen für mich heftige Kränkungen oder Verletzungen (und das kann ein Streit hervorrufen) ist Schweigen.
Auch ich habe nie eine Streitkultur kennengelernt und das was du ggf. viele viele Jahre zu Hause in der Familie oder sonst wo natürlich gelernt hast, muss ich mir durch den Kopf und die Theorie schwer antrainieren.
Du hast da also einen großen Vorteil und bist viel weiter als dein Partner, er muss sich das erstmal vergegenwertigen, dass er da ein Problem überhaupt hat und dann lernen wie er sich das beibringen kann.

WIr sind fast aus dem Kreislauf draußen, das tagelange anschweigen ist unheimlich belastend für die Beziehung und beide Seiten (!! nicht nur deine auch die deines Partners!!).

Unsre Lösung war: das wöchentliche Zwiegespräch nach Möller über viele Monate lang. Da lernt man auszuhalten, ruig zu bleiben, zuzuhören und selbst sich auf das Wesentliche bei einer Diskussion konzentrieren.
Ich konnte rausfinden, dass ich nach einem Streit über irgendein Thema (Streit ist für mich bereits eine scharfe Diskussion, wo wir völlig uneinig sind) möglichst schnell von ihm einen Ping brauche um die Dissonanz zu lösen.
Er musste lernen trotz GRRRRR auf mich zuzugehen und ich musste lernen trotzt GRRR und Schweigen ihm zu antworten.
Am allerbesten funktioniert das, wenn er was albernes tut und mich zum grinsen bringt, dann ist das Eis sofort gebrochen.
Humor ist bei uns der Schlüssel, ihr müsst für euch euren eigenen natürlich finden.
..:..

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Tröte
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Beitrag Di., 29.09.2020, 07:22

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 28.09.2020, 09:05 Unsre Lösung war: das wöchentliche Zwiegespräch nach Möller über viele Monate lang. Da lernt man auszuhalten, ruig zu bleiben, zuzuhören und selbst sich auf das Wesentliche bei einer Diskussion konzentrieren.
mache ich mit meiner Partnerin auch regelmässig ist super :-)
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Hamna
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Beitrag Di., 29.09.2020, 08:41

Tröte hat geschrieben: Di., 29.09.2020, 07:22
Sinarellas hat geschrieben: Mo., 28.09.2020, 09:05 Unsre Lösung war: das wöchentliche Zwiegespräch nach Möller über viele Monate lang. Da lernt man auszuhalten, ruig zu bleiben, zuzuhören und selbst sich auf das Wesentliche bei einer Diskussion konzentrieren.
mache ich mit meiner Partnerin auch regelmässig ist super :-)
Oh, da muss ich mich mal schlau machen, das liest sich interessant! :-)


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Hamna
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Beitrag Di., 29.09.2020, 15:46

Habe mir jetzt das Buch "Die Wahrheit beginnt zu zweit - Das Paar im Gespräch" von Michael Lukas Moeller bestellt, soll morgen geliefert werden. Bin sehr gespannt drauf! :)

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