Abwertende Zwangsgedanken gegenüber meiner Mutter

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Abwertende Zwangsgedanken gegenüber meiner Mutter

Beitrag So., 22.11.2020, 14:58

Hallo
Ich leide unter Zwangsgedanken meiner Mutter gegenüber. Zb sitzen wir zusammen und reden und dann hab ich ständig den Gedanken 'du bist blöd'. Ich will diese Gedanken nicht haben weil mir meine Mutter sehr viel bedeutet.
Kennt das vl jemand?
Bin echt grad am verzweifeln. Wie kann man den die Gedanken nicht so ernst nehmen?
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 22.11.2020, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile "Abwerten" zum besseren Verständnis präzisiert.

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Malia
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Beitrag So., 22.11.2020, 15:25

Auch jemand, der einem viel bedeutet, kann mal "blöde" Sachen sagen oder machen.
Das darf man dann schon auch bemerken.
Wie geht deine Mutter denn mit Kritik um?
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
(unbekannt)

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Beitrag So., 22.11.2020, 15:50

Ich sage ihr das nicht.
Also ich denke dass nicht aufgrund einer blöden Aussage sondern es kommt einfach so daher


Hamna
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Beitrag So., 22.11.2020, 21:55

Hallo liebe Hilfesuchende,

ich kenne das tatsächlich in Bezug auf meine Mutter und meine Tochter, teilweise sogar meinen Hund betreffend. Ich überlege manchmal, ob ich diese Gedanken habe, weil ich die große Liebe zu ihnen nicht aushalten kann und sie deshalb abwerten muss. Allerdings habe ich auch eine Psychose-Neigung und denke manchmal, dass diese Zwangsgedanken aus der Ecke Psychose kommen. Ich versuche dann, die Gedanken zu unterdrücken und sage mir immer, dass nicht ich das bin, die so denkt, sondern irgendwas Fremdes in mir, das nicht wirklich zu mir gehört.

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Hilfesuchende01
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 11:37

Hallo liebe Hamna,
erstmal danke dafür dass du dich gemeldet hast. Das bedeutet mir sehr viel.
Auch ich bin schon zu dem Entschluss gekommen, dass dies nur jene Personen betrifft die ich sehr liebe. Es sind laut meiner Therapeutin "Gefühlsunterbrecher" welche dazu da sind eine Distanz zur Person zu schaffen. Tatsächlich betrifft dass immer nu meine Mutter oder auch meinen Freund (habe zurzeit keinen). Hast du das ständig oder immer wieder einmal? Was für Gedanken hast du da so? belastet dich dass sehr oder nicht so?
Mit Psychosen kenne ich mich nicht aus.
lg


Hamna
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 12:44

Hilfesuchende01 hat geschrieben: Mo., 23.11.2020, 11:37 "Gefühlsunterbrecher" welche dazu da sind eine Distanz zur Person zu schaffen
Ja, so ist das super erklärt, so in etwa meinte ich das.

Immer habe ich diese abwertenden Gedanken nicht, aber sehr häufig. Meinem Freund gegenüber eigenartiger Weise nicht, bzw. kann ich das dann im Keim ersticken, weil ich Angst habe, dass auf Dauer meine Liebe zu ihm darunter leidet, und das will ich auf keinen Fall. Meine Mutter und meine Tochter bleiben mir ja, aber bei meinem Freund habe ich wirklich Angst, dass die Gefühle erkalten und ich mich trennen könnte, wenn ich ihn in Gedanken abwerte.

Ich denke z. B. meiner Mutter gegenüber, dass sie Blödsinn redet und dumm ist, und bei meiner Tochter denke ich oft, ich wünschte, sie wäre hübscher, dabei ist sie eine sehr schöne junge Frau. Ich finde auch oft, dass sie zu laut und zu lebhaft spricht oder kritisiere in Gedanken einzelne Worte, die sie benutzt. Mich belastet das sehr, und ich habe dann oft den Gedanken, ich muss schon ein sehr schlechter Mensch sein, wenn ich so über meine Liebsten denke. :-(

Die abwertenden Gedanken habe ich übrigens nur bei persönlichen Treffen, nicht am Telefon. Und meinem Vater gegenüber treten sie gar nicht auf. Ich vermute, weil ich zu ihm eher ein distanziertes Verhältnis habe.

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Beitrag Mo., 23.11.2020, 13:21

Hamna hat geschrieben: Mo., 23.11.2020, 12:44
Hilfesuchende01 hat geschrieben: Mo., 23.11.2020, 11:37 "Gefühlsunterbrecher" welche dazu da sind eine Distanz zur Person zu schaffen
Ich denke z. B. meiner Mutter gegenüber, dass sie Blödsinn redet und dumm ist, und bei meiner Tochter denke ich oft, ich wünschte, sie wäre hübscher, dabei ist sie eine sehr schöne junge Frau. Ich finde auch oft, dass sie zu laut und zu lebhaft spricht oder kritisiere in Gedanken einzelne Worte, die sie benutzt. Mich belastet das sehr, und ich habe dann oft den Gedanken, ich muss schon ein sehr schlechter Mensch sein, wenn ich so über meine Liebsten denke. :-(

Die abwertenden Gedanken habe ich übrigens nur bei persönlichen Treffen, nicht am Telefon. Und meinem Vater gegenüber treten sie gar nicht auf. Ich vermute, weil ich zu ihm eher ein distanziertes Verhältnis habe.
Ja genau die gleichen Gedanken habe ich auch!! und es belastet mich auch sehr =(
ich weiß nicht wie ich mit den Gedanken umgehen soll, in Büchern steht man soll sie nicht ernst nehmen und in die Kategorie sinnlos schieben aber das ich leicht gesagt als getan.

das mit deinem Freund finde ich auch sehr intressant. Leider hatte ich das nie so ich zweifelte immer ziemlich schnell an der Beziehung und hinterfrage dann ob ich ihn liebe oder nicht und quäle mich somit herum.
Bei meinem Vater habe ich dass auch nicht. Gehst du in Therapie?
nimmst du irgendwelche Medikamente?


Hamna
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 13:52

Ich beginne eine neue Therapie im Januar. Bisher habe ich das noch nie thematisiert, weil ich halt dachte, ich bin einfach ein schlechter Mensch. Dass es noch andere mit solchen Gedanken gibt, wusste ich ja nicht. Ich werde es in der neuen Therapie auf jeden Fall ansprechen.

An Medikamenten nehme ich Aripiprazol (Neuroleptikum gegen Psychosen) und Elontril gegen Depressionen.

Nimmst du Medis?

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Beitrag Mo., 23.11.2020, 14:15

Ich denke nicht dass wir schlechte Menschen sind sondern dass wir einen Fehler im Gehirn haben. evtl hat uns ein gedanke mal so erschreckt und ist uns geblieben...
Ich weiß nicht ob wir die Einzingen sind das kann ich fast nicht glauben??

Ich nehme seroquel, lyrica , duloxetin und Zyprexa…


Hamna
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 17:51

Hilfesuchende01 hat geschrieben: Mo., 23.11.2020, 14:15 evtl hat uns ein gedanke mal so erschreckt und ist uns geblieben...
Du meinst, dass wir es als "gefährlich" ansehen, zu sehr zu lieben und deswegen abwerten müssen? Also, dass wir mal verletzt wurden oder so? Darüber muss ich mal nachdenken.

Hilfesuchende01 hat geschrieben: Mo., 23.11.2020, 13:21 ich weiß nicht wie ich mit den Gedanken umgehen soll, in Büchern steht man soll sie nicht ernst nehmen und in die Kategorie sinnlos schieben
Was für Bücher dazu hast du denn gelesen? Ich habe gerade folgendes gefunden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Entwertung_(Psychologie)

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Beitrag Mo., 23.11.2020, 18:17

Ja ich hätte es so gesehen, dass ich die Liebsten abwerten muss weil wenn sie mir zu nahe kommen dann können sie mich auch verletzten gewollt oder ungewollt.

Mir ist vor allem dieser Satz aufgefallen
Die Verleugnung der Abhängigkeit bleibt dann allerdings auch im späteren Leben aufrechterhalten und bedingt massive Entwertungstendenzen gerade solchen Personen gegenüber, die der eigenen Person nahestehen oder potentielle Beziehungspartner sein könnten.
was hälst du davon?

Ich bin zurzeit zb sehr abhängig von meiner Mutter


Hamna
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 18:20

Genau der Satz ist mir auch aufgefallen! In dem Artikel geht es ja um Borderline- und narzisstische Tendenzen. Ist sowas bei dir bekannt? Ich bin von beidem betroffen.

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Beitrag Mo., 23.11.2020, 18:31

Nein mir wurde noch nie eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert aber mein Verhalten mit dem idealisieren und abwerten ist schon sehr nahe einer Borderline Störung.

Ich bin froh nicht alleine zu sein, leider weiss ich auch keine Lösung für unser Problem. Ich kann nur in der Therapie irgendwie versuchen weiter zu kommen.


Hamna
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Beitrag Mo., 23.11.2020, 18:37

Ich glaube fast, durch den Austausch hier komme ich in Zukunft besser mit diesen Gedanken zurecht. Zum einen, weil ich jetzt weiß, dass ich nicht allein so bin, zum anderen, weil es tatsächlich an Narzissmus und Borderline bei mir liegen könnte. Vielleicht kann ich damit die Gedanken besser stoppen.

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Beitrag Mo., 23.11.2020, 18:45

Ich denke du kannst dir gut im Internet ein paar Texte zu Borderline und Narzissmus suchen (;
Bin auch froh dass ich nicht alleine bin. Das Entwerten macht mich doch sehr traurig, es berührt mich einfach wenn ich den Menschen wirklich mag und dann kommen mir solche schlimme Gedanken. Ich kann diese nicht einfach beiseite schieben so wie es in den Büchern steht..weil ich den anderen mag. Wenn mir der andere egal ist , ist es mir auch egal wenn ich so negativ denke.

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