Alkoholkranke Mutter und Bruder mit 30 noch zuhause

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Felix010
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Alkoholkranke Mutter und Bruder mit 30 noch zuhause

Beitrag Di., 14.08.2018, 12:55

Hallo,
Ich mache mir sorgen um meinen Bruder.
Er wurde schon immer sehr verhätschelt von unserer Mutter (damals Alleinerziehend), er musste nie was selbst machen, er kann bis heute nicht richtig mit Messer und Gabel essen da unsere Mutter ihm die Brote geschmiert hat, er hat lange Zeit als kleiner Junge bei ihr im Bett geschlafen. Er durfte auch selten mal raus spielen weil sie immer Angst hatte ihm könnte was passieren. Hat ihn zur Schule gebracht und abgeholt (in der Schule auch gemobbt worden). Mit 5 Jahren bekam er seine erste Spielkonsole und ging nur davor. Meine Mutter hat zudem ein Alkoholproblem , damals kam es mehrmals im Monat vor das sie die Nacht durch gesoffen hat, Musik lief so laut, dass ich die halbe Nacht wach gelegen habe und immer mit der Angst, dass meine Mutter hinfällt und sich verletzt da sie so volltrunken war. Ich bin dann froh gewesen wenn die Nacht vorbei war und ich in die Schule durfte, mein bruder hat natürlich die Schule geschwänzt. Die nächsten 2 Tage nach ihrem Alkoholkonsum lief so ab, dass sie auf der Couch lag, die Rollläden waren runter und mein Bruder vor der Konsole. Ich hab es kaum ertragen zu wissen, wenn die Schule rum ist in diese dunkle Wohnung zu müssen. Ich hab dann auch immer die schlechte Laune meiner Mutter abbekommen, ich war immer die böse und mein Bruder der Prinz. Es kamen so Sprüche wie „dich hätte ich damals besser die kloschüssel runtergespült „ oder „ du bist wie dein Vater , ekelhaftes weib“ ect... ich habe nie liebe erfahren von ihr , keine Umarmung, keine lieben Worte. Mit 18 Jahren bin ich dann ausgezogen da meine Mutter einen Mann kennengelernt hat der allerdings 200 km weiter weg wohnte und sie dann dorthin zog mit meinem Bruder ( er damals 13 Jahre)ich war im 1. Lehrjahr. Meine Hoffnung war dann, jetzt wird alles besser, sie trinkt nicht mehr oder zumindest sehr viel weniger da der Partner gar nicht trinkt und es auch nicht mag es sei denn an Silvester, Geburtstage ect. Die Schule hat mein Bruder geschafft aber dann ging es ums bewerben und das hat dann auch meine Mutter für ihn erledigt , und er sei dann angeblich zu dem Vorstellungsgespräche gegangen aber immer eine Absage. Und anstatt ihm dann mal Druck zu machen weiter zu suchen ließ sie es einfach so stehen und mein Bruder sitzt bis jetzt nur zuhause rum und verfällt teilweise in Depressionen wie er mir erzählt, hätte eine soziale Phobie , meint jeder würde über ihn schlecht reden. Ich habe ihn mal gefragt wie er sich sein Leben weiterhin vorstellt, Rente wird er nicht bekommen da er noch bis jetzt nichts eingezahlt hat( seine Antwort zur Rente, dann bringe ich mich halt eben um) und ob er nicht mal eine Therapie beginnen möchte ? Habe dann mit ihm zusammen alle Psychologen in seinem Umkreis angeschrieben. Therapie macht er jetzt wohl seit 1 Jahr , 1 mal die Woche , meiner Meinung nach zu wenig. Er benötigt einen Betreuer, der in ins Leben führt, beim Amt arbeitslos melden, Wohnung suchen ect. Seit fast 10 Jahren passiert einfach nichts und meine Mutter macht auch nichts. Meiner Meinung nach müsste sie ihm sagen, wenn er bis zum gewissen Zeitraum nicht tätig wird, muss er leider ausziehen und sehen wie er zurecht kommt. Aber sie sagt, das ist doch furchtbar , der arme Junge , der kommt doch nicht klar alleine.
Jetzt am Wochenende war er bei mir und meinen neuen Partner zu Besuch. Mein Partner kannte ihn bisher nicht. Er war schockiert darüber zu sehen wie unsicher er ist und eigentlich nur noch ein Schatten seiner selbst sei. Schleicht durchs Haus und belauscht uns und solche Dinge.
Je länger ich aber drüber nachdenke habe ich mittlerweile das Gefühl das an all dem meine Mutter schuld ist und vielleicht gar nicht will das ihr „junge“ das Haus verlässt und ein eigenes Leben beginnt. Da ich gehofft habe das es mit dem Alkoholkonsum meiner Mutter Besser wird wenn sie beim neuen Partner lebt müsste ich feststellen das ich mich getäuscht habe. Vor 4 Jahren ca. war meine Mutter ein Wochenende bei mir zu Besuch und an einem Tag war sie bei ihrer Mutter. Ihr Koffer stand im weg und ich wollte ihn wegstellen als alle Sachen rausfielen. Dabei fiel auch eine kleine Flasche Wodka raus. Ich war total geschockt und konnte kaum atmen, ich war einfach fassungslos.Vor 1 Jahr war sie erneut bei mir und wir hatten Besuch und dazu gab es Sekt , wir 1 Glas (meine Freundin und ich) meine Mutter den Rest und fragte dann ob ich noch was da hätte, ein piccolo hatte ich noch im Kühlschrank , wusste sie sowieso. Dann war der schnell leer und ich sah dann irgendwann das sie aus dem Bad kam mit einem Glas Wasser. Ich danach ins Bad und was war in ihrer Kosmetitasche, natürlich ein Flachmann Wodka. Mittlerweile glaube ich das meine Mutter eine krankhafte Liebe zu ihrem Sohn hat und vielleicht gar nicht will das er auszieht und sein eigenes Leben lebt , keine Mutter würde das einfach so hinnehmen? Ich weiß aber auch nicht was der richtige Weg ist.

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Kirchenmaus
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Beiträge: 887

Beitrag Di., 14.08.2018, 17:14

Du, ich würde dir empfehlen, deinen Beitrag zu bearbeiten und Absätze einzufügen. Ich habe jetzt zwei Mal angefangen, ihn zu lesen, aber so ist es mir ehrlich gesagt zu mühsam. Ich denke, dass es anderen auch so geht.

Beste Grüße
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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